[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum verzugsarmen Transport von bandförmigen
Erzeugnissen, wie z.B. Textil-, Kunststoff- oder Papierbändern oder Fäden oder Kordeln
in mäanderartiger Führung durch eine Behandlungszone hindurch, wobei die Erzeugnisse
der Zone zugeführt und von dieser wieder abgeführt und innerhalb der Zone an der Oberfläche
mindestens eines Umlenkkörpers von der Einlaufseite zur Auslaufseite hin umgelenkt
wird.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Das genannte Verfahren sowie Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens sind bekannt
und haben sich bewährt. Hierbei wird das zu transportierende Erzeugnis durch eine
Behandlungszone -beispielsweise eine Trocknungszone oder eine Färbezone oder eine
Imprägnierzone- in mäanderartiger Führung hindurchgeführt. An den jeweiligen Umlenkstellen
wird hierbei das zu transportierende Erzeugnis über eine leicht drehbar gelagerte
Walze geführt. Diese Walze kann mit einem eigenen Drehantrieb ausgestattet sein, ist
jedoch in der Regel ohne eigenen Drehantrieb und muß daher vom zu transportierenden
Erzeugnis mitgeschleppt werden.
[0003] Um das zu transportierende Erzeugnis durch die Behandlungszone hindurchzutransportieren,
ist ausgangsseitig der Behandlungszone in irgendeiner Form ein Transportantrieb für
das Erzeugnis mindestens dann vorgesehen, wenn die Umlenkwalzen innerhalb der Behandlungszone
keinen eigenen Antrieb aufweisen. Dieser Antrieb für das Erzeugnis kann beispielsweise
ein Haspel sein. Mit Hilfe dieses erwähnten Haspels kann beispielsweise das Erzeugnis
durch die Behandlungszone hindurchgezogen werden. Die Umlenkwalzen innerhalb der Behandlungszone
sind hierbei bis auf eine Umlenkwalze ortsfest. Die nicht ortsfeste Umlenkwalze arbeitet
dann in bekannter Weise als sogen. Tänzerwalze, wodurch eine zu große Zuspannung im
zu transportierenden Erzeugnis verhindert werden soll. Wenn beispielsweise der ausgangsseitige
Haspel zu schnell aufwickelt, dann wandert die Tänzerwalze aus ihrer ursprünglichen
Lage aus in eine Lage, die einer kürzeren Länge des Erzeugnisses innerhalb der Behandlungszone
entspricht. Diese Bewegungsrichtung wird beibehalten bis zu einem vorgegebenen Punkt,
an dem beispielsweise über einen Endschalter eine Schaltung erfolgt. Mittels dieser
Schaltung kann der ausgangsseitige Haspel langsamer oder die eingangsseitige Nachförderung
schneller gestellt werden. Hierdurch kehrt die Tänzerwalze wieder in die entgegengesetzte
Richtung um, bis sie auch den dort angeordneten Schaltpunkt erreicht und eine entsprechende
Schaltung vorgenommen hat. Der ausgangsseitige Haspel oder die eingangsseitige Nachliefereinrichtung
kann dann in der zu eben beschriebener Weise umgekehrter Weise geschaltet werden.
[0004] Obwohl sich die beschriebenen Einrichtungen seit vielen Jahrzehnten durchaus bewährt
haben, haben sie doch den Nachteil, daß sie relativ große Zugspannungen in dem zu
transportierenden Erzeugnis erzwingen. Es muß nämlich die Tänzerwalze bewegt werden,
wozu Kraft erforderlich ist, die eine Zugspannung erzeugt und es müssen die einzelnen
Umlenkwalzen mitgeschleppt werden, was ebenfalls Kraft erfordert und damit Zugspannung
erzeugt. Soweit die einzelnen Umlenkwalzen über Einzelantriebe verfügen, müssen Synchronisationsfehler
ausgeglichen werden, die ebenfalls Zugspannung erzeugen. Selbst die Reibung in den
Lagern der Umlenkwalzen erzeugt unerwünschte Zugspannung, die mit der Anzahl der Umlenkwalzem
steigt. Sehr viele der bandförmigen zu transportierenden Erzeugnisse aber werden durch
solche an sich unerwünschten Zugspannungen in ihrer Qualität verschlechtert, was bis
heute mangels anderer Transportmöglichkeiten innerhalb der genannten Behandlungszonen
hingenommen werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art vorzuschlagen, mit dem ein Transport eines solchen Erzeugnisses durch eine Behandlungszone
hindurch ermöglicht wird bei gegenüber dem heutigen Stand der Technik ganz erheblich
verringerter Zugspannung und damit mit erheblich verringertem Verzug des Erzeugnisses.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens von der Einlaufseite
her zwischen Erzeugnis und Oberfläche jedes Umlenkkörpers wenigstens angenähert in
Transportrichtung ein Strömungsmedium mit einer Strömungsgeschwindigkeit, die mindestens
der gewünschten Einlaufgeschwindigkeit entspricht, eingeführt wird. Hierdurch wird
an jeder Umlenkstelle zwischen der Oberfläche eines Umlenkkörpers und der dieser zugewandten
Oberfläche des zu transportierenden Erzeugnisses ein Polster des Strömungsmediums
geschaffen, auf dem das zu transportierende Erzeugnis nahezu reibungsfrei gleiten
oder schweben kann. Darüber hinaus sorgt die Geschwindigkeit des Strömungsmittels
dafür, daß das Erzeugnis durch das strömende Strömungsmittel transportiert wird. Hierdurch
werden Umlenkwalzen, die angetrieben werden müssen oder mitgeschleppt werden müssen,
völlig überflüssig. Der Umlenkkörper kann stillstehen und starr sein. Er muß lediglich
eine glatte Fläche geeigneter Krümmung für die Umlenkung aufweisen, wobei der Krümmungsradius
jedoch in sehr weiten Bereichen variieren kann. Soweit eine Mehrfachumlenkung in der
Behandlungszone erfolgt, kann auch eine Tänzerwalze völlig entfallen. Das zu transportierende
Erzeugnis schwebt sozusagen auf dem Strömungsmittel und wird von dem strömenden Strömungsmittel
transportiert. Dieser Vorgang kann noch unterstützt werden, wenn zusätzlich ein solches
Strömungsmittel zwischen Erzeugnis und Abfuhrebene, wie z.B. einem Leitblech mit
einer geeigneten Strömungsgeschwindigkeit eingeführt wird. Wegen der geringen Reibung
zum Strömungsmittel kann das zu transportierende Erzeugnis sogar innerhalb der Behandlungszone
einem Schrumpfungsprozeß unterworfen werden, ohne daß hierdurch transporteinrichtungsbedingte
Zugspannungen auf das Erzeugnis übertragen würden. Ausgangsseitig muß keine Einrichtung
mehr vorgesehen sein, die das Erzeugnis durch die Behandlungszone hindurchzieht. Dieser
Transport wird vom strömenden Strömungsmittel selbst besorgt. Eingangsseitig muß die
Zuliefergeschwindigkeit des Erzeugnisses nicht mehr angepaßt werden an eine ausgangsseitig
angeordnete Antriebseinrichtung. Es wird, ohne daß nennenswerte Zugspannungen auf
das Erzeugnis ausgeübt würden, immer gerade soviel weiter transportiert wie eingangsseitig
zugeliefert wird. Wenn die Zuliefergeschwindigkeit eingangsseitig gebremst wird, so
hat diese keine nennenswerte Auswirkung auf die im Erzeugnis durch den Transport auftretenden
Zugspannungen.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können den
Unteransprüchen 2 bis 16 entnommen werden. Hierdurch gelingt es beispielsweise durch
Variation der Dichte des Strömungsmittels eine Anpassung an die Dichte des Umgebungsmediums
in der Behandlungszone zu erreichen und es kann auch die Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses in Relation zur Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels beeinflußt
werden. Hierbei kann entweder in Übereinstimmung oder auch in Kontrast zum Umgebungsmedium
in der Behandlungszone das Strömungsmittel gasförmig oder flüssig sein. Natürlich
können dem Strömungsmittel auch Behandlungsmittel zur Behandlung des Erzeugnisses
zugesetzt sein. Auch könnte das Strömungsmittel beheizt oder gekühlt sein. Hierdurch
lassen sich jeweils unterschiedliche Einflüsse auf das Erzeugnis ausüben. Sehr häufig
jedoch ist es sinnvoll, daß Strömungsmittel und Umgebungsmedium im wesentlichen gleiche
Zusammensetzung aufweisen. Hierdurch tritt keine Vermischung auf, die eine spätere
Entmischung erforderlich macht. Soweit mehrfach umgelenkt wird ist es auch denkbar,
an einzelnen Umlenkkörpern oder fortschreitend an allen Umlenkkörpern das Strömungsmittel
mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten austreten zu lassen oder aber, oder
auch zusätzlich, Strömungsmittel unterschiedlicher Dichte zu verwenden. Hierdurch
kann bestimmten Eigenschaften des Erzeugnisses Rechnung getragen werden. So ist es
beispielsweise notwendig dann, wenn sich das Erzeugnis innerhalb der Behandlungszone
z.B. infolge der Behandlung längt, mit fortschreitender Behandlung die Transportgeschwindigkeit
zu erhöhen um die größer werdende Länge des Erzeugnisses abzuführen. Es kann jedoch
auch der umgekehrte Fall eintreten. Besonders vorteilhaft ist jedoch eine möglichst
weitgehende Vermeidung von Strömung radial zum Erzeugnis, weil hierdurch wieder Verzug
erzeugt würde.
[0008] Über die Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels ist die Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses beeinflußbar. Diese Transportgeschwindigkeit hängt außer von der
Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels von der Oberflächenbeschaffenheit des
Erzeugnisses und der Dichte des Strömungsmittels ab. Die Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses wird immer geringer sein als die Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels.
Durch Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels läßt sich daher
eine gewünschte Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses problemlos einstellen.
Wegen der durch die Strömungsmittelpolsterung geringen Reibung an den Umlenkstellen
kann jedoch das Erzeugnis auch von außen -z.B. mit einem Haspel- durch die Behandlungszone
hindurchgezogen werden, da hierfür die notwendigen Zugkräfte äußerst gering sind.
[0009] Je nach Beschaffenheit des Erzeugnisses kann es günstig sein, das Strömungsmittel
über die gesamte Breite des Erzeugnisses zuzuführen. Bei dichterer Struktur des Erzeugnisses,
wie z.B. bei Papierbahnen, genügt auch eine über die Breite verteilte zonenweise Zuführung
des Strömungsmediums oder gar eine Zuführung des Strömungsmediums nur im Mittelbereich
oder nur in den beiden Außenbereichen. Auch kann es vorteilhaft sein, die Strömungsgeschwindigkeit
des zugeführten Strömungsmittels über die Breite des zu transportierenden Erzeugnisses
unterschiedlich zu wählen und hierbei, beispielsweise im mittleren Bereich der Breite
eine höhere Strömungsgeschwindigkeit zu erzeugen als in den Randbereichen oder umgekehrt.
Mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen kann beispielsweise ein
seitliches Abströmen des Strömungsmittels aus dem mittleren Bereich vermindert werden,
so daß eine hieraus eventl. resultierende unerwünschte Verteilung der Kräfte, die
vom Strömungsmittel auf das Erzeugnis ausgeübt würden, verhindert werden kann. Es
kann aber umgekehrt auch durchaus erwünscht sein, im mittleren Bereich eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit als in den Randbereichen einzustellen dann, wenn das Erzeugnis
z.B. als Doppelband mit einem mittleren Transportstreifen anderer Zusammensetzung
versehen ist, so daß der Transport mittels des Strömungsmittels hauptsächlich über
den mittleren Streifen durchgeführt wird, während das sich seitlich beidseitig anschließende
Erzeugnis durch das jeweils seitlich langsamer fließende Strömungsmittel mitgetragen
werden soll, um ein seitliches Zurückbleiben dieses Bereiches gegenüber dem Mittelstreifen
zu verhindern. Hierbei kann das Strömungsmittel ganz allgemein in Form einer Vielzahl
von Einzelstrahlen mit beispielsweise kreisrundem oder sonstigem Querschnitt zugeführt
werden. Es kann aber auch über die gesamte Breite oder zonenweise als Flachstrahl
eingebracht werden. Hierdurch wird es möglich das Erzeugnis über die gesamte Breite
zu unerstützen oder zonenweise zu unterstützen.
[0010] Vorrichtungsmäßig ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bei einer Vorrichtung,
enthaltend mindestens einen Umlenkkörper mit einer Oberfläche, an der das zu transportierende
Erzeugnis umgelenkt wird und sich hierbei während des Transportes von einer Einlaufseite
nach Umlenkung zur Auslaufseite bewegt, dadurch gelöst, daß jedem Umlenkkörper mindestens
einlaufseitig wirksam werdende Mittel zur Einführung von unter Druck stehendem Strömungsmittel
mindestens in Einlaufrichtung und unterhalb des Erzeugnisses zugeordnet sind. Hierdurch
wird es möglich, zwischen der Unterseite des Erzeugnisses und der äußeren Oberfläche
des Umlenkkörpers z.B. in Einlaufrichtung Strömungsmittel, beispielsweise Druckluft,
einzuführen. Hierdurch kann einerseits das Erzeugnis im Bereich der Oberfläche des
Umlenkkörpers sozusagen in der Schwebe gehalten werden und damit nahezu reibungslos
gegenüber der Oberfläche des Umlenkkörpers verschoben werden und es kann andererseits
aufgrund der strömenden Masse des Strömungsmittels das Erzeugnis vom Strömungsmittel
zusätzlich transportiert werden. Es muß daher das Erzeugnis nicht mehr durch die Behandlungszone
mit einer relativ großen Kraft hindurchgezogen werden und es müssen auch nicht vom
Erzeugnis hierbei die in Form von Walzen bisher nötigen Umlenkkörper mit der zugehörigen
zu beschleunigenden Masse bewegt werden. Vielmehr wird nunmehr das zu transportierende
Erzeugnis auf einem Strömungsmittelpolster durch die Behandlungszone hindurch transportiert.
Da dies nahezu reibungsfrei geschieht und auch vom Erzeugnis keinerlei sonstige Massen
bewegt werden müssen, ist die hierfür vom Strömungsmittel aufzubringende Zugkraft
vernachlässigbar gering. Damit kann das Erzeugnis so gut wie verzugsfrei durch die
Behandlungszone hindurch transportiert werden.
[0011] Die Mittel zur Einführung des Strömungsmittels enthalten vorteilhafterweise mindestens
eine Düse für das Strömungsmittel, die in einem Abstand vom Punkt der beginnenden
Umlenkung des Erzeugnisses am Umlenkkörper angeordnet ist. Sie ist hierbei so ausgerichtet,
daß sie etwa auf den genannten Punkt der beginnenden Umlenkung zielt. Hierbei kann
es sich bei der einen Düse beispielsweise um eine Flachstrahldüse handeln. Es können
aber ebensogut Düsengruppen vorgesehen sein, von denen mehrere über die gesamte Breite
des zu transportierenden Gutes verteilt angeordnet sind. Es ist aber auch möglich,
nur eine einzige Düsengruppe, die die gesamte Breite des zu transportierenden Erzeugnisses
umfaßt, vorzusehen. Sinnvollerweise sind hierbei diese Düsen in Richtung der Breite
des Erzeugnisses auf einer Linie angeordnet, die vorzugsweise eine Gerade ist. Auch
können zwei solcher Düsenreihen untereinander vorgesehen sein. Hierbei können in einer
Reihe Düsen unterschiedlicher Querschnittsform und unterschiedlicher Querschnittsflächengröße
vorgesehen sein. Auch kann es sinnvoll sein, diese Düsen unterschiedlich anzusteuern,
also mit unterschiedlichen Drücken oder unterschiedlich dichten Medien oder überhaupt
unterschiedlichen Strömungsmedien zu beschicken. Es können aber auch sämtliche Düsen
gemeinsam beaufschlagt und von einer gemeinsamen Strömungsmittelquelle bedient werden.
Letzteres läßt sich besonders einfach bewirken durch ein Vierkantrohr, bei dem sich
Düsen in Form von Bohrungen in einer Seitenwand dicht unterhalb einer angrenzenden
Wand befinden.
[0012] Mit den verschiedenen Düsenformen und Düsenanordnungen läßt sich auf unterschiedliche
Weise Einfluß auf das Erzeugnis während des Transportes nehmen. So ist es beispielsweise
problemlos möglich mit einem Flachstrahl ein sehr empfindliches dünnes und in seinem
Querschnittsaufbau homogenes Gewebe als Erzeugnis nahezu verzugsfrei zu transportieren.
Dies läßt sich auch erreichen mit einer über die gesamte Breite des zu transportierenden
Erzeugnisses angeordneten Folge einzelner Düsen. Die Folge einzelner Düsen läßt sich
auch sehr leicht in Form von Bohrungen in das eben beschriebene Vierkantrohr einbringen.
Dies ist ein besonders einfacher Aufbau. Es ist aber auch möglich, diese einzelnen
Düsen einzeln oder gruppenweise mit Strömungsmittel zu beschicken und hierbei Einfluß
auf das Strömungsmittel zu nehmen. Ein solcher Einfluß kann in der Wahl des Strömungsmitteldruckes,
der Strömungsmitteldichte oder der Strömungsmittelzusammensetzung sowie der Strömungsmitteltemperatur
liegen. Hierdurch kann auf vielfältige Weise auf das zu transportierende Erzeugnis
Einfluß genommen werden. Es kann nicht nur nahezu verzugsfrei transportiert werden,
sondern es kann beispielsweise auch gleichzeitig behandelt, z.B. imprägniert oder
getrocknet, werden. Es ist aber auch möglich durch die beschriebene Anordnung ein
Erzeugnis mit nichthomogenem Querschnitt entsprechend verzugsarm zu transportieren.
So ist es ja durchaus möglich, daß ein Erzeugnis einen einseitigen verdickten Randbereich
aufweist. Dieser verdickte Randbereich muß beispielsweise mit höherer Strömungsgeschwindigkeit
angestrahlt werden, damit auch hier ein nahezu verzugsfreier Transport möglich wird
und sich nicht dieser Randbereich gegenüber dem übrigen Breitenbereich des Erzeugnisses
relativ verschiebt.
[0013] Der Umlenkkörper kann beispielsweise aus dünnem Blech gebogen sein. Dies ist eine
einfache und materialsparende Herstellungsart für diesen Umlenkkörper. Der Umlenkkörper
muß einen geeigneten Abstand zu den Austrittsöffnungen der Düsen aufweisen und weist
daher mindestens an dieser Seite in seiner Oberfläche ein etwa geradlinieg verlaufendes
Verlängerungsstück auf, das bis unmittelbar unter die Düsensaustrittsöffnungen geführt
ist. Hierdurch wird ein nicht zu steiler Einlauf des zu transportierenden Erzeugnisses
zum Umlenkpunkt hin erreicht. Gleichzeitig wird hierdurch das Strömungsmittel in
einer Art Düse zwischen der Unterseite des Erzeugnisses und der äußeren Oberfläche
des Verlängerungsstückes entlang geführt. Hierbei kann es bei elastischen Bandagen
als zu transportierendes Erzeugnis besonders vorteilhaft sein, diesem Verlängerungsstück
eine zusätzliche Neigung zur schnelleren Verengung des eben beschriebenen Düsenkanals
zu geben, weil hierdurch der Punkt der ersten Umlenkung höher gelegt werden kann und
damit eine bessere Übereinstimmung zwischen Strahlrichtung des Strömungsmittels und
Transportrichtung des Erzeugnisses auf der Einlaufseite erreicht wird. Bei solchem
Material des zu transportierenden Erzeugnisses kann der Umlenkradius des Umlenkkörpers
beispielsweise ca. 10 Millimeter betragen. Die gesamte Vorrichtung kann daher relativ
klein hinsichtlich der Gestaltung der Umlenkkörper und der Düsen gehalten werden.
Hierbei kann der Umlenkkörper eine Umlenkung um mindestens 180
o ermöglichen und daher im Querschnitt etwa halbkreisförmig ausgebildet sein.
[0014] Es kann besonders günstig sein, wenn mindestens die einzelnen Umlenkstationen über
eine Steuerung des an der jeweiligen Station zugeführten Strömungsmittels einzeln
beeinflußbar sind, um beispielsweise eine feinfühlige Anspassung der Transportgeschwindigkeit
an Schrumpfungen oder Längungen des zu transportierenden Erzeugnisses innerhalb der
Behandlungszone möglich zu machen. Aber natürlich können auch sämtliche Umlenkstationen
zentral beaufschlagt werden. Bei einer Einzelbeaufschlagung der einzelnen Umlenkstationen
kann die zugehörige Steuerung automatisch erfolgen und von einer CPU in Abhängigkeit
z.B. von der vor Ort gemessenen Bewegungsgeschwindigkeit des Erzeugnisses kontrolliert
werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nun anhand verschiedener Zeichnungen näher
erläutert werden.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 Längsschnitt durch eine in einem Gehäuse angeordnete Behandlungszone
Figur 2 Querschnitt I-I nach Figur 4 oder II-II nach Figur 5
Figur 2A Schnitt wie Figur 2, jedoch mit rückseitiger Düsenreihe
Figur 3 Querschnitt wie Figur 2, jedoch mit geneigtem Abstandstück
Figur 4 Schnitt III-III nach Figur 2 oder IV-IV nach Figur 3
Figur 5 Schnitt wie Figur 4, jedoch mit Schlitzdüsen
Figur 6 Düsensteuerschema
[0017] Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine in einem Gehäuse 33 angeordnete Behandlungszone
2. Das Gehäuse 33 weist innen einlaufseitig in dem von der Einlaufseite abgewandten
Bereich des Gehäuses 33 eine erste Umlenkstation 34 für das Erzeugnis 1 auf. An dieser
Umlenkstation 34 wird das Erzeugnis 1 umgelenkt und in der Darstellung nach Figur
1 vertikal abwärts bis zum unteren Ende des Gehäuses 33 zu einer weiteren Umlenkstation
35 geführt und von dort wiederum aufwärts zur nächsten Umlenkstation 36 und wiederum
mäanderförmig abwärts zu einer weiteren Umlenkstation 37 und von dort schließlich
wiederum aufwärts zur letzten Umlenkstation 38 und von dort dann zum Ausgang und damit
aus der Behandlungszone 2 hinaus. Es ist zu ersehen, daß bei diesem Ausführungsbeispiel
Eingang und Ausgang des die Behandlungszone begrenzenden Gehäuses 33 auf der gleichen
Seite liegen. Dies ist jedoch nicht zwingend. Durch die genannte und in Figur 1 dargestellte
Anordnung der Umlenkstationen 34 bis 38 wird das Erzeugnis 1 mäanderförmig durch die
Behandlungszone 2 des Gehäuses 33 hindurchgeführt, so daß einerseits eine genügende
Menge des Erzeugnisses in der relativ kleinen Behandlungszone 2 unterbringbar ist
und dieses Erzeugnis andererseits einen recht langen Weg in der Behandlungszone 2
zurücklegen muß, wodurch eine ausreichende Verweildauer des Erzeugnisses in der Behandlungszone
2 erzielt wird, bei gleichzeitig relativ hoher Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses
1.
[0018] Zwischen den mäanderförmigen Umlenkungen sind im Gehäuse 33 Leitbleche 49 bis 52
angeordnet, die die einzelnen mäanderförmigen Abschnitte voneinander trennen. An jedem
Leitblech 49 bis 52 kann eine Einrichtung 39 bis 42 zur Erfassung der Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses 1 angeordnet sein. Hierdurch wird an bestimmten geeigneten Stellen
die Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses 1 überwacht, die ja an verschiedenen
Stellen durchaus unterschiedlich sein kann. Die genannten Einrichtungen 39 bis 42
sind über Leitungen 53 bis 56 mit der Steuereinrichtung 48 verbunden, die die ankommenden
Daten erfaßt und nach einem vorgegebenen Programm zu Steuerimpulsen verarbeitet, mit
denen Mengenregeleinrichtungen 43 bis 47 angesteuert und eingestellt werden. Hierzu
ist die Steuereinrichtung 48 über die Leitungen 57 bis 61 mit den Mengenregeleinrichtungen
43 bis 47 verbunden. Die Mengenregeleinrichtungen 43 bis 47 selbst sind über Anschlußrohre
28 bis 32 mit den Umlenkstationen 34 bis 38 verbunden. Hierbei werden die Mengenregeleinrichtungen
43 bis 47 über ein Zentralrohr 62 von einer als Pumpe ausgebildeten Strömungsmittelquelle
19 mit Strömungsmittel versorgt. Die Strömungsmittelquelle 19 weist hierbei eingangsseitig
dann, wenn das Strömungsmittel ein gasförmiges Fluid ist, einen Eingangsschalldämpfer
63 auf, mit dem das Ansauggeräuch gedämpft werden kann.
[0019] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jede Umlenkstation 34 bis 38 ausgebildet
als Vierkantkrohr 20, das beispielsweis quer von einer Seitenwand des Gehäuses 33
zur gegenüberliegenden Seitenwand verläuft. Die jeweils der Einlaufseite abgewandte
Seitenwand 21 weist hierbei über die gesamte Breite 9 des Erzeugnisses 1 verteilt
angeordnete Düsen 15 und 16 (Figur 5) auf, kann aber auch ebensogut nur Düsen 15
aufweisen, die auch über weniger als die Breite 9 (Figur 4) verteilt angeordnet sein
können, wodurch Zonen 13 erreichbar sind, in denen kein Strömungsmittel abgestrahlt
wird und Zonen 10 oder 11, in denen Strömungsmittel aus angepaßten Düsenquerschnitten
(Düsen 15 bzw. 16) abgestrahlt wird. Es können auch unterschiedliche Bereiche 10 bzw.
12 vorgesehen sein (Figur 5), wobei in der Zone 12 wiederum mehrere Einzeldüsen 15
vorgesehen sind, zwischen denen ein bestimmter Abstand ohne Düsen vorhanden ist. Es
können auch Düsen in zwei Reihen untereinander (Figur 5) vorgesehen sein, wobei diese
Düsen jeweils auch unterschiedliche Querschnittsform und unterschiedliche große Austrittsflächen
aufweisen können. Die Düsen 15 und 16 bzw. die entsprechenden Öffnungen oder Bohrungen
sind dicht unterhalb der an die Seitenwand 21 angrenzenden Wand 22 angeordnet. Unterhalb
der Düsenöffnungen mit einem geringen Abstand dazu ist ein Steg rechtwinklig zur Seitenwand
21 am Vierkantrohr 20 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel werden alle Düsen 15 und
16 gemeinsam aus dem Inneren des Vierkantrohres mit Strömungsmittel versorgt, das
zu diesem Zweck jeweils mit den Anschlußrohren 28 bis 32 verbunden ist. Nach der Darstellung
in Figur 1 sind die Anschlußrohre 28 bis 32 auf der der Seitenwand 21 gegenüberliegenden
Seitenwand des Vierkantrohres 20 angeschlossen. Ein solcher Anschluß ist jedoch nicht
zwingend. In der Regel ist es vorteilhafter diese Anschlußrohre 28 bis 32 stirnseitig
am Vierkantrohr 20 anzuordnen. Es könnte hier auch das Vierkantrohr völlig offen gelassen
werden. Der stirnseitige Abschluß wird dann von den nicht näher bezeichneten Seitenwänden
des Gehäuses 33 gebildet, wobei jeweils eine Seitenwand an der entsprechenden Stelle
eine Öffnung für den Anschluß der Anschlußrohre 28 bis 32 aufweist, wodurch das Strömungsmittel
in das Innere des jeweiligen Vierkantrohres 20 eingeleitet werden kann.
[0020] Der eigentliche Umlenkkörper 4 ist aus einem Metallblech geformt als verlängertes
Ende jeweils der Leitbleche 49 bis 52. Ein Ende dieser Leitbleche 49 bis 52 kann hierzu
halbkreisförmig mit einem Radius von z.B. 10 Millimetern um mindestens 180
o umgebogen sein, wobei das umgebogene Ende den eigentlichen Umlenkkörper 4 bzw. 5
bildet und mit einem Verlängerungsstück 24 bzw. 25 gegen die Stirnseite der Seitenwand
21 oberhalb des Steges 27 aber unterhalb der Düsenöffnungen der Düsen 15 und 16 geführt
ist. In der Ausführungsform nach Figur 3 weist hierbei das Verlängerungsstück 24 noch
zusätzlich eine geringe Neigung 26 auf, während das Verlängerungsstück 25 in der Ausführungsform
nach Figur 2 parallel zum Steg 27 verläuft. Die Abmessungen sind hierbei so, daß das
Vierkantrohr 20 mit seiner Unterseite am Leitblech 49 bis 52 anliegen kann und hierbei
das durch die Umlenkung zurückgeführte Verlängerungsstück 24 bzw. 25 fest auf der
Oberseite des Steges 27 aufliegt. In dieser Position können die genannten Teile in
beliebiger Weise fest miteinander verbunden werden. Die Oberfläche 23 der Verlängerungsstücke
24 bzw. 25, die von der Oberfläche 3 des eigentlichen Umlenkkörpers 4 bzw. 5 fortgesetzt
wird, bildet in dieser Anordnung zusammen mit der Unterseite des Erzeugnisses 1 in
Richtung auf den Punkt 18 der beginnenden Umlenkung hin einen enger werdenden Düsenkanal,
der den größten Querschnitt in der Austrittsebene 14 aufweist. Um eine allzu rasche
Verengung dieses Düsenkanals zu vermeiden, muß zwischen der Stirnseite der Seitenwand
21 und dem Punkt 18 der beginnenden Umlenkung ein ausreichend großer Abstand 17 vorgesehen
sein, der dann von dem jeweiligen Verlängerungsstück 24 bzw. 25 überbrückt wird. Der
Abstand 17 darf nicht zu klein sein, weil sonst keine genügend gute Übereinstimmung
zwischen Strahlrichtung und Transportrichtung 8 im Einlaufbereich besteht. Ist der
Abstand 17 zu groß, tritt eine unerwünschte Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit
und eine unerwünschte Verwirbelung und seitliche Expansion des Strömungsmittels auf.
[0021] Ist nun das Erzeugnis 1 in der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Weise um die
Umlenkstationen 34 bis 38 herumgeführt und wird nun das Innere des Vierkantrohres
20 mit Strömungsmittel unter Druck versorgt, so tritt dieses Strömungsmittel aufgrund
des Druckes aus den Düsen 15 bzw. 16 aus und strömt in Richtung der Pfeile 64 und
schiebt sich am Punkt 18 der beginnenden Umlenkung unter das Erzeugnis 1 und wird
hierdurch entlang der gekrümmten Oberfläche 3 des Umlenkkörpers 4 bzw. 5 herumgeführt
und bildet damit für das Erzeugnis 1 in diesem Bereich ein Polster. Durch die Strömung
wird aber häufig auch gleichzeitig das Erzeugnis 1 in Transportrichtung 8 mitgenommen
und von der Einlaufseite 6 her um den Umlenkkörper 4 bzw. 5 nahezu reibungsfrei herum
und zur Auslaufseite 7 weiter und dort zur nächsten Umlenkstation oder aus der Behandlungszone
2 herausgeführt. Mit der Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels
und/oder mit der Veränderung des Massedurchsatzes des Strömungsmittels kann die Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses beeinflußt werden. Eine solche Beeinflussung kann an jeder Umlenkstation
unabhängig von jeder anderen Umlenkstation durchgeführt werden. Hierdurch kann eine
ganz individuelle Anpassung an die jeweiligen besonderen Anforderungen des Erzeugnisses
erfolgen. Es ist beispielsweise sofort einzusehen, daß dann, wenn das Erzeugnis aufgrund
der Behandlung in der Behandlungszone schrumpft hinsichtlich der Länge weniger Erzeugnis
aus der Behandlungszone herausgeführt werden muß als hineingeführt wird. Dies aber
bedeutet, daß innerhalb der Behandlungszone eine Transportgeschwindigkeitsanpassung
erfolgen muß, wenn man nicht unerwünschte Zugspannungen im Erzeugnis bewirken will.
Da in einem solchen Fall der Schrumpfungsprozeß bekannt ist, ist auch die fortschreitende
Geschwindigkeitsverringerung ihres skalaren Betrages nach bekannt. Es kann daher
zunächst an der Umlenkstation 34 die Eingangsgeschwindigkeit durch entsprechende Einstellung
der Mengenregeleinrichtung 43 eingestellt, von der Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
39 erfaßt und über die Leitung 53 an die Steuereinrichtung 48 gemeldet werden. Mit
der Geschwindigkeitserfassungseinrichtung 40, die ihre Daten über die Leitung 54 der
Steuereinrichtung 48 meldet, kann dann festgestellt werden, ob die Menge Erzeugnis
1, die eingeführt wird auch tatsächlich von der Umlenkstation 34 in Transportrichtung
8 weiter-transportiert wird. Ggfls. muß eine Nachregelung der Umlenkstation 34 durch
sinngemäße Einstellung der Mengenregeleinrichtung 43 erfolgen. Wenn keinerlei Schrumpfungsprozeß
oder Längungsprozeß in der Behandlungszone 2 erfolgt, so wird fortschreitend mit
den Geschwindigkeitserfassungseinrichtungen 41 bzw. 42, die ihre Meßdaten über die
Leitungen 55 bzw. 56 der Steuereinrichtung 48 melden, geprüft, ob an jeder Umlenkstation
auch gleiche Transportgeschwindigkeit herrscht, damit sichergestellt ist, daß die
Menge des einlaufenden Erzeugnisses 1 auch wieder abgeführt wird und nicht innerhalb
der Behandlungszone ein Stau auftritt. Schrumpft jedoch das Erzeugnis 1 innerhalb
der Behandlungszone, so ergeben sich fortschreitend geringere Geschwindigkeiten des
Erzeugnisses in Transportrichtung 8, die mit den Einrichtungen 41 und 42 überwacht
werden können. Die Einrichtungen 41 und 42 liefern dann die notwendigen Daten für
die Steuereinrichtung 48, mit der diese die Mengenregeleinrichtungen 44 bis 47 über
die Leitungen 58 bis 61 sinngemäß einstellen kann. Selbstverständlich ist es auch
möglich weitere Geschwindigkeitskontrollpunkte vorzusehen.
[0022] Die Figur 2A zeigt eine Vorrichtung, wie sie in ihrem wesentlichen Aufbau der Figur
2 entspricht. Auf die entsprechende Beschreibung kann daher hier verwiesen werden.
Der Aufbau nach Figur 2A zeigt jedoch zusätzlich auch auf der der Wand 21 gegenüberliegenden
Wand 21a Düsen 65, die denen in der Wand 21 entsprechen können, aber auch anders ausgebildet
sein können. Sie können zusammen mit den Düsen der Wand 21 versorgt oder auch über
separate Mittel versorgt werden. Vorzugsweise ist auch hier wieder dicht unterhalb
der Düsen 65 ein Steg 27a, ähnlich dem Steg 27, vorgesehen. Hierbei ist mit dem Begriff
"unterhalb" immer eine Anordnung derart gemeint, daß die Düsen sich zwischen Steg
27a (oder 27) einerseits und der Wand 22a (oder 22) andererseits befinden.
Der Steg 27a dient als Auflage für ein Leitblech 67, das eine Abführebene 66 für das
Erzeugnis bildet. Hierdurch kann auf dieser Seite das abfließende Erzeugnis 1 noch
einmal in seiner Bewegung beeinflußt werden.
[0023] Die Einrichtung nach Figur 6 mit der jetzt alle Umlenkstationen 34 bis 38 bedient
werden, könnte auch benutzt werden um nur eine einzige Umlenkstation und dort fünf
unterschiedliche Düsen oder Düsengruppen zu bedienen. Dies ist z.B. dann sinnvoll,
wenn das zu transportierende Erzeugnis über die Breite gesehen keine homogene Struktur
aufweist, sondern beispielsweise abwechselnd festeres und lockeres Gewebe aufweist
oder Zonen unterschiedlicher Dicke aufweist oder Zonen unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit
aufweist. Auch weitere Varianten in der Struktur des zu transportierenden Erzeugnisses
sind denkbar. Es ist dann sinnvoll die Strömungsgeschwindigkeit des Strömungsmittels
und ggfls. die Zusammensetzung und Dichte des Strömungsmittels selbst an die jeweilige
Zone anzupassen um möglichst wenig Verzug auslösende Einflüsse auf das Erzeugnis auszuüben.
[0024] Mit dem Verfahren und der Vorrichtung nach der Erfindung wird es erstmals möglich
ein solches bandförmiges Erzeugnis nahezu verzugsfrei durch eine Behandlungszone in
mäanderartiger Führung hindurchzuführen, weil an den Umlenkstationen Reibkräfte und/oder
Schleppkräfte nur in vernachlässigbarem Umfang auftreten.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0025]
1 Erzeugnis
2 Behandlungszone
3 Oberfläche
4 Umlenkkörper
5 Umlenkkörper
6 Einlaufseite
7 Auslaufseite
8 Transportrichtung
9 Breite
10 Zone
11 Zone
12 Zone
13 Zone
14 Austrittsebene
15 Düse
16 Düse
17 Abstand
18 Punkt der beginnenden Umlenkung
19 Strömungsmittelquelle
20 Vierkantrohr
21 Seitenwand
21a Seitenwand
22 angrenzende Wand
23 Oberfläche
24 Verlängerungsstück
25 Verlängerungsstück
26 Neigung
27 Steg
27a Steg
28 Anschluß
29 Anschluß
30 Anschluß
31 Anschluß
32 Anschluß
33 Gehäuse
34 Umlenkstation
35 Umlenkstation
36 Umlenkstation
37 Umlenkstation
38 Umlenkstation
39 Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
40 Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
41 Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
42 Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
43 Mengenregeleinrichtung
44 Mengenregeleinrichtung
45 Mengenregeleinrichtung
46 Mengenregeleinrichtung
47 Mengenregeleinrichtung
48 Steuereinrichtung
49 Leitblech
50 Leitblech
51 Leitblech
52 Leitblech
53 Leitung
54 Leitung
55 Leitung
56 Leitung
57 Leitung
58 Leitung
59 Leitung
60 Leitung
61 Leitung
62 Zentralrohr
63 Ansaugschalldämpfer
64 Pfeil
65 Düsen
66 Abführebene
67 Leitblech
1. Verfahren zum verzugsarmen Transport von bandförmigen Erzeugnissen (1) wie Textil-,
Kunststoff- oder Papierbändern oder Fäden oder Kordeln in mäanderartiger Führung durch
eine Behandlungszone (2) hindurch, wobei die Erzeugnisse (1) der Zone (2) zugeführt
und von dieser wieder abgeführt werden und innerhalb der Zone (2) an der Oberfläche
(3) mindestens eines Umlenkkörpers (5) von der Einlaufseite (6) zur Auslaufseite (7)
hin umgelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens von der Einlaufseite
(6) her zwischen Erzeugnis (1) und Oberfläche (3) jedes Umlenkkörpers (4,5) wenigstens
angenähert in Transportrichtung (8) ein Strömungsmittel mit einer Strömungsgeschwindigkeit,
die mindestens der gewünschten Einlaufgeschwindigkeit entspricht, eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsmittel eine
höhere, gleiche oder geringere Dichte als das Umgebungsmedium in der Behandlungszone
aufweist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsmittel
gasförmig ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsmittel
flüssig ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Umgebungsmedium
gasförmig oder flüssig ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Strömungsmittel
und Umgebungsmedium im wesentlichen gleiche Zusammensetzung aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einzelnen
oder allen Umlenkkörpern (4,5) eine gegenüber den anderen Umlenkkörpern (4,5) unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeit angewendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit
des Strömungsmediums so hoch gewählt wird, daß sich am zugeordneten Umlenkkörper (4,5)
eine gewünschte Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses (1) einstellt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsmedium
wenigstens angenähert über die gesamte Breite (9) des Erzeugnisses (1) zugeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß über die Breite (9) oder
über Teile der Breite verteilt Zonen (10,11) in denen Strömungsmittel zugeführt wird,
mit Zonen (12,13) in denen kein Strömungsmittel zugeführt wird, abwechseln.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
nur über mindestens einen begrenzten Bereich der Breite (9) des Erzeugnisses (1) Strömungsmittel
zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Breite (9) des Erzeugnisses (1), in der Strömungsmittel zugeführt wird, das Strömungsmittel
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Breite (9) des Erzeugnisses (1), in der Strömungsmittel zugeführt wird, das Strömungsmittel
unterschiedliche Dichte aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strömungsmittel in Form einer Vielzahl von Einzelstrahlen zugeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstrahlen wenigstens
in der Austrittsebene (14) mindestens angenähert kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Einzelstrahl des Strömungsmediums wenigstens in der Austrittsebene (14) als Flachstrahl
austritt.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 16, enthaltend mindestens einen Umlenkkörper (4,5) mit einer Oberfläche (3),
an der das zu transportierende Erzeugnis (1) umgelenkt wird und sich hierbei während
des Transportes von einer Einlaufseite (6) nach Umlenkung zur Auslaufseite (7) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem Umlenkkörper mindestens (4,5) einlaufseitig wirksam
werdende Mittel zur Einführung von unter Druck stehendem Strömungsmittel mindestens
in Einlaufrichtung und unterhalb des Erzeugnisses (1) zugeordnet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Einführung
des Strömungsmittels mindestens eine Düse (15,16) für das Strömungsmittel aufweisen,
welch jede in einem Abstand (17) vom Punkt der beginnenden Umlenkung (18) und unterhalb
der Ebene des zu transportierenden Erzeugnisses (1) angeordnet und mit ihrer Auströmrichtung
wenigstens angenähert auf den Punkt der beginnenden Umlenkung (18) ausgerichtet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Düsengruppe
(Figuren 4 und 5) mit mehreren Düsen (15,16) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Düsengruppe
mindestens über die gesamte Breite (9) des Erzeugnisses (1) erstreckt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Düsen (15,16) in Richtung der Breite der Umlenkkörper in einer Reihe entlang einer
Linie angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Linie eine Gerade
ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Doppelreihe (Figur 5) mit Düsen (15,16) vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsen (15,16) nach Form und/oder Querschnittsfläche unterschiedliche Austrittsöffnungen
aufweisen (Figur 5).
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsen (15,16) einzeln und/oder gruppenweise oder als Gesamtheit mit einer Strömungsmittelquelle
(19) verbunden oder verbindbar sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Einführung des Strömungsmittels ein Vierkantrohr (20) aufweisen, mit mindestens
einer Reihe von Düsen (15,16) die sich in einer Seitenwand (21) dicht unterhalb einer
angrenzenden Wand (22) befinden.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkörper (4,5)
mit seiner der Oberfläche (3) für die Umlenkung abgewandten Rückseite an der die Düsen
(15,16) aufweisenden Seitenwand (21) anliegt, wobei die Oberfläche (3) für die Umlenkung
mittels der Oberfläche (23) eines Verlängerungsstückes (24,25) bis an die Seitenwand
(21) dicht unterhalb der Düsen (15,16) herangeführt ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oberfläche
(23) des Verlängerungsstückes (24) geneigt (26) angeordnet ist, derart, daß sie in
Richtung auf den Punkt der ersten Umlenkung (18) hin zusammen mit der gegenüberliegenden
Oberfläche des Erzeugnisses (1) einen enger werdenden Strömungskanal bilden.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche (3) jedes Umlenkkörpers (4,5) im Profil einen halbkreisförmigen Verlauf
aufweist, dem sich mindestens einlaufseitig (6) die äußere Oberfläche (23) des Verlängerungsstückes
(24,25) anschließt, die bis unterhalb der Düsenaustrittsöffnungen der Düsen (15,16)
geführt ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umlenkkörper (4,5) einstückig mit dem Verlängerungsstück (24,25) ausgebildet ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß Umlenkkörper
(4,5) und Verlängerungsstück (24,25) aus flachem Bandmaterial oder Plattenmaterial
geformt sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vierkantrohr (20) unterhalb der Düsenreihe (15,16) einen Steg (27) aufweist mindestens
zur Auflage des Verlängerungsstückes (24,25).
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vierkantrohr (20) mindestens einen Anschluß (28-32) für das Strömungsmittel aufweist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Vierkantrohr (20) innerhalb eines die Behandlungszone (2) mindestens teilweise umschließenden
Gehäuses (33) angeordnet ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-34, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die dem Erzeugnis (1) zugewandte Oberfläche (3) des Umlenkkörpers (4,5) Längsrillen
und/oder Querrillen bzw. entsprechend verlaufende Wellen aufweist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-35, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
(3) des Umlenkkörpers (4,5) mindestens im gekrümmten Bereich hochglanzpoliert ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-35, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
(3) des Umlenkkörpers (4,5) mindestens im gekrümmten Bereich im mikrogeometrischen
Bereich gerauht ist.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-37, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
(3) des Umlenkkörpers (4,5) mindestens im gekrümmten Bereich mit Kunststoff, vorzugsweise
aus der Gruppe der Polytetrafluoräthylene, beschichtet ist.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung mindestens eine Einrichtung (39-42) zur Erfassung der Transportgeschwindigkeit
des Erzeugnisses (1) aufweist und daß mindestens jede Umlenkstation (34-38) als Ganzes
mit mindestens einer Mengenregeleinrichtung (43-47) für das Strömungsmittel verbunden
ist, wobei jede Mengenregeleinrichtung (43-47) und jede Einrichtung (39-42) zur Erfassung
der Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses (1) mit einer eine CPU aufweisende
Steuereinrichtung (48) verbunden ist zur Steuerung der Mengenregeleinrichtungen (43-47)
in vorgegebener Abhängigkeit von den Signalen der Einrichtungen (39 - 42) zur Erfassung
der Transportgeschwindigkeit des Erzeugnisses (1).
40. Vorrichtung mindestens nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine weitere Reihe von Düsen (65) in der der Seitenwand (21) gegenüberliegenden Wand
(21a) dicht unterhalb der der Wand (22) gegenüberliegenden Wand (22a) vorgesehen sind.
41.Vorrichtung mindestens nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß das Vierkantrohr
(20) unterhalb der Düsenreihe (65) an der Wand (21a) einen Steg (27a) aufweist zur
Auflage eines eine Abführebene (66) bildenden Leitbleches (67).