[0001] Die Erfindung betrifft einen Müllbehälter mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt,
wobei am Behälterrand an einer Seite ein Klappdeckel gelagert und an der dem Klappdeckellager
gegenüberliegenden Seite eine an den Behälterrand angeformte, nach unten offene Aufnahmerinne
mit einer daran befindlichen Führungseinrichtung zum Eingriff eines Greifers einer
Hub-Kippvorrichtung vorgesehen ist.
[0002] Derartige aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellte Müllbehälter sind seit
langem im Verkehr und daher allgemein bekannt. Bei der Müllabfuhr mit Fahrzeugen,
die zum Entleeren der behälter eine Hub-Kippvorrichtung haben, werden die Müllbehälter
manuell so an die Hub-Kippvorrichtung des Müllfahrzeuges herangebracht, daß ein Greifer
am Beginn der Hub-Kippbewegung in die am Behälterrand befindliche nach unten offene
Aufnahmerinne eingreift.
[0003] Der Außenrand der Aufnahmerinne ist durch Versteifungsrippen, die von der Behälterwand
quer durch die Aufnahmerinne verlaufen, an der Behälterwand stabilisiert. Im Bereich
dieser Versteifungsrippen hat der Greifer der Hub- und Kippvorrichtung Aussparungen,
damit der Behälter nicht mit den Versteifungsrippen auf dem Greifer liegt. Der Müllbehälter
muß dabei immer exakt so angesetzt werden, daß die Klauen des Greifers zwischen die
Versteifungsrippen greifen und der Behälter beim Kippen richtig auf die Einfüllöffnung
des Müllfahrzeuges trifft. Dies erfordert bei der Eile, mit der die Müllabfuhr in
der Regel erfolgt, große Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit vom Bedienungspersonal
am Müllfahrzeug.
[0004] Um das paßgenaue Ansetzen der Müllbehälter an die Hub-Kippvorrichtung des Müllfahrzeuges
zu erleichtern, wurden bereits Einrichtungen geschaffen. Durch die Euro-OS 0 185 382
ist ein Müllbehälter der eingangs genannten Art bekannt geworden, an dem der Deckellagerung
gegenüber eine Stützplatte befestigbar ist, die sich mit ihrem oberen Rand am Aufnahmerand
des Müllbehälters abstützt und adapterartig ausgebildet ist mit einer Aufnahmetasche
etwa in Form eines Kegelmantel-Abschnittes. Kongruent dazu hat dabei die Hub- und
Kippvorrichtung am Müllfahrzeug einen nach oben keilförmig sich verjüngenden Greifer,
der mit Beginn des Hubvorganges in die Tasche am Behälter fährt und diesen dabei seitlich
ausrichtet. Mit einer solchen spezialisierten Hub- und Kippvorrichtung können Müllbehälter
der allgemein verbreiteten Form nicht erfaßt werden. Dieses an dem Müllbehälter lösbar
anzubringende Adapterteil ist konstruktiv und in der Herstellung sehr aufwendig und
hat bisher keine bedeutende Verbreitung gefunden.
[0005] Durch das DE-GM 85 19 096 wurde eine einfachere Ausführung mit einem ähnlichen Adapterteil
bekannt. Dabei ist auf der dem Deckellager gegenüberliegenden Behälterseite eine
nach unten hin offene Aufnahme zum kuppelnden Eingriff von Greiferklauen von Hub-Kippvorrichtungen
einstückig angeformt, die aus einer etwa dreieckigen Aufnahmetasche mit mittiger,
nach oben weisender abgerundeter Spitze besteht, deren dem Müllbehälter zugewandte
Vorderwand im wesentlichen eben ist und deren Rückwand keilförmig schräg oder kalottenförmig
abgerundet nach außen verläuft.
[0006] Die DE-PS 37 03 034 sieht eine Verbesserung einer solchen Aufnahmetasche zum Eingriff
eines Greifers dergestalt vor, daß die Aufnahmetasche durch mindestens zwei annähernd
parallel zueinander verlaufenden Wandabschnitten gebildet ist, welche durch Verstrebungen
miteinander verbunden sind.
Solche einstückig mit dem Müllbehälter verbundenen massigen Adapterteile machen die
Müllbehälter gegenüber den allgemein verbreiteten Ausführungsformen erheblich teurer.
Zum einen sind für die einstückige Anformung solcher Aufnahmetaschen sehr komplizierte
und daher teure Spritzgußformen erforderlich, deren Kosten den Preis solcher Müllbehälter
erheblich erhöhen. Zum andern liegt auch der Materialverbrauch durch die massigen
Taschengebilde sehr viel höher.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Müllbehälter der eingangs der Beschreibung
definierten Gattung so zu gestalten, daß die vorbeschriebenen Nachteile der bekannten
Müllbehälter dieser Art beseitigt sind.
Das Adapterteil soll einfacher gestaltet sein und seine Anformung an den Behälterrand
soll weniger formtechnischen Aufwand und weniger Material erfordern. Außerdem soll
mit einer für die Entleerung der erfindungsgemäßen Müllbehälter zugerichteten Hub-Kippvorrichtung
auch noch die Entleerung von Müllbehältern allgemein üblicher Ausführungsformen möglich
sein.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungemäß dadurch gelöst, daß ein Müllbehälter gemäß
dem Oberbegriff des Anspruch 1 mit den Merkmalen gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 ausgestattet ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung und alternative Detaillösungen gehen aus den Ansprüchen
2 bis 7 hervor.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sie beispielsweise darstellenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Müllbehälter nach der Erfindung in Vorderansicht;
Fig. 2 den gleichen Behälter in Seitenansicht;
Fig. 3 den Ausschnitt A in Fig. 1 ohne Deckel in vergrößerter Darstellung;
Fig. 4 einen Schnitt nach derLinie B - B in Fig. 3;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Müllbehälter nach Fig. 1;
Fig. 6 den Ausschnitt D in Fig. 5 ohne Deckel in vergrößerter Darstellung;
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie C - C in Fig. 3;
Fig. 8 eine andere Ausführungsform im Schnittbild nach der Linie C - C in Fig. 3;
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie E - E in Fig. 3;
Fig. 10 den Ausschnitt A in Fig. 1 mit rippenverstärkter Führungszunge.
Fig.11 einen Schnitt nach der Linie E - E in Fig. 10.
[0010] Der Müllbehälter besteht im wesentlichen aus einem Rumpfteil 1 mit rechteckigem Querschnitt
und einem Klappdeckel 2. Beide Teile sind jeweils als einstückige Kunststoff-Spritzgußteile
ausgebildet. Der Klappdeckel 2 ist am Rand einer im Folgenden als Rückseite bezeichneten
Schmalseite des Rumpfteils 1 mit einer Deckelachse 3 auf die Behälteröffnung klappbar
gelagert. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen
insbesondere für Haushalte bestimmten Müllbehälter, der zur besseren Beweglichkeit
in an sich bekannter Weise mit einem unten an der Rückseite gelagerten Räderpaar 4
ausgestattet ist.
[0011] Der Rumpfteil 1 hat unter dem Öffnungsrand 1a an der Vorderseite eine an die Außenwand
des Behälters angeformte, nach unten offene Aufnahmerinne 5 zur Aufnahme des Greifers
einer Hub-Kippvorrichtung. An die Außenwand der Aufnahmerinne 5 ist eine von der Behälterwand
weg weisende, abwärtsgerichete Führungszunge 6 angeformt. Diese hat eine etwa dreieckige,
nach unten spitz zulaufende Grundfläche und eine von ihrer Basis 6a zur Spitze verlaufende
Versteifungsprofilierung. Bei dem in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Führungszunge 6 als Rinne mit glattrundem Boden ausgebildet, deren Symmetrieachse
6b von der Basismitte zur Zungenspitze verläuft.
Die Basis 6a der Führungszunge 6 wird von einem in die Außenwand der Aufnahmerinne
5 eingeformten senkrechten Wandabschnitt in Form eines einwärtsgewölbten Zylindermantel-Sektors
gebildet.
Durch eine solche Formung der Führungszunge 6 mit ihrer Basis 6a wird erreicht, daß
die Führungszunge in jeder Richtung erheblich belastbar ist, dem rauhen Betrieb bei
der Müllabfuhr standhält und ihren Zweck erfüllen kann.
[0012] In Fig. 8 ist eine andere Ausführungsform der Versteifungsprofilierung der Führungszunge
6 dargestellt. Hierbei ist die Führungszunge 6 ebenfalls im wesentlichen rinnenartig
ausgebildet. Jedoch ist der Rinnenboden zusätzlich gewellt, derart, daß die Wellen
von der Zungenspitze zur Basis 6a hin gefächerte Strahlen bilden.
[0013] Die Aufnahmerinne 5 ist innen mit Versteifungsrippen 7 ausgestattet. Diese bilden
auch gleichzeitig eine Anlage für den Greifer der Hub-Kippvorrichtung. Als zusätzliche
Führungselemente für den Greifer dienen Führungsrippen 8, die innenseitig an der Außenwand
der Aufnahmerinne 5 auf der Vorderseite des Behälters vorgesehen sind.
[0014] Darüber hinaus sind auch noch andere Ausführungsformen der Versteifungsprofilierung
im Sinne der Erfindung möglich, beispielsweise dergestalt, daß die Führungszunge
6 bei im wesentlichen dreieckiger Grundfläche V-förmig oder im wesentlichen rinnenförmig
mit kantigem Rinnenboden ausgebildet ist, wobei die Kanten strahlenförmig von der
Zungenspitze zur Basis 6a verlaufen.
[0015] Bei der in Fig. 10 und 11 dargestellten Ausführungsform ist die Führungszunge 6
durch zusätzlich an der Außenseite angeordnete Versteifungsrippen 7 verstärkt.
1. Müllbehälter mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt, wobei am Behälterrand
an einer Seite ein Klappdeckel gelagert und an der dem Klappdeckellager gegenüberliegenden
Seite eine an den Behälterrand angeformte, nach unten offene Aufnahmerinne mit einer
daran befindlichen Führungseinrichtung zum Eingriff eines Greifers einer Hub-Kippvorrichtung
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung aus einer an die Außenwand der Aufnahmerinne (5) einstückig
angeformten, von der Behälterwand weg weisend abwärts gerichteten Führungszunge (6)
besteht.
2. Müllbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) bei einer etwa dreieckigen, nach unten spitz zulaufenden
Grundfläche eine von ihrer Basis (6a) zur Spitze verlaufende Versteifungsprofilierung
hat.
3. Müllbehälter nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) als Rinne mit glattrundem Boden ausgebildet ist, deren Symmetrieachse
(6b) von der Basismitte zur Zungenspitze verläuft.
4. Müllbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Basis (6a) der Führungszunge (6) von einem in die Außenwand der Aufnahmerinne
(5) eingeformten senkrechten Wandabschnitt in Form eines einwärts gewölbten Zylindermantelsektors
gebildet ist.
5. Müllbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) bei rinnenartiger Grundausbildung zusätzlich gewellt ist,
derart, daß die Wellen von der Zungenspitze zur Basis (6a) fächerartige Strahlen
bilden.
6. Müllbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) bei im wesentlichen dreieckiger Grundfläche als V-förmige
Rinne ausgebildet ist, deren Symmetrieachse von der Basismitte zur Zungenspitze verläuft.
7. Müllbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) bei rinnenartiger Grundausbildung zusätzlich mit V-förmigen
Riefen versehen ist, derart, daß die Riefen von der Zungenspitze zur Basis (6a)
strahlenförmig verlaufen.
8. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) die Form eines Kegelmantel sektors hat.
9. Müllbehälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Basis (6a) der Führungszunge (6) bildende Wandabschnitt der Aufnahmerinne
(5) bei zylindrischer Grundform eine senkrechte Wellung aufweist.
10. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmerinne (5) innen mit Versteifungsrippen (7) ausgestattet ist.
11. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenwand der Aufnahmerinne (5) auf der Vorderseite des Behälters innenseitig
mit Führungsleisten (8) ausgestattet ist.
12. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungszunge (6) durch Versteifungsrippen (7) verstärkt ist.