(19)
(11) EP 0 379 884 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1990  Patentblatt  1990/31

(21) Anmeldenummer: 90100349.1

(22) Anmeldetag:  09.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25B 5/04, B23Q 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 21.01.1989 DE 3901740
24.04.1989 DE 3913375

(71) Anmelder: DE-STA-CO Metallerzeugnisse GmbH
D-61449 Steinbach/Ts. (DE)

(72) Erfinder:
  • Ulle, Detlef
    D-6361 Reichelsheim (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter, Dipl.-Ing. 
Postfach 70 02 45
63427 Hanau
63427 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwenkspannvorrichtung


    (57) Die Schwenkspannvorrichtung besteht aus einem mit Druckme­diumsanschlüssen versehenen Zylinder (2) mit vor- und rück­stellbarem Kolben (5) und Kolbenstange (1), an deren freien Ende ein Spannarm (17) befestigt ist. Die Kolben­stangenschwenkführung ist in Form einer die Kolbenstange (1) umfassenden, diese mit ihrer ganzen Länge führenden, im kolbenstangenseitigen Zylinderinnenraum unter Freihaltung ei­ner kolbenstangenseitigen Beaufschlagungsfläche des Kolbens (1) axial feststehend und verdrehfest angeordneten Schwenk­führungshülse (3) mit einer Schwenkführungsnut ausgebildet, zwischen der und der Kolbenstange (1) ein Schwenkübertragungselement angeordnet ist. Diese Vorrichtung ist nach der Erfindung derart ausgestaltet, daß der Zylinder (2) topfartig, mit seiner Öffnung zum Spannarm hin orien­tiert, ausgebildet ist und in diesen mit ihrem oberen Ende im Bereich des offenen Endes des Zylinders (2) und mindestens im Bereich ihres unteren Endes (3′) von der Zylinderinnenwand (2˝) exakt geführt, die mit der Kolbenstange (1) und zugehö­rigen Kolben (5) eine Einbaueinheit bildende Schwenkführungs­hülse (3) einsetzbar ist. Die Schwenkführungsnut der Hülse (3) ist dabei in Form eines die Wand (3˝) der Hülse (3) durchgreifenden, beidendig geschlossenen Schlitzes (7) ausge­bildet. In diesen Schlitz (7) ist das freie Ende (8) eines in die Kolbenstange (1) einschiebbar fixierten Mitnehmerzap­fens (9) eingreifend angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schwenkspannvorrichtung, insbe­sondere zum Festspannen von Werkstücken auf einer Unterlage gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Eine derartige Schwenkspannvorrichtung ist benutzungsbekannt. Der Zylinder ist hierbei an seinem spannarmfernen Ende mit einer Flanschanschlußplatte verschlossen, und die in bezug auf den Zylinderinnendurchmesser relativ durchmesserkleine Schwenkführungshülse für die Kolbenstange ist lediglich in und an einer relativ kurzen Bohrung des oberen, mit dem Zy­linder eine Einheit bildenden Zylinderbodens fixiert. Abgese­hen davon, daß der Zylinder nur von seinem befestigungsseiti­gen Ende her zugänglich ist, der Einbau bzw. die Demontage von Kolbenstange mit Kolben (bei entferntem Spannarm) und der Führungshülse nur von der Befestigungsseite des Zylinders her möglich sind, muß dabei die Schwenkführungsnut zum Kolben hin offen bleiben, um die Kolbenstange aus der Führungshülse überhaupt, falls diese im Zylinder verbleiben soll, heraus­ziehen zu können. Eine an ihrem Ende offene Führungsnut ist aber bis zu einem gewissen Grade mehr oder weniger instabil, da sie sich, will man sie bezüglich ihrer Wandstärke nicht überdimensionieren, mehr oder weniger konisch aufspreizen kann.

    [0003] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine sol­che Schwenkspannvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß bei lagegenauer stabiler Befestigung der Schwenkführungshülse im Zylinder und möglichst stabiler Führung des Kopplungsglie­des zwischen Hülse und Kolbenstange die Schwenkführungshülse, die Kolbenstange mit Kolben und ggf. auch Spannarm von der befestigungsfernen Seite des Zylinders her in diesen einge­setzt und auch wieder entnommen werden können, und zwar al­lein mit einem Öffnungsvorgang an der Spannarmseite des Zy­linders.

    [0004] Diese Aufgabe ist mit einer Schwenkspannvorrichtung der ein­gangs genannten Art nach der Erfindung durch die im Kennzei­chen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst. Vor­teilhafte Weiterbildungen und praktische Ausführungsformen ergeben sich nach den Unteransprüchen.

    [0005] Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung ist trotz konstruktiv klarer Trennung der Vorrichtungskomponenten, nämlich einer­seits Zylinder und andererseits Kolben, Kolbenstange und Füh­rungshülse eine sichere und exakte Schwenkführung der Kolben­stange auch unter Berücksichtigung der aus der Schwenkführung resultierenden besonderen Belastungsverhältnisse ermöglicht, da die Führungshülse nicht einfach frei in den Zylinderinnen­raum einragt, sondern auch mit ihrem kolbenseitigen Endbe­reich an der Zylinderinnenwand gehalten und außerdem die Füh­rungsnut in diesem Endbereich geschlossen ist und damit an sich zu Umfangsaufspreizungen führende und in dieser Richtung wirkende Belastungen besser aufnehmen kann. Diese Ausbildung des Führungsschlitzes ist insbesondere deshalb möglich, weil die relativ zueinander beweglichen Komponententeile insgesamt als Einbaueinheit in den Zylinder eingeschoben und natürlich auch wieder herausgezogen werden können, wozu es nur einer einzigen Öffnungsmanipulation an der Kolbenstangenseite des Zylinders bedarf. Da die Einbaueinheit völlig unabhängig vom Zylinder zusammengebaut werden kann, stellt die Einbringung des Kopplungsgliedes zwischen Kolbenstange und Führungshülse trotz des beidendig geschlossenen Führungsschlitzes kein Problem dar, weil für den Ein- und Ausbau dieser Komponenten­ teile in bezug auf den Zylinder keine Rücksicht mehr auf die sonst erforderliche Entkopplungsmöglichkeit von Kolbenstange und Führungshülse genommen werden muß.

    [0006] In bezug auf die Vorrichtung nach der DE-A-19 46 320 und Vor­richtungen ähnlicher Art bleibt der eigentliche Kolbenfüh­rungsraum im Zylinder von Einbauten völlig frei, und die Kol­benstange muß auch nicht rohrförmig bzw. hülsenartig ausge­bildet werden, da diese nicht mehr einen vom Boden aus einra­genden Führungszapfen übergreifen muß, sondern selbst kon­zentrisch in der im Oberteil des Zylinderinnenraumes kon­zentrisch angeordneten Führungshülse sitzt, d.h. eine kon­struktive Überbestimmung, die bei einer in die Kolbenstange eingreifenden Zapfenführung vorliegt und die daraus resultie­renden Schwierigkeiten sind dabei vermieden. Da die Kolben­stange die im Zylinder sitzende Führungshülse von unten her durchgreift, bleibt außerdem die ganze Länge der Führungs­hülse für die Führung der Kolbenstange in jeder Stellung der Kolbenstange wirksam. Die Forderung nach einem möglichst ein­fachen Aufbau und einfacher Austauschmöglichkeit verschleiß- bzw. bruchgefährdeter Teile ist dabei ebenfalls erfüllt, da die beteiligten Elemente, wie erwähnt, problemlos von einer Seite her durch einfaches Ein- und Ausschieben ein- bzw. ausgebaut werden können, und dabei Kolbenstange und Füh­rungshülse außerhalb des Zylinders zusammenfügbar sind.

    [0007] Obgleich dies nicht zwingend erforderlich ist, besteht eine vorteilhafte Weiterbildung darin, daß der Durchmesser des die Führungshülse aufnehmenden Innenraumes größer bemessen ist als der Durchmesser des Kolbenführungsraumes. Bei entspre­chend stark zu dimensionierendem Querschnitt der Kolbenstange kann dadurch die Führungshülse bzgl. ihrer Wandstärke ent­sprechend stark dimensioniert werden, und außerdem ist damit der Kolben mit seinen Ringdichtungen ohne Gefährdung dieser Dichtungen leichter einbringbar, die sonst dicht passend am Öffnungsrand der Druckmittelzufuhr und einer ggf. vor­ gesehenen Drehüberlastungssicherung vorbeigeschoben werden müßte.

    [0008] Wesentlich ist, daß in Rücksicht auf die Führung des unteren Endes der Führungshülse an der Zylinderinnenwand der Zugang des zugeführten Druckmediums für den Senk- bzw. Spannhub zur betreffenden Beaufschlagungsfläche des Kolbens freigehalten bleibt, was noch näher erläutert wird.

    [0009] Die in der oberen Hälfte des Zylinderinnenraumes angeordnete Führungshülse ist in Rücksicht auf ihre Führungsfunktion zweckmäßig mit einer Länge bemessen, die mindestens der Länge des Kolbenhubes entspricht, zuzüglich dem Durchmesser des Mitnehmerzapfens.

    [0010] Da, wie erwähnt, Kolben, Kolbenstange und Führungshülse vor dem Einbau in den Zylinder zu einer einheit zusammenfügbar sein sollen, ergibt sich vorteilhaft auch eine denkbar einfa­che Gestaltung des Zylinders, nämlich in der Weise, daß die­ser einfach topfartig ausgebildet ist, d.h. es bedarf nur ei­nes kolbenstangenseitigen Verschlusses in Form eines die Kol­benstange abgedichtet umfassenden Ringes, der ebenfalls schon vormontiert mit auf der Kolbenstange angebracht werden kann, sofern die einschiebbare Einheit aus Kolben, Kolbenstange und Führungshülse ebenfalls bereits mit dem Spannarm versehen sein sollte. Es ist aber auch möglich und noch einfacher, die Führungshülse am oberen Ende einfach mit einem Anschluß- und Verschlußflansch auszustatten.

    [0011] Die vorerwähnte Durchmesserabstufung des Zylinderinnenraumes wird vorteilhaft dafür ausgenutzt, etwa auf halber Länge des Zylinderinnenraumes eine Schulter zu bilden, auf der die Füh­rungshülse aufsitzt, so daß diese axial fixiert zwischen dem den kolbenstangenseitigen Verschluß bildenden Ring oder Flansch und der Schulter eingespannt angeordnet werden kann. Die Hülse selbst ist dafür mit einem mindestens einen Druckmediumsdurchlaß aufweisenden Ringbund versehen, der sich auf die Schulter aufsetzt und der auch gleichzeitig die Füh­rung des Hülsenendes an der Zylinderinnenwand übernimmt. Fer­ner ist die Führungshülse in Weiterbildung mit an der Wand des Zylinderinnenraumes anliegenden Führungsverbunden verse­hen, wodurch sich zwischen Zylinderwand und Führungshülse ein Ringraum für die Verteilung und Zuführung des Druckmediums ergibt. Einer dieser Ringbunde, insbesondere aber der, der sich auf die Schulter an der Innenwand des Zylinders auf­setzt, ist vorteilhaft dafür ausgenutzt, im Bereich des Zylinderinnenraumes zwischen der Hülse und der Wand des In­nenraumes eine elastische Drehfixierungssperre anzuordnen. Solche Sperren sind an sich bekannt.

    [0012] Im vorliegenden Fall dient eine solche Sperre dafür, daß sich die Führungshülse des Zylinders bei Auftreffen des Spannarmes auf ein Hindernis aus der Sperre ausrasten und verdrehen kann. Die Anordnung einer solchen Sperre ist jedoch nur mög­lich, wenn der kolbenstangenseitige Verschluß nicht als inte­grales Teil (Flansch) der Hülse ausgebildet ist.

    [0013] Um die am Schwenkführungsschlitz auftretenden Belastungen besser zu verteilen, ist es im übrigen ohne weiteres möglich, an der Führungshülse zwei sich gegenüberstehende Schwenkfüh­rungsschlitze mit sich entsprechendem Verlauf vorzusehen, in die der in der Kolbenstange sitzende Mitnehmerzapfen mit sei­nen beiden Enden eingreifend angeordnet ist.

    [0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im übrigen auch ohne weiteres hinsichtlich der Bewirkung ihres Rückstellschwenk­hubes aus der Spannstellung dafür geeignet, diesen mit einer Rückstellfeder zu bewirken, da ohne weiteres in dem von Ein­bauten völlig freien Kolbenhubraum zwischen Kolben und Zylin­derboden in bekannter Weise eine Druckfeder eingesetzt werden kann, die sofort wirksam wird, wenn der Druck auf der anderen Seite des Kolbens abfällt.

    [0015] Die erfindungsgemäße Schwenkspannvorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbei­spielen näher erläutert.

    [0016] Es zeigt

    Fig. 1 im Schnitt und stark schematisiert die erfindungs­gemäße Schwenkspannvorrichtung im Prinzip in Spann­stellung;

    Fig. 2 im Schnitt die Schwenkspannvorrichtung in einer praktischen Ausführungsform mit ausgefahrener Kol­benstange, d.h. in Entspannstellung;

    Fig. 3 verkleinert und im Schnitt längs Linie II-II gemäß Fig. 4 die Führungshülse ebenfalls in praktischer Ausführungsform;

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die Führungshülse gemäß Fig. 3 und

    Fig. 5 einen Schnitt durch die Schwenkspannvorrichtung ge­mäß Fig. 2 in Spannstellung.



    [0017] Bei der Einfachausführung gemäß Fig. 1 besteht die Schwenk­spannvorrichtung aus einem mit Druckmediumsanschlüssen 18 versehenen Zylinder 2 mit vor- und rückstellbaren Kolben 5 und Kolbenstange 1, an deren freiem Ende der Spannarm 17 in geeigneter Weise und verdrehsicher befestigt ist. Bei der einfachen Ausführungsform nach Fig. 1 ist der Ring 11 der Ausführungsform nach Fig. 2 durch einen integral an der Füh­rungshülse 3 angeordneten Flansch 11′ ersetzt, der auf einem entsprechenden Flansch 11˝ des Zylinders 2 aufsitzt und mit diesem fest aber lösbar verbunden ist. Der Druck­mediumsanschluß 18 für den Senk- bzw. Spannhub befindet sich dabei unterhalb des Ringbundes 14′, wobei mit geeigneten Mit­teln dafür gesorgt werden muß, daß die Beaufschlagungsfläche des Kolbens 5 für das Druckmedium zugänglich ist. Die Schwenkspannvorrichtung besteht aus einer Kolbenstangen­schwenkführung mit Schwenkführungsschlitz 7, zwischen dem und der Kolben/Kol-benstangeneinheit das Schwenk-Übertragungsele­ment angeordnet ist. Die Kolbenstangenschwenkführung ist da­bei in Form einer die Kolbenstange 1 umfassenden, diese mit ihrer ganzen Länge L führenden, im spannarmseitigen Innenraum 2′ des Zylinders 2 angeordneten, axial fixierten und drehfest im Zylinder 2 gehaltenen Führungshülse 3 ausgebildet, die übersichtlicher und in spezieller Ausführungsform in Fig. 3 dargestellt ist. Diese Führungshülse 3 sitzt bei der Ausfüh­rungsform nach Fig. 2 unter Freihaltung einer kolbenstangenseitigen Beaufschlagungsfläche 4 des Kolbens 5 im Innenraum 2′, so daß das durch den oberen Anschluß 18 für den Senk- bzw. Spannhub zugeführte Druckmedium, wie mit Pfeil 19 in Fig. 2 angedeutet, an die Beaufschlagungsfläche 4 ge­langen und den Kolben 5 mit der Kolbenstange 1 nach unten drücken kann. Die Freihaltung des Zuströmbereiches zur Beaufschlagungsfläche 4 wird bei der Ausführungsform nach Fig. 2 einfach dadurch erreicht, daß die Außenseite der Führungshülse 3 in diesem Bereich mit mehreren sich axial er­streckenden Nuten 20 versehen ist, die auch den Ringbund 14 durchgreifen, der für die konzentrische Halterung der Füh­rungshülse am unteren Ende im Zylinder dient. In der Wandung der Hülse 3 ist, wie gestrichelt angedeutet, eine Wanddurch­brechung vorgesehen, die den Schwenkführungsschlitz 7 bildet, in die als Kopplungsglied das freie Ende 8 des in der Kol­benstange 1 fixierten Mitnehmerzapfens 9 eingreift. Die rela­tiv kleine, ringförmige Restfläche der Beaufschlagungsfläche 4, die sich durch die Anlage der Beaufschlagungsfläche an den unteren Rand 3′ der Führungshülse 3 ergibt, ist dabei nicht nachteilig, da sofort nach Abhub der Kolbenbeaufschlagungs­fläche 4 vom Rand 3′ die ganze Beaufschlagungsfläche 4 zur Verfügung steht. Abgesehen davon könnte man aber auch ohne weiteres den unteren Rand 3′ der Führungshülse 3 schießschar­tenartig ausbilden, um die tatsächliche Beaufschlagungsfläche zu Beginn der Druckbeaufschlagung zu vergrößern.

    [0018] Durch den Eingriff des freien Endes 8 des Mitnehmerzapfens 9 in den Führungsschlitz 7 erfährt die Kolbenstange 1 entspre­chend der Kurvenführung beim Senkhub der Kolbenstange eine entsprechende Drehung, wie sie bei derartigen Schwenkspann­vorrichtungen üblich ist. Beim Rückhub aus der Stellung gemäß Fig. 5 wird der untere Druckmediumsanschluß 18 beaufschlagt und der obere entlastet, wodurch die Kolbenstange 1 und der daran befestigte Spannarm 17 wieder in entgegengesetzter Richtung zurückgeschwenkt werden und in die Stellung gemäß Fig. 2 gelangen. Wie vorerwähnt, kann der Rückhub auch ohne weiteres durch eine im Kolbenführungsraum 6 eingesetzte, hier aber nicht dargestellte Druckfeder bewirkt werden.

    [0019] Um die Führungshülse 3, wie in Fig. 2 dargestellt, bemessen, gestalten und anordnen zu können, ist der Durchmesser D des Innenraumes 2′ größer bemessen als der Durchmesser D₁ des Kolbenführungsraumes 6.

    [0020] Diese unterschiedlichen Durchmesser werden zweckmäßig zur Ausbildung einer Schulter 12 ausgenutzt, auf die sich der Ringbund 14 der Führungshülse 3 aufsetzen kann, so daß die Hülse 3 bei der Ausführungsform nach Fig. 2 zwischen der Schulter 12 und dem oben in den Zylinder 2 einzuschraubenden Ring 11 axial festgelegt ist. Für die Verdrehsicherung der Führungshülse 3, die ja mit ihrem Führungsschlitz 7 das Wi­derlager bzw. die Abstützung für die Drehbewegung der Kolben­stange 1 bildet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, nämlich mit Verzapfungen oder Vernutungen an geeigneter Stelle. Vor­teilhaft ist jedoch die Führungshülse 3 gemäß Aus­führungsbeispiel (Fig. 2) zylinderwandseitig mit dem minde­stens einen Druckmediumsdurchlaß 13 aufweisenden und vorer­wähnten Ringbund 14 versehen, der gleichzeitig als Auflager der Hülse 3 auf der Schulter 12 und als Führung zur Zylinder­wand 2˝ dient. Im Bereich dieses Ringbundes 14 ist dann eine elastische Drehfixierungssperre 10 angeordnet, die, wie bspw. dargestellt, aus einer tellerfederbelasteten Kugel besteht. Die Feder muß natürlich so ausgelegt sein, daß sie dem norma­len Druck, der an den Flanken des Führungsschlitzes 7 durch das einragende Ende 8 des Mitnehmerzapfens 9 entsteht, wider­steht. Eine solche Sperre spricht aber dann sofort an, wenn der Spannarm 17 auf ein seitliches Hindernis stößt, was bei absolut drehfest im Zylinder angeordneter Führungshülse 3 zu einem Bruch des Mitnehmerzapfens führen könnte.

    [0021] Um einerseits keine große Reibfläche zwischen der Innenwand 2˝ und der Führungshülse 3 zu bilden, und um andererseits eine möglichst große Passage für das durch den oberen An­schluß 18 zugeführte Druckmedium zu schaffen, ist die Füh­rungshülse 3 mit an der Wand des Zylinderinnenraumes 2′ an­liegenden Führungsbunden 15 versehen.

    [0022] Wie ersichtlich, greift bei der Ausführungsform nach Fig. 2-5 die Führungshülse, entsprechend durchmesserreduziert, mit ih­rem anderen Ende noch in den durchmesserreduzierten Zylin­derinnenraum ein und bildet mit ihrem unteren Rand 3′ den oberen Anschlag für den Kolben 5.

    [0023] Sollten sich Verschleißerscheinungen an der Führungshülse 3 bzw. am Mitnehmerzapfen 9 und/oder dem Führungsschlitz 7 bzgl. der Stellgenauigkeit des Spannarmes 17 bemerkbar ma­chen, oder der Mitnehmerzapfen 9 zu Bruch gehen, so ist der Austausch dieser Elemente denkbar einfach, da hierbei ledig­lich der Ring 11 ausgeschraubt bzw. der Flansch 11′ gelöst werden müssen und die ganze Kolbenstange 1 mit Kolben 5 und Führungshülse 3 einfach aus dem Zylinder 2 herausgezogen wer­den können. Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn die Vor­richtung mit einer anderen Führungshülse bestückt werden soll, die bspw. der Kolbenstange 1 einen anderen Dreh­ und/oder Hubweg vermitteln soll. Vor dem Herausziehen der Kolbenstange zusammen mit der Hülse 3 muß natürlich, sofern vorhanden, die Drehfixierungssperre 10 gelöst werden.

    [0024] Was den die Schwenkführungsnut bildenden Schlitz 7 betrifft, so ist dieser, wie in Fig. 3 dargestellt, im Übergangsbereich vom Teil 7′ in den abgewinkelten Teil 7˝ in Form eines sich stetig anschließenden Bogens 21 ausgebildet, wodurch ein "weicher" und stetiger Übergang des Führungsstiftes 9 von dem einen Teil in den anderen Teil ergibt, der wesentlich ver­schleißmindernd wirkt und die Lebensdauer der Vorrichtung er­höht.


    Ansprüche

    1. Schwenkspannvorrichtung, bestehend aus einem mit Druckmediumsanschlüssen versehenen Zylinder mit vor- und rückstellbarem Kolben und Kolbenstange, an deren freien Ende ein Spannarm befestigt ist, und ferner aus einer Kolbenstangenschwenkführung in Form einer die Kolben­stange umfassenden, diese mit ihrer ganzen Länge führen­den, im kolbenstangenseitigen Zylinderinnenraum unter Freihaltung einer kolbenstangenseitigen Beaufschlagungs­fläche des Kolbens axial feststehend und verdrehfest an­geordneten Schwenkführungshülse mit einer Schwenkfüh­rungsnut, zwischen der und der Kolbenstange ein Schwenk­übertragungselement angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zylinder (2) topfartig, mit seiner Öffnung zum Spannarm hin orientiert, ausgebildet und in diesen mit ihrem oberen Ende im Bereich des offenen Endes des Zy­linders (2) und mindestens im Bereich ihres unteren En­des (3′) von der Zylinderinnenwand (2˝) exakt geführt, die mit der Kolbenstange (1) und zugehörigen Kolben (5) eine Einbaueinheit bildende Schwenkführungshülse (3) einsetzbar ist, wobei die Schwenkführungsnut der Hülse (3) in Form eines die Wand (3˝) der Hülse (3) durchgrei­fenden, beidendig geschlossenen Schlitzes (7) ausgebil­det und in diesem das freie Ende (8) eines in die Kol­benstange (1) einschiebbar fixierten Mitnehmerzapfens (9) eingreifend angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Durchmesser (D) des Zylinderinnenraumes (2′) oberhalb des Kolbenführungsraumes (6) größer bemessen ist als der Durchmesser (D₁) des Kolbenführungsraumes (6).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Länge (L) der Führungshülse (3) mindestens der Länge des Kolbenhubes (H) zuzüglich angenähert einem Durchmesser des Mitnehmerzapfens (9) entspricht.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungshülse (3) an ihrem unteren Ende mit ei­nem an der Zylinderinnenwand (2˝) anliegenden Ringbund (14) versehen ist, der zylinderwandseitig mindestens einen Druckmediumsdurchlaß (13) aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungshülse (3) mit an der Wand des Zy­linderinnenraumes (2′) anliegenden Führungsbünden (15) versehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Bereich des Zylinderinnenraumes (2′) zwischen der Hülse (3) und der Wand des Innenraumes (2′) eine elasti­sche Drehfixierungssperre (10) angeordnet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Führungshülse (3) zwei sich gegenüberstehende Schwenkführungsschlitze (7) mit sich entsprechenden lau­ fenden Kurvenführungen angeordnet sind, in die der Mit­nehmerzapfen (9) mit seinen beiden Enden (8) eingreift.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der topfartige Zylinder (2) mit einem die Kol­benstange (1) abgedichtet umfassenden Ring (11) ver­schlossen ist, dessen Außendurchmesser größer bemessen ist als der der Führungshülse (3).
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 7 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungshülse (3) am oberen Ende mit einem Flansch (11′) versehen ist, der mit dem oberen Rand des Zylinders (2) lösbar verbunden ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Führungshülse (3) zwischen dem Ring (11) und ei­ner den Innenraum (2′) begrenzenden Schulter (12) axial fixiert angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungshülse (3) am oberen Ende mit einem Flansch (11′) versehen ist, der mit dem oberen Rand des Zylinders (2) lösbar verbunden ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am die Schwenkführungsnut bildenden Schlitz (7) der Übergangsbereich vom Teil (7′) in den abgewinkelten Teil (7˝) in Form eines sich stetig anschließenden Bogens (21) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung