[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneckenpresse für die Entwässerung von Naßgut oder
Schlämmen, mit einer in einem zylindrischen Gehäuse für die Aufnahme des zu pressenden
Naßgutes angeordneten Förderschnecke, die an ihrem einen Ende in einem über eine Ringdichtung
abgedichteten Lager gelagert ist, und mit einem zwischen der Ringdichtung und der
Schnecke auf der Welle angeordneten Ringschild, das über einen Ringspalt gegen feststehende
Teile eine Grobdichtung gegen Verunreinigungen bildet.
[0002] Derartige Schneckenpressen werden, vor allem in Klärwerken, dazu benutzt, vom Rechengut,
d.h. aus Textilmaterialien, Papier oder sonstigen groben Schwebeteilen das Wasser
auszupressen.
[0003] Das zu pressende Naßgut tritt durch eine Öffnung in das zylindrische Gehäuse, in
dem die Förderschnecke angeordnet ist, ein. Durch die Drehung der Förderschnecke werden
die groben Bestandteile unter Trennung vom Wasser durch ein seitliches Auslaßrohr
am Gehäuse nach außen befördert, während das Abwasser mit feineren Verschmutzungspartikeln
durch längs der Fußlinie des zylindrischen Gehäuses vorgesehene Öffnungen nach unten
austreten kann.
[0004] Ein besonderes Problem besteht darin, das Lager, in dem die Antriebswelle der Schneckenpresse
gelagert ist, gegen eindringende Flüssigkeit und insbesondere gegen mit der Flüssigkeit
eindringende Schmutzpartikel, wie feine Sandteilchen, abzudichten. Beim Eindringen
von Sand in das Lager kommt es zu einem starken Verschleiß und dadurch zu einem Ausfall
der Vorrichtung nach kurzer Betriebszeit.
[0005] Es sind Schneckenpressen der eingangs genannten Art bekannt, bei denen in das Lager
ständig Fett eingepreßt wird, das dem Eindringen von verschmutzter Flüssigkeit gewissermaßen
entgegenwirkt. Durch diese Maßnahme läßt sich jedoch nicht völlig verhindern, daß
zu Verschleiß führende Verschmutzungspartikel in das Lager eintreten. Dieser Vorgang
wird noch besonders beschleunigt, wenn die Fettnachführung unzureichend ist. Andererseits
tritt das unter Druck stehende Fett an dem Dichtungsring vorbei aus und gelangt durch
den Ringschlitz in das Schmutzwasservolumen.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schneckenpresse der eingangs erwähnten Art
vorzuschlagen, bei der das Eindringen von Verunreinigungen, insbesondere von Sand,
in das Lager für die Antriebswelle wirksam verhindert wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Ringschild (12)
und der Ringdichtung (11) eine Ringkammer (14) gebildet ist und daß in dieser Ringkammer
ein Einlaß (15) und ein Auslaß (16) zum Durchleiten von Spülflüssigkeit vorgesehen
ist.
[0008] Das Eindringen von feinen Verschmutzungspartikeln in das Lager wird verhindert, indem
feine Teilchen, die durch den Ringspalt in die Ringkammer eintreten, infolge einer
ständigen Durchspülung der Ringkammer mit einer Spülflüssigkeit aus der Ringkammer
abgeführt werden, bevor sie die Ringdichtung erreichen bzw. in das Lager eindringen
können.
[0009] Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn sich die Weite des Spaltes in Richtung
auf die Ringkammer vergrößert. Dadurch ist die Gefahr vermindert, daß es durch Festsetzen
von Schmutzteilen in dem engen Spalt zu einer Verklemmung der Antriebswelle kommen
kann.
[0010] Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispieles und der beiliegenden Zeichnungen
weiter erläutert und beschrieben werden. Es zeigen
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Schneckenpresse,
Fig. 2 eine Detaildarstellung der Lagerdichtung der Schneckenpresse gemäß der Fig.
1, und
Fig. 3 eine Querschnittdarstellung des Dichtungsteils der Schneckenpresse gemäß der
Fig. 1.
[0011] In Fig. 1 ist mit 1 eine Förderschnecke bezeichnet, die in dem zylindrischen Gehäuse
2 angeordnet ist. Das zylindrische Gehäuse 2 weist eine obere Einlaßöffnung 3 für
den Eintritt des Schmutzwassers auf. Längs der Fußlinie des zylindrischen Gehäuses
sind Öffnungen 4 vorgesehen, durch die das gereinigte Abwasser nach unten austreten
und in einer Rinne 5 abfließen kann. Mit 20 ist ein seitliches Auslaßrohr am Gehäuses
2 bezeichnet, durch das grobe, vom Abwasser abgetrennte Schwebeteile durch die sich
drehende Schnecke ausgepreßt werden. Die Schnecke ist auf einer Seite mit einer Antriebswelle
7 verbunden, die in dem Lager 6 gelagert ist. Die Antriebswelle 7 ist über ein Getriebe
8 mit einem Antriebsmotor 9 verbunden. Die gesamte Vorrichtung ist durch Fußteile
10 aufgeständert.
[0012] Unter den für die eigentliche Erfindung maßgebenden, den Fig. 2 und 3 entnehmbaren
Details ist mit 12 ein ringscheibenförmiges Ringschild und mit 13 eine aus der Wand
des Gehäuses 2 vorstehende Ringscheibe bezeichnet, wobei zwischen der Ringscheibe
12 und der Ringscheibe 13 ein enger Ringspalt 17 gebildet ist. Das abwasserführende
Gehäuse 2 ist seitlich durch die Stirnwand 22, in die das Lagergehäuse 21 flüssigkeitsdicht
eingelassen ist, abgeschlossen. Zwischen dem Lagergehäuse 21 und der Antriebswelle
7 ist ein Dichtungsring 11 angeordnet. Durch die ringscheibenförmige Aufweitung 12,
durch einen ringförmigen Steg 23 zwischen der Ringscheibe 13 und der Stirnwand 22,
durch die Stirnwand 22, das eingelassene Lagergehäuse 21 und den Dichtungsring 11
ist eine die Antriebswelle 7 umgebende Ringkammer 14 gebildet. Die Ringkammer 14 weist
einen Einlaß 15 für eine Spülflüssigkeit, vorzugsweise Spülwasser, auf. Am Fußpunkt
der Ringkammer ist ein Flüssigkeitsauslaß 16 vorgesehen. Mit 24 ist eine ringförmige,
die Ringkammer 14 nach innen abschließende, Aufweitung der Antriebswelle 7 bezeichnet.
[0013] Durch den engen Ringspalt 17, der, damit eine ausreichende Beweglichkeit der Schnecke
gewährleistet ist, jedoch nicht beliebig eng vorgesehen werden kann, können feine
Schmutzpartikel, insbesondere Sandteilchen, zusammen mit dem Abwasser in die Ringkammer
übertreten. Indem in die Ringkammer durch den Einlaß 15 während des Betriebes eine
Spülflüssigkeit eingeleitet wird, kommt es nicht dazu, daß die in die Ringkammer übergetretenen
Schmutzteilchen weiter in das Lager gelangen können. Diese Teilchen werden, bevor
sie den Dichtungsring erreichen, durch die Austrittsöffnung 16 abgeführt. Aus der
Fig. 3 geht hervor, daß die Auslaßöffnung der Ringkammer am unteren Fußpunkt als eine
Unterbrechung des Ringstegs 23 und des Gehäuses 2 ausgebildet wird.
[0014] Aus der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß der Spalt zwischen der Ringscheibe 12 und der
Ringscheibe 13 in Richtung auf die Ringkammer zunimmt. Diese Zunahme ist vorteilhaft,
weil dadurch die Gefahr vermindert ist, daß es durch Einklemmen von Schmutzteilchen
im Spalt zu einem Stillstand der Schnecke kommen kann bzw. daß die Drehbarkeit der
Schnecke durch Zermahlen von Schmutzteilchen im Spalt beeinträchtigt ist. Durch die
Aufweitung des Spaltes ist weitgehend gewährleistet, das in den Spalt eingetretene
Teilchen beim weiteren Durchgang durch den Spalt nicht eingeklemmt werden können.
[0015] Wie den Fig. 1 und 2 weiterhin entnommen werden kann, ist das Lager 6 als Doppellager
ausgeführt. Ein solches Doppellager ist besser dazu geeignet, die hohen Drehmomente
aufzunehmen, die durch die nur einseitige Lagerung der Förderschnecke auftreten. Gemäß
der Fig. 1 weist die Förderschnecke auf der der Antriebswelle gegenüberliegenden Seite
einen Wellenstumpf 18 mit einem konisch ausgebildeten Wellenstumpfende 19 auf, wobei
das Wellenstumpfende in den konisch ausgebildeten Teil des Auslaßrohrs 20 konzentrisch
vorsteht. Durch diese Ausgestaltung und Anordnung von Wellenstumpfende und Auslaßrohr
wird eine Selbstzentrierung der Förderschnecke und damit eine weitere Verminderung
des Lagerverschleißes erzielt.
1. Schneckenpresse für die Entwässerung von Naßgut oder Schlämmen, mit einer in einem
zylindrischen Gehäuse (2) für die Aufnahme des zu pressenden Naßgutes angeordneten
Förderschnecke (1), die an ihrem einen Ende in einem über eine Ringdichtung (11) abgedichteten
Lager (6) gelagert ist, und mit einem zwischen der Ringdichtung (11) und der Schnecke
(1) auf der Welle (7) angeordnetes Ringschild (12), das über einen Ringspalt (17)
gegen feststehende Teile (13) eine Grobdichtung gegen Verunreinigungen bildet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ringschild (12) und der Ringdichtung (11) eine Ringkammer (14) gebildet
ist und daß in dieser Ringkammer ein Einlaß (15) und ein Auslaß (16) zum Durchleiten
von Spülflüssigkeit vorgesehen ist.
2. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringschild (12) als aus der Welle herausstehende Ringscheibe ausgebildet
ist.
3. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (17) zwischen der äußeren Randfläche der Ringscheibe (12) und der
Innenrandfläche einer aus der Wand des zylindrischen Gehäuses vorstehenden Ringscheibe
(13) gebildet ist.
4. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Weite des Ringspalts (17) in Richtung auf die Ringkammer (14) vergrößert.
5. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (7) im Bereich der Ringkammer (14) und der Ringdichtung (11)
einen vergrößerten Durchmesser aufweist.