[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren beim Reinigen von Gummituchzylindern einer
Rollenrotationsdruckmaschine nach dem Verfahrensanspruch und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach dem entsprechenden Vorrichtungsanspruch.
[0002] Das Reinigen von Gummidruckzylindern einer Rollenrotationsdruckmaschine dient dem
Beseitigen von Farb- und Papierstaubresten, die bei bestimmter Ansammlung einen punktscharfen
Ausdruck beim autotypischen Rasterdruck und auch den vollflächigen Ausdruck störend
beeinflussen. Zum Reinigen der Gummituchzylinder bedarf es zum Eingriff auf die bildübertragenden
Stellen auf dem Gummituch der Druckunterbrechung. Die Reinigungsprozedur selbst erfolgt
unter Anstellen eines gegenüber der Zylindermantelfläche angeordneten Anpreßelementes,
das auf dem rotierenden Gummituchzylinder reibt. Der Schmutzabtrag verläuft je nachdem
über ein im Wischkontakt mit dem Gummituchzylinder befindliches Reinigungstuch und
auch über die Bedruckstoffbahn selbst, deren Ablauf während des Gummituchreinigens
eingeschaltet bleiben kann. Zur besseren Auflösung des Schmutzes und zur Abtransportierung
des Schmutzes in Naßform wird auf die Gummituchoberfläche Lösungsmittel, bestehend
aus Agenzien und Wasser, aufgetragen.
[0003] Es ist aus der DE 30 05 469 02 bekannt, ein über das Anpreßelement gezogenes Reinigungstuch
von innen mittels eines Sprührohres zu befeuchten. Die Feuchtigkeit des Reinigungstuches
wirkt befeuchtend auf das Gummituch. Aus der DE-OS 21 59 115 ist es bekannt, das
Anpreßelement, das verschiedene Beschaffenheit haben kann, selbst zu befeuchten und
gleichzeitig vor und hinter dem Anpreßelement über Rohre Reinigungsflüssigkeit auf
die Oberfläche des Zylinders zu übertragen.
[0004] Die US 35 08 711 zeigt eine Verfahrensweise, bei der aus einem im Zylinder-Bahn-Spalt
angeordneten Sprühleiste Reinigungsflüssigkeit verteilt wird, die in den einziehenden
Spalt des Gummizylinders und auf die Bahn gelangt.
[0005] Nachteilig bei den vorgenannten Maßnahmen ist, daß beim Lösen des Schmutzes stark
klebrige Stellen entstehen können, wobei verursacht durch den Reinigungsvorgang Störungen
bis hin zum Herausreißen von Streifen aus der Bahn und Bahnriß entstehen können.
Der Bahnlauf ist während des Reinigungsvorgangs sehr problematisch.
[0006] Es ist zwar bekannt, über hauptsächlich optische Kontrolleinrichtungen den sogenannten
Nachlauf der Bahn am Gummituchzylinder aufzunehmen und eine Bahnabschlageinrichtung
bei drohendem oder eingetretendem Bahnwickler zu betätigen, doch ist diese Maßnahme
lediglich für die Schadensfallverhütung vorgesehen.
[0007] Bahnriß rührt zu langwierigem Maschinenstillstand mit Wiedereinziehen der Bahn,
bis die Bahnabwicklung bis hin zum Falzapparat wieder intakt hergestellt ist. Der
Maschinenstillstand führt außerdem zu dem Nachteil, daß der Farb- und Feuchtmittelfluß
länger unterbrochen bleibt und dadurch das Wiederanfahren des Druckes bei höherer
Makulatur erschwert wird.
[0008] Es besteht daher die Aufgabenstellung, die Bahnrißgefahr während des Gummituchwaschens
zu vermindern, wobei auf die Bahnabwicklung vorsorglich eingegriffen werden soll.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt durch die im Verfahrenanspruch angegebenen
Schritte und apparativ anhand der im Vorrichtungsanspruch dargestellten Anordnung.
[0010] Die Lösung beruht auf der Auftragung eines flüssigen Mittels zur Beeinflussung der
zwischen der Bahn und dem Gummituch herrschenden Klebekräfte während des Gummituchwaschens.
Die Bahn läuft mit dem flüssigen Mittel benetzt durch den Zylinderspalt des in Reinigung
befindlichen Gummituchzylinders und weist gegenüber der ansonsten blanken Bahnoberfläche
mit größerer Haftneigung eine Behandlung auf, die dieser Haftneigungn entgegenwirkt.
Die aufgetragene Flüssigkeit wirkt demgemäß als Antihaftmittel. Sie vermindert die
Reibung beim Kraftschluß zwischen Bahn und Zylinderspalt und ergibt auch somit weniger
Bahnspannungsschwankungen. Das flüssige Mittel ist weitgehend nebenwirkungsfrei eingestellt
im Hinblink auf den thermischen Durchlauftrockner der Druckstraße und die Abluftreinigung.
Weiterhin besteht weitgehend Nebenwirkungsfreiheit gegen über den zum Gummituchwaschen
eingesetzten Waschlösungen. Hierbei kommt der Effekt zugute, daß das auf die Bahn
aufgetragene flüssige Mittel zum großen Teil von dem Papier aufgesaugt wird, bevor
größerer Mengen auf den Gummituchzylinder im Gummituchzylinderspalt rückspalten können
und dann die Gummituchoberfläche ungeeignet belasten.
[0011] Es besteht auch die Möglichkeit, etwaige Nachteile einer Mischung von Auftrags- und
Reinigungsflüssigkeit zu kompensieren, indem die Verteilung und die Wirkung der einen
und der anderen Flüssigkeit gezielt eingestellt werden.
[0012] Als zugehörig zum Gummituchreinigungsvorgang wird die Ausrüstung zum Auftragen des
flüssigen Mittels in den Komplex der Versorgungs- und Auftragseinrichtungen der Gummituchreinigungsvorrichtung
einbezogen, wobei auch die Steuerteile sowohl der Vorrichtung zum Auftragen des flüssigen
Mittels als auch der Vorrichtung zum Gummituchreinigen miteinander verknüpft sind.
Die Verknüpfung wirkt sich apparativ durch eine kompakte Bauweise aus. Verfahrenstechnisch
ergibt sich die Verknüpfung durch die zeitliche und örtliche bestehende Verbindung
zwischen dem Flüssigkeitsauftrag und dem Reinigungsvorgang. Der Flüssigkeitsauftrag
kann sich zeitlich von dem Moment vor dem Beginn des Gummituchreinigens bis zu einem
Zeitpunkt nach Beendigung des Gummituchreinigens erstrecken.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1: eine Rollenrotationsdruckmaschine schematisch;
Fig. 2: Ausrüstung am Gummituchzylinder zum Gummituchreinigen und für die Auftragung
des flüssigen Mittels auf die Bahn mit
a) Waschbalken bahnaufwärtig
b) Waschbalken bahnabwärtig;
Fig. 3: Steuerungsverbund schematisch ;
[0014] Gemäß Fig. 1 läuft die Druckbahn 1 von der Rolle durch die Druckwerke 2.1 - 2.5,
in denen die jeweiligen Bildfarben passergenau aufgedruckt werden. Zum Bedrucken der
Bahn 1 wird der Gummituchzylinder 3 eingefärbt. Das über das Farbwerk und den Plattenzylinder
eingefärbte Gummituch überträgt Farbe und von der Feuchtung des Plattenzylinders kommendes
Feuchtmittel auf die Bahn 1.
[0015] In Fig. 1 sind andeutungsweise bahnaufwärtig, in Bahnabwicklungsrichtung gesehen,
vor dem Gummituchzylinder 3 Reinigungseinrichtungen mit Waschbalken 4 am Gummituchzylinder
3 für den Schöndruck und darunter am Gummituchzylinder 3 für den Widerdruck angeordnet.
[0016] Der sich über die Breite des Gummituchzylinders 3 erstreckende Waschbalken 4 weist
ein Andrückelement 6 auf, über das ein Reinigungstuch 5 mit zugehöriger Auf- und
Abspulung 7 geführt ist. In Drehrichtung des Gummituchzylinders 3 gesehen vor dem
Waschbalken 4 sitzt ein Sprührohr 8.1. Nach dem Waschbalken 4 befindet sich ein weiteres
Sprührohr 8.2, das je nachdem wie die Abspulrichtung der Auf- und Abspulung 7 verläuft,
Reinigungsflüssigkeit auf die Gummituchoberfläche und das Reinigungstuch 5 beaufschlagt.
Bei Anbringung des Sprührohrs 8.1 in Höhe der Aufspulung verbrauchten Reinigungstuchs
5 ist das Sprührohr 8.1 nur für die Benetzung des Gummituchs vorgesehen. Aus dem Sprührohr
8.3, das auf der zum Waschbalken 4 gegenüberliegenden Seite des Gummituchzylinders
3 im freien Bereich zwischen dem Walzenstuhl des Farbwerks sowie Feuchtwerks und der
Bahn 1 angeordnet ist, ist ebenfalls Reinigungsflüssigkeit auf das Gummituch aufgebbar.
[0017] Der Reinigungsflüssigkeit besteht im wesentlichen aus wässriger Phase zur Aufschwemmung
von am Gummituch haftenden Papierstaub und aus speziellen Lösemitteln zum Lösen von
Farbresten. Das Sprührohr 8.1 ist für die Einwirkung von Reinigungsflüssigkeit auf
den zum Waschbalken 4 drehenden Bereich des Gummituchzylinders 3 angeordnet. Nach
Fig. 2 a, die den Waschbalken 4 bahnaufwärtig vor dem Gummituchzylinder 3 zeigt, zielt
die Wirkung des Sprührohrs 8.2 auf den zur Bahn 1 drehenden Bereich des Gummituchzylinders
3. Das Sprührohr 8.3 überträgt Reinigungsflüssigkeit auf den von der Bahn 1 wegdrehenden
Bereich. Die Wege der Reinigungsflüssigkeit über das Gummituch verlaufen gemäß der
Anordnung nach Fig. 2 a im wesentlichen von Sprührohr 8.1 hin zum Reinigungstuch 5,
vom Sprührohr 8.2 hin zur Bahn 1 und vom Sprührohr 8.3 lang verweilend zum Reinigungstuch
5. Es ist selbstverständlich, daß die jeweils aufgetragenen Anteile von Reinigungsflüssigkeit
nicht vollständig an der nächstfolgenden Wisch- bzw. Übertragungsstelle aufgenommen
werden. So laufen geringe Anteile von Reinigungsflüssigkeit länger um, und auch Reste
von Reinigungsflüssigkeit gelangen über den Wischkontakt des Reinigungstuchs 5 hinaus
bis zur Bahn 1.
[0018] Nach Fig. 2 b mit Reinigung der Nachlaufseite des Gummituchzylinders ist das Sprührohr
8.2 wie beim Fall nach Fig. 2 a dem Waschbalken 4 nachgeordnet, es liegt jedoch nicht
vor der Bahn 1. Der Weg der Reinigungsflüssigkeit von Sprührohr 8.2 zur Bahn ist daher
länger wie der Weg der Reinigungsflüssigkeit aus dem Sprührohr 8.3.
[0019] Unterschiede in der Reinigungswirkung je nach Anordnung des Waschbalkens 4 banaufwärtig
oder banabwärtig zum Gummituchzylinder 3 werden durch das jeweils angewendete Waschprogramm
mit kürzerer oder längerer Dauer des Waschprogramms, mit niedrigerer oder höherer
Anzahl von Anstelltakten und mit unterschiedlich beaufschlagten Mengen von Reinigungsflüssigkeit
ausgeglichen.
[0020] Im Einlaufzwickel zwischen Gummituchzylinder 3 und Bahn 1 ist parallel beabstandet
zu beiden ein Auftragsrohr 9 angeordnet, das dem Auftrag eines Stoffs auf die Bahn
1 dient. Vorteilhaft ist der Stoff eine Antihaftwirkung erzeugende Flüssigkeit. Bei
der Berührung der Bahn 1 mit dem in Reinigung befindlichen Gummituchzylinder 3 läuft
folgendes ab: Der Gummituchzylinder 3 trägt vom vorausgehenden Fortdruck angesammelten
Schmutz, der durch die Reinigungsflüssigkeit angelöst wird und teilweise sehr klebrige
Stellen auf dem Gummituchzylinder 3 bildet. Diese klebrigen Stellen laufen zur Bahn
1, wobei aus der ungeschützten Bahn 1 Teile herausgerissen werden können und die Bahn
1 zu Bruch geht. Bei der durch die aufgetragene Bahnflüssigkeit benetzten und geschützten
Bahn 1 erscheinen die von den klebrigen Stellen ausgeübten Kräfte auf die Bahn 1 gedämpfter
Intensität, weil der Kontakt der Bahn 1 mit dem Gummizylinder 3 hauptsächlich durch
den Film der Bahnflüssigkeit bestimmt wird.
[0021] Nach Fig. 2 a ist das Auftragsrohr 9 benachbart zum Sprührohr 8.2 angeordnet. Wegen
der Anordnung des Waschbalkens 4 auf der Rückseite des Gummituchzylinders 3 nach
Fig. 2 b liegt hingegen das Auftragsrohr 9 dort neben dem Sprührohr 8.3, allerdings
ist beide Male das Auftragsrohr 9 näher hin zur Bahn 1 angeordnet, damit eine gezielte
Wirkung der aufzutragenden Flüssigkeit auf der Bahn 1 entsteht. Da die Bahnflüssigkeit
einen Teil der Aufsaug- bzw. Beladungskapazität der Bahn 1 abdeckt, sind die Mengen
der eingesetzten Reinigungsflüssigkeit und der Bahnflüssigkeit untereinander einzustellen.
Ferner sind die Eigenschaften der Bahnflüssigkeit so einzustellen, daß der Reinigungsvorgang
in Bezug auf das Lösen des Schmutzes auf dem Gummituch und in Bezug auf das Aufnehmen
des Schmutzes durch das Reinigungstuch 5 und durch die Bahn 1 weitgehend nebenwirkungsfrei
bleiben.
[0022] Zur Mengenregulierung wird die Bahnflüssigkeit mittels Stellgliedern zum Auftragrohr
9 geleitet. Die gepumpte Menge ist für präzise Dosierung gegenenfalls meßtechnisch
erfaßbar. Der Auftrag der Bahnflüssigkeit kann im Hinblick auf zonenweise unterschiedliche
Flächendeckung, daraus resultierend zonenweise unterschiedliche Verschmutzung auf
dem Gummituchzylinder 3 mit zonenweise unter schiedlichem Klebkraftverlauf ebenfalls
mit zonaler Verteilung erfolgen. Dazu sind variabel beaufschlagbare, zonenweise verteilte
Zuleitungen zum Auftragsrohr 9 vorgesehen. Andernfalls können bei zonenweisem Betrieb
nicht tropfende Düsen unterschiedlich weit geöffnet werden, um zonenweise Verteilung
zu erreichen.
[0023] Die zeitliche Beaufschlagung des Auftragsrohrs 9 mit Bahnflüssigkeit resultiert
in Verbindung mit dem Zeitablauf der Gummituchreinigung gemäß der von Steuerkreis
1 für die Bahnflüssigkeit ausgehenden Taktung, wobei die Steuersequenz des Reinigungsvorgangs
und der Auftragung der Bahnflüssigkeit zweckmäßig auf Vorteilung der Auftragung abgestellt
ist. Mit entsprechender Taktung des Stellgliedsignals für das Auftragsrohr 9 ist
die Auftragung der Bahnflüssigkeit in Bahnlaufrichtung einstellbar.
[0024] Gemäß Fig. 3 sind Versorgungs- und Signalleitungen für die Reinigungseinrichtung
mit Waschbalken 4 und für die Auftragung der Bahnflüssigkeit wiedergegeben. Das Steuerteil
10.2 für die Reinigungseinrichtung umfaßt die Ansteuerung des Motors für Auf- und
Abspulung 7 des Reinigungstuches 5, für die Betätigung des Andrückelementes 6 und
für die Beaufschlagung der Stellglieder für die Sprührohre 8.1 bis 8.3. Zweckmäßig
kann ein weiteres Sprührohr 8.4 zum Aufsprühen von Reinigungsflüssigkeit auf das
Reinigungstuch 5 auf der vom Gummituchzylinder 3 wegzeigenden Seite installiert sein.
Der Steuerkreis 10.1 für die Bahnflüssigkeit gibt Stellsignale an das Auftragsrohr
9 weiter. Der Steuerung sind Eingänge für den Meßaufnehmer 15 und für die Nachlaufkontrolleinrichtung
13 aufschaltbar. Der Meßaufnehmer 15 dient zur Erfassung der beim Reinigen abgehenden
Schmutzmenge. Der Meßaufnehmer 15 liefert den Rückschluß für die Effizienz des mit
einem Waschprogramm gestalteten Reinigungsvorgangs. Der Reinigungsvorgang soll von
kurzer Dauer bei wenig Makulaturanfall sein. Gleichzeitig zeigt der Meßaufnehmer 15,
inwiefern bei Benetzung der Bahn 1 mit einer bestimmten Menge Bahnflüssigkeit einwandfreier
Schmutzabtransport über die Bahn 1 erfolgt. Die Nachlaufkontrolle 13 zur Ausmessung
des Nachlaufs 14 liefert eine Signalgröße über die herrschenden Klebekräfte zwischen
Bahn 1 und Gummituchzylinder 3. Hohem Nachlaufwert wird mit Erhöhung der Menge der
Bahnflüssigkeit gegengesteuert.
[0025] Es ist ersichtlich, daß je nach Einsatzeigenschaften der Reinigungsflüssigkeit und
der Bahnflüssigkeit Einzelzuleitung beider Flüssigkeiten erforderlich ist oder aber
auch pfropfenweise Speisung beider Flüssigkeiten über ein einziges Zuleitungssystem
möglich ist. Gegebenenfalls kann das bahnabwärtig liegende Sprührohr 8.3 nach Fall
Fig. 2 a als Auftragsrohr 9 für die in den Druckspalt des nächsten Druckwerks 2.2
bis 2.5 laufende Bahn 1 genutzt werden.
Die Steuerung 10 besteht aus dem Steuerkreis 10. 1 für die Bahnflüssigkeit, dem Steuerteil
10.2 für die Reinigungseinrichtung, der Druckmaschinensteuerung 10.3 und dem Leitstand
10.4 für die Druckmaschine. Für die Komponentenvoreinstellung zum Eingriff auf die
Reinigungseinrichtung und zum Eingriff auf die Auftragung der Bahnflüssigkeit sind
jeweils Handeingabeteile 11 vorgesehen. Die Versorgung 12 erfolgt auf Kesseln mit
Pumpen bei üblicherweise eingerichteten Überwachungsorganen.
Da das Wiederanfahren des Drucks nach dem Reinigen auch zu verstärkten Klebeerscheinungen
der Bahn 1 am Gummituch führt, bevor das sogenannte Farb-Wassergleichgewicht eingestellt
ist, kann die Bahnflüssigkeit bis zur Wiederanfahrphase geführt werden. Bei Schön-
und Widerdruck, bei mehrbahnigem Druck wird die Bahnflüssigkeit erforderlichenfalls
auf jede Seite der Bahn 1 aufgetragen. Beim Druck auf Satellitenzylinder ist die
dem Satellitenzylinder zugewandte Seite der Bahn 1 ohne wesentliche Schmutzabführung,
so daß der Einsatz der Bahnflüssigkeit nicht zwingend ist.
1. Verfahren beim Reinigen von Gummituchzylindern einer Rollenrotationsdruckmaschine,
bei dem eine die beim Reinigen abgehenden Stoffe abtransportierende Bedruckstoffbahn
in Kontakt mit den Gummituchzylindern abläuft und zum Reinigen ab dem Anfangszeitpunkt
bis zum Endzeitpunkt von den jeweiligen Gummituchzylindern unter Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit
Farb- und Papierstaubreste abgerieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß von vor
dem Anfangszeitpunkt bis nach dem Endzeitpunkt des Abreibens im Druckwerkbereich
bahnaufwärts vor dem jeweiligen Gummituchzylinder eine Flüssigkeit auf die laufende
Bahn aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei bestimmter, vorliegender
Zudosierfunktion der Reinigungsflüssigkeit gemäß einem Waschprogramm für den Gummituchzylinder
eine dazu abhängige Zudosierfunktion der aufzutragenden Flüssigkeit bestimmt wird,
wobei die Rückmischung der Auftragsflüssigkeit in die Reinigungsflüssigkeit bei Kontakt
mit dem Gummituchzylinder und der Betrag der Auslenkung der Bahn beim Kleben am Gummituch
als Randbedingungen herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzutragende
Flüssigkeit zonenweise und in Bahnlaufrichtung variabel aufgegeben wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
pro Druckwerk (2) mindestens einer in Kontakt mit dem Gummituchzylinder (3) gehenden
Reinigungseinrichtung (4), der min destens ein Rohr (8.1, 8.2, 8.3) zum Verteilen
von Reinigungsflüssigkeit auf den Gummituchzylinder (3) zugeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß im Einlaufzwickel zwischen Gummituchzylinder (3) und Papierbahn
(1), d. h. im Druckspaltzwickel bahnaufwärts davor, parallel zum Gummituchzylinder
(3) und zur Bahn (1) beabstandet, eine Auftragseinrichtung (9) zum Auftragen der
Flüssigkeit auf die Bahn (1) angeordnet ist, daß für die aufzutragende Flüssigkeit
eine Versorgung (12)mit die Auftragung dosierenden Stellgliedern vorgesehen ist und
daß die Auftragung zeitlich und mengenmäßig mit Hilfe eines an das Steuerteil (10.2)
der Reinigungseinrichtung und an die Druckmaschinensteuerung (10.3) angeschlossenen
Steuerkreises (10.1) vornehmbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßaufnehmer (15)
die beim Reinigen abgehende Schmutzmenge zum Vergleich mit Vorwerten erfaßt, da eine
Nachlaufkontrolleinrichtung (13) die Klebung der Bahn (1) am Gummituchzylinder (3)
erfaßt und daß deren Signale im Steuerkreis (10.1) verarbeitbar sind.