Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gesenkvorrichtung zum Gesenkbiegen von Blechen,
mit zwei um ihre Längsachse drehbar gelagerten, einseitig abgeflachten, parallel in
Längsrichtung nebeneinander angeordneten Wellen. Solche Gesenkvorrichtungen werden
in Biegemaschienen zusammen mit einem Stempel als Biegewerkzeug verwendet.
Stand der Technik
[0002] Eine Gesenkvorrichtung der genannten Art ist beispielsweise bekannt aus dem deutschen
Gebrauchsmuster G 82 34 901.0. Die bekannte Gesenkvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem Prisma. Im Bereich der Biegekanten des Prismas sind halbschalenförmige
Ausnehmungen mit einer Öffnung von weniger als 180° eingelassen, in denen die einseitg
abgeflachten, in Längsrichtung jeweils eine ebene Anlagefläche für das zu biegende
Blech aufweisenden Wellen drehbar gelagert sind. Zum Biegen wird das Blech gegen die
ebene Anlagefläche beider Wellen gelegt. Anschliessend fährt ein Biegestempel gegen
das Blech im Bereich zwischen den beiden Wellen und verformt dieses winklig. Durch
die ebene Anlagefläche an den Wellen drehen sich diese beim Biegen entsprechend der
winkligen Verformung mit.
[0003] Die bekannte Gesenkvorrichtung hat den Vorteil, dass das Blech beim Biegen praktisch
nicht beschädigt wird. Im Unterschied zu einem Prisma ohne Wellen, mit feststehenden,
mehr oder weniger scharfkantigen Biegekanten, bleiben im Blech keine durch die Biegekanten
eingeprägten Vertiefungen zurück.
[0004] Bei der bekannten Gesenkvorrichtung muss das zu biegende Blech jedoch jeweils über
die zur Drehachse parallele Linie entlang der Mitte der Anlagefläche beider Wellen
hinausreichen. Dies erweist sich in der Praxis als erhebliche Gebrauchseinschränkung,
weil das (vor allem zur Erzielung einer höheren Steifigkeit) häufig erforderliche
Abkanten von Blechen zur Herstellung von Biegekanten mit geringerer Schenkellänge
als dem Wellenradius nicht möglich ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Gesenkvorrichtung der
eingangs genannten Art anzugeben, welche die obige Gebrauchseinschränkung nicht aufweist.
Diese sowie weitere Aufgaben werden erfindungsgemäss gelöst durch eine Gesenkvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0006] Die erfindungsgemässe Gesenkvorrichtung ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehung der Wellen durch geeignete Kopplungsmittel gegensinnig zueinander zwangsgekoppelt
ist. Dadurch kann sich die Welle, an der der nicht über die zu ihrer Drehachse parallele
Linie entlang der Mitte ihrer Anlagefläche hinausreichende Biegschenkel anliegt, nicht
einfach frei wegdrehen, sondern ist gezwungen sich im Winkel stets richtg einzustellen.
Der Winkel ergibt sich durch die Anlage des anderen Biegeschenkels an der Anlagefläche
der anderen Welle.
[0007] Vorteilhafte und auch bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen gekennzeichnet.
[0008] Insbesondere können Mittel zur Erzeugung eines auf beide Wellen einwirkenden Drehmomentes
vorgesehen werden, welches dem auf die beiden Wellen beim Biegevorgang einwirkenden,
durch den Stempel verursachten Drehmoment entgegenwirkt und zudem die beiden Wellen
nach dem Biegvorgang wieder in ihre Ausgangsstellung zurückdreht. Durch die genannten
Mittel, die z.B. eine Feder sein können, wird das Biegeergebnis erheblich verbessert.
[0009] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug
genommen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010] In den beigefügten Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 in geschnittener Darstellung eine erste Ausführungsform einer Gesenkvorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 2 in geschnittener Darstellung die Gesenkvorrichtung von Fig. 1 mit gegeneinander
verdrehten Wellen,
Fig. 3 in geschnittener Darstellung den oberen Teil der Gesenkvorichtung von Fig.
1 mit einem auf eine der beiden Wellen nur knapp aufgelegten Blech,
Fig. 4 in teilweise geschnittener Darstellung eine aus mehreren Elementen zusammengesetzte
Gesenkvorrichtung,
Fig. 5 in Aufsicht eines der Grundelemente der zusammengesetzten Gesenkvorrichtung
von Fig. 4,
Fig. 6 in perspektivischer Darstellung ein Zwischen- oder Verlängerungstück der Gesenkvorrichtung
von Fig. 4, und
Fig. 7 in geschnittener Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Gesenkvorrichtung
nach der Erfindung.
[0011] Soweit in den Figuren Teile übereinstimmen sind diese mit übereinstimmenden Bezugszeichen
versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0012] Die in Fig. 1 dargestellte Gesenkvorrichtung weist einen Grundköper 1 mit einem etwa
quaderförmigen Oberteil und einem zur Befestigung auf einer Biegemaschine geeignet
ausgebildeten Fussteil 2 auf. Die Stirnseiten des Oberteils des Grundkörpers 1 sind
durch aufschraubbare Abdeckbleche abdeckbar. In schalenförmigen Ausnehmungen in dessen
planer Oberseite 3 sind zwei sich über die gesamte Länge des Grundkörpers 1 erstreckende
Wellen 4 bzw. 5 drehbar sowie parallel in Längsrichtung unmittelbar nebeneinander
angeordnet gelagert. Die Wellen 4, 5 sind auf einer Seite jeweils abgeflacht und zwar
derart, dass sie mit der planen Oberseite 3 des Grundkörpers 1 in einer bestimmten
Drehstellung eben abschliessen können, wie in Fig. 1 auch dargestellt. Ihr rund belassener
Teil erstreckt sich über einen Winkel von mehr als 180°. Die beiden Wellen 4,5 sind
deshalb im Grundkörper 1 gegen Herausfallen gesichert eingebettet. Der sich weiter
aus diesem Grund ergebende Abstand zwischen der Achse der Wellen 4, 5 und ihren planen
Flächen ist mit d bezeichnet. Der Radius R beider Wellen ist gleich und jeweils etwa
doppelt so gross wie der genannte Abstand d. Die absolute Bemessung der Grössen d
und R richtet sich nach der Dicke D des zu biegenden Bleches. Vorzugsweise sollte
gelten: D + d < R.
[0013] Auf ihren nicht abgeflachten, rund belassenen Seiten, d.h. in Fig. 1 unten, sind
beide Wellen 4, 5 mit einer Zahnung nach Art einer Zahnradstange versehen. Über diese
Zahnung befinden sich die Wellen 4, 5 jeweils in Eingriff mit mindestens einer (vorzugsweise
jedoch zwei in Längsrichtung hintereinander angeordneten) Zahnscheiben 6,7. Die Länge
der Zahnscheiben 6, 7 (bzw. ihre Dicke) beträgt etwa 1/4 der Länge des Grundkörpes
1. Mit den Zahnscheiben 6, 7 in Eingriff befinden sich weiter zwei Zahnradwellen 8,
9, von denen sich mindestens eine, wie die Wellen 4, 5, über die gesamte Länge des
Grundkörpers 1 erstreckt. Die Zahnradwellen 8, 9 stehen ihrerseits mit einer zwischen
ihnen angeordneten, (in der Zeichenebene) längsverschieblichen Zahnstange 10 mit beidseitiger
Zahnung in Eingriff. Die Zahnstange 10 erstreckt sich nicht über die gesamte Länge
(senkrecht zur Zeichenebene) des Grundkörpers 1 sondern lediglich über etwa 1/4 dieser
Länge und ist im Grundkörper 1 bezüglich seiner Länge mittig angeordnet. Sie kann,
wie weiter unten noch beschrieben werden wird, jedoch auch mit einer der beiden Stirnflächen
des Grundkörpers bündig abschliessend angeordnet sein. Die Zahnstange 10 ist senkrecht
zur planen Oberseite 3 des Grundkörpers 1 bzw. zu der durch die Achsen der beiden
Wellen 4, 5 definierten Ebene angeordnet.
[0014] Die Zahnstange 10 wird weiter in ihrer Längsrichtung von einer Druckfeder 11 beaufschlagt,
in die beiseitig Endstücke 12, 13 eingesetzt sind. Alle genannten Elemente, d.h. die
Zahnscheiben 6, 7, die Zahnradstangen 8, 9, die Zahnstange 10, sowie die Druckfeder
11 mit ihren Endstücken 12, 13 sind wie die Wellen 4, 5 in Ausnehmungen im Grundkörper
1 eingebettet. Im Falle der Zahnscheiben 6, 7 sind dies Sacklöcher, im Falle der Zahnradstangen
8, 9 Durchgangslöcher, im Falle der Zahnstange 10 und der Druckfeder 11 rechteckige
oder zylindrische Ausnehmungen. Die genannten Ausnehmungen stehen teilweise miteinander
in Verbindung, um den gegenseitigen Eingriff der in ihnen gelagerten Elemente, wie
vorstehend beschrieben, zu ermöglichen. Die maximale Länge der Druckfeder 11 zusammen
mit den in sie eingesetzten Endstücken 12, 13 wird durch die Länge der für sie vorgesehenen
Ausnehmung im Grundkörper 1 bestimmt. Die Feder 11 ist in diese Ausnehmung nur unter
einer gewissen Vorspannung einsetzbar. Das in Fig. 1 untere Endstück 13 der Feder
11 liegt an einem Excenter 14 an. Durch Verdrehen des Excenters 14 kann die Vorspannung
der Feder 11 in gewissen Grenzen variiert werden.
[0015] Fig. 1 zeigt die Feder 11 in ihrer maximal entspannten und die Zahnstange 10 in ihrer
am weitesten nach oben verschobenen Position. In dieser Position sind die beiden
Wellen 4, 5 bezüglich ihrer Drehlage so ausgerichtet, dass ihre abgeflachten Seiten
mit der planen Oberseite 3 des Grundkörpers 1 eine plane Fläche bilden.
[0016] Bei der vorstehend beschriebenen Gesenkvorrichtung sind die beiden Wellen 4, 5 bezüglich
ihrer Drehung zwangsgekoppelt. Sie können sich nur synchron gegegensinnig gegeneinander
drehen und zwar aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Drehlage die linke nur im Uhrzeigersinn
und die rechte nur im Gegenuhrzeigersinn. Über die Zahnscheiben 6, 7 ergibt sich
für die Zahnradstangen 8, 9 der gleiche Drehsinn wie für die Wellen 4, 5. Bei Drehung
der Zahnradstangen 8, 9 mit diesem Drehsinn bewegt sich die Zahnstange 10 nach unten.
Dies ist nur gegen die Wirkung der Feder 11 möglich. Die zur Überwindung der Federwirkung
erforderliche Kraft- bzw. Drehmomentwirkung wird beim Biegevorgang durch den Biegestempel
aufgebracht. Vor und nach dem Biegen stellen sich die beweglichen Teile der beschriebenen
Gesenkvorrichtung unter der Wirkung der Feder 11 so wie in Fig. 1 dargestellt ein.
[0017] Fig. 2 zeigt die beiden Wellen 4, 5 in einer gegeneinander verdrehten Drehlage. Ihre
abgeflachten Flächen bilden dann einen Winkel kleiner als 180° miteinander. Vorzugsweise
ist die Gesenkvorrichtung so ausgebildet, dass ein Relativwinkel zwischen den genannten
Flächen von bis zu 60° möglich ist. Wie deutlich zu sehen ist, hat sich bei dieser
Drehlage die Zahnstange 10 nach unten bewegt. Die Feder 11 ist stärker zusammengedrückt.
[0018] Fig. 3 zeigt lediglich den oberen Teil der Gesenkvorrichtung von Fig. 1 mit einem
aufgelegten zu biegenden Blech 15 und die Spitze eines Biegestempels 16. Das Blech
15 reicht nicht über die zur Drehachse der rechten Welle 5 parallele Linie entlang
der Mitte ihrer abgeflachten Fläche hinaus. Dennoch ist es möglich das Blech 15, wie
auf die Gesenkvorrichtung gemäss Fig. 3 aufgelegt, zu biegen. Auf Grund der Zwangs
kopplung der beiden Wellen 4, 5 kann sich die rechte Welle 5 unter dem Biegedruck
nicht einfach nach links im Gegenuhrzeigersinn wegdrehen, sondern ist gezwungen sich
jeweils in einer durch die linke Welle 4 bestimmten Drehstellung einzustellen. Die
Drehstellung der linken Welle 4 ergibt sich jeweils etwa tangential zum zu biegenden
Blech.
[0019] Für die vorstehend beschriebene Funktion ist die Feder 11 an sich nicht erforderlich.
Durch die Federwirkung ergibt sich jedoch ein erheblich verbessertes Biegeergebnis.
Die Biegefläche wird ebener. Die neutrale Faser innerhalb des Krümmungsbereiches
verläuft beinahe in der Ideallinie in der Mitte des Bleches. Beim Zuschnitt des Bleches
ist nur ein sehr geringer Korrekturfaktor zu berücksichtigen. Die Toleranzen bezüglich
der Länge der Biegeschenkel liegen weit unterhalb der bisher erreichten Werte.
[0020] Die Feder 11 bewirkt nämlich ein Drehmoment auf die beiden Wellen 4, 5 welches dem
Drehmoment entgegengerichtet ist, welches beim Biegevorgang vom Biegestempel über
das Blech in seinem jeweiligen Verformungszustand auf diese ausgeübt wird. Zur Verformung
des Blechs muss daher in jeder Phase des Biegevorgangs das durch den Stempeldruck
auf das Blech verursachte Drehmoment das von der Feder 11 verursachte Drehmoment übersteigen.
Es ist mit anderen Worten zur Verformung des Bleches ein höherer Stempeldruck auf
das Blech erforderlich. Bei in Abhängigkeit von der Blechdicke und den Materialkonstanten
des Bleches geeignet gewählter Stärke der Feder ergibt sich die oben erwähnte sehr
ebene Biegefläche. Das Material fliesst beim Biegen praktisch ideal in die ihm vorgegebene
Form. Das Blech liegt während des Biegevorgangs, vor allem in dessen Anfangsphase,
immer eben an den abgeflachten Flächen der beiden Wellen 4, 5 an.
[0021] Die erfindungsgemässe Gesenkvorrichtung kann weiter so ausgebildet werden, dass
sie sich aus hintereinander in Reihe angeordneten Grundelementen und wahlweise auch
noch aus Zwischen- oder Verlängerungsstücken zusammensetzen lässt. Sie ist dann bezüglich
ihrer Länge in einfacher Weise durch Verwendung mehr oder weniger Elemente an die
Länge des zu biegenden Bleches anpassbar. Fig. 4 zeigt ein Beispiel für einen aus
drei Grundelementen 17, 18 und 19 sowie zwei Zwischen- bzw. Verlängerungsstücken 20
und 21 zusammengesetzten Grundkörper einer solchen Gesenkvorrichtung in Seitenansicht.
[0022] Das Grundelement 17 entspricht gerade der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Gesenkvorrichtung
in einer Ausbildung mit 4 Zahnscheiben. Zwei der die Zahnscheiben aufnehmenden Ausnehmungen
sind strichliert dargestellt und mit 22 bzw. 23 bezeichnet. Ebenfalls strichliert
angedeutet sind Zahnstange 10, Feder 11 mit ihren Endstücken 12, 13 sowie Excenter
14.
[0023] Die beiden Grundelemente 18 bzw. 19 sind untereinander identisch ausgebildet. Bei
ihnen ist jeweils die Ausnehmung 24 bzw. 25 für die Zahnstange nicht mittig bezüglich
ihrer Länge sondern zu jeweils einer ihrer Stirnseiten hin offen angeordnet. Fig.
5 zeigt das Grundelement 18 in Aufsicht auf die entsprechende Stirnseite. In die zusammengesetzte
Gesenkvorrichtung von Fig. 4 sind die beiden Grundelemente 18 und 19 in unterschiedlicher
Orientierung mit ihren Stirnseiten, zu denen die Zahnstangenausnehmungen 24, bzw.
25 hin offen sind, gegeneinandergerichtet eingesetzt. Auch sind bei den Grundelementen
18 und 19 jeweils nur zwei Zahnscheiben vorgesehen. Die zur Aufnahme dieser Zahnscheiben
vorgesehenen Ausnehmungen sind wieder strichliert dargestellt und mit 26 bzw. 27 bezeichnet.
Die Grundelemente 18 bzw. 19 weisen keinen integrierten Federmechanismus auf. Statt
dessen ist bei ihnen die Zahnstange 28 jeweils nach unten über ihren Fussteil hinaus
überstehend ausgebildet. An diesem überstehenden Teil kann ihn beliebiger Weise ein
externer Federmechanismus (nicht dargestellt) angreifen.
[0024] Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung das Zwischen- bzw. Verlängerungsstück
20. Wie das Element 21 weist dieses lediglich zwei für die beiden Wellen sowie zwei
für die beiden Zahnradwellen erforderliche Ausnehmungen 29 - 32 auf. Die Elemente
20, 21 sind nicht, wie die vorbeschriebenen Grundelemente 17 - 19, auch zur Aufnahme
von Zahnscheiben, Zahnstangen und/oder Federn ausgebildet.
[0025] Die Länge der in den aus den vorbeschriebenen Elementen zusammengesetzten Grundkörper
einzusetzenden Wellen sowie Zahnradstangen wird so bemessen, dass sie sich über dessen
gesamte Länge in einem Stück oder auch in mehreren Teilstücken erstrecken. Die einzelnen
Elemente können schliesslich mittels durchgehender Gewindestangen verschraubt werden.
In die beiden aneinander angrenzenden Zahnstangenausnehmungen 24 und 25 können zwei
oder auch nur eine einzige Zahnstange doppelter Breite eingesetzt werden.
[0026] Es versteht sich, dass die vorbeschriebenen Grundelemente und Zwischenstücke in praktisch
beliebiger Weise miteinander kombinierbar sind.
[0027] Die Zwangskopplung der beiden Wellen kann natürlich auch in anderer Weise, als vorstehend
beschrieben, ausgeführt sein, beispielsweise wie in Fig. 7 dargestellt. Hier sind
die beiden Wellen 4, 5 direkt ohne Zwischenschaltung von Zahnscheiben mit zwei Zahnradstangen
33, 34 in Eingriff, welche jeweils auch untereinander in Eingriff sind. Die beiden
Zahnradstangen 33, 34 weisen nicht den gleichen Durchmesser auf, wodurch es möglich
ist, dass sich die Zahnstange 10 in Eingriff mit der Zahnradstange 34 befindet, ohne
gleichzeitig mit der Welle 4 in Eingriff zu sein. Bei einer anderen Anordnung der
Zahnstange oder gar dem Verzicht auf die Federwirkung könnten die beiden Zahnradstangen
33, 34 auch gleich gross bemessen sein.
[0028] Desweiteren könnte natürlich auch die Wirkung der Feder 7 auf andere Art realisiert
werden, z.B hydraulisch oder pneumatisch. Auch besteht weitgehend Freiheit bezüglich
der Über tragunsart der genannten Wirkung auf die beiden Wellen 4, 5. Auch bei den
Gesenkvorrichtungen bzw. Grundelementen gemäss den Fig. 1- 3 bzw. 7 könnte die Zahnstange
ausserhalb der Mitte, mit einer der Stirnseiten bündig abschliessend, angeordnet sein.
1. Gesenkvorrichtung zum Gesenkbiegen von Blechen, mit zwei um ihre Längsachse drehbar
gelagerten, einseitig abgeflachten, parallel in Längsrichtung nebeneinander angeordneten
Wellen (4,5), dadurch gekennzeichnet, dass die Drehung der Wellen durch Kopplungsmittel
(6 - 10; 33,34) gegensinnig zueinander zwangsgekoppelt ist.
2. Gesenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wellen
gleichen Durchmesser aufweisen und dass ihre Kopplung derart ausgebildet ist, dass
sie sich jeweils synchron um den gleichen Winkelbetrag gegensinnig zu drehen gezwungen
sind.
3. Gesenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Wellen auf ihren nicht abgeflachten, rund belassenen Seiten zumindest über einen
der gewünschten maximalen Drehung beim Biegevorgang entsprechenden Winkelbereich
mit einer Zahnung nach Art einer Zahnradstange versehen sind.
4. Gesenkvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wellen
mit Zahnrad- bzw. Zahnstangenmitteln (6 - 10; 28; 33,34) in Eingriff sind, welche
ihre gewünschte Zwangskopplung bewirken.
5. Gesenkvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnrad- bzw.
Zahnstangenmittel mit den beiden Wellen jeweils in Eingriff befindliche erste Zahnradmittel
(6, 7), mit den ersten Zahnradmitteln jeweils in Eingriff befindliche zweite Zahnradmittel
(8,9) sowie eine in Eingriff mit den beiden zweiten Zahnradmitteln befindliche Zahnstange
(10; 28) sind.
6. Gesenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zahnstange bezüglich ihrer Längsrichtung senkrecht zu der durch die Achsen der beiden
Wellen definierten Ebene angeordnet ist.
7. Gesenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (11) zur Erzeugung eines auf die beiden Wellen einwirkenden, vorzugsweise innerhalb
eines bestimmten Bereiches nach Wahl einstellbaren Drehmomentes vorgesehen sind,
welches dem auf die beiden Wellen beim Biegevorgang einwirkenden Drehmoment entgegenwirkt
und welches vorzugsweise die beiden Wellen nach dem Biegvorgang in ihre Ausganglage
vor dem Biegevorgang zurückdreht.
8. Gesenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die genannten Mittel zur Erzeugung des Drehmomentes eine auf die Zahnstange einwirkende
Druckfeder (11) sind.
9. Gesenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Wellen, sowie sämtliche zu ihrer Zwangskopplung sowie ggf. zur Erzeugung
des Drehmomentes erforderlichen Elemente in einem Grundkörper (1) angeordnet, gehaltert
bzw. gelagert sind.
10. Gesenkvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper
aus mehreren Elementen (17 - 21) zusammensetzbar ist.