[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Binden von Blättern durch Erwärmen
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Solche Blätter können aus Papier, Karton, Kunststoff und/oder dergleichen sein.
Das Gerät ist selbstverständlich auch geeignet, um das Kleben von zwei oder mehr Blättern
unter sich und/oder mit dem Rücken eines Mäppchens zu ermöglichen.
[0003] Bei der Herstellung von Bucheinbänden, Broschüren und ähnlichen Arbeiten wird manchmal
der Rücken eines Loseblatt-Stapels unter Verwendung eines thermoplastisch wirkenden
Klebeelementes unter Erwärmung gegen den Rücken einer Mappe verklebt. Aus der DE-OS
37 02 529 ist beispielsweise ein Gerät zur Herstellung von Mappen für die Wärmeeinbindung
bekannt, welches mit einem Heizmittel für das Schmelzen und Anhaften einer Raupe
aus Klebemittel an dem Bereich der Pappe, der dem Rücken der anzufertigenden Mappe
entspricht, ausgestattet ist, wobei als Heizmittel ein elektrischer Heizwiderstand
dient, der von einem einstellbaren Thermostat über einen geeigneten Stromkreis unterstützt
wird.
[0004] Ein solches Gerät erweist sich jedoch als nachteilig im Hinblick auf den Thermostat
und die damit verbundene Temperaturregelschaltung, die relativ aufwendig sind.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Gerät der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, das eine weniger aufwendige Temperaturregelschaltung aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Massnahmen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführung des erfindungsgemässen
Gerätes,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Heizvorrichtung eines solchen Gerätes,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Heizelementes einer solchen Heizvorrichtung,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführung des erfindungsgemässen
Gerätes, und
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung des Aufbaus eines Gerätes nach Fig. 4.
[0008] Das Gerät nach Fig. 1 weist einen länglichen, relativ flachen Grundkörper 1 auf,
der mit einem Hohlraum versehen ist, in den die zu bindenden Mäppchen und dergleichen
mit dem Rücken nach innen eingeführt werden können. Der Hohlraum ist durch drei dünne
im wesentlichen dreieckförmig ausgebildete Kunststoffplatten 2, 3 und 4 in zwei Räume
unterteilt, in die gleichzeitig je ein Mäppchen eingeführt werden kann. Der Grundkörper
1 ist mit einem Anschlusskabel 4 und einem Schalter 5 sowie mit einem Bedienungsfeld
6 versehen, das beispielsweise durch Berührung funktioniert und Leuchtflächen aufweist.
Auf dem inneren Boden des Grundkörpers oder Gehäuses 1 befindet sich eine längliche
Wärme leitende Schiene 7 gemäss Fig. 2, deren obere Seite flach ausgebildet und deren
untere Seite mit einem Längsschlitz 8 versehen ist.
[0009] Die Breite der Schiene 7 entspricht dem Abstand zwischen den Platten 2 und 3 (Fig.
1), derart, dass der Rücken eines eingeführten Mäppchens auf der flachen Seite der
Schiene 7 liegen kann. In den Schlitz 8 ist mindestens ein Heizelement 9 eingefügt,
das zusammen mit der Schiene 7 eine Heizvorrichtung bildet.
[0010] Das Heizelement nach Fig. 3 besteht im wesentlichen aus einem zwischen zwei Wärme-
und Strom leitende Plättchen 10, 11 eingefügten Kaltleiterplättchen 12, wobei die
Plättchen 10, 11, beispielsweise aus Aluminium, mit je einem Anschlussdraht 13 bzw.
14 versehen sind. Um die drei Plättchen 10, 11, 12 zusammenzuhalten, kann zweckmässigerweise
eine Isolierhülse 15 verwendet werden. Eine solche Hülse, beispielsweise ein Aussenmantel
aus temperaturbeständigem Silikonkautschuk ist elektrisch isolierend und thermisch
leitend.
[0011] Der in Fig. 4 dargestellte Grundkörper 16 weist einen oktogonalen Querschnitt (Fig.
5) auf und ist nicht mit Lehnplatten, wie die Platten 2, 3, 4 versehen. Er kann jedoch
mit in der Figur nicht dargestellten Drahtbügeln versehen sein, um die Folien, Mäppchen
und dergleichen seitlich zu halten. An der Stirnseite des Grundkörpers 16 sind ein
Kabelanschluss 17, ein Schalter 18 und ein Bedienungsfeld 19 vorhanden. Der Grundkörper
16 weist auf der oberen Seite einen länglichen Schlitz 20 auf, dessen Breite der Breite
der Schiene 7 entspricht.
[0012] Das eingeschaltete Gerät nach Fig. 4 funktioniert folgendermassen:
[0013] Der Strom fliesst vom Netz direkt über die Reihenschaltung des Drahts 13, des Plättchens
10, des Kaltleiterplättchens 12, des Plättchens 11 und des Drahtes 14, und zwar ohne
dass ein Transformator und/oder Gleichrichter notwendig ist. Bei richtiger Wahl des
Kaltleiterstoffes kann eine relativ konstante Temperatur von etwa 170° C an der Oberfläche
der Schiene 7 bei einer Dauerleistung von z.B. 20 bis 25 Watt erreicht werden. Der
erwähnte Wert entspricht der gegenwärtig von den Klebstofflieferanten empfohlenen
Temperatur, wobei nach der Erfindung auch ganz andere Temperaturwerte möglich sind.
Die Heizvorrichtung nach der Erfindung weist vorzugsweise drei Heizelemente auf, die
in den Schlitz 8 in Längsrichtung nacheinander eingefügt sind, um eine bessere Verteilung
der Temperatur zu erreichen. Zu diesem Zweck kann die Schiene 7 auch mit einer dünnen
Isolationsschicht, beispielsweise einem Glasfasergewebeband 21 bedeckt sein.
[0014] Die Heizvorrichtung nach der Erfindung wirkt selbstregelnd, indem bei Einführen eines
kalten Mäppchens der Kaltleiter etwas abgekühlt wird, so dass er besser leitet und
dadurch mehr Leistung vom Netz aufnimmt bis das Mäppchen warm wird, was sehr schnell
geschieht, um wieder auf die normale Leistung zurückzukommen. Das Bedienungsfeld 19
dient zur Einstellung einer vorgegebenen Zeit bis zum Moment, dass eine Leuchtfläche
leuchtet, um anzudeuten, dass der Klebeprozess, der lediglich von der Temperatur
und der Zeit abhängig ist, als beendet gelten kann.
[0015] Das Gerät nach Fig. 1 ist im Innern gleich wie das Gerät nach Fig. 4 aufgebaut mit
dem Unterschied, dass es zwei Schienen hat, die parallel verlaufen, von denen die
eine die Schiene 7 ist. Die andere Schiene wird beispielsweise elektronisch gekühlt
oder besteht einfach aus einer gelochten Platte, um eine Luftkühlung zu bewirken.
[0016] Das Modell nach Fig. 1 kann selbstverständlich mit einer einzigen Schiene 7 und mit
nur zwei Halteplatten 2 und 4 versehen sein, indem die Breite der Schiene 7 dem Abstand
zwischen den Platten 2 und 4 entspricht, weil die Kühlung eines gebundenen Mäppchens
auch an einem anderen Ort, beispielsweise auf einem Tisch geschehen kann.
[0017] Die Geräte nach Fig. 1 und 4 können mit einer fotoelektrischen Schaltung und einem
Zeitmesser versehen sein, derart, dass eine Leuchtfläche nach einer vorbestimmten
Zeit nach einer neuen Einführung eines Mäppchens leuchtet, um anzu deuten, dass das
Mäppchen herausgenommen werden soll.
[0018] Der Grundkörper 16 kann auch beispielsweise rund oder rechteckig sein und Beinchen
oder Stützen aufweisen, die besonders wichtig sind, um den Grundkörper 16 etwas höher
auf dem Tisch zu halten und damit ein Luftdurchzug zu ermöglichen, falls neben der
Heizvorrichtung eine Kühlschiene mit Oeffnungen vorgesehen ist (Fig. 1).
[0019] Die Schiene 7 kann auch derart ausgebildet sein, dass ihre obere Fläche etwas zylindrisch-konkav
ausgebildet und/oder dass der längliche Schlitz seitlich statt unten angeordnet ist.
[0020] Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Blätter auch Folien jeder Art und/oder dünne
Metallfolien sein können.
1. Gerät zum Binden von Blättern durch Erwärmen, von denen mindestens ein Blatt am
zu bindenden Rand mit einem Klebeelement versehen ist, wobei das Gerät eine längliche
elektrische Heizvorrichtung aufweist, deren Länge der Länge des Rückens der Einbindung
entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung eine längliche wärmeleitende
Schiene (7) mit einer derart ausgestalteten Seite umfasst, dass darauf der Rücken
auflegbar ist, und dass die Schiene (7) einen Längsschlitz (8) aufweist, in den mindestens
ein Kaltleiterheizelement (9) eingeführt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaltleiterheizelement (9)
ein Plättchen (12) aus einem Kaltleiterstoff aufweist, welches zwischen zwei Wärme-
und Elektrizität leitende Plättchen (10, 11) eingefügt ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaltleiterheizelement (9)
einen Aussenmantel aus einem Wärme leitenden, jedoch elektrisch nichtleitenden Material
aufweist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem
Gehäuse (1, 16) eingebaut ist, das einen länglichen Schlitz (20) aufweist, in den
der Rücken eingeführt werden kann.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses
(16) zumindest angenähert oktogonal ist.
6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses
zumindest angenähert rund ist.
7. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gehäuses
zumindest angenähert rechteckförmig ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
mit Beinchen oder Stützen versehen ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an einer
Stirnseite des Gehäuses (16) ein Stromschalter (18) vorhanden ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an einer
Stirnseite des Gehäuses (16) ein Bedienungsfeld (19) vorhanden ist.