(19)
(11) EP 0 379 719 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1990  Patentblatt  1990/31

(21) Anmeldenummer: 89123764.6

(22) Anmeldetag:  22.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F01L 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 27.12.1988 DE 3843983

(71) Anmelder: Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft
D-51149 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Kleinschmidt, Toni
    D-5040 Brühl (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Kipphebelanordnung bei einer Brennkraftmaschine


    (57) Viertaktbrennkraftmaschine mit Blockkopf und zwei Gaswechselventilen pro Zylinder und Einspritzven­tilen, die sich auf der Seite der untenliegenden Nockenwelle befinden und möglichst steil und zentral angeordnet sein sollen.
    Die Lösung dieser Aufgabe, die durch die übliche Lage der Kipphebelböcke erschwert wird, liegt erfindungsgemäß darin, daß die Kipphebelböcke (7) für die Kipphebel (4) eines jeden Zylinders (1) außerhalb der Zylindermitte angeordnet sind und dadurch diese für die gewünschte Unterbringung der Einspritzventile frei bleibt.
    Die Erfindung eignet sich besonders für direktein­spritzende Dieselmotoren.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Viertakt-Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Viertakt-Brennkraftmaschinen, bei denen die Ein­laß- und Auslaßkanäle auf einer Zylinderkopfseite angeord­net sind, können die Einspritzventile nur auf der den Kanälen gegenüberliegenden Zylinderkopfseite untergebracht werden. Üblicherweise wird bei solchen Viertakt-Brenn­kraftmaschinen die Nockenwelle mit Stoßstangen, Kipphebeln und Kipphebelböcken zur Betätigung der Gaswechselventile auf der Seite der Einspritzventile untergebracht. Da die Kipphelbelböcke im Bereich der Zylindermitte angeordnet sind, ergeben sich Platzprobleme bei der Unterbringung der Einspritzventile, insbesondere dann, wenn die Einspritz­ventile relativ steil und in Zylindermitte eingebaut wer­den sollen und zugleich außerhalb der Ventilhaube bleiben sollen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vier­takt-Brennkraftmaschine der oben beschriebenen Anordnung ein Einspritzventil mit steiler und zentraler Einbaulage zu realisieren.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Kipphebelböcke wird erreicht, daß in der Mitte eines jeden Zylinders im Zylinderkopf genügend Kaum zur steilen und zentralen Anordnung des jeweiligen Einspritzventils besteht.

    [0005] Bei Blockzylinderköpfen bietet die erfindungsgemäße Anord­nung den Vorteil, den erforderlichen Platz für die Ein­spritzventile sicherzustellen und trotzdem die einfache Lösung mit einem Kipphebelbock für zwei Kipphebel zu erhalten.

    [0006] Die Kipphebelböcke werden üblicherweise mit zwei Schrauben am Zylinderkopf befestigt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, nur eine Schraube und zwar vorteilhafterweise eine Zylinderkopfschraube zur Befestigung eines Kipphebelbockes zu verwenden.

    [0007] Die Einspritzventile können unter der Ventilhaube unterge­bracht sein. Demgegenüber bietet die erfindungsgemäße Anordnung der Einspritzventile nach Anspruch 3 den Vor­teil, daß diese ohne Demontage der Ventilhaube zugänglich sind und im Falle eines Bruches der Einspritzleitung keine Schmierölverdünnung eintritt. Außerdem ist keine Durch­führung der Einspritzleitung durch die Ventilhaube erfor­derlich.

    [0008] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Kipphebelbockes als Rundbolzen stellt eine besonders einfache Lösung dar.

    [0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der fol­genden Beschreibung und der Zeichnung, in der Ausführungs­beispiele der Erfindung schematisch dargestellt sind.

    [0010] Es zeigen:

    Figur 1: Eine Draufsicht auf den Zylinderkopf der Viertakt-Brennkraftmaschine

    Figur 2: Eine Draufsicht auf den Zylinderkopf der Brennkraftmaschine mit Rundbolzen als Kipphebelböcke

    Figur 3: Einen Schnitt durch den Rundbolzen



    [0011] Die erfindungsgemäße Anordnung nach Figur 1 besteht aus mehreren, in Reihe angeordneten Zylindern 1, auf die ein Zylinderkopf 2, der als Blockkopf ausgebildet ist, mit Zylinderkopfschrauben 3 befestigt ist.

    [0012] Die Kipphebelböcke 7 sind für je zwei benachbarte Gas­wechselventile benachbarter Zylinder zusammengefasst. Die Kipphebelböcke 7 sind mit je zwei Befestigungsschrauben 8 in der Mitte zwischen zwei benachbarten Zylindern 1 an dem Blockkopf befestigt. Sie tragen auf Wellenstummeln 9 die Kipphebel 4, die mit Sicherungsringen 16 axial fixiert sind.

    [0013] Bei den äußeren Zylindern einer Zylinderreihe ist für das jeweils äußere Ventil ein eigener Kipphebelbock angeordnet.

    [0014] Zwischen den freien Enden der Wellenstummel 9 ist hinrei­chend Platz, um die Einspritzventile in der angestrebten steilen und zentralen Lage im Zylinderkopf unterzubringen. Zugleich ist Raum für die Ventilhaube 15 mit der Ventil­haubendichtung 17, die im Bereich des Einspritzventils 18 U-förmig ausgebildet sind. Auf diese Weise ist eine unab­ hängige Montage von Einspritzdüse 18 und Ventilhaube 15 möglich. Außerdem ist eine Schmierölverdünnung durch un­dichte oder gebrochene Einspritzleitungen unmöglich gemacht.

    [0015] In der erfindungsgemäßen Ausführung nach Figur 2 ist der Kipphebelbock als Rundbolzen 10 ausgebildet. Da der Rund­bolzen 10 aus Stangenmaterial hergestellt werden kann, ergibt sich eine besonders einfache Lösung. Wie aus Bild 3 ersichtlich, liegt der Rundbolzen 10 mit einer Anflächung 13 auf der Deckplatte 6 des Zylinderkopfes 2 auf und wird mit zwei Befestigungsschrauben 8 angescnraubt. Die Deck­platte 6 ist bei der Lösung nach Figur 2 und 3 bis in Höhe des Runbolzens 10 hochgezogen. Sie besitzt Schlitze 11, in die die Seitenflächen 14 der Rundbolzen 10 passen und zur Lagefixierung dieser Rundbolzen dienen.

    [0016] Außerdem werden die Kipphebel bei dieser Version durch die Schlitze 11 axial fixiert, da die Breite der Schlitze 11 der Breite der Kipphebel 4 im Bereich von deren Lager 12 entspricht. Dadurch können in diesem Falle Sicherungsringe entfallen, was zur weiteren Vereinfachung der Anordnung beiträgt.


    Ansprüche

    1. Dieselmotor mit:
    - einem Kurbelgehäuse mit mindestens einem Zylinder (1),
    - einer Nockenwelle,
    - einem Zylinderkopf (2) mit einer Deckplatte (6);
    - zwei Gaswechselventilen pro Zylinder, die parallel zur Zylinderachse angeordnet sind, von Kipphebeln (4) betätigt werden und von einer Ventilhaube (15) abdeckbar sind;
    - mit Kipphebelböcken (7), die auf der Deckplatte (6) befestigt sind sowie Wellenstummeln (9) zur Lagerung der Kipphebel (4);
    - mit einem Einspritzventil (18), das aus der Zylindermitte zur Nockenwellenseite hin versetzt zwischen den Gaswechselventilen angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Dieselmotor
    - mehrere Zylinder (1),
    - eine im Kurbelgehäuse gelagerte Nockenwelle
    - und einen als Blockkopf ausgeführten Zylinder­kopf (2) aufweist,
    - und daß für benachbarte Kipphebel (4) benachbarter Zylinder (1) jeweils ein gemeinsamer Kipphebelbock (7) vorgesehen ist, der im Bereich zwischen benachbarten Zylindern (1) auf dem Zylinderkopf (2) befestigt ist.
     
    2. Dieselmotor nach Anspruch 1 ,
    dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinderkopf (2) im Bereich zwischen den Kipphebelböcken (7) eines jeden Zylinders kaum zum Anordnen eines Einspritzventils vorgesehen ist.
     
    3. Dieselmotor nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzventil außerhalb der Ventilhaube in einer U-förmigen Ausnehmung derselben angeordnet ist.
     
    4. Dieselmotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebelbock (7) als ein Rundbolzen (10) vorzugsweise mit dem Durchmesser der Wel­lenstummel (9) ausgeführt ist.
     
    5. Dieselmotor nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Rundbolzen in einer pas­senden halbrundförmigen Ausfräsung in der auf das Niveau des Rundbolzens (10) hochgezogenen Deckplatte (6) des Zylinderkopfes (2) gelagert ist, wobei zu beiden Seiten der halbrundförmigen Aussparung in der Deckplatte (6) des Zylinderkopfes (2) Schlitze (11) senkrecht zur Achse des Rundbolzens (10) vorgesehen sind, die die Breite des Kipp­hebels (7) im Bereich des Kipphebellagers (12) und minde­stens die zum Freigang der Kipphebel (4) notwendige Tiefe besitzen.
     
    6. Dieselmotor nach den Ansprüchen 4 und 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rundbolzen (10) zwi­schen den Wellenstummeln (9) eine Anflächung (13) mit Seitenflächen (14) vorgesehen ist, wobei der Rundbolzen (10) mit der Anflächung (13) auf einer ebenen Fläche der Deckplatte (6) des Zylinderkopfes (2) aufliegt und mit den Seitenflächen (14) in den Schlitzen (11) geführt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht