(19)
(11) EP 0 378 725 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.07.1990  Patentblatt  1990/30

(21) Anmeldenummer: 89100926.8

(22) Anmeldetag:  20.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 19/02, A63C 19/10, E01C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(71) Anmelder: MÖNNINGHOFF GMBH & CO. KG
D-4403 Senden (DE)

(72) Erfinder:
  • Dressen, Werner
    D-4403 Senden (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skateboard-Anlage aus Einzelelementen


    (57) Um eine im Freien aufbaubare, eine lange Lebensdauer aufweisende und trotzdem vorzüg­liche Rolleigenschaften aufweisende Skateboard-Anlage (1) zu erstellen, wird vorge­schlagen, die Skateboard-Anlage aus einzelnen Elementen (3, 4, 6) aufzubauen, die aus Fertigbeton be­stehen und damit an ihrer Laufseite hervorra­gende Laufeigenschaften aufweisen und gleich­zeitig weniger geräuschentwickelnd sind, als die bisher bekannten Anlagen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skateboard-An­lage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Skateboard-Anlagen sind bekannt und bestehen üb­licherweise aus Holzkonstruktionen, die individuell örtlich aufgebaut werden und den Skateboardfahrern die Möglichkeit geben, in der Halfpipe oder im soge­nannten Pool ihre turnerischen Aktivitäten auszu­üben. Die aus Holz bestehenden Skateboard-Anlagen haben den Nachteil, daß sie sehr witterungsempfind­lich sind, d.h. wenn sie im Freien aufgebaut sind, ist ihre Lebensdauer gering. Weiterhin tritt sehr erschwerend hinzu, daß bei Stürzen Holzsplitter nicht nur zu schweren Verletzungen, sondern auch zu Tetanuserkrankungen führen können. Außerdem haben die aus Holz bestehenden Skateboard-Anlagen den Nachteil, daß sie in Abhängigkeit von Luftfeuchtig­keit, Temperatur- und Sonneneinstrahlung arbeiten und dadurch der Anschluß der einzelnen Bretter an­einander nicht mehr einwandfrei dicht ist oder auch höhenmäßig sich verschieben kann, wodurch die Lauf­qualität der Anlage ganz erheblich eingeschränkt wird.

    [0003] Diese Nachteile hat man dadurch versucht zu vermei­den, daß man Skateboard-Anlagen aus Metall erstellt hat, d.h. aus Stahlplatten, die aneinander ange­schlossen werden. Die aus Metall bestehenden Skate­board-Anlagen haben den Nachteil, daß sie ebenfalls außerordentlich korrosionsempfindlich sind oder, wenn sie aus Korrosionsschutzgründen mit einem Farb- oder Kunststoffüberzug versehen werden, dieser leicht verletzt werden kann und dann die Feuchtig­keit unter die Farbschicht oder den Kunststoffüber­zug eindringt. Die aus Metall bestehenden Anlagen haben auch den Nachteil, daß sie außerordentlich schwer sind. Schließlich haben aber die aus Metall bestehenden Anlagen den schwerwiegenden Nachteil, daß die Laufeigenschaften nicht sehr gut sind, d.h. das Metall ist zu glatt und dadurch sind eine ganze Anzahl von fahrtechnischen Übungen in aus Metall be­stehenden Anlagen nur schlecht, wenn nicht gar nicht durchzuführen.

    [0004] Schließlich ist darauf hinzuweisen, daß bei aus Holz oder Metall bestehenden Skateboard-Anlagen die Fahr­geräusche erheblich sind, so daß dadurch eine Be­lästigung der Umwelt eintritt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Skatebord-Anlage zu schaffen, die aus Elementen er­stellt wird, die sehr gute Rolleigenschaften aufwei­sen, witterungsbeständig sind und hinsichtlich der er­zeugten Fahrgeräusche einen niedrigeren Geräuschpe­gel aufweisen als die bisher bekannten Werkstoffe.

    [0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Patentanspruches gelöst.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert.

    [0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, die Skateboard-Anlage, und zwar sowohl den Pool wie auch die Halfpipe, aus einzelnen Fertigbetonelementen zu erstellen. Diese Fertigbetonelemente werden über Kopf eingeformt, d.h. die Laufseiten sind aus glat­tem Sichtbeton geschalt und weisen damit vorzügliche Rolleigenschaften auf. Die Rückseiten sind demgegen­über nur abgerieben und weisen damit eine gute Ver­bindungseigenschaft zu dem umgebenden Ortbeton bzw. Erdboden auf.

    [0009] Durch die Erstellung aus Fertigbetonelementen ist jede beliebige Länge der Halfpipe möglich. Durch die Kombination der Elemente, die den Pool und die die Halfpipe bilden, ist ein Oval erstellbar, das alle Fahrmöglichkeiten aufweist.

    [0010] Vorzugsweise wird die Halfpipe etwa 1,00 m tief in das Gelände eingebaut und an die Rückseite der Ele­mente wird der ausgehobene Boden angeschüttet. Die offenen Seiten können mit einer Stufenanlage abge­treppt werden.

    [0011] Der Pool besteht vorzugsweise aus zwölf Segmenttei­len und einer runden Bodenplatte, wobei ein Poolele­ment als Einlaufelement ausgebildet ist. In der Mitte der Bodenplatte ist eine Ablauföffnung als Regenablauf ausgebildet und diese Ablauföffnung wird durch ein Stahlblech, vorzugsweise aus korrosions­festem Werkstoff, abgedeckt. An die Ablauföffnung kann ein Sickerschacht anschließen oder eine Regen­wasserabflußleitung.

    [0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen hervor. Die Zeichnungen zeigen dabei in

    Fig. 1 schaubildlich einen halben Pool mit angeschlossener Halfpipestrecke, in

    Fig. 2 ein Halfpipeelement in Seitenansicht, in

    Fig. 3 ein Halfpipeelement in der Drauf­sicht, in

    Fig. 4 ein Poolelement in Seitenansicht und in

    Fig. 5 ein Poolelement in Draufsicht, in

    Fig. 6 einen Schnitt durch einen Pool mit eingebautem Einlaufelement, in

    Fig. 7 in größerem Maßstab den Verbindungs­bereich zwischen zwei aneinander an­stoßender Elemente und in

    Fig. 8 den Verbindungsbereich in einem an­deren Bereich der aneinander an­stoßenden Elemente.



    [0013] In den Zeichnungen ist in Fig. 1 und 2 ein halber Pool 1 dargestellt, wobei gemäß Fig. 1 an diesem halben Pool jeweils ein Teil einer Halfpipe 2 an­schließt. Die Halfpipe 2 wird durch Halfpipeelemente 3 gebildet, deren Konstruktion und Ausbildung deut­licher aus der Schnittdarstellung in Fig. 1, 2 und 3 erkennbar ist. Wichtig bei diesen Elementen ist je­doch, daß die innere Seite, d.h. die Laufseite, aus glattem Sichtbeton geschalt besteht, so daß dadurch gute Rolleigenschaften erzielt werden. Die Rückseite der Halfpipeelemente 3 kann dabei abgerieben sein.

    [0014] Auch die in Fig. 4 und 5 dargestellten Poolelemente 4 weisen die gleichen guten Laufeigenschaften auf, sind aber aus Festigkeitsgründen etwas anders ausge­bildet und weisen vor allen Dingen die zur Bildung des Pools erforderliche Segmentform auf. In der Mitte laufen die Poolelemente 4 zu einer Bodenplatte 8 zusammen, die vollkommen rund ausgebildet ist und in ihrer Mitte eine Ablauföffnung 16 aufweist, die durch ein Gitter 17 verschlossen ist. In Fig. 6 ist diese Bodenplatte mit Ablaufgitter dargestellt, wo­bei es möglich ist, was in der Zeichnung nicht dar­gestellt ist, daß an die Ablauföffnung 16 eine Re­genwasserabführungsleitung anschließt.

    [0015] Aus Fig. 6 ist weiterhin ersichtlich, daß wenigstens eines der Poolelemente als Einlaufelement 6 ausge­bildet ist, d.h. eine Einlaufbahn 7 aufweist, durch die der Einlauf in den Pool erleichtert wird.

    [0016] Alle Elemente weisen in ihrem oberen Randbereich eine Stoß- und Haltekante 9 auf, die vorzugsweise aus einem einbetonierten feuerverzinkten Stahlrohr besteht. Zwischen den einzelnen Elementen wird die zwangsläufig auftretende Fuge vorzugsweise durch ein elastisches Profil 10 verschlossen, von dem eine Ausführungsform in Fig. 7 dargestellt ist. Dieses elastische Profil 10 weist in seinem oberen Bereich einen harten Bereich 11 auf und im unteren Bereich einen elastischen Bereich 12. Der obere, harte Be­reich 11 kann ähnlich, wie dies bei Treppenstoßkan­ten bekannt ist, abgeschliffen werden und damit vollkommen bündig mit den angrenzenden Betonelemen­ten ausgebildet werden. Vorzugsweise sind in den Eckbereichen der Elemente metallische Winkelprofile 15 eingesetzt, die verhindern, daß in diesem Bereich ein Ausbröckeln des Betons erfolgen kann.

    [0017] Fig. 8 zeigt eine andere Möglichkeit der Verbindung der Elemente miteinander oder aneinander, aber auch wiederum unter Einschluß eines elastischen Fugenban­des 10a.

    [0018] Über die bereits erläuterten Vorteile hinaus, hat die erfindungsgemäße Konstruktion den Vorteil, daß bei Beschädigung der Lauffläche durch Einsatz ein­fachen Flickmörtels eine Reparatur möglich ist, was weder bei den aus Holz, noch bei den aus Metall be­stehenden Elementen möglich ist.


    Ansprüche

    1. Skateboard-Anlage mit den Pool und/oder die Halfpipe bildenden Elementen, die fest anein­ander anschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (3, 4, 6) aus Stahlbetonfertig­teilen bestehen, deren Laufseiten in glattem Sichtbeton geschalt sind, während der Beton der Rückseite der Elemente (3, 4, 6) abge­rieben ist.
     
    2. Skateboard-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (3, 4, 6) aus Stahlbeton B 45 bestehen, der kreuzweise bewehrt ist.
     
    3. Skateboard-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß der Pool (1) aus Poolelementen (4), die die Seitenwand und einen Teil des Bodens bilden und zusätzlich aus einer zentralen, runden Bodenplatte (8) besteht.
     
    4. Skateboard-Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß alle Fugen (14) zwischen den Elementen (3, 4 und 6) sowie zwischen den Elementen (3, 4 und 6) und der Bodenplatte (8) mittels eines gummielastischen Profils (10) geschlossen sind.
     
    5. Skateboard-Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Pro­fil (10) aus einem harten, der Laufbahn zuge­kehrten Bereich (11) und einem elastischeren tief in die Fuge (14) eindringenden Bereich (12) besteht.
     
    6. Skateboard-Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß die obere Elementenkante eine einbetonierte Stoß- und Haltekante (9) aufweist.
     
    7. Skateboard-Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoß- und Haltekante (9) durch ein feuerverzinktes Rohr gebildet ist.
     
    8. Skateboard-Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kanten der Elemente (3, 4, 6) mit einem metallischen Winkelprofil (15) ausgerüstet sind.
     
    9. Skateboard-Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß eines der Poolelemente als Einlaufelement (6) ausgebildet ist und eine Einlaufbahn (7) aufweist.
     
    10. Skateboard-Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß im Zentrum der runden Bo­denplatte (8) eine durch ein Gitter (17) ab­gedeckte Ablauföffnung (16) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht