[0001] Die Erfindung betrifft eine Zwischenlagenplatte für auf einer Palette raumsparend
auf ihrer Hülse stehend anzuordnende Garnspulen, wobei jeder Spule eine mehreren Hülsentypen
und -größen angepaßte Hülsenaufnahme und eine sich darum erstrekkende Auflagefläche
für den Garnkörper der Spule zugeordnet ist.
[0002] Als Vorprodukt in der Weberei, Wirkerei oder Strickerei werden in besonderer Weise
gewickelte Spulen, z. B. konische Kreuzspulen, hergestellt. Je nach Art des gespulten
Garns, der Wicklung und/oder des Transportmittels werden die Spulen mehr oder weniger
vorsichtig vom Ort der Herstellung zum Ort der Weiterverwendung bzw. Lagerung gebracht.
Im allgemeinen soll vermieden werden, daß die Spulen sich beim Transport gegenseitig
berühren oder gar aneinander reiben bzw. schaben. Empfindliche Spulen werden für den
Transport, einzeln in Plastikbeuteln verpackt, in Kartons, Kisten oder dergleichen
Behälter gesetzt. Der Verpackungsaufwand beim Transport von Spulen läßt sich vermindern,
wenn die Spulen auf ihren Hülsen stehend, aber unverpackt in Behältern oder Paletten
versandt werden. Um in den Paletten ein gegenseitiges Berühren, Reiben oder Schaben
der Spulen zu verhindern, werden spezielle Zwischenlagenplatten aus Pappe mit entsprechenden
Lochungen, in denen die Hülsen der Spulen aufgenommen werden sollen, vorgesehen.
[0003] Anstelle von Zwischenlagenplatten aus Pappe werden auch tiefgezogene Kunststoffplatten
mit an die Spulen und deren Hülsen angepaßter Topologie verwendet. Derartige Kunststoffplatten
sind wegen der Kompliziertheit des erforderlichen Werkzeugs aufwendig. Sie können
nur für Spulen bzw. Hülsen eines ganz engen Durchmesserbereichs eingesetzt werden.
Für jeden anderen Durchmesserbereich müssen andere Kunststoffplatten mit entprechend
anderen Werkzeugen vorbereitet werden.
[0004] Da die in der Textilindustrie vorkommenden Spulen und Hülsen in Form und Durchmesser
sehr unterschiedlich sind und demgemäß viele verschiedene Zwischenlagenplatten aus
Pappe oder Kunststoff erforderlich sind, wird in der DE-OS 37 07 958 vorgeschlagen,
die Zwischenlagenplatten mit einer unprofilierten, aber gegenüber dem Material der
Hülsen der zu verpackenden Spulen weichen Material bestehenden Deckschicht auszustatten,
so daß sich jede Spulenhülse beim Aufsetzen der Spule in die Deckschicht eindrücken
und dadurch die zum Stabilisieren der Lage innerhalb des jeweiligen Pakets erforderliche
Spulenhalterung selbst schaffen kann. Bei diesem System werden die Zwischenlagenplatten
als Einweg-Artikel behandelt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrmals verwendbare Zwischenlagenplatte
aus Wellpappe oder dergleichen zu schaffen, die für beliebig verschiedene Hülsentypen
und -größen einsetzbar ist.
[0006] Für die eingangs genannte Zwischenlagenplatte besteht die erfindungsgemäße Lösung
darin, daß die Hülsenaufnahme aus einem in ein vorgeformtes Loch einer ebenen Platte
einzusetzenden, vorzugsweise einzupressenden, Einsatzkörper besteht.
[0007] Erfindungsgemäß werden die Zwischenlagenplatte insgesamt mit beispielsweise eingestanzten
Löchern einerseits und die Hül senaufnahmeteile als spezielle Einsätze der Platte
andererseits getrennt hergestellt. Während die Platte bevorzugt aus Wellpappe, aber
auch aus Sperrholz oder aus Kunststoff, bestehen kann, sollen die die Hülsenaufnahme
bildenden Einsatzkörper vorzugsweise durch Pressen, Spritzguß oder dergleichen aus
einem Kunststoff geformt werden.
[0008] Durch die Erfindung wird der Aufwand zum Herstellen von Zwischenlagenplatten erheblich
vermindert, da man die Hülseneinsätze - wegen relativ geringer Größe der erforderlichen
Form und Presse - mit wesentlich kleinerem Aufwand als einteilig aus Kunststoff herzustellende
ganze Zwischenlagenplatten produzieren kann.
[0009] Demgemäß wird durch die Erfindung eine Zwischenlagenplatte geschaffen, die universell
einsetzbar und mit für eine Vielzahl verschiedener Spulen und Hülsen passenden Spulenaufnahmen
auszustatten ist. Die Zwischenlagenplatte selbst kann als ebene Platte endlos hergestellt,
abgeteilt und gelocht werden, in die Löcher werden dem jeweiligen Bedarf entsprechend
Einsatzkörper für die Hülsenaufnahme eingesetzt, insbesondere eingepreßt.
[0010] Wenn eine Zwischenlagenplatte zum Stepeln von Spulen verwendet wird, ist es, insbesondere
beim automatischen Stapeln, wichtig, jede Zwischenlagenplatte mit ihrem Spuleneinsatz
genau an die Stelle zu bringen, an die der Spulenmanipulator die Spule aufsetzen
bzw. von der der Manipulator die Spule abnehmen will. Ebenso ist es für das Stepeln
der Zwischenlagenplatten selbst und das Transportieren des Stapels vorteil haft,
gerade (senkrechte) Stapel herzustellen. Die jeweils verwendeten Ausrichthilfsmittel
sollen jedoch nach dem Auflegen der einzelnen Zwischenlagenplatte von dieser wegzubewegen,
insbesondere wegzuschwenken, sein, damit die Ausrichtmittel den Spulenmanipulator
nicht stören und damit ein fertiger Stapel problemlos abzutransportieren ist. Die
Ausrichtmittel sollen daher nicht zu der jeweiligen Palette sondern zu der Spulen-Stapelmaschine
usw. gehören. Als Ausrichtmittel kommen vorzugsweise an Kanten oder Ecken der Platte
anzulegende Führungen infrage. Insbesondere kann es günstig sein, an einander gegenüberliegenden
Plattenkanten Ausrichtschlitze vorzusehen und diesen Schlitzen Ausrichtstangen zuzuordnen,
die nach dem Auflegen und Ausrichten der einzelnen Platte von dieser wieder wegzubewegen
bzw. abzuheben sind.
[0011] Die erfindungsgemäße Zwischenlagenplatte läßt sich insgesamt durch Mehrlagigkeit
steif, d. h. möglichst schwach federnd, ausführen. Die relative Steifigkeit der Platte
ist sowohl beim automatischen Stapeln und Entstapeln von Spulen als auch beim Transport
von Stepeln (von zwei Metern Höhe und mehr) wichtig, weil sich die Wirkung der Elastizität
jeder einzelnen Platte mit der Zahl der Platten multipliziert. Entsprechend unelastisch
sollen daher auch die Hülseneinsätze ausgebildet werden. Es soll daher darauf geachtet
werden, daß die den verschiedenen Formen und Größen von Hülsenenden zugeordneten
ringbereiche der Einsatzkörper eine gegenseitige störende Federung der aufgesetzten
Spulen - in Normalrichtung der Auflageflächen - nicht zulassen. Wenigstens einer der
einzelnen Ringbereiche soll daher nicht durch einen ringför migen Wulst sondern durch
mehrere einzelne, einen Kreis definierende Einzelwülste begrenzt werden. Die Einzelwülste
stabilisieren die Fläche und lassen eine gegenseitige Bewegung der durch sie definierten
Ringbereiche nicht zu. Im Sinne der Stabilität werden vorzugsweise alle Ringbereiche
aus Einzelwülsten gebildet.
[0012] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Zwischenlagenplatte mit Hülseneinsätzen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil einer Zwischenlagenplatte mit eingepreßtem
Hülseneinsatz zur Aufnahme von Spulen mit zylindrischer Hülse;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Hülseneinsatz nach Fig. 2;
Fig. 4 einen Teil einer Zwischenlagenplatte mit eingepreßtem Hülseneinsatz zur Aufnahme
von Spulen mit konischer Hülse; und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Hülseneinsatz nach Fig. 4.
[0013] Die insgesamt mit 1 bezeichnete Zwischenlagenplatte nach Fig. 1 besitzt eine Mehrzahl
vorgeformter Löcher 2, in die jeweils ein Hülseneinsatz nach den Fig. 2 bis 5 einzusetzen
ist. An zwei gegenüberliegenden Kanten 3 werden in die Zwischenlagenplatte 1 Schlitze
bzw. Kerben 4 eingeformt, die dazu dienen, ausschwenkbare Ausrichtstangen 5 aufzunehmen.
Alternativ können auch an die Ecken der Platte 1 heranzuführende Schienen mit je eine
Ecke übergreifendem Dreieckprofil als Ausrichtmittel vorgesehen werden.
[0014] Gegebenenfalls werden die Ausrichtstangen 4 beim Aufsetzen einer Zwischenlagenplatte
1 auf einen entsprechenden Stapel - im allgemeinen nach dem Auflegen - in die Kerben
4 eingeschwenkt, so daß die Platte in eine genau bestimmte Position gelangt. Das
Positionieren dient dazu, einen exakten Stapel zu bilden, aber auch und vor allem
dazu, die in die Löcher 2 einzusetzenden Hülseneinsätze genau in die Position zu bringen,
an die ein Spulenmanipulator beim automatischen Stapeln eine Spule bringt oder von
der er beim Entstapeln eine Spule abnehmen soll.
[0015] Da die Ausrichtmittel beim Stapeln und Entstapeln selbst stören können, werden sie
so angeordnet, daß sie, beispielsweise die Stangen 5 längs einer Schwenklinie 6,
während des Ladens und Entladens aus dem Einflußbereich der Spulenmanipulatoren herauszubringen
sind. Auch beim Abtransport eines fertigen Stapels würden die Ausrichtmittel stören,
da sie nicht zur Palette sondern zu der Spulenlademaschine gehören. Es ist also vorteilhaft,
sie beweglich zu gestalten .
[0016] Fig. 2 zeigt einen in ein Loch 2 einer Zwischenlagenplatte 1 eingepreßten, insgesamt
mit 7 bezeichneten, Hülseneinsatz, der zur Anlage zylindrischer Spulenhülsen 8 ausgebildet
ist. Nach den Fig. 2 und 3 besteht der Hülseneinsatz 7 aus einem ringförmigen Basisniveau
9, auf dem die Kopf- bzw. Fußflächen 10 und 11 der darunter bzw. darüber angeordneten
Spulenhülsen 8 aufliegen.
[0017] Zum Stabilisieren des Basisniveaus 9 in der Fläche und zum genauen Positionieren
der Spulenhülsen 8 auf der Fläche des Hülseneinsatzes 7 werden im Basisniveau 9 mehrere,
beispielsweise drei oder mehr, Wülste 12 und 13 vorgesehen, die abwechselnd nach
unten in den Kopf der unten liegenden Spulenhülse und nach oben in den Fuß der oben
liegenden Spulenhülse 8 hineinragen. Gemeinsam beschreiben die Wülste 12 bzw. 13
einen durch einen Kreis 14 angedeuteten Ringbereich, der zum Positionieren und zum
formschlüssigen Orientieren von Hülsenkopf bzw. -fuß dient.
[0018] Das Basisniveau 9 wird am Umfang begrenzt durch einen Umfangsring 15, der an seiner
Außenfläche eine Verzahnung 16 besitzt, die in die Wandung des Lochs 2 eingreift und
für einen festen Sitz des Hülseneinsatzes 7 in der Zwischenlagenplatte 1 sorgt.
[0019] Anhand der Fig. 4 und 5 wird ein Ausführungsbeispiel eines insgesamt mit 17 bezeichneten
Hülseneinsatzes erläutert, der zur Aufnahme von Spulen mit konischen Hülsen 18 vorgesehen
und ausgebildet ist. Dabei entsprechen der Umfangsring 15 mit der Verzahnung 16 exakt
den Elementen des Hülseneinsatzes 7 der Fig. 2 und 3.
[0020] Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 ruhen Hülsenkopf 10 und Hülsenfuß
11 auf dem Basisniveau 9. Das Basisniveau 9 nach den Fig. 4 und 5 ist jedoch anders
aufgeteilt als dasjenige nach den Fig. 2 und 3. Das gilt besonders für den dem Hülsenkopf
10 zugeordneten inneren Bereich des Hülseneinsatzes 17, dagegen sind die Verhältnisse
in dem dem Hülsenfuß 11 zugeordneten äußeren Bereich des Basisniveaus 9 nach Fig.
4 ähnlich den Verhältnissen von Fig. 2.
[0021] Das Basisniveau 9 nach den Fig. 4 und 5 besitzt im Ausfüh rungsbeispiel drei nach
oben, in den Hülsenfuß 11 vorspringende Wülste 19 und einen nach unten in den Hülsenkopf
10 vorspringenden topfartigen Wulst 20. Grundsätzlich könnten nach unten ebenfalls
drei kleinere Einzelwülste vorspringen, aus Platzgründen, wird im Ausführungsbeispiel
jedoch nur der eine topfartige Wulst 20 vorgesehen. Die nach oben vorspringenden
Wülste 19 sind, wie Fig. 5 zeigt, wiederum auf einem Kreis 21 etwa gleich verteilt,
so daß eine Orientierung beim Positionieren des Hülsenfußes 11 mit ausreichender Genauigkeit
erfolgen kann. Der Hülsenkopf 10 wird ebenfalls ausreichend genau am Außenumfang
des topfartigen Wulstes 20 orientiert und nahezu formschlüssig positioniert. Das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zeigt einen Hülsenkopf 10 mit nach innen vorspringendem
Bördelrand 22, der das Positionieren an dem topfartigen Wulst 20 erleichtert, eine
gute Positionierung ist aber auch ohne den Bördelrand 22 möglich.
[0022] Letztlich sollen die Positionier- bzw. Ausrichtmittel des erfindungsgemäßen Hülseneinsatzes
nur dazu dienen, eine Spule ungefähr in die schon durch den Spulenmanipulator beim
automatischen Stapeln bestimmte Position zu bringen. Das Stabilisieren des Spulenstapels
insgesamt erfolgt letztlich durch das Gewicht der Spulen, daß heißt der Spulenstapel
wird nicht so sehr durch Formschluß sondern eher durch Kraftschluß der Hülsenenden
an den Hülseneinsätzen und der Garnkörper an den Flächen der Zwischenlagenplatte 1
stabilisiert. Als Beispiel wird in Fig. 2 ein Garnkörper 23 angedeutet, der mit
seiner ganzen Stirnfläche 24 an der Zwischenlagenplatte 1 anliegt.
1. Zwischenlagenplatte für auf einer Palette raumsparend auf ihrer Hülse (8) stehend
anzuordnende Garnspulen (23), wobei jeder Spule eine mehreren Hülsentypen und -größen
angepaßte Hülsenaufnahme und eine sich darum erstreckende Auflagefläche für den Garnkörper
der Spulze zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsenaufnahme aus einem in ein vorgeformtes Loch (2) einer ebenen Platte
(1) einzusetzenden Einsatzkörper (7) besteht.
2. Zwischenlagenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (1) aus Wellpappe besteht.
3. Zwischenlagenplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsenaufnahme als Begrenzung der Enden der verschiedenen Hülsentypen und
-größen Ringzonen besitzt, von denen wenigstens eine aus einzelnen, getrennten, gemeinsam
einen Ring definierenden Wülsten (12, 13) besteht.
4. Zwischenlagenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
an zwei einander gegenüberliegenden Kanten (3) vorgesehene Ausrichtkerben (4) und
darin zum oder beim Ausrichten einzuführende Ausrichtstangen (5).
5. Zwischenlagenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsatzkörper (7) in die Platte (1) eingepreßt sind.
6. Vorrichtung zum Positionieren der Zwischenlagenplatte nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
gekennzeichnet durch
an Kanten, Ecken und/oder Ausrichtkerben nach dem Auflegen der Zwischenlagenplatte
vorübergehend heranzuführende und beim Stapeln und Entsteapeln von Spulen bzw. Zwischenlagenplatten
sowie beim Transport eines Stapels aus dem Arbeitsbereich herauszubewegende Ausrichtmittel.