[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kühlen von Partialoxidationsgas,
das insbesondere durch Partialoxidation von ballastreicher Kohle und/oder sonstigen
Kohlenstoffträgern mit einem hohen Anteil an anorganischen Begleitstoffen bei hohen
Temperaturen in einem Reaktor gewonnen wird, wobei zur Verfestigung der im Partialoxidationsgas
mitgeführten anorganischen Begleitstoffe in Strömungsrichtung des Gases ein Kühlfluid
in das Partialoxidationsgas eingeführt wird.
[0002] Bei der Partialoxidation von Kohle und/oder sonstigen Kohlenstoffträgern bei Temperaturen
oberhalb des Schlackeschmelzpunktes führt das das Reaktionsgefäß mit einer Temperatur
zwischen 1.000 und 1.700°C verlassende Partialoxidationsgas schmelzflüssige bzw.
klebrige Teilchen mit sich. Vor der Weiterbehandlung des Gases muß deshalb dafür
gesorgt werden, daß diese Begleitstoffe den nachgeschalteten Verarbeitungsprozeß
nicht durch Ablagerungen an den Wänden der verwendeten Apparaturen, an den Wärmeaustauscherflächen
und/oder in den Rohren beeinträchtigen. In Verfolgung dieses Zieles ist es bereits
angestrebt worden, innerhalb einer dem Reaktionsgefäß nachgeschalteten Kühlzone,
die einen gegenüber dem des Reaktionsgefäßes reduzierten Querschnitt aufweist, ein
Kühlfluid in den heißen Partialoxidationsgasstrom möglichst so einzumischen, daß
das Partialoxidationsgas und die mitgeführten Begleitstoffe abgekühlt werden, ohne
daß innerhalb der Kühlzone noch nicht verfestigte, das heißt noch klebefähige Teilchen
an die Wandung der Kühlzone gelangen und dort zu Ablagerungen führen.
[0003] So ist zum Beispiel aus der DE-AS 35 24 802 ein Verfahren zum Kühlen eines heißen,
klebrige Teilchen enthaltenden Produktgases bekannt, bei dem in das Produktgas in
der Kühlzone ein ringförmiger Strahl eines Kühlfluids eingespritzt wird, der die
Form eines sich in Strömungsrichtung des Gases verjüngenden Kegelstumpfes aufweist.
[0004] Die bisher bekannten Maßnahmen beschränkten sich jedoch auf die Behandlung des Partialoxidationsgases
innerhalb der dem Reaktionsgefäß nachgeschalteten Kühlzone. In der Praxis hat sich
jedoch gezeigt, daß insbesondere bei der Partialoxidation von ballastreicher Kohle
und/oder sonstigen Kohlenstoffträgern mit einem hohen Anteil an anorganischen Begleitstoffen
an der Übergangsstelle auf einen reduzierten Strömungsquerschnitt Ablagerungen durch
angeströmte klebefähige Teilchen auftraten, die durch Maßnahmen innerhalb der Kühlzone
nicht zu vermeiden waren. Das zwangsläufige Wachsen dieser Ablagerungen führt dabei
dazu, daß der Gasweg in die Kühlzone und damit auch in die nachgeschalteten Gasbehandlungseinrichtungen
verlegt und damit die gesamte Anlage funktionsunfähig wird.
[0005] Um diesem Mißstand zu begegnen, ist bereits vorgeschlagen worden, daß in das Partialoxidationsgas
innerhalb des Reaktors unmittelbar vor dem Eintritt in die Kühlzone zusätzlich ein
weiterer ringförmiger Strom eines Kühlfluids eingespritzt wird, wobei dieser Kühlfluidstrom
mit der Wand des Reaktionsgefäßes einen Winkel von 0 bis 90° und der Kühlfluidstrom
in der Kühlzone mit der Wand der Kühlzone einen Winkel von70 bis 90° bildet.
[0006] Die Erfindung stellt nun eine Weiterentwicklung dieser Arbeitsweise dar und besteht
darin, daß die gesamte Menge des Kühlfluids in Strömungsrichtung vor einer Einschnürung
des Gasweges dem Partialoxidationsgas beigemischt wird.
[0007] Bei der Einschnürung des Gasweges kann es sich um die Kühlzone handeln, die dem
Reaktor unmittelbar nachgeschaltet ist. Hierbei wird dann die gesamte Menge des Kühlfluids
noch innerhalb des Reaktors vor dem Eintritt in die Kühlzone dem Partialoxidationsgas
aufgegeben.
[0008] Bei der Einschnürung des Gasweges kann es sich aber auch um eine vom Austritt aus
dem Reaktor mehr oder weniger weit entfernte Verengung handeln, wenn an den Reaktor
nämlich zunächst ein Gaskanal, beispielsweise in Form eines Strahlungskessels, angesetzt
ist , der im wesentlichen den gleichen Querschnitt wie der Reaktor aufweist. Die Einschnürung
des Gasweges liegt dann erst hinter diesem Gaskanal bzw. dem Strahlungskessel, z.B.
in Form einer erst dort vorgesehenen Kühlzone oder auch einer anderen Weiterbehandlungsvorrichtung
für das Partialoxidationsgas.
[0009] Es hat sich gezeigt, daß mit der erfindungsgemäßen Maßnahme die Gefahr von Ablagerungen
wirkungsvoll beseitigt werden kann.
[0010] Die Erfindung sieht ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens vor, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Reaktor oder ein diesem nachgeschalteter
Gaskanal mit im wesentlichen gleichen Querschnitt in einen düsenförmigen Mischrohrquerschnitt
übergeht und die Düse so ausgebildet ist, daß die Eintrittsneigung gleich der Neigung
ist, die sich für eine Düse mit einer Anfangseintrittsgeschwindigkeit W = 0 an der
Stelle ergibt, an der die Düsenströmung die Geschwindigkeit hätte, mit der das Partialoxidationsgas
in den Düsenbereich eintritt.
[0011] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll die Gleichförmigkeit des im Bereich
der Einschnürung des Gasweges in das Partialoxidationsgas einströmenden ringförmigen
Kühlfluidstromes dadurch gewährleistet sein, daß der Kühlfluidstrom durch Einzelbohrungen
in der dem Einströmquerschnitt vorgeschalteten Ringleitung in einzelne Strahlen aufgeteilt
ist.
[0012] Schließlich ist noch vorgesehen, daß der düsenförmige Übergang mit einer Feuerfestauskleidung
versehen ist, die schlackeabweisende Eigenschaften besitzt, beispielsweise eine Graphitmasse.
[0013] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
[0014] An den zylindrischen Reaktor 1 schließt sich ein düsenförmiger Übergang 2 als Mischrohrquerschnitt
an, nach Art der Ausströmdüse aus einem Windkessel, bei dem die Geschwindigkeit in
Z-Richtung zunächst gleich Null ist. Die Ausbildung des düsenförmigen Übergangs ist
derart, daß die Eintrittsneigung gleich der Neigung ist, die sich für eine Düse mit
einer Anfangseintrittsgeschwindigkeit W = 0 an der Stelle ergibt, an der die Düsen
strömung die Geschwindigkeit hätte, mit der das Partialoxidationsgas in den Düsenbereich
eintritt.
[0015] Am Austritt des zylindrischen Reaktors 1 wird der Kühlfluidstrom über einen Ringspalt
3 zugeführt, an den die Ringleitung 4 angeschlossen ist, die über die Rohrleitung
5 mit Kühlfluid versorgt wird. Die gleichmäßige Verteilung des Kühlfluidstromes über
den Ringspalt 3 wird dadurch erreicht, daß die Ringleitung 4 mit Einzelbohrungen
6 versehen ist, durch die der Kühlfluidstrom in Form einzelner Freistrahlen in den
Ringspalt 3 einströmt. Der Abstand 7 der Bohrungen 6 bis zum Austrittsende des Ringspaltes
3 ist dabei so bemessen, daß sich die einzelnen Freistrahlen bis dort überdecken
und so einen geschlossenen Ringstrom unter vollständiger Ausfüllung des Ringspaltes
ausbilden und sich somit nicht die Gefahr einer Rezirkulation des Partialoxidationsgases
mit der Möglichkeit von Ablagerungen innerhalb des Ringspaltes einstellt.
[0016] Mit 8 ist schließlich noch die Feuerfestauskleidung des düsenförmigen Überganges
2 bezeichnet.
[0017] Die Erfindung ist in gleicher Weise und mit gleich gutem Wirkungsgrad ausführbar,
wenn entsprechend obigen Ausführungen mit 1 nicht der Reaktor, sondern ein daran
angesetzter Gaskanal, beispielsweise ein Strahlungskessel, bezeichnet ist.
1. Verfahren zum Kühlen von Partialoxidationsgas, das insbesondere durch Partialoxidation
von ballastreicher Kohle und/oder sonstigen Kohlenstoffträgern mit einem hohen Anteil
an anorganischen Begleitstoffen bei hohen Temperaturen in einem Reaktor gewonnen
wird, wobei zur Verfestigung der im Partialoxidationsgas mitgeführten anorganischen
Begleitstoffe in Strömungsrichtung des Gases ein Kühlfluid in das Partialoxidationsgas
eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Menge des Kühlfluids in
Strömungsrichtung vor einer Einschnürung des Gasweges dem Partialoxidationsgas beigemischt
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktor (1) oder ein diesem nachgeschalteter Gaskanal mit im wesentlichen
gleichem Querschnitt in einen düsenförmigen Mischrohrquerschnitt (2) übergeht und
die Düse so ausgebildet ist, daß die Eintrittsneigung gleich der Neigung ist, die
sich für eine Düse mit einer Anfangseintrittsgeschwindigkeit W = 0 an der Stelle ergibt,
an der die Düsenströmung die Geschwindigkeit hätte, mit der das Partialoxidationgsgas
in den Düsenbereich eintritt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichförmigkeit des
im Bereich der Einschnürung des Gasweges in das Partialoxidationsgas einströmenden
ringförmigen Kühlfluidstromes dadurch gewährleistet ist, daß der Kühlfluidstrom durch
Einzelbohrungen (6) in der dem Einströmquerschnitt vorgeschalteten Ringleitung (4)
in einzelne Strahlen aufgeteilt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der düsenförmige
Übergang (2) mit einer Feuerfestauskleidung (8) versehen ist, die schlackeabweisende
Eigenschaften besitzt, beispielsweise eine Graphitmasse.