[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Spachtelmassen auf die
Oberfläche gerissener Bauwerke, mit einem Anschlussstutzen für ein die Spachtelmasse
enthaltendes Behältnis und einem mit dem Anschlussstutzen in Verbindung stehenden,
dem Auftragen der Spachtelmasse auf das Bauwerk dienenden Fussteil.
[0002] Infolge von Alterung, mechanischer Ueberbelastung oder grossen Temperaturunterschieden
kann es in Bauwerken zur Rissbildung kommen. Solche Risse sind nicht nur optisch störend,
sondern bilden auch Schwächungsstellen, entlang denen die Rissbildung bis zum vollständigen
Bruch eines Bauteils fortschreiten kann. Durch eindringendes Wasser kann bei Frostgefahr
ausserdem eine Sprengwirkung eintreten. Schliesslich sind gerissene Bauwerke auch
nicht mehr dicht, so dass Lecks entstehen.
[0003] Um solche Risse zu sanieren, ist es bereits bekannt, auf der Oberfläche der gerissenen
Bauwerke Spachtelmassen aufzubringen. Dies kann beispielsweise mittels eines aus
der US-PS 3 439 839 bekannten, auf den Abgabestutzen eines die Spachtelmasse enthaltenden
Behältnisses aufsetzbaren, im wesentlichen rohrförmigen Fussteils erfolgen. Die Spachtelmasse
wird dabei oberflächlich auf den Riss aufgetragen. Durch dieses oberflächliche Abdecken
der Risse kann ein Eindringen von Flüssigkeit in die Risse verhindert werden. Die
Risse selbst werden durch dieses Abdecken nicht saniert und können bei Belastung praktisch
unbehindert weiterreissen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche nebst
dem Auftragen von Spachtelmasse auf die Oberfläche von Bauwerken auch ein Eindringen
in vorhandene Risse sicherstellt.
[0005] Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass das Fussteil zwei zum Bauwerk
hin offene Kammern aufweist, von denen die erste Kammer mit dem Anschlussstutzen in
Verbindung steht, die zweite Kammer über Ueberströmkanäle mit der ersten Kammer verbunden
ist und auf einer im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Bauwerks stehenden
Seite eine Oeffnung aufweist.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung gelangt die Spachtelmasse vom Anschlussstutzen
zuerst in die erste Kammer. Diese erste Kammer steht nur mit der Oberfläche des Bauwerkes
in Verbindung. Da die Spachtelmasse unter relativ hohem Druck in die erste Kammer
gelangt, dringt sie von der ersten Kammer auch relativ tief in vorhandene Risse des
Bauwerkes ein. Die Risse werden dadurch mit der Spachtelmasse aufgefüllt. Ueberschüssige
Spachtelmasse gelangt anschliessend über die Ueberströmkanäle von der ersten in die
zweite Kammer. Von der zweiten Kammer wird die Spachtelmasse oberflächlich auf den
Riss aufgetragen. Die Breite und Dicke dieser aufgetragenen Spachtelmasse ist abhängig
vom Querschnitt der senkrecht zur Oberfläche des Bauwerkes stehenden Oeffnung der
zweiten Kammer.
[0007] Die erste Kammer ist zweckmässig in einer parallel zur Oberfläche des Bauwerkes verlaufenden
Ebene zentral angeordnet und wird von der zweiten Kammer umgeben. Durch die zentrale
Anordnung der ersten Kammer ist sichergestellt, dass die Spachtelmasse von der ersten
Kammer in die Risse eindringen kann.
[0008] Für eine gute Verteilung der Spachtelmassen ist es vorteilhaft, dass die im wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche des Bauwerks stehenden Wandungen der Kammern derartig U-förmig
verlaufen, dass die erste Kammer von der zweiten Kammer umgeben wird und die offene
Seite der ersten Kammer gegen die geschlossene Seite der zweiten Kammer gerichtet
ist. Die Spachtelmasse gelangt also zunächst in die erste Kammer und von dort teilweise
in den Riss. Ueberschüssige Spachtelmasse gelangt sodann durch die offene Seite der
ersten Kammer in die zweite Kammer. Aus der zweiten Kammer wird sodann die Spachtelmasse
auf die Oberfläche des Risses aufgetragen. Die Spachtelmasse gelangt dabei durch die
Oeffnung der zweiten Kammer ins Freie. Der Querschnitt der Oeffnung der zweiten Kammer
ergibt dabei die Breite und Dicke des Spachtelmassenauftrages.
[0009] Die Ueberströmkanäle werden zweckmässigerweise zwischen den freien Enden der Wandungen
der ersten Kammer und den Wandungen der zweiten Kammer gebildet. Der Querschnitt
der Ueberströmkanäle ist dabei genau definierbar. Je kleiner die Ueberströmkanäle
dimensioniert werden, desto höher kann der in der ersten Kammer erzeugte Druck sein.
Je höher dieser Druck ist, desto tiefer können die Spachtelmassen in die Risse eindringen.
[0010] Die Spachtelmasse soll möglichst luftfrei auf die Oberfläche des abzudichtenden
Werkstückes aufgetragen werden. Um dies zu erreichen, verkleinert sich die Querschnittsfläche
der zweiten Kammer vorteilhaft zur Oeffnung hin stetig. Durch den sich verkleinernden
Querschnitt werden Lufteinschlüsse reduziert oder ganz aufgehoben. Ausserdem ist
gewährleistet, dass der Querschnitt der Oeffnung immer ganz mit Spachtelmasse gefüllt
ist.
[0011] Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Fussteil, im Schnitt dargestellt,
Fig. 2 eine Ansicht des in Fig. 1 dargestellten Fussteils in Richtung des Pfeiles
A,
Fig. 3 eine Ansicht des in Fig. 1 dargestellten Fussteils in Richtung des Pfeiles
B.
[0012] Aus Fig. 1 ist ein Spachtelmasse enthaltendes Behältnis 1 mit einer Abgabedüse 1a
und einem darauf aufgesteckten, rohrförmigen Anschlussstutzen 2 ersichtlich. Ein Fussteil
3 ist mit dem Anschlussstutzen 2 verbunden. Das Fussteil 3 enthält eine erste Kammer
3a und eine damit in Verbindung stehende zweite Kammer 3b. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, verlaufen die Wandungen 3c, 3d der ersten Kammer 3a und der zweiten Kammer 3b
U-förmig, wobei die offene Seite der ersten Kammer 3a gegen die geschlossene Seite
der zweiten Kammer 3b gerichtet ist. Zwischen den Wandungen 3c, 3d der ersten Kammer
3a und der zweiten Kammer 3b befinden sich Ueberströmkanäle 3e, welche die beiden
Kammern miteinander verbinden. Die Spachtelmasse gelangt vom Anschlussstutzen 2 zunächst
in die erste Kammer 3a und kann von dieser in Risse 4a eines Bauwerkes 4 eindringen.
Ueberschüssige Spachtelmasse gelangt anschliessend über die Ueberströmkanäle 3e in
die zweite Kammer 3b. Die zweite Kammer 3b ist auf einer im wesentlichen senkrecht
zur Oberfläche des Bauwerkes 4 stehende Seite offen. Beim Verfahren des Fussteiles
3 in Richtung des Pfeiles B gelangt die Spachtelmasse durch die Oeffnung 3f aus
der zweiten Kammer 3b ins Freie. Die Breite und Dicke des Spachtelmassenauftrages
entspricht dabei dem Querschnitt der Oeffnung 3f. Das Fussteil ist beispielsweise
ein Kunststoffteil, welches nur einmal verwendbar ist.
1. Vorrichtung zum Auftragen von Spachtelmassen auf die Oberfläche gerissener Bauwerke,
mit einem Anschlussstutzen (2) für ein die Spachtelmasse enthaltendes Behältnis (1)
und einem mit dem Anschlussstutzen (2) in Verbindung stehenden, dem Auftragen der
Spachtelmasse auf das Bauwerk (4) dienenden Fussteil (3), da durchgekennzeichnet, dass das Fussteil (3) zwei zum Bauwerk hin offene Kammern (3a, 3b) aufweist, von
denen die erste Kammer (3a) mit dem Anschlussstutzen (2) in Verbindung steht, die
zweite Kammer (3b) über Ueberströmkanäle (3e) mit der ersten Kammer (3a) verbunden
ist und auf einer im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Bauwerkes (4) stehenden
Seite eine Oeffnung (3f) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer parallel zur
Oberfläche des Bauwerkes (4) verlaufenden Ebene die erste Kammer (3a) zentral angeordnet
ist und von der zweiten Kammer (3b) umgeben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche des Bauwerkes (4) stehende Wandungen (3c, 3d) der Kammern
(3a, 3b) derartig U-förmig verlaufen, dass die erste Kammer (3a) von der zweiten Kammer
(3b) umgeben wird und die offene Seite der ersten Kammer (3a) gegen die geschlossene
Seite der zweiten Kammer (3b) gerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberströmkanäle
(3e) zwischen den freien Enden der Wandungen (3c) der ersten Kammer (3a) und den Wandungen
(3d) der zweiten Kammer (3b) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich
die Querschnittsfläche der zweiten Kammer (3b) in Strömungsrichtung zur Oeffnung (3f)
hin stetig verkleinert.