[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifleitung mit einem unten zumindest teilweise geöffneten
Schienengehäuse, in dem ein auf Rollen gelagerter Stromabnehmer-Wagen, der über mehrere
Schleifkontakte mehrere, im Inneren des Schienengehäuses verlaufende Leiter kontaktiert,
längsverschieblich geführt ist, wobei die Unterseite des Schienengehäuses mittels
eines in Längsrichtung des Schienengehäuses verlaufenden, elastisch verformbaren Lippenpaares
verschließbar ist und der Wagen ein sich nach unten zwischen den Lippen hindurch aus
dem Schienengehäuse heraus erstreckendes Aufnahmeteil umfaßt.
[0002] Solche Schleifleitungen finden insbesondere in der Industrie Anwendung und sind
im Deckenbereich angeordnet, um mobilen, stromverbrauchenden Aggregaten ortsunabhängig
Strom zuführen zu können, ohne daß die Stromzufuhr beim Betriebsablauf stört.
[0003] Ein wesentlicher Aspekt solcher Strombahnen bzw. Schleifleitungen ist ihre Sicherheit.
So ist insbesondere zu vermeiden, daß aus der Schleifleitung während des Betriebs
Funken austreten können, wodurch beispielsweise explosive, staubhaltige Atmosphären
in Brand gesetzt werden können.
[0004] Bei bekannten Schleifleitungen nach dem Stand der Technik, die in der Regel die elektrische
Schutzklasse IP 23 aufweisen, ist die nach unten geöffnete Seite des Schienengehäu
ses mittels Lippen verschließbar, die nach unten geneigt sind, schräg aufeinander
zulaufen und vom Kabelaufnahmeteil im wesentlichen nach unten seitlich auseinander
gedrückt werden. Eine ausreichende Sicherheit insbesondere gegen herausfallende Funken
im Bereich des Kabelaufnahmeteils ist hierdurch jedoch nicht gewährleistet. Desweiteren
tritt hier an den Lippen insbesondere auch im Bereich von Leitungskurven ein starker
Abrieb des Gummimaterials der Lippen auf, wodurch einerseits die Dichtung der Lippen
verschlechtert oder gar aufgehoben wird und andererseits Abriebmaterial anfällt,
welches bei dem unterhalb der Schleifleitung stattfindenden Produktionsablauf störend
sein kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher in erster Linie die Aufgabe zugrunde, die bekannte Schleifleitung
dahingehend zu verbessern, daß sie höheren Sicherheitsanforderungen genügt.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß einem Aspekt der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die Lippen des Lippenpaares in ihrer Ausgangsstellung im wesentlichen parallel
angeordnet sind und daß das Kabelaufnahmeteil den zwischen den beiden Lippen definierten
Spalt unter einem Winkel von kleiner als 90 Grad durchdringt, gemessen zur Ebene des
in Ausgangsstellung befindlichen Lippenpaares. Insbesondere kann dieser Winkel kleiner
als 45 Grad sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Winkel derart gewählt ist,
daß die freien Enden der Lippen im Bereich des Aufnahmeteils im wesentlichen parallel,
vorzugsweise gegensinnig parallel zum Aufnahmeteil verlaufen.
[0007] Die erfindungsgemäße Konstruktion weist mehrere Vorteile auf. Zum einen ermöglicht
die im wesentlichen parallele Anordnung der Lippen, bei der die Lippen in ihrer Ausgangs
stellung im wesentlichen in der gleichen Ebene liegen, daß die Lippen in ihrer Ausgangsstellung,
in der sie sich vorzugsweise gegenseitig überlappen, flächig aneinander anliegen,
wodurch eine besonders sichere Dichtung geschaffen wird, insbesondere im Vergleich
zu der linienförmigen Berührung der Dichtlippen nach dem Stand der Technik. Selbst
wenn die Dichtlippen an ihren Endbereichen etwas verschleißen sollten, besteht noch
eine gewisse Reserve, um einen solchen Verschleiß auszugleichen, ohne daß die sichere
Dichtung in Frage gestellt würde.
[0008] Nachdem das Kabelaufnahmeteil aus dem Schienengehäuse nicht, wie beim Stand der Technik,
senkrecht nach unten, sondern erfindungsgemäß vielmehr schräg zur Seite hin ausläuft,
wobei die Neigung des auslaufenden Kabelaufnahmeteils nahe an der Horizontalen sein
kann, werden die beiden Lippen im Auslaufbereich des Kabelaufnahmeteils nur relativ
geringfügig, nämlich jeweils um die halbe Dicke des Kabelaufnahmeteils, ausgelenkt.
Dies hat zum einen den Vorteil, daß das Lippenmaterial nur wenig beansprucht werden
muß, geringere Öffnungskräfte auftreten, geringere Reibungskräfte auftreten, so daß
der Abrieb des Lippenmaterials reduziert wird, und das Erinnerungsvermögen des Lippenmaterials
aufgrund der relativ geringen Beanspruchung auch nach langem Betrieb nicht negativ
beeinflußt wird. Zum anderen ist vorteilhaft, daß sich im Bereich des Durchtritts
des Kabelaufnahmeteils durch die Lippendichtung die Lippen flächig an die beiden Seiten
des Kabelaufnahmeteils anlegen, so daß auch im ausgelenkten Zustand der Lippen eine
sichere Dichtung zwischen Kabelaufnahmeteil und Lippenpaar aufrechterhalten wird.
[0009] Während die vorstehend beschriebenen Maßnahmen eine sichere Dichtung zwischen den
Seitenflächen des Kabelaufnahmeteils und den Dichtlippen gewährleisten, entsteht im
Bereich vor und hinter dem Kabelaufnahmeteil zwischen den sich öffnenden bzw. schließenden
Lippen ein sich zum Kabelaufnahmeteil hin erweiternder, in etwa keilförmiger Spaltraum,
durch den nach wie vor Funken aus dem Inneren des Schienengehäuses nach außen entweichen
könnten. Um auch in diesem Bereich die gewünschte Dichtung zu gewährleisten, ist
gemäß einem weiteren Aspekt dieser Erfindung vorgesehen, daß das Kabelaufnahmeteil
in dem Bereich, in dem es die Lippen durchdringt, an seinem in Laufrichtung des Wagens
gesehenen vorderen und hinteren Ende derart in etwa keilförmig ausgebildet ist, daß
es den vor und hinter dem Kabelaufnahmeteil zwischen den beiden Lippen entstehenden,
in etwa keilförmigen Spaltraum im wesentlichen schließt.
[0010] Für den Fall, daß in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung das Kabelaufnahmeteil
von zwei quer zur Laufrichtung beabstandeten parallelen Platten, insbesondere Metallblechen,
gebildet ist, sind im Bereich der keilförmigen Ausbildung des Kabelaufnahmeteils
Keilstücke vorgesehen, die gleichzeitig Abstandshalter für die Platten bilden.
[0011] Bei den bekannten Schleifleitungen, bei denen das Schienengehäuse zwei untere, aufeinander
zu weisende, in Längsrichtung des Schienengehäuses verlaufende Wandungsabschnitte
aufweist, die zwischen sich einen Spalt für das Kabelaufnahmeteil definieren, besteht
ein weiterer sicherheitsrelevanter Aspekt darin, daß die zwischen diesen unteren
Wandungsabschnitten definierte Spaltbreite nicht größer als 10 mm sein darf, um sicherzustellen,
daß man mit dem Finger nicht in das Innere des Schienengehäuses an die stromführenden
Leiter langen kann. Aufgrund dieser maximalen Spaltbreite von 10 mm ergibt sich zwangsläufig
die Forderung einer entsprechend schmalen Ausgestaltung des sich durch den Spalt
hindurchstreckenden Kabelaufnahmeteils, was eine gewisse konstruktive Einschränkung
darstellt. Desweiteren schließt eine solche bekannte Konstruktion nicht die Gefahr
aus, daß man mit einem Gegenstand wie etwa einem gebogenen Draht oder dgl. an die
stromführenden Leiter kommen kann.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist daher vorgesehen, daß sich entlang
der dem Spalt zugewandten Innenkanten der unteren Wandungsabschnitte zu beiden Seiten
des Spalts je ein innerer Wandungsabschnitt anschließt, der sich nach oben in das
Innere des Schienengehäuses erstreckt, wobei die beiden inneren Wandungsabschnitte
vorzugsweise bis in die Nähe der oberen Wand des Schienengehäuses hochgezogen sind.
[0013] Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, daß die Breite des zwischen den beiden
inneren Wandungsabschnitten definierten Spalts nicht mehr auf 10 mm beschränkt ist,
sondern breiter sein kann, nachdem ein zwischen die beiden inneren Wandungsabschnitte
eingeschobener Finger nicht mehr abgeknickt werden kann und somit nicht mehr zu den
regelmäßig im Bereich der Seitenwände des Schienengehäuses angeordneten stromführenden
Leitern gelangen kann. Die vergrößerte Spaltbreite zwischen den inneren Wandungsabschnitten
ermöglicht eine entsprechend größere Breite des Kabelaufnahmeteils bzw. entsprechend
größere Toleranzen. Werden die inneren Wandungsabschnitte ausreichend weit nach oben
bis in die Nähe der oberen Wand des Schienengehäuses hochgezogen und ist der Abstand
der inneren Wandungsabschnitte zu den stromführenden Leitern größer als der Durchmesser
des zwischen den inneren Wandungsabschnitte definierten Spalts, so ist es auch nicht
mehr möglich, mit einem abgebogenen Draht oder dgl. die stromführenden Leiter zu kontaktieren.
Die erfindungsgemäße Maßnahme der zusätzlichen, nach oben hochgezogenen inneren Wandungsabschnitte
stellt daher in einfacher Weise einen sehr wirksamen Berührungsschutz si cher, ohne
daß die beim Stand der Technik erforderliche Spaltbreite von 10 mm eingehalten werden
müßte.
[0014] Die erfindungsgemäße Konstruktion ist auch gegen Eindringen von Spritz- oder Druckwasser
ausreichend gesichert. Sind die inneren Wandungsabschnitte ausreichend weit nach oben
hochgezogen, so ist davon auszugehen, daß eindringendes Druckwasser wie beispielsweise
ein scharfer Wasserstrahl oder dgl. sich in Längsrichtung der Schleifleitung verteilt,
bevor es die Höhe der Oberkanten der inneren Wandungsabschnitte erreicht, so daß
es in den zwischen den inneren Wandungsabschnitten und den Außenwänden des Schienengehäuses
definierten Raum, welcher die aktiven Leitungsteile aufnimmt, gar nicht erst gelangt.
[0015] Die erfindungsgemäße Schleifleitung erfüllt somit, im Gegensatz zum bekannten Stand
der Technik, der der elektrischen Schutzklasse IP 23 zuzuordnen ist, die Normen der
elektrischen Schutzklasse IP 44, wobei selbst die Normen der elektrischen Schutzklasse
IP 55 realisierbar sind und dies auf konstruktiv relativ einfache und kostengünstige
Weise.
[0016] Beim Stand der Technik laufen die Rollen des Stromabnehmer-Wagens auf den beiden
unteren Wandungsabschnitten des Schienengehäuses. Demgegenüber sieht die vorliegende
Erfindung vor, daß an den Seitenwänden des Schienengehäuses je eine Schiene für die
Rollen des Wagens ausgebildet ist, die oberhalb der unteren Wandungsabschnitte des
Schienengehäuses angeordnet ist; insbesondere ist die Schiene in bevorzugter Weiterbildung
der Erfindung in einer solchen Höhe angeordnet, daß zwischen der auf ihr laufenden
Rolle bzw. deren Spurkranz und der oberen Wand des Schienengehäuses nur ein vergleichsweise
geringes Spiel verbleibt.
[0017] Eine solche Konstruktion hat zum einen den Vorteil, daß hierdurch die Seitenwände
des Schienengehäuses durch das Gewicht des Wagens in geringerem Umfang als beim Stand
der Technik auseinandergedrückt werden, nachdem die entsprechenden Hebelarme kürzer
sind. Zum zweiten entsteht zwischen den Rollen des Wagens und der Innenseite der oberen
Wand des Schienengehäuses ein definiertes Spiel, welches ein übermäßiges Anheben,
Verkippen oder Verkanten des Stromabnehmer-Wagens relativ zum Schienengehäuse verhindert.
[0018] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben ist. In der Zeichnung zeigen
in halbschematischer Darstellung:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Schleifleitung mit Schienengehäuse
und Stromabnehmer-Wagen, und
Figur 2 einen Schnitt durch das Kabelaufnahmeteil des Stromabnehmer-Wagens der Schleifleitung
gemäß Figur 1 im Bereich des Lippenpaares.
[0019] In Figur 1 ist mit der Bezugsziffer 2 eine Schleifleitung bezeichnet, die ein Schienengehäuse
4 beispielsweise aus Hart-PVC und einen hierin geführten, insgesamt mit der Bezugsziffer
6 bezeichneten Stromabnehmer-Wagen umfaßt. Die Schleifleitung kann mittels nicht dargestellter
Metallklammern, die die unteren Enden der Seitenwände 8, 10 des Schienengehäuses
umgreifen und die entlang der Schleifleitung 2 unter regelmäßigen Abständen vorgesehen
sind, in bekannter Weise an einer Raumdecke befestigt oder abgehängt werden.
[0020] In dem im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmigen Schienengehäuse 4 sind an
den Seitenwänden 8, 10 und an der oberen Wand 12 diverse Halterungen 14 angeformt,
welche zum Halten diverser stromführender Leitungen in Form von Kupferbändern dienen;
im Falle des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels ist an der linken Seitenwand
unten der Null-Leiter 16, oben ein aktiver Leiter 18, an der rechten Seitenwand oben
und unten je ein aktiver Leiter 20 und 22 und an der oberen Wand 12 ein Schutzleiter
24 angeordnet. In geeignete Halterungen 14 jeweils in der Mitte der linken und rechten
Seitenwand können bei Bedarf zusätzliche aktive Leiter eingezogen werden.
[0021] An den Seitenwänden 8 und 10 sind etwa bei einem Drittel der Höhe der jeweiligen
Seitenwand in das Innere des Schienengehäuses 4 gerichtete Stege 26, 28 ausgebildet,
die sich horizontal in Längsrichtung der Schleifleitung erstrekken und als Schienen
für die Rollen 26 des Wagens 6 dienen. Der Wagen 6 weist vier solcher Rollen 26 auf,
nämlich zwei an jeder Seite und jeweils zwei senkrecht zur Zeichenebene hintereinander
angeordnet. Die Rollen 26 sind derart dimensioniert, daß zwischen dem Spurkranz einer
jeden Laufrolle 26 und der Unterseite der oberen Wand 12 ein relativ kleiner Abstand
von etwa 1 bis 2 mm besteht, welcher für ein definiertes Spiel gegen Anheben, Kippen
oder Verkanten des Wagens relativ zum Schienengehäuse 4 sorgt.
[0022] Etwas oberhalb der unteren Kanten der beiden Seitenwände 8, 10 sind an jeder Seitenwand
je ein unterer, in horizontaler Richtung verlaufender Wandungsabschnitt 36, 38 vorgesehen,
wobei sich die Wandungsabschnitte 36, 38 unter Bildung eines in Längsrichtung der
Schleifleitung verlaufenden Spaltes gegenüberliegen. An den dem Spalt zugewandten
Längskanten der beiden unteren Wandungsabschnitte 36, 38 schließt sich jeweils ein
innerer Wandungsabschnitt 40, 42 an, der sich jeweils senkrecht nach oben bis in die
Nähe der oberen Wand 12 des Schienengehäuses 4 erstreckt.
[0023] Der zwischen den beiden inneren Wandungsabschnitten 40, 42 definierte Abstand ist
kleiner als der Abstand der inneren Wandungsabschnitte zu der dem jeweiligen Wandungsabschnitt
zugewandten Seitenwand 8 bzw. 10 bzw. zu den dort angeordneten stromführenden, kupferbandförmigen
Leitern 16 bis 22.
[0024] An der Unterseite des Schienengehäuses 4 sind zwei jeweils im wesentlichen horizontal
verlaufende elastisch deformierbare Lippen 44, 46 angeordnet, die an ihren außenliegenden,
den Seitenwänden 8 bzw. 10 zugewandten Enden in geeigneter Weise am Schienengehäuse
4 fixiert, beispielsweise verrastet sind und die sich in ihrem Ausgangszustand, der
in der Figur 1 durch die gestrichelten Linien angedeutet ist, überlappen, wobei die
Lippen 44, 46 im Überlappungsbereich dichtend aneinanderliegen, so daß das Innere
des Schienengehäuses durch die Lippen 44, 46 dichtend abgeschlossen ist.
[0025] Der Wagen 6 umfaßt zwei im Bereich des Schienengehäuses 4 im wesentlichen symmetrisch
ausgebildete Hälften, von denen eine jede als tragendes Teil ein mehrfach abgewinkeltes
Blechteil aufweist, welches neben den zugeordneten Rollen 26 auch noch die jeweiligen
Schleifkontaktteile trägt. Die abgewinkelten Blechteile sind in Figur 1 mit den Bezugsziffern
32 und 34 versehen.
[0026] Ein jedes Blechteil 32, 34 umfaßt einen mittleren Abschnitt 48, 50, wobei sich die
mittleren Abschnitte 48, 50 innerhalb des zwischen den inneren Wandungsabschnitten
40, 42 gebildeten Raums parallel gegenüberliegen und mittels geeigneter, nicht näher
dargestellter Abstandshalter aus Kunst stoff aneinander befestigt sind. Diese Abstandshalter
sind vorzugsweise an den vorderen und hinteren Endbereichen der mittleren Abschnitte
48, 50 vorgesehen, so daß zwischen den mittleren Abschnitten 48, 50 und den Abstandshaltern
ein Durchgangskanal für die Aufnahme von Kabeln gebildet wird.
[0027] Die mittleren Abschnitte 48, 50 erstrecken sich über die gesamte Länge der inneren
Wandungsabschnitte 40, 42 des Schienengehäuses 4 und nach oben noch etwas über die
oberen Kanten dieser inneren Wandungsabschnitte 40, 42 hinaus. An die mittleren Abschnitte
48, 50 schließen sich an deren oberen Enden jeweils ein oberer Abschnitt 52, 54 an,
der jeweils horizontal nach außen gerichtet ist und sich jeweils in den zwischen
dem inneren Wandungsabschnitt 40 bzw. 42 und der Seitenwand 8 bzw. 10 gebildeten Raum
erstreckt. Anschließend an die oberen Abschnitte 52, 54 weist ein jedes Blechteil
32, 34 einen äußeren, sich nach unten erstrekkenden Abschnitt 56 bzw. 58 auf, der
vertikal ausgerichtet ist und sich nach unten bis in die Nähe des unteren Wandungsabschnittes
36 bzw. 38 des Schienengehäuses 4 erstreckt. Die beiden äußeren Abschnitte 56 und
58 tragen jeweils die beiden Rollen 30 einer jeden Wagenhälfte. An den äußeren Abschnitt
56 bzw. 58 kann sich jeweils ein weiterer, horizontaler, nach oben gerichteter Abschnitt
60 bzw. 62 anschließen, wobei diese Abschnitte 60, 62 in der geeigneten Position die
federnden Schleifkontaktelemente 64, 66 bzw. 68, 70 trägt, wobei diese Schleifkontaktelemente
mit den entsprechenden stromführenden Leitern 16 bis 22 in elektrischem Kontakt stehen.
Ein weiteres, beispielsweises als Federblech ausgebildetes Kontaktelement 72 ist
an den oberen Abschnitten 52, 54 der Blechteile 32, 34 befestigt und steht mit dem
Schutzleiter 24 in Schleifkontaktverbindung.
[0028] An die mittleren Abschnitte 48, 50 schließt sich ein insgesamt mit der Bezugsziffer
74 bezeichneter Kabelaufnahmeteil an, der aus dem von den inneren Wandungsabschnitten
40, 42 gebildeten Raum nach unten herausragt und der in einen mit ihm starr verbundenen
Kabelkasten 76 mündet. Das Kabelaufnahmeteil 74 wird im wesentlichen ebenfalls von
den Blechteilen 32, 34 gebildet und ist in der aus Figur 1 ersichtlichen Weise geschwungen.
Insbesondere ist es im Bereich der Lippen 44, 46 zur Horizontalen unter einem spitzen
Winkel geneigt ausgebildet, so daß es die Dichtlippen bzw. den von den Dichtlippen
gebildeten Spalt unter einem spitzen Winkel durchdringt. Dies hat den eingangs genannten
Zweck, daß die Dichtlippen vom Kabelaufnahmeteil 74 in einem vergleichsweise nur geringen
Ausmaß geöffnet werden und hierbei gleichzeitig nur geringe Reibungskräfte auftreten,
während andererseits außerhalb des Bereichs des Kabelaufnahmeteils 74 die Dichtlippen
sich überlappend dichtend aneinanderliegen können. Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist
die Neigung des Kabelaufnahmeteils 74 so gewählt, daß die Lippen 44, 46 flächig an
den jeweiligen Außenseiten des Kabelaufnahmeteils 74 anliegen, wodurch eine besonders
gute Dichtung selbst im Bereich des Kabelaufnahmeteils erzielt wird. Im Falle des
dargestellten Ausführungsbeispiels beträgt der Winkel, den das Kabelaufnahmeteil
64 im Bereich der Lippen 44, 46 mit der Horizontalen bzw. mit der Ebene der Lippen
einschließt, etwa 14 Grad. Der jeweils optimale Winkel hängt u.a. von der Dicke des
Kabelaufnahmeteils und der Flexibilität der Lippen ab. Wie aus Figur 1 deutlich erkennbar,
sind die Lippen bezüglich der vertikalen Mittelebene der Schleifleitung 2 asymmetrisch
angeordnet, insbesondere ist der Überlappungsbereich der Lippen nach links versetzt,
so daß der Kabelaufnahmeteil 74 sich mühelos zwischen die obenliegende, linke und
die untenliegende, rechte Lippe schieben kann. Die rechte, untenliegende Lippe 46
kann beispielsweise länger ausgebildet sein als die linke Lippe 44, oder aber es wird
die Befestigung der rechten Lippe bei gleicher Breite der Lippen nach links verschoben.
[0029] Anschließend an den nach links abgewinkelten Abschnitt des Kabelaufnahmeteils 74
wird dieser wieder zurück in die Mittelebene der Schleifleitung 2 geführt, so daß
der sich hieran anschließende Kabelkasten 76 ebenfalls symmetrisch zur vertikalen
Mittelebene getragen wird.
[0030] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch den Kabelaufnahmeteil 74 im Bereich der Lippen
44, 46. Die Seitenwände 78, 80 des Kabelaufnahmeteils 74 werden von einstückigen unteren
Abschnitten der Blechteile 32, 34 bzw. der mittleren Abschnitte 48, 50 gebildet.
Diese unteren Abschnitte 78, 80 sind in Laufrichtung des Wagens gesehen vorne und
hinten mit Abstandshaltern 82, 84 aus Kunststoff versehen, die einerseits die Abschnitte
78, 80 auf Abstand halten und aneinander fixieren und die andererseits sich nach vorne
und hinten zuspitzende, in etwa keilförmig ausgebildete Abschnitte umfassen, welche
dazu dienen, den zwischen den geschlossenen Lippen und den im Bereich des Kabelaufnahmeteils
74 geöffneten Lippen vor und hinter dem Kabelaufnahmeteil entstehenden, in etwa keilförmigen
Raum ebenfalls abzudichten, so daß eine möglichst vollkommene Dichtung der Schleifleitung
nach unten selbst im Bereich des Kabelaufnahmeteils gewährleistet ist. Mit der Bezugsziffer
86 ist der vom Kabelaufnahmeteil 74 definierte Hohlraum zur Aufnahme der zwischen
den Schleifkontaktelementen 64 bis 72 und dem Kabelkasten 76 verlaufenden Kabel bezeichnet.
Bezugszeichenliste
[0031]
2 Schleifleitung
4 Schienengehäuse
6 Wagen
8 Seitenwand
10 Seitenwand
12 obere Wand
14 Halterungen
16 Nulleiter
18 aktiver Leiter
20 aktiver Leiter
22 aktiver Leiter
24 Schutzleiter
26 Steg
28 Steg
30 Rollen
32 Blechteil
34 Blechteil
36 unterer Wandungsabschnitt
38 unterer Wandungsabschnitt
40 innerer Wandungsabschnitt
42 innerer Wandungsabschnitt
44 Lippe
46 Lippe
48 mittlerer Abschnitt
50 mittlerer Abschnitt
52 oberer Abschnitt
54 oberer Abschnitt
56 äußerer Abschnitt
58 äußerer Abschnitt
60 Abschnitt
62 Abschnitt
64 Schleifkontaktelem.
66 Schleifkontaktelem.
68 Schleifkontaktelem.
70 Schleifkontaktelem.
72 Kontaktelement
74 Kabelaufnahmeteil
76 Kabelkasten
78 unterer Abschnitt
80 unterer Abschnitt
82 Abstandshalter
84 Abstandshalter
86 Hohlraum
1. Schleifleitung mit einem unten zumindest teilweise geöffneten Schienengehäuse
(4), in dem ein auf Rollen (30) gelagerter Stromabnehmer-Wagen (6), der über mehrere
Schleifkontakte (64 bis 72) mehrere, im inneren des Schienengehäuses verlaufende Leiter
(16 bis 24) kontaktiert, längsverschieblich geführt ist, wobei die Unterseite des
Schienengehäuses mittels eines in Längsrichtung des Schienengehäuses verlaufenden,
elastisch verformbaren Lippenpaars (44, 46) verschließbar ist und der Wagen ein sich
nach unten zwischen den Lippen hindurch aus dem Schienengehäuse heraus erstreckendes
Kabelaufnahmeteil (74) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lippen (44, 46) des Lippenpaars in ihrer Ausgangsstellung im wesentlichen
parallel angeordnet sind und daß das Kabelaufnahmeteil (74) den zwischen den beiden
Lippen definierten Spalt unter einem Winkel kleiner als 90 Grad durchdringt, gemessen
zur Ebene des in Ausgangsstellung befindlichen Lippenpaars.
2. Schleifleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel kleiner als 45 Grad, vorzugsweise kleiner als 30 Grad ist.
3. Schleifleitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel derart gewählt ist, daß die freien Enden der Lippen (44, 46) im Bereich
des Kabelaufnahmeteils (74) im wesentlichen parallel zum Kabelaufnahmeteil verlaufen.
4. Schleifleitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Lippen (44, 46) an ihren freien Enden überlappen.
5. Schleifleitung insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kabelaufnahmeteil (74) in dem Bereich, in dem es die Lippen (44, 46) durchdringt,
an seinem in Laufrichtung des Wagens (6) gesehen vorderen und hinteren Ende derart
in etwa keilförmig ausgebildet ist, daß es den vor und hinter dem Kabelaufnahmeteil
(74) zwischen den beiden Lippen entstehenden, in etwa keilförmigen Spaltraum im wesentlichen
schließt.
6. Schleifleitung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kabelaufnahmeteil (74) von zwei quer zur Laufrichtung beabstandeten parallelen
Plattenabschnitten (78, 80), insbesondere Metallblechen, gebildet ist, und daß im
Bereich der keilförmigen Ausbildung des Kabelaufnahmeteils (74) Keilstücke vorgesehen
sind, die gleichzeitig Abstandshalter (82, 84) für die Plattenabschnitte (78, 80)
bilden.
7. Schleifleitung mit einem unten zumindest teilweise geöffneten Schienengehäuse
(4), in dem ein auf Rollen (30) gelagerter Stromabnehmer-Wagen (6), der über mehrere
Schleifkontakte (64 bis 72) mehrere, im Inneren des Schienengehäuses (4) verlaufende
Leiter (16 bis 24) kontaktiert, längsverschieblich geführt ist, wobei der Stromabnehmer-Wagen
(6) einen sich nach unten aus dem Schienengehäuse (4) heraus erstreckenden Kabelaufnahmeteil
(74) umfaßt und das Schienengehäuse (4) zwei untere, aufeinander zu weisende, in
Längsrichtung des Schienengehäuses verlaufende Wandungsabschnitte (36, 38) aufweist,
die zwischen sich einen Spalt für das Kabelaufnahmeteil (74) definieren, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich entlang der dem Spalt zugewandten Innenkanten der unteren Wandungsabschnitte
(36, 38) zu beiden Seiten des Spalts je ein innerer Wandungsabschnitt (40, 42) anschließt,
der sich nach oben in das Innere des Schienengehäuses (4) erstreckt.
8. Schleifleitung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden inneren Wandungsabschnitte (40, 42) bis in die Nähe der oberen Wand
(12) des Schienengehäuses (4) hochgezogen sind.
9. Schleifleitung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die beiden inneren Wandungsabschnitte (40, 42) definierte Spaltbreite
kleiner ist als der Abstand eines jeden inneren Wandungsabschnitts (40, 42) von der
ihm zugewandten Seitenwand (8 bzw. 10) des Schienengehäuses (4) bzw. den hieran angeordneten
stromführenden Leitern (16, 18 bzw. 20, 22).
10. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (6) zwei jeweils einstückig insbesondere aus Blechteilen (32, 34) gebildete
Hälften umfaßt, wobei jede Hälfte folgendes umfaßt:
- einen mittleren, zwischen den inneren Wandungsabschnitten (40, 42) des Schienengehäuses
(4) angeordneten Abschnitt (48, 50), der dem mittleren Abschnitt der anderen Hälfte
gegenüberliegt und mit diesem über Abstandshalter o.dgl. verbunden ist,
- einen äußeren Abschnitt (56, 58), der zwischen dem inneren Wandungsabschnitt (40
bzw. 42) des Schienengehäuses (4) und einer Seitenwand (8 bzw. 10) des Schienengehäuses
(4) angeordnet ist und Rollen (30) und Schleifkontakte (64, 66 bzw. 68, 70) trägt,
und
- einen oberen Abschnitt (52, 54), der zwischen dem oberen Ende des inneren Wandungsabschnitts
(40, 42) und der oberen Wand (12) des Schienengehäuses (4) angeordnet ist und den
mittleren Abschnitt (48, 50) mit dem äußeren Abschnitt (56, 58) verbindet.
11. Schleifleitung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden mittleren Abschnitten (48, 50) die elektrischen Kabel angeordnet
sind.
12. Schleifleitung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Hälfte weiterhin einen unteren Abschnitt (78, 80) aufweist, der sich aus
dem Schienengehäuse (4) heraus erstreckt, dem unteren Abschnitt der anderen Hälfte
gegenüberliegt und mit diesem über Abstandshalter (82, 84) o.dgl. verbunden ist, wobei
die beiden unteren Abschnitte (78, 80) zusammen das Kabelaufnahmeteil (74) definieren.
13. Schleifleitung insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Seitenwänden (8, 10) des Schienengehäuses (4) je eine Schiene (26, 28)
für die Rollen (30) des Wagens (6) ausgebildet ist, die oberhalb der unteren Wandungsabschnitte
(36, 38) des Schienengehäuses (4) angeordnet ist.
14. Schleifleitung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiene (26, 28) in einer solchen Höhe angeordnet ist, daß zwischen der auf
ihr laufenden Rolle (30) bzw. deren Spurkranz und der oberen Wand (12) des Schienengehäuses
(4) nur ein vergleichsweise geringes Spiel verbleibt.