[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochfrequenzgenerator mit einem eine Mehrgitterröhre
aufweisenden, selbsterregten Oszillator.
[0002] Solche Hochfrequenzgeneratoren werden zum Beispiel für die kapazitive oder induktive
Anregung von Gasen, insbesondere bei Lasern und Plasma, aber auch beim induktiven
Erwärmen von Werkstücken eingesetzt. Je nach Einsatzgebiet wird eine bestimmte Impulsform
der Hochfrequenzspannung gefordert.
[0003] Bei einem bekannten Generator der eingangs genannten Art (EP 0 238 122 A1) ist die
Mehrgitterröhre als Tetrode ausgebildet. Während das eine Gitter der Röhre ausschließlich
für die Rückkopplung des Oszillators verwendet wird, wird das andere Gitter für eine
Amplitudenmodulation eingesetzt. Mittels eines elektronischen Verstärkerelementes
(Transistor) läßt sich der Spannungspegel an dem Gitter einstellen. Auf diese Art
und Weise ist eine Änderung der HF-Wechselspannung möglich, mit dem Ziel, kostenaufwendige
Stellglieder, zum Beispiel Thyristorsteller, zu umgehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochfrequenzgenerator der eingangs
genannten Art zu schaffen, der die Erzeugung von Hochfrequenzimpulsen jeder Form ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Hochfrequenzgenerator der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß an einem Gitter der Mehrgitterröhre eine Steuereinrichtung
für eine Impulsbreitenmodulation und an einem anderen Gitter der Mehrgitterröhre eine
Steuereinrichtung für eine kombinierte Impulsbreiten- und Amplitudenmodulation angeschlossen
sind, wobei die Steuereinrichtungen zu jeder Zeit ansteuerbar und miteinander synchronisierbar
sind. Dadurch ist es möglich, HF-Impulse jeder Form zu erzeugen. Bei der Erfindung
wird die Impulsbreite der einzelnen Impulse vorrangig durch die Ansteuerung des Gitters
erreicht, das an der Rückkopplung des Oszillators angeschlossen ist.
[0006] Durch Verwendung des an der Rückkopplung angeschlossenen Steuergitters für die Impulsbreitenmodulation
steht das andere Steuergitter innerhalb des Impulses ausschließlich der Amplitudenmodulation
zur Verfügung. Dadurch lassen sich Impulse mit steilen Anstiegs- und Abstiegsflanken
nicht nur am Anfang und am Ende eines Impulses, sondern auch innerhalb eines Impulses
erreichen. Bei gattungsbildenden Stand der Technik der EP 0 238 122 A1 ist dagegen
nicht vorgesehen, die Ansteuerung der beiden Gitter derart zu gestalten, daß beliebige
Impulsformen erhalten werden können. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich,
beliebige Impulsfolgen bei geringster Verlustleistung zu erhalten.
[0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuereinrichtung für die Impulsbreitenmodulation
einen elektronischen Schalter auf, über den das mit der Rückkopplung des Oszillators
verbundene Steuergitter wahlweise an eine negative Vorspannung oder an die Kathode
der Mehrgitterröhre anschließbar ist.
[0008] Das Steuergitter für die kombinierte Impulsbreiten- und Amplitudenmodulation weist
dagegen einen Spannungsteiler mit einem einstellbaren, von einem elektronischen Bauelement
gebildeten Widerstand auf, an dessen Abgriff das Gitter angeschlossen ist. Dieser
Spannungsteilabgriff hat den Vorteil, daß bei Änderung der Spannungsteilung keine
Zeitverzögerung infolge innerer aufladbarer Kapazitäten des elektronischen Bauelementes
auftritt.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Steuereinrichtungen
als Stellglieder einem oder mehreren Regelkreisen zugeordnet.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild eines Hochfrequenzgenerators
und
Fig. 2 ein Impulsdiagramm einer HF-Spannung.
[0011] Der Hochfrequenzgenerator umfaßt einen Oszillator, der im wesentlichen aus einem
Schwingkreis SK, einer Mehrgitterröhre T
r und einer Rückkopplung RK besteht. Dem Schwingkreis SK ist eine im Schaltbild nicht
dargestellte Last angekoppelt, die den Schwingkreis bedämpft. Die Mehrgitterröhre
T
r wird über eine Drossel L von der Gleichspannungsquelle U
A versorgt. Zwischen der Anode A der Mehrgitterröhre T
r und dem Verbindungspunkt des Schwingkreises SK und der Rückkopplung RK ist zum Zwecke
der Gleichstromentkopplung ein Kondensator C eingeschaltet. Die Kathode K der Mehrgitterröhre
T
r liegt an Masse.
[0012] Das der Kathode K nächste Steuergitter G₁ ist einerseits an der Rückkopplung RK und
andererseits über einen Widerstand R₁₁ und einen Steuertransistor T₁ an Masse oder
über einen Widerstand R₁₂ an einer negativen Vorspannung V
G1 angeschlossen, je nachdem ob der Transistor T₁ durchgeschaltet oder gesperrt ist.
[0013] Das der Anode nächste Steuergitter G₂ liegt über einen Widerstand R₂ an einer positiven
Vorspannung U
G2. An der Zuleitung des Widerstandes R₂ ist ein Steuertransistor T₂ angeschlossen,
dessen Emitter an Masse liegt.
[0014] Der Generator arbeitet auf folgende Weise:
[0015] Bei durchgeschaltetem Steuertransistor T₁ und gesperrtem Steuertransistor T₂ schwingt
der Oszillator. Bei Sperrung des Steuertransistor T₁ wird die Rückkopplung RK wirkungslos,
so daß der Oszillator nicht mehr schwingt. Um die in Figur 2 dargestellte Hüllkurve
der Hochfrequenzspannung zu erzeugen, wird zum Zeitpunkt t₁der Steuertransistor T₁
durchgeschaltet und der Steuertransistor T₂ gesperrt. Am Steuergitter G₂ liegt somit
über den Widerstand R₂ die Spannung U
G2 an, während das Steuergitter G₁ über den Widerstand R₁₁ an der Kathode liegt. Wird
zum Zeitpunkt t₂ bei unverändertem Schaltzustand des Steuertransistors T₁ der Steuertransistor
T₂ teilweise durchgesteuert, dann fällt die ursprüngliche Spannung U
G2 am Steuergitter G₂ um den Spannungsabfall am Widerstand R₂ ab. Das hat eine Verminderung
der zur Verfügung stehenden Hochfrequenzspannung zur Folge. Wird zum Zeitpunkt t₃
der Steuertransistor T₁ gesperrt, dann wird die Spannung am Steuergitter G₁ auf die
negative Vorspannung U
G1 erniedrigt, was ein Abreißen der Schwingungen des Oszillators zur Folge hat. Da die
Zeitpunkte t₁,t₂,t₃ und der Grad der Durchsteuerung des Steuertransistors T₂ frei
gewählt werden können, ist es möglich, jede Art von Impuls zu erzeugen.
1. Hochfrequenzgenerator mit einem eine Mehrgitterröhre (Tr) aufweisenden selbsterregten Oszillator (SK,RK,Tr)
dadurch gekennzeichnet, daß an einem Steuergitter (G₁) der Mehrgitterröhre (Tr) eine Steuereinrichtung (R₁₁,R₁₂,VG1,T₁) für eine Impulsbreitenmodulation und an einem anderen Steuergitter (G₂) der Mehrgitterröhre
(Tr) eine Steuereinrichtung (R₂,UG2,T₂) für eine kombinierte Impulsbreiten- und Amplitudenmodulation angeschlossen sind,
wobei beide Steuereinrichtungen (R₁₁,R₁₂,VG1,T₁,R₂, UG2,T₂) zu jeder Zeit ansteuerbar und miteinander synchronisierbar sind.
2. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (R₁₁,R₁₂,UG1,T₁) für die Impulsbreitenmodulation einen elektronischen Schalter (T₁) aufweist,
über den das mit der Rückkopplung (RK) für den Oszillator (SK,RK,Tr) verbundene Steuergitter (G₁) wahlweise an eine negative Vorspannung (UG1) oder an die Kathode (K) der Mehrgitterröhre (Tr) anschließbar ist.
3. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (R₂,UG2,T₂) für die kombinierte Impulsbreiten- und Amplitudenmodulation einen Spannungsteiler
(R₂,T₂) mit einem einstellbaren, von einem elektronischen Bauelement (T₂) gebildeten
Widerstand aufweist, an dessen Abgriff das Steuergitter (G₂) angeschlossen ist.
4. Hochfrequenzgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuereinrichtungen (R₁₁,R₁₂,VG1,T₁ R₂,UG2,T₂) als Stellglieder einem oder mehreren Regelkreisen zugeordnet sind.