(19)
(11) EP 0 379 838 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1990  Patentblatt  1990/31

(21) Anmeldenummer: 89810841.0

(22) Anmeldetag:  07.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B42C 9/00, H05B 3/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 27.01.1989 CH 279/89

(71) Anmelder: IBICO INTER BINDING GMBH
D-79807 Lottstetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Loibl, Bernd
    D-8901 Königsbrunn (DE)

(74) Vertreter: Schick, Carl et al
Isler & Pedrazzini AG Patentanwälte Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerät zum Binden von Blättern durch Erwärmen


    (57) Das Gerät dient zur Erwärmung des Rückens eines Loseblatt-­Stapels unter Verwendung eines thermoplastisch wirkenden Elementes. Das Gerät weist eine längliche elektrische Heiz­vorrichtung auf, die eine Aluminium-Schiene (7) umfasst, auf deren oberer flachen Seite der Rücken des Stapels auf­legbar ist. diese Schiene (7) weist einen Längsschlitz (8) auf, in den drei Kaltleiterheizelemente (9) nacheinander eingefügt sind. Die Heizvorrichtung ist in einem Gehäuse (16) mit einem oktogonalen Querschnitt untergebracht. Das Gehäuse (16) weist eine längliche Oeffnung (20) auf, durch die der Rücken des Stapels eingeführt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Binden von Blättern durch Erwärmen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Solche Blätter können aus Papier, Karton, Kunststoff und/­oder dergleichen sein. Das Gerät ist selbstverständlich auch geeignet, um das Kleben von zwei oder mehr Blättern unter sich und/oder mit dem Rücken eines Mäppchens zu ermöglichen.

    [0003] Bei der Herstellung von Bucheinbänden, Broschüren und ähnlichen Arbeiten wird manchmal der Rücken eines Loseblatt-­Stapels unter Verwendung eines thermoplastisch wirkenden Klebeelementes unter Erwärmung gegen den Rücken einer Mappe verklebt. Aus der DE-OS 37 02 529 ist beispielsweise ein Gerät zur Herstellung von Mappen für die Wärmeeinbindung be­kannt, welches mit einem Heizmittel für das Schmelzen und Anhaften einer Raupe aus Klebemittel an dem Bereich der Pappe, der dem Rücken der anzufertigenden Mappe entspricht, ausgestattet ist, wobei als Heizmittel ein elektrischer Heiz­widerstand dient, der von einem einstellbaren Thermostat über einen geeigneten Stromkreis unterstützt wird.

    [0004] Ein solches Gerät erweist sich jedoch als nachteilig im Hin­blick auf den Thermostat und die damit verbundene Temperatur­regelschaltung, die relativ aufwendig sind.

    [0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Gerät der ein­gangs erwähnten Art zu schaffen, das eine weniger aufwendige Temperaturregelschaltung aufweist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeich­nenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen bei­spielsweise näher erläutert. Dabei zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Aus­führung des erfindungsgemässen Gerätes,

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Heizvorrichtung eines solchen Gerätes,

    Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Heizelementes einer solchen Heizvorrichtung,

    Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Aus­führung des erfindungsgemässen Gerätes, und

    Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung des Aufbaus eines Gerätes nach Fig. 4.



    [0008] Das Gerät nach Fig. 1 weist einen länglichen, relativ fla­chen Grundkörper 1 auf, der mit einem Hohlraum versehen ist, in den die zu bindenden Mäppchen und dergleichen mit dem Rücken nach innen eingeführt werden können. Der Hohlraum ist durch drei dünne im wesentlichen dreieckförmig ausgebildete Kunststoffplatten 2, 3 und 4 in zwei Räume unterteilt, in die gleichzeitig je ein Mäppchen eingeführt werden kann. Der Grundkörper 1 ist mit einem Anschlusskabel 4 und einem Schalter 5 sowie mit einem Bedienungsfeld 6 versehen, das beispielsweise durch Berührung funktioniert und Leuchtflä­chen aufweist. Auf dem inneren Boden des Grundkörpers oder Gehäuses 1 befindet sich eine längliche Wärme leitende Schiene 7 gemäss Fig. 2, deren obere Seite flach ausgebil­det und deren untere Seite mit einem Längsschlitz 8 versehen ist.

    [0009] Die Breite der Schiene 7 entspricht dem Abstand zwischen den Platten 2 und 3 (Fig. 1), derart, dass der Rücken eines eingeführten Mäppchens auf der flachen Seite der Schiene 7 liegen kann. In den Schlitz 8 ist mindestens ein Heizele­ment 9 eingefügt, das zusammen mit der Schiene 7 eine Heiz­vorrichtung bildet.

    [0010] Das Heizelement nach Fig. 3 besteht im wesentlichen aus einem zwischen zwei Wärme- und Strom leitende Plättchen 10, 11 eingefügten Kaltleiterplättchen 12, wobei die Plättchen 10, 11, beispielsweise aus Aluminium, mit je einem Anschlussdraht 13 bzw. 14 versehen sind. Um die drei Plättchen 10, 11, 12 zusammenzuhalten, kann zweckmässiger­weise eine Isolierhülse 15 verwendet werden. Eine solche Hülse, beispielsweise ein Aussenmantel aus temperaturbe­ständigem Silikonkautschuk ist elektrisch isolierend und thermisch leitend.

    [0011] Der in Fig. 4 dargestellte Grundkörper 16 weist einen oktogonalen Querschnitt (Fig. 5) auf und ist nicht mit Lehnplatten, wie die Platten 2, 3, 4 versehen. Er kann jedoch mit in der Figur nicht dargestellten Drahtbügeln versehen sein, um die Folien, Mäppchen und dergleichen seitlich zu halten. An der Stirnseite des Grundkörpers 16 sind ein Kabelanschluss 17, ein Schalter 18 und ein Bedie­nungsfeld 19 vorhanden. Der Grundkörper 16 weist auf der oberen Seite einen länglichen Schlitz 20 auf, dessen Breite der Breite der Schiene 7 entspricht.

    [0012] Das eingeschaltete Gerät nach Fig. 4 funktioniert folgender­massen:

    [0013] Der Strom fliesst vom Netz direkt über die Reihenschaltung des Drahts 13, des Plättchens 10, des Kaltleiterplättchens 12, des Plättchens 11 und des Drahtes 14, und zwar ohne dass ein Transformator und/oder Gleichrichter notwendig ist. Bei richtiger Wahl des Kaltleiterstoffes kann eine relativ kon­stante Temperatur von etwa 170° C an der Oberfläche der Schiene 7 bei einer Dauerleistung von z.B. 20 bis 25 Watt erreicht werden. Der erwähnte Wert entspricht der gegenwär­tig von den Klebstofflieferanten empfohlenen Temperatur, wobei nach der Erfindung auch ganz andere Temperaturwerte möglich sind. Die Heizvorrichtung nach der Erfindung weist vorzugsweise drei Heizelemente auf, die in den Schlitz 8 in Längsrichtung nacheinander eingefügt sind, um eine bessere Verteilung der Temperatur zu erreichen. Zu diesem Zweck kann die Schiene 7 auch mit einer dünnen Isolationsschicht, bei­spielsweise einem Glasfasergewebeband 21 bedeckt sein.

    [0014] Die Heizvorrichtung nach der Erfindung wirkt selbstregelnd, indem bei Einführen eines kalten Mäppchens der Kaltleiter etwas abgekühlt wird, so dass er besser leitet und dadurch mehr Leistung vom Netz aufnimmt bis das Mäppchen warm wird, was sehr schnell geschieht, um wieder auf die normale Leistung zurückzukommen. Das Bedienungsfeld 19 dient zur Einstellung einer vorgegebenen Zeit bis zum Moment, dass eine Leuchtfläche leuchtet, um anzudeuten, dass der Klebe­prozess, der lediglich von der Temperatur und der Zeit ab­hängig ist, als beendet gelten kann.

    [0015] Das Gerät nach Fig. 1 ist im Innern gleich wie das Gerät nach Fig. 4 aufgebaut mit dem Unterschied, dass es zwei Schienen hat, die parallel verlaufen, von denen die eine die Schiene 7 ist. Die andere Schiene wird beispielsweise elektronisch gekühlt oder besteht einfach aus einer geloch­ten Platte, um eine Luftkühlung zu bewirken.

    [0016] Das Modell nach Fig. 1 kann selbstverständlich mit einer einzigen Schiene 7 und mit nur zwei Halteplatten 2 und 4 versehen sein, indem die Breite der Schiene 7 dem Abstand zwischen den Platten 2 und 4 entspricht, weil die Kühlung eines gebundenen Mäppchens auch an einem anderen Ort, bei­spielsweise auf einem Tisch geschehen kann.

    [0017] Die Geräte nach Fig. 1 und 4 können mit einer fotoelektri­schen Schaltung und einem Zeitmesser versehen sein, derart, dass eine Leuchtfläche nach einer vorbestimmten Zeit nach einer neuen Einführung eines Mäppchens leuchtet, um anzu­ deuten, dass das Mäppchen herausgenommen werden soll.

    [0018] Der Grundkörper 16 kann auch beispielsweise rund oder recht­eckig sein und Beinchen oder Stützen aufweisen, die beson­ders wichtig sind, um den Grundkörper 16 etwas höher auf dem Tisch zu halten und damit ein Luftdurchzug zu ermögli­chen, falls neben der Heizvorrichtung eine Kühlschiene mit Oeffnungen vorgesehen ist (Fig. 1).

    [0019] Die Schiene 7 kann auch derart ausgebildet sein, dass ihre obere Fläche etwas zylindrisch-konkav ausgebildet und/oder dass der längliche Schlitz seitlich statt unten angeordnet ist.

    [0020] Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Blätter auch Folien jeder Art und/oder dünne Metallfolien sein können.


    Ansprüche

    1. Gerät zum Binden von Blättern durch Erwärmen, von denen mindestens ein Blatt am zu bindenden Rand mit einem Klebeelement versehen ist, wobei das Gerät eine läng­liche elektrische Heizvorrichtung aufweist, deren Länge der Länge des Rückens der Einbindung entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung eine längliche wärmeleitende Schiene (7) mit einer derart ausgestalteten Seite umfasst, dass darauf der Rücken auflegbar ist, und dass die Schiene (7) einen Längsschlitz (8) aufweist, in den mindestens ein Kaltleiterheizelement (9) eingeführt ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaltleiterheizelement (9) ein Plättchen (12) aus einem Kaltleiterstoff aufweist, welches zwischen zwei Wärme- und Elektrizität leitende Plättchen (10, 11) eingefügt ist.
     
    3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaltleiterheizelement (9) einen Aussenmantel aus einem Wärme leitenden, jedoch elektrisch nichtleitenden Mate­rial aufweist.
     
    4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass es in einem Gehäuse (1, 16) eingebaut ist, das einen länglichen Schlitz (20) aufweist, in den der Rücken eingeführt werden kann.
     
    5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses (16) zumindest angenähert okto­gonal ist.
     
    6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses zumindest angenähert rund ist.
     
    7. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses zumindest angenähert rechteck­förmig ist.
     
    8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Gehäuse mit Beinchen oder Stützen ver­sehen ist.
     
    9. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass an einer Stirnseite des Gehäuses (16) ein Stromschalter (18) vorhanden ist.
     
    10. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, dass an einer Stirnseite des Gehäuses (16) ein Bedienungsfeld (19) vorhanden ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht