[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für einen Rolladenpanzer, dessen
Stäbe in seitlichen U-Profilschienen geführt und am Ende der Abrollbewegung zwischen
einer Lüftungsstellung und einer Schließstellung in senkrechter Richtung begrenzt
zueinander verschieblich sind, wobei an wenigstens einem Ende mindestens eines Rolladenstabes
ein Paar von Sperrelementen schwenkbar angelenkt ist, die bei der Einnahme der Schließstellung
durch einen an einem höher gelegenen Rolladenstab angeordneten Keil quer zur Ebene
des Panzers in eine das Hochheben desselben sperrende Eingriffsstellung mit der Führungsschiene
auseinanderspreizbar sind.
[0002] Eine derartige Verriegelungseinrichtung ist aus dem DE-GM 87 02 379 bekannt. Bei
dieser bekannten Einrichtung bestehen die Sperrelemente aus exzentrisch gelagerten
Rollen, die an Lagerzapfen pendelnd aufgehängt sind und beim Eindringen des Keils
in Reibungseingriff mit den Seitenwandungen der jeweiligen Führungsschiene gebracht
werden. Die damit erzielte Verriegelung ist jedoch wegen des Reibschlusses unsicher
und läßt sich bei geschickter Manipulation durch einen Einbrecher mühelos lösen.
[0003] Eine andere bekannte Verriegelungseinrichtung (DE-OS 25 06 610), von welcher die
zuvor beschriebene ausgeht, arbeitet mit einem von der Oberseite der Rolladenleiste
aufragenden Lippenpaar mit einer dazwischen gelegenen Vertiefung zur Aufnahme des
sich von der nächsthöheren Rolladenleiste nach abwärts erstreckenden Keils, der beim
Verriegeln die beiden Lippen gegen die Seitenwände der U-förmigen Rolladenführungsschiene
festklemmt. Um die Klemmwirkung zu verstärken ist in den beiden Lippen von oben ein
Schlitz zur Aufnahme eines Krallenplättchens mit Spitzen eingelassen, die sich bei
einer Aufwärtsbewegung der Rolladenleiste im Material der Führungsschiene festfressen.
Beim Hochziehen des Rolladens ist nicht gewährleistet, daß dieses Festfressen beseitigt
wird, so daß es erst besonderer mühsamer Maßnahmen bedarf, um den Rolladen zu lösen
und völlig hochziehen zu können.
[0004] Zwei weitere bekannte Verriegelungseinrichtungen (DE-AS 27 45 560 und DE-OS 33 23
663) arbeiten mit in den Stabenden um quer zur Panzerebene gerichtete Achsen verschwenkbaren
Hebeln, die vom nächsthöheren Rolladenstab gegen Federkraft nach auswärts verschwenkbar
sind und mit hakenförmigen Enden bzw. an den Enden angelenkten Sperrbolzen in Rasten
am Grund der Führungsschiene eingreifen. Beide Konstruktionen sind verhältnismäßig
aufwendig und lassen sich nicht nachträglich einbauen bzw., wie es in der Praxis häufig
vorkommt, bei einer Verkürzung der Rolladenbreite am Einbauort nachträglich anbringen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und dennoch betriebs- und einbruchssichere
Verriegelungseinrichtung zu schaffen, die mit einfachen Mitteln jederzeit am Rolladen
angebracht werden kann.
[0006] Ausgehend von einer Verriegelungseinrichtung der eingangs genannten Art löst die
Erfindung diese Aufgabe dadurch, daß die Sperrelemente von unter der Wirkung des Keils
flügelartig gegen Federkraft auseinanderklappbaren Hebeln gebildet sind, deren Enden
in der auseinandergeklappten Stellung Anschläge an den Innenseiten der Führungsschiene
untergreifen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung bei einem Rolladenpanzer,
der wenigstens im unteren Teil aus oben und unten mit längslaufenden Schlitzen versehenen
kastenförmigen Rolladenstäben besteht, die durch in die Schlitze verschieblich und
verhakend eingreifende C-Profilstäbe miteinander verbunden sind, wird nachstehend
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt durch den unteren Teil eines herabgelassenen
solchen Rolladenpanzers mit einer seitlichen Führungsschiene in der sogenannten
Lüftungsstellung nach Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 eine entsprechende Seitenansicht des Rolladenpanzers nach Linie II-II in Fig.
1, wobei die Führungsschiene im Längsschnitt dargestellt ist,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den Rolladenpanzer und die Führungsschiene nach
Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen senkrechten Querschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 in größerem Maßstab einen senkrechten Längsschnitt durch das seitliche Ende
einer kastenförmigen Rolladenleiste mit der Verriegelungseinrichtung nach Linie V-V
in Fig. 3,
Fig. 6 einen senkrechten Querschnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen senkrechten Querschnitt nach Linie VII-VII in Fig. 5,
Fig. 8 bzw. 9 dieselben senkrechten Querschnitt wie in den Figuren 1 und 4, jedoch
in der Schließ- und Verriegelungsstellung des Rolladenpanzers und
Fig. 10 denselben Querschnitt wie in Fig. 7, jedoch ebenfalls in der Schließ- und
Verriegelungsstellung.
[0009] Der in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Rolladenpanzer 10 besteht - zumindest im unteren
Teil, der allein dargestellt ist - im Wechsel aus Kastenprofilstäben 12 und C-Profilstäben
14, die gelenkig ineinandergreifen und zugleich eine begrenzte Verschiebung zueinander
in senkrechter Richtung gestatten. Der Rolladenpanzer 10 ist bei geöffnetem Rolladen
in bekannter Weise auf einer (nicht gezeigten) Panzerwelle innerhalb eines oberhalb
der zu verschließenden Gebäudeöffnung angebrachten Rolladenkastens aufgewickelt und
wird beim Schließen des Rolladens von der Panzerwelle abgewickelt und dabei beiderseits
in Führungsschienen 16 geführt, die an den Seiten der Gebäudeöffnung bis zur Öffnungsunterkante
18, d. h. einem Fensterbrett oder einer Türschwelle, reichen. Das untere Ende des
Panzers wird von einem hohlen Endstab 20 gebildet, der mit einem Haken 22 gelenkig
den anschließenden Kastenprofilstab 12 erfaßt.
[0010] Beim Herablassen des Rolladens nehmen die Profilstäbe 12, 14 die in den Figuren 1
und 2 gezeigte auseinandergezogene Stellung ein, bis der Endstab 20 von der Unterkante
18 der Gebäudeöffnung abgefangen wird. Nicht gezeigte Lüftungsschlitze in den C-Profilstäben
14 oder auch den Kastenprofilstäben 12 gestatten solange einen Luftaustausch zwischen
dem Innenraum und der äußeren Atmosphäre bei geöffnetem Fenster bzw. geöffneter Tür,
weshalb diese Stellung auch als "Lüftungsstellung" bezeichnet werden kann. Wird nach
dem Aufsitzen des Endstabes 20 auf der Unterkante 18 der Gebäudeöffnung der Rolladenpanzer
weiter abgesenkt, schieben sich, am unteren Ende beginnend, die Rolladenstäbe 12,
14 ineinander und verschließen die Lüftungsöffnungen, bis schließlich alle Lüftungsöffnungen
geschlossen sind und damit die "Schließstellung" des Rolladenpanzers erreicht ist.
[0011] Die Führungsschienen 16 enthalten an den Maulöffnungen gegeneinander weisende V-Profildichtungen
22, welche gegen die Kastenprofilstäbe 12 abdichten und zugleich den Rolladenpanzer
10 in der Maulöffnung der Führungsschiene zentrieren.
[0012] In die Führungsschienen 16 sind ferner Anschlagelemente 24 eingesetzt und mit Schrauben
26 am Zwischenboden 28 der Führungsschienen 16 verschraubt. Jede Führungsschiene 16
enthält mindestens ein Anschlagelement 24 unmittelbar oberhalb der Öffnungsunterkante
18, und weitere Anschlagelemente 24 können in bestimmten Abständen nach oben anschließen.
Die Anschlagelemente 24 haben, wie aus Fig. 3 ersichtlich, U-förmigen Querschnitt
mit gegeneinander abgewinkelten Schenkelenden 25 und tragen an den oberen Enden ihrer
Schenkelwände gegeneinander gerichtete Anschlagschultern 30, die mit Verriegelungseinheiten
32 am Rolladenpanzer 10 zusammenwirken, wenn dieser aus der Lüftungsstellung in die
Schließstellung abgesenkt wird.
[0013] Jede Verriegelungseinheit 32 besteht in der Hauptsache aus einem Paar von Sperrgliedern
in Gestalt zweier flügelartig auseinanderklappbarer Hebel 34 am Stirnende eines Kastenprofilstabes
12 und einem Keil 36 am Stirnende des nächsthöhe ren Kastenprofilstabes 12 (Fig.
4 und 7), der beim Verschieben der Stäbe in die Schließstellung (Fig. 9 und 10) zwischen
die Hebel 34 eindringt und diese derart auseinanderklappt, daß die oberen Enden der
Hebel 34 die Anschlagschultern 30 der Anschlagelemente 24 untergreifen.
[0014] Die Hebel 34 weisen an den unteren Enden Lageraugen 38 auf, die, in Achsrichtung
betrachtet, jeweils zur Hälfte weggeschnitten sind und dadurch eine scharnierartige
Lagerung auf einem Kopfbolzen 40 gestatten, der in die Bohrung 42 eines Aufnahmeteils
44 eingesetzt und darin durch einen Sicherungsstift 46 gehalten ist. Das Aufnahmeteil
44, das zweckmäßig aus Aluminiumdruckguß besteht, ist in seinem Querschnitt der unteren
Kammer des Kastenprofilstabs 12 angepaßt und in diese bis zum Anschlag eines plattenförmigen
Ansatzes 48 gegen das Stirnende der oberen Kammer des Kastenprofilstabs 12 eingeschoben
und auf geeignete Weise gesichert. Ein zapfenförmiger Ansatz 50 des Aufnahmeteils
44 erstreckt sich parallel zum Kopfbolzen 40 und greift zwischen die mit halbkreisförmigen
Aussparungen 52 versehenen Hebel 44 ein, die an den Außenseiten von einer Schenkelfeder
54 erfaßt und von dieser in der Ruhestellung gegen den zapfenförmigen Ansatz 50 in
einer definierten Mittellage gehalten werden.
[0015] Der Keil 36 ist an einem Abschlußteil 56 angeformt, das in den vorzugsweise länger
ausgebildeten nächsthöheren Kastenprofilstab 12 eingesetzt und darin auf geeignete
Weise gesichert ist. Das Abschlußteil 56 besitzt hierzu zweckmäßig einen den Kammern
des Kastenprofils angepaßten Querschnitt und schließt mit seiner Endwand die Kammern
des Kastenprofilträgers nach außen ab. Ähnliche Abschlußteile 58, die jedoch ohne
Keil ausgeführt sind, können die darüber befindlichen Kastenprofilstäbe 12 abschließen,
sofern diese nicht wiederum mit Verriegelungseinheiten 32 bzw. Keilen 36 versehen
sind.
[0016] Wie aus den Figuren 2, 4 und 6 ersichtlich ist, folgen, von unten nach oben betrachtet,
auf den Endstab 20 ein Kastenprofilstab 12 mit einer Verriegelungseinheit 32, ein
Kastenprofilstab 12 mit einem Keil 36 sowie zwei Kastenprofilstäben mit gewöhnlichen
Abschlußteilen 58, und diese Reihenfolge wiederholt sich beliebig oft nach oben, wobei
es zweckmäßig ist, sie über die gesamte Höhe der Gebäudeöffnung fortzusetzen, um
dem Einbrecher keine Möglichkeit zu geben, den Rolladen, an den oberen Stäben beginnend,
aufzudrücken.
[0017] Die Anordnung von Verriegelungseinheiten an beiden Längskanten des Panzers über
dessen gesamte Höhe hat darüber hinaus in Verbindung mit den oben erwähnten, einwärts
abgewinkelten Schenkelenden 25 der Anschlagelemente 24 noch einen weiteren Vorteil:
mit Hilfe der Schenkelenden 25 wird nämlich der Panzer über seine gesamte Höhe bei
auseinandergeklappten Hebeln 34 gegen ein Herausziehen aus den Führungsschienen
16 gesichert, so daß zum einen ein Herausheben des Panzers durch ein Durchbiegen der
Rolladenstäbe quer zur Panzerebene nicht möglich ist und zum anderen bei entsprechender
Tolerierung in gleicher Richtung wirkende Windkräfte am Panzer besser abgefangen
werden.
[0018] Mit der Reihenfolge der einzelnen Elemente an den Kastenprofilstäben und der Querschnittshöhe
dieser Stäbe ist der Abstand der Anschlagelemente innerhalb der Führungsschienen vorgegeben.
Die Anschlagelemente können von vorn herein in den Führungsschienen befestigt sein.
Sie können aber auch nachträglich am Bau angebracht werden, insbesondere dann, wenn
die Führungsschienen erst bei der Montage des Rolladens abgelängt werden.
[0019] Es versteht sich von selbst, daß die Verriegelungseinheiten 32 an beiden Seitenkanten
des Rolladenpanzers vorhanden sein sollten, wobei sie zweckmäßig stets paarweise an
ein und demselben Rolladenstab angebracht sind.
[0020] Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung der Verriegelungseinrichtung bei Kastenprofilstäben
mit dazwischen angeordneten C-Profilstäben beschränkt, sondern läßt sich bei praktisch
allen Rolladenprofilen anwenden. Auch können die Hebel 34 im hochgeklappten Zustand
eine größere Gesamtbreite als die Stabprofile aufweisen, sofern nur, wie im Beispielsfall
durch die V-Profildichtungen 22, sichergestellt ist, daß die Enden der Rolladenstäbe
mit den zusammengeklappten Hebeln innerhalb der Maulöffnung einer jeden Führungsschiene
zentriert sind.
1. Verriegelungseinrichtung für einen Rolladenpanzer, dessen Stäbe in seitlichen
U-Profilschienen geführt und am Ende der Abrollbewegung zwischen einer Lüftungsstellung
und einer Schließstellung in senkrechter Richtung begrenzt zueinander verschieblich
sind, wobei an wenigstens einem Ende mindestens eines Rolladenstabes ein Paar von
Sperrelementen schwenkbar angelenkt ist, die bei der Einnahme der Schließstellung
durch einen an einem höher gelegenen Rolladenstab angeordneten Keil quer zur Ebene
des Panzers in eine das Hochheben desselben sperrende Eingriffsstellung mit der Führungsschiene
auseinanderspreizbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrelemente von unter der Wirkung des Keils (36) flügelartig gegen Federkraft
auseinanderklappbaren Hebeln (34) gebildet sind, deren Enden in der auseinandergeklappten
Stellung Anschläge (30) an den Innenseiten der Führungsschiene untergreifen.
2. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hebel (34) an einer gemeinsamen Schwenkachse (40) angelenkt sind.
3. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (34) im Bereich der Anlenkung Aussparungen zur Ermöglichung einer
wechselseitigen Lagerung an der Schwenkachse (40) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse als Kopfbolzen (40) ausgebildet und an einem Aufnahmeteil
(44) befestigt ist, das in das offene Profilende des kastenförmigen Rolladenstabes
(12) eingeschoben und gesichert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeteil (44) einen sich zwischen die Hebel oberhalb der Schwenkachse
erstreckenden Ansatz (50) aufweist, von dem die Hebel (34) in ihrer Ruhestellung unter
der Wirkung der Federkraft abfangbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft von einer U-förmigen Schenkelfeder (54) erzeugt ist, deren Schenkel
die Hebel (34) außenseitig erfassen.
7. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (30) an gesonderten Anschlagelementen (24) innerhalb der Führungsschiene
(16) angeordnet sind.
8. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagelemente (24) U-förmigen Querschnitt aufweisen und zur Bildung
der Anschläge an den oberen Enden ihrer Schenkelabschnitte mit gegeneinander gerichteten
Schultern (30) versehen sind.
9. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelabschnitte der Anschlagelemente (24) an den freien Profilenden
(25) zum Verhindern des Herausziehens des Panzers (10) aus den Anschlagelementen
(24) bei auseinandergeklappten Hebeln (34) gegeneinander abgebogen sind.
10. Verriegelungseinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagelemente (24) an den Führungsschienen (16) verschraubt sind.