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EP 0 378 835 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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25.07.1990 Patentblatt 1990/30 |
(22) |
Anmeldetag: 21.12.1989 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B41F 21/05 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
20.01.1989 DE 3901599
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Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
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D-69019 Heidelberg (DE) |
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Erfinder: |
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- Pollich, Gerhard
D-6900 Heidelberg (DE)
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Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al |
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c/o Heidelberger Druckmaschinen AG
Kurfürsten-Anlage 52-60 D-69115 Heidelberg D-69115 Heidelberg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Greiferanordnung an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen |
(57) Die Erfindung betrifft eine Greiferanordnung an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschinen, mit am Ende einer Schwinge (1) angeordneten Greiferauflagen
und diesen federbelastet zugeordneten Greifern (4), deren Bewegung mittels eines Kurvensegmentes
(9) gesteuert ist, welches mittels einer über eine Kurvenscheibe laufende Tastrolle
(7) entgegen der Federbelastung verschwenkbar ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferanordnung an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschinen gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Bei den bekannten Ausgestaltungen dieser Art (DE-OS 37 36 808) sind die Greifer auf
einer Greiferwelle befestigt, die einen Rollenhebel trägt, dessen endständige Rolle
an der Außenkante des Kurvensegmentes anliegt; die Greiferfeder zieht diese Rolle
dabei in die Anlagestellung und ist andererends an einer gegenüberliegenden Rolle
befestigt, die an der äquidistant verlaufenden Innenkurve des Kurvensegmentes anliegt
und an einem von der Greiferschwinge starr ausgehenden Rollenarm sitzt. Das Kurvensegment
selbst ist dabei entgegen Federbelastung verschwenkbar, wobei die Schwenkbewegung
gesteuert wird von einer Tastrolle, die an einer Kurvenscheibe, vorzugsweise koaxial
zur zugehörigen Trommel der bogenführenden Maschine sitzend, abrollt. Die diesbezüglichen
Ausgestaltungen reduzieren zwar die im Greifersystem auftretenden Schwingungen und
verringern deshalb damit zusammenhängende Passerdifferenzen; sie sind jedoch nicht
geeignet, um optimal alle wesentlichen Anforderungen zu erfüllen, die bei hochtourigen,
leistungsstarken Druckmaschinen auftreten. Dies insbesondere - wie gefunden wurde
- deshalb nicht, weil die Greiferfeder selbst entsprechend dem hochtourigen Rhythmus
dieser Maschinen mitbewegt werden muß, wobei nicht nur ihre Masse, sondern auch die
quer zur Federzugkraft auftretende Verlagerung im Raume eine erhebliche Rolle spielt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Greiferanordnung
so auszugestalten, daß sie eine vereinfachte Bauform aufweist und auch an Hochleistungsmaschinen
einsetzbar ist.
[0004] Erreicht ist dies durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebene Erfindung.
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0005] Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine Greiferanordnung an bogenverarbeitenden Maschinen,
insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen geschaffen, bei welcher die die Greifer belastenden
Federn und Federstangen mit Lagerung als Masse nicht zusammen mit der Greiferschwinge
bewegt werden muß. Die Greifer erhalten ihre Federbelastung nicht mehr aus direkt
an der Greiferschwinge angeordneten Federn, sondern vielmehr aus der Federbelastung
des Kurvensegmentes. Ohne Vergrößerung des Gewichtes der Greiferschwinge lassen sich
dadurch auch räumlich große Federn in günstigster Anpassung der angestrebten Charakteristik
unterbringen. Neben der Tatsache, daß die Greifer ohne weiteres in einem höchster
Tourenzahl angepaßten Rhythmus arbeiten können, ergibt sich zusätzlich eine erhebliche
Verminderung etwaiger Eigenschwingungen des aus Greifern und Auflage gebildeten Systems.
Eine konstruktiv günstige Lösung für die formschlüssige Federbelastungs-Steuerung
der Greifer ist gegeben durch die erfindungsgemäß diesbezüglich vorgeschlagene Kulissenkurvensteuerung.
Durch die von einer zentralen Welle ausgehenden drei Arme für das Kurvensegment einerseits
und die Krafteinleitung der Belastungsfedern andererseits bzw. für die Tastrolle
ergibt sich eine kinematisch und räumlich günstige Aufteilung der Gesamtanordnung.
[0006] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles der Erfindung gemäß nachstehender Zeichnungen. Von diesen
zeigen die
Fig. 1 + 2 in schematischer Seitenansicht die entsprechende Greiferanordnung in zwei
unterschiedlichen Wirkungsstellungen und
Fig. 3 einen idealisierten Längsschnitt zu der Fig. 2 im Bereich der Welle des Kurvensegmentes.
[0007] Die Greiferschwinge 1 ist um die Achse 2 hin- und herbeweglich. Sie trägt die Greiferauflage
3 mit den dazu beweglich angeordneten Greifern 4. Letztere setzt sich über die Greiferwelle
5 in einen Arm 6 fort, der am freien Ende eine Steuerrolle 7 trägt. Diese läuft in
einem Kurvenschlitz 8 eines Kurvensegmentes 9. Die Steuerkanten 8′ und 8˝ des Kurvenschlitzes
8 sind zueinander äquidistant und verlaufen konzentrisch zum Mittelpunkt der Welle
2.
[0008] Das Kurvensegment 9 sitzt an einem Arm 10, der auf einer Welle 11 drehfest angeordnet
ist. Letztere lagert in den Maschinengestellwangen 12 und trägt auf ihrem einerseits
darüber vorstehenden Ende 11′ die Hebelarme 13 und 14. Am freien Ende des Hebelarmes
13 sitzt eine Rolle 15. Diese läuft auf einer Kurvenscheibe 16, welche vorzugsweise
koaxial angeordnet ist zu einer der Trommelachsen der bogenverarbeitenden Maschine.
Der andere Arm 14 steht unter der Wirkung der Druckfedern 17. Diesen sind die Muttern
18 zugeordnet. Die Belastung der Druckfedern 17 ist derart, daß die Rolle 15 in Anlagestellung
zur Kurvenscheibe 16 gezwungen ist und das Kurvensegment 9 in Pfeilrichtung x belastet
ist. Zufolge dieser Belastungsrichtung in Richtung des Pfeiles x wird unter Vermittlung
der Steuerrolle 7 eine in Schließrichtung der Greifer 4 weisende Federbelastung auf
diese übertragen, wenn die Rolle 15 durch entsprechende Gestalt der Kurvenscheibe
16 die Welle 11 zur entsprechenden Drehung in Richtung des Pfeiles x freigibt. Umgekehrt
steuert die gegenteilige Kontur der Kurvenscheibe 16 über die Rolle 15 die Greifer
4 in die Offenstellung gemäß Fig. 1.
[0009] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, übernimmt der Greifer beispielsweise einen Bogen B,
der in Richtung des Pfeiles P ankommt und von ihm erfaßt an einen Greifer G einer
Trommel T übergeben wird.
1. Greiferanordnung an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen,
mit am Ende einer Schwinge angeordneten Greiferauflagen und diesen federbelastet
zugeordneten Greifern, deren Bewegung mittels eines Kurvensegmentes gesteuert ist,
welches mittels einer über eine Kurvenscheibe laufende Tastrolle entgegen Federbelastung
verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbelastung der Greifer (4)
aus der Federbelastung (17) eines oder mehrerer Kurvensegmente (9) resultiert.
2. Greiferanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbelastung
der Greifer (4) aus der Federbelastung von zwei Kurvensegmenten (9) resultiert.
3. Greiferanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (4) mit
einem über ihre Greiferwelle (5) ausladenden Arm (6) verbunden sind, der eine Steuerrolle
(7) trägt, die formschlüssig in einer Kulissenkurve (8) des Kurvensegmentes (9) läuft,
dessen zueinander äquidistanten Steuerkanten (8′ und 8˝) konzentrisch zur Achse (2)
der Greiferschwinge (1) verlaufen.
4. Greiferanordnung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvensegment
(9) von dem einen Arm (10) dreier auf einer Welle (11) angeordneter Hebelarme gebildet
ist, von denen der zweite Hebelarm (14) zum Angriff der Belastungsfeder (17) dient,
während der dritte Hebelarm (13) die Tastrolle (15) trägt.