(19)
(11) EP 0 380 069 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1990  Patentblatt  1990/31

(21) Anmeldenummer: 90101357.3

(22) Anmeldetag:  24.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02N 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.01.1989 DE 8900807 U

(71) Anmelder: MASTR TECHNISCHE PRODUKTE GMBH
D-74076 Heilbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Streicher, Manfred
    D-7141 Beilstein (DE)

(74) Vertreter: Müller, Hans, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltskanzlei Müller, Clemens & Hach Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handkurbelelement und Widerlager für dasselbe


    (57) Ein rückschlagsicheres Handkurbelelement (30) und das zugehö­rige Widerlager (66) zum Starten von Verbrennungsmotoren zeichnen sich dadurch aus, daß ihr Kurbelrohr aus einem ersten (36) und einem zweiten Teilstück (40) besteht, die in axialer Richtung (38) hintereinanderliegend, voneinander getrennt (62), vorhanden sind, daß eine Schraubenfeder (54) die beiden Teilstücke (36, 40) zumindest in deren aneinanderstoßenden beiden Endbereichen umgibt, daß der eine Endbereich (56) der Schraubenfeder (54) an dem ersten Teilstück (36) endet, und daß der andere Endbereich (60) der Schraubenfeder (54) in größerem Abstand als die übrigen Windungen (62) der Schrauben­feder (54) am anderen Teilstück (40) vorhanden ist.




    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET



    [0001] Die Erfindung betrifft ein Handkurbelelement als mehr oder weniger unvollständiges Teil einer Handkurbel zum Andrehen (Starten) von Verbrennungsmotoren. Eine Handkurbel besteht im wesentlichen aus einem Kurbelrohr, dessen vorderer Endbe­reich mit der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors in Ein­griff gebracht werden kann, um denselben starten zu können. An dem Kurbelrohr ist im allgemeinen ein Kurbelarm und an diesem wiederum ein Kurbelgriff befestigt. Kurbelrohr, Kur­belarm und Kurbelgriff sind in etwa z-förmig gegenseitig angeordnet und verdrehfest miteinander verbunden. Dieses Kur­belrohr ist nun Bestandteil der Erfindung.

    [0002] Die Erfindung betrifft auch ein für dieses Handkurbelelement erfindungsgemäß angepaßtes Widerlager.

    [0003] Eine Handkurbel dient als Starteinrichtung für Verbrennungs­motoren. Das zum Starten des Verbrennungsmotors erforderli­che Drehmoment wird über die Handkurbel durch die durch Dre­hen der Handkurbel benötigte Armkraft einer Person aufge­bracht.

    [0004] Über eine am Kurbelrohrende und an der Kurbelwelle des Ver­brennungsmotors vorhandene sogenannte Ausrückeinrichtung wird die zum Starten notwendige Kraft und/oder formschlüs­sige Verbindung zwischen Motor und Kurbelrohr selbsttätig unterbrochen, so daß ein Mitdrehen der Handkurbel durch den laufenden Motor verhindert wird.

    [0005] Neben der Ausrückeinrichtung muß eine Handkurbel auch eine Sicherheitseinrichtung gegen Rückschlag haben. Ein Rück­schlag tritt durch plötzliche Drehrichtungsänderung der Hand­kurbel, die beim Startvorgang durch Kompressions- oder Ver­brennungsdruck verursacht wird, auf. Durch eine derartige plötzliche Drehrichtungsänderung der Handkurbel kann sich die einen Motor mit einer Handkurbel startende Person an ihrer Hand verletzen. Jede Handkurbel sollte daher eine Si­cherheitseinrichtung gegen Handkurbel-Rückschlag aufweisen.

    STAND DER TECHNIK



    [0006] Bei einer bekannten Sicherheitskurbel dreht sich ihr Griff­rohr beim Vorwärts- und Rückwärtsdrehen in verschiedenen Richtungen. Entsprechend der jeweiligen Drehrichtung wird die Verbindung zwischen Andrehklaue und Andrehkurbel gelöst bzw. formschlüssig hergestellt. Das Lösen bzw. Verbinden er­folgt mittels eines am Griffrohr fest angebrachten Zahnra­des, mit dem ein stabförmiges, federbeaufschlagbares Teil in bzw. außer Eingriff gebracht werden kann. Damit diese Kurbel auch funktioniert, muß das Griffrohr stark genug festgehal­ten werden. Dieser feste Griff darf während des Andrehvorgan­ges nicht gelockert werden; ansonsten würde der Auslösemecha­nismus zwischen dem stabförmigen Glied und dem Zahnrad akti­viert werden mit der unangenehmen Folge, daß die startende Person mit Ihrem Arm gleichsam ins Leere durchfallen würde. Dies bedeutet, daß die Bedienperson eine genaue Vorstellung von dem Funktionsprinzip dieser Kurbel haben muß. Nachteilig ist ferner, daß vom Augenblick der Drehrichtungsänderung des Handkurbelgriffs bis zur Unterbrechung der Kraft bzw. bis zur formschlüssigen Verbindung zwischen Handkurbel und Kur­belwelle der Handkurbelgriff einen "Rücklaufweg" zurücklegt. Dieser Rücklaufweg ist funktionsbedingt immer vorhanden. Je größer diese Rücklaufbewegung der Handkurbel ist, um so unan­genehmer bzw. um so größer ist die Verletzungsgefahr für eine Bedienperson.

    DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



    [0007] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Handkurbel sowie ein Widerlager für dieselbe anzugeben, mit der sich die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeiden lassen und die einfach im Aufbau und trotzdem absolut funktions­sicher ist.

    [0008] Diese Erfindung ist für das eingangs genannte Handkurbelele­ment durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Das erfindungsgemäße Handkurbelelement zeichnet sich dementspre­chend dadurch aus, daß das Kurbelrohr aus einem ersten und zweiten Teilstück besteht, die in axialer Richtung hinterein­anderliegend und voneinander getrennt vorhanden sind, daß eine Schraubenfeder die beiden Teilstücke zumindest in deren aneinanderstoßenden beiden Endbereichen umgibt, daß der eine Endbereich der Schraubenfeder an dem ersten Teilstück endet und daß der andere Endbereich der Schraubenfeder in größerem Abstand als die übrigen Windungen der Schraubenfeder an ande­ren Teilstück vorhanden ist.

    [0009] Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Widerlager mit kreiszylindrischer Aussparung für dieses Handkurbelele­ment. Dieses Widerlager ist dabei bezüglich der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotores verdrehfest angeordnet. Dies erfin­dungsgemäße Widerlager ist durch die Merkmale des Patentan­spruchs 7 gegeben. Das Widerlager zeichnet sich dementspre­chend dadurch aus, daß durch die Aussparung desselben das zweite Teilstück des Kurbelrohres hindurchführbar ist, wobei der von diesem Teilstück in größerem Abstand vorhandene ande­re Endbereich der Schraubenfeder an dem Widerlager anlegbar und dort entlangführbar ist.

    [0010] Beim Starten des Motores wird beim entsprechenden Drehen des Kurbelrohres bzw. der Handkurbel das erforderliche Drehmo­ment durch die die beiden Teilstücke umschlingende Schrauben­feder von dem Kurbelarm auf die Kurbelwelle übertragen. Das abgespreizte Schraubenfederende schleift nach einem Ausfüh­rungsbeispiel der Erfindung dabei an der Innenseite der Aus­sparung entlang. Nach einem anderen Ausführungsbeispiel en­det die Schraubenfeder in einer konzentrisch zu ihr drehbar auf dem zweiten Teilstück angeordneten Zahnscheibe, während an dem Widerlager zumindest ein Federstab befestigt ist, der kämmend bzw. sich verhakend mit der Zahnscheibe in Eingriff steht. Sollte sich die Kurbelwelle schneller drehen als das Kurbelrohr gedreht wird, was nach Anspringen des Motors auf­tritt, hat dies keine unangenehmen Folgen für die Bedienper­son, da sich das mit der Kurbelwelle verbundene Teilstück innerhalb der Schraubenfederwindungen beliebig schnell durch­drehen kann. Bei einem auftretenden Rückschlag wird das an der Kurbelwelle noch formschlüssig eingreifende Teilstück sich anders herumdrehen; das an der Innenseite der Ausspa­rung reibschlüssig anliegende oder über die Zahnscheibe sich mit dem einen oder vorzugsweise den beiden Federstäben vor­handene Schraubenfederende wird sich bei dieser gegengerich­teten Drehbewegung der Kurbelwelle aufspreizen, dadurch wer­den sich die Windungen der Schraubenfeder aufweiten, so daß keine kraftschlüssige Verbindung zwischen den beiden Teil­stücken des Kurbelrohres mehr vorhanden ist. Eine derartige Handkurbel wird sich also bei Auftreten eines Rückschlags praktisch nicht zurückdrehen; die Handkurbel wird vielmer auf der Stelle stehen bleiben. Beim Starten des Motors in der "richtigen" Drehrichtung wird sich die Handkurbel belie­big weiterdrehen lassen. Dieses geschieht unter Last, so daß ein "Durchfallen" der Kurbel und damit der Bedienperson nicht auftreten kann. Eine dementsprechend ausgebildete Hand­kurbel funktioniert daher bei jeder Person, und damit auch bei Personen, die ihre Funktionswirkung nicht kennen.

    [0011] Als Vorteil hat es sich herausgestellt, das dem Kurbelarm be­nachbarte Ende der Schraubenfeder an dem betreffenden Teil­stück des Kurbelrohres zu befestigen. Es ist damit ein unbe­dingt sicherer Kraftschluß zwischen der Schraubenfeder und diesem Teilstück unter allen Umständen sichergestellt.

    [0012] Die Schraubenfeder kann einen beliebigen Querschnitt aufwei­sen. Als günstig hat sich ein kreisförmiger bzw. band- oder rechteckförmiger Querschnitt erwiesen.

    [0013] Um die beiden Teilstücke des Kurbelrohres in ihrer gegensei­tigen axialer Ausrichtung festzulegen, hat es sich als gün­stig herausgestellt, das an dem Kurbelarm befestigte Teil­stück rohrförmig auszubilden, damit es das andere, kreiszy­lindrisch ausgebildete Teilstück in einem Teilbereich hülsen­förmig umgeben kann.

    [0014] Bezüglich des Widerlagers hat es sich als günstig herausge­stellt, die Innenfläche seiner Aussparung glatt oder gezahnt auszubilden. Bei einer glatten Innenfläche ist die beim Mit­drehen des dort anliegenden Schraubenfederendes auftretende Reibung geringer als bei einer gezahnten Ausbildung dieser Aussparung; andererseits spreizt sich die Schraubenfeder bei einer gezahnt ausgebildeten Innenfläche dieser Aussparung schneller auf. Dieser Effekt läßt sich in ganz vorteilhafter Weise auch dadurch erzielen, wenn das Ende der Schraubenfe­der mit einer Zahnscheibe fest verbunden wird und an diese Zahnscheibe ein an dem Widerlager befestigter Federstab so eingreift, daß beim Drehen einer Kurbelwelle in der "fal­schen" Richtung das Drehen der Zahnscheibe durch den Feder­stab blockiert wird, während beim Drehen in der "richtigen" Richtung die Zahnscheibe sich unter dem Federstab entlang­drehen kann.

    [0015] Damit die Sicherheitseinrichtung gegen Handkurbel-Rückschlag funktioniert, muß das Widerlager bezüglich der Kurbelwelle drehfest vorhanden sein. Die Drehfestigkeit kann dadurch er­reicht werden, daß das Widerlager am Verbrennungsmotor be­festigt oder angeklemmt, oder beispielsweise auf dem Erd­reich verdrehfest abgestützt wird. Das Widerlager kann auch unmittelbar oder über ein an ihm angebrachtes Kragglied durch die Bedienperson verdrehfest gehalten werden. Letzte­res könnte beispielsweise dadurch geschehen, daß ein an dem hülsenförmigen Widerlager befestigtes Kragglied so von dem Widerlager wegsteht, daß die Bedienperson auf dasselbe mit seinem Fuß treten und so beim Andrehen des Motors das Wider­lager verdrehfest festhalten kann.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



    [0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er­läutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Systemskizze einer Handkurbel zum Andrehen eines Verbrennungsmotors,

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer ersten Aus­führungsform einer Handkurbel mit Widerlager nach der Erfindung,

    Fig. 3 eine teilweise geschnittene Längsansicht von Kurbel und Widerlager nach Fig. 2 und

    Fig. 4 eine teilweise Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Handkurbel mit Widerlager nach der Erfindung.


    WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



    [0017] Aus einem in Fig. 1 symbolhaft dargestellten Motorblock 10 ragt das vordere Ende einer Kurbelwelle 12 heraus. Diese Kur­belwelle 12 ist mit gegenüberliegenden Aussparungen 14, 16 versehen. Das Ende dieser Kurbelwelle 12 ist hohlzylindrisch ausgebildet, so daß das Kurbelrohr 18 einer Handkurbel 20 in die Kurbelwelle 12 eintauchen kann. Beim Eintauchen greifen von dem Kurbelrohr 18 auskragende Zapfen 21, 22 in die Aus­sparungen 14, 16 hinein, so daß durch Drehen des Kurbelroh­res 18 um die Achse 24 auch die Kurbelwelle 12 in entspre­chende Umdrehung versetzt werden kann. Das Kurbelrohr 18 kann auch im Bereich der Zapfen 21, 22 enden, so daß dann das Ende der Kurbelwelle 12 nicht hohlzylindrisch ausgebil­ det zu sein bräuchte.

    [0018] An dem Kurbelrohr 18 ist rechtwinklig zu demselben ein Kur­belarm 26 und wiederum senkrecht an letzterem ein Kurbel­griff 28 angebracht. Durch Herumschwenken des Kurbelgriffes 28 um die Achse 24 und damit durch Drehen der Handkurbel 20 läßt sich die Kurbelwelle 12 in Umdrehung versetzen.

    [0019] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Handkurbel 30 be­sitzt ebenfalls wie die Handkurbel 20 einen Kurbelgriff 32, der rechtwinklig an einem Kurbelarm 34 befestigt ist.

    [0020] Statt des Kurbelrohres 18 der Handkurbel 20 ist ein Rohr­stück 36 an dem Kurbelarm 34 einstückig befestigt. In Ver­längerung der Längsachse 38 dieses Rohrstücks 36 ist ein kreiszylindrisches Teil 40 vorhanden. Der Außendurchmesser dieses Teils 40 entspricht dem Außendurchmesser des Rohr­stückes 36. An dem zylindrischen Teil 40 ragt von seiner dem Kurbelarm 24 zugewandten Stirnseite 42 ein weiteres kreiszy­lindrisches Teil 44 aus, das durch das Rohrstück 36 hindurch­ragt. An seinem freien Ende ist dieses zylindrische Teil 44 an einer Scheibe 46 mittels einer Schraube 48 befestigt. Die Scheibe 46 ist auf einem ringförmigen Vorsprung 50 des Kur­belarms 24 bzw. des Rohrstücks 36 drehbar gelagert. Das kreiszylindrische Teil 44 läßt sich damit innerhalb des Rohr­stückes 36 um seine Längsachse 38, die auch die Längsachse des Rohrstückes 36 ist, drehen.

    [0021] Zwischen der Stirnseite 42 des kreiszylindrischen Teils 40 und der Stirnseite des in Fig. 3 linken freien Endes des Rohrstückes 36 ist ein Spalt 52 vorhanden. Dieser Spalt 52 wird überbrückt durch eine Schraubenfeder 54, deren rechtes Ende 56 in unmittelbarer Nachbarschaft eines am Kurbelarm 24 vorhandenen Vorsprungs 58 endet. Das linke Ende 60 der Schraubenfeder 54 besitzt einen größeren Windungsdurchmesser als die übrigen Windungen 62 dieser Schraubenfeder 54, so daß es abgespreizt an der Innenfläche 64 einer dort vorhan­denen Buchse 66 anliegt. Der Innendurchmesser der Buchse 66 ist größer als der maximale Außendurchmesser der Windungen 62. Die Innenfläche 64 der Buchse 66 besitzt eine Querriff­lung 68.

    [0022] Von dem kreiszylindrischen Teil 40 kragt auf seiner dem Kur­belarm 34 gegenüberliegenden Stirnseite 70 ein weiteres kreiszylindrisches Teil 72 aus, dessen Achse ebenfalls mit der Längsachse 38 zusammenfällt. An diesem kreiszylindri­schen Teil 72 befinden sich rechtwinklig von der Achse 38 auskragende Zapfen 74, 76. Diese Zapfen entsprechen den Zap­fen 21, 22 der in Fig. 1 dargestellten Handkurbel 20.

    [0023] An dem linken Ende des kreiszylindrischen Teils 40, an der Stirnseite 70, befindet sich ein Ring 80, der einen größeren Durchmesser als die Windungen 62 besitzt, so daß er ein lin­kes Widerlager für die Schraubenfeder 54 darstellt.

    [0024] An der Außenseite der Buchse 66 ist ein L-förmiges Kragglied 84 befestigt, dessen unterer Schenkel 88 so vorhanden ist, daß eine Bedienperson mit ihrem Fuß beim Drehen der Handkur­bel 30 mit ihrem Fuß auf diesem Schenkel sich abstützen kann.

    [0025] Die Handkurbel funktioniert auf folgende Weise.

    [0026] Beim Drehen des Kurbelarmes 34 in Drehrichtung 90 (Fig. 2, 3) schlingen sich die Windungen der Schraubenfeder 54 eng um das Rohrstück 36 und das kreiszylindrische Teil 40 herum, so daß nicht nur das Rohrstück 36 sondern auch das kreiszylin­drische Teil 40 und damit die Zapfen 74, 76 in Rotation um die Achse 38 gebracht werden. Die in einer Kurbelwelle - bei­spielsweise Kurbelwelle 12 - eingeführten Zapfen 74, 76 brin­gen dadurch auch die Kurbelwelle in Umdrehung mit der Folge, daß ein Motor gestartet werden kann. Bei dieser Drehbewegung schleift das linke Ende 60 der Schraubenfeder 54 an der In­nenfläche 64 der Buchse 66 ebenfalls in Drehrichtung 90 ent­lang. Sollte der Motor anspringen und sich schneller drehen als der Kurbelarm 34 und die Handkurbel 30 insgesamt nicht längs ihrer Achse 38 aus dem Motorblock herausgedrückt sein, wird sich auch das kreiszylindrische Teil 72 mit den Zapfen 74, 76 schneller als der Kurbelarm 34 drehen. Diese schnelle­re Drehbewegung wird zur Folge haben, daß sich das linke Ende 60 der Schraubenfeder 54 in Drehrichtung 90 schneller als der übrige Windungsbereich dieser Schraubenfeder dreht, so daß die Reibungskräfte zwischen der Schraubenfeder und dem kreiszylindrischen Teil 40 verlorengehen. Da dieser Ver­lust der kraftschlüssigen Verbindung langsam erfolgen wird, wird auch der Drehwiderstand am Kurbelgriff 32 langsam nach­lassen, so daß eine den Kurbelgriff 32 drehende Person nicht plötzlich "ins Leere" mit dem Kurbelgriff fallen wird.

    [0027] Bei einem auftretenden Rückschlag, bei dem sich die Zapfen 74, 76 und damit auch das kreiszylindrische Teil 40 in der Gegendrehrichtung 92 (Fig. 2) drehen wird, wird sich der linke Windungsbereich der Schraubenfeder 54 ebenfalls aufwei­ten, da sich das linke Ende 60 der Schraubenfeder 54 an der Innenfläche 64 der Buchse 66 festsetzen wird. Auch dadurch wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Rohrstück 36 bzw. dem Kurbelarm 24 und dem kreiszylindrischen Teil 40 bzw. 72 verlorengehen. Auch hier wird keine zusätzliche, in diesem Falle Gegen-Drehrichtung des Kurbelgriffes 32 erfol­gen. Bei der Handkurbel werden also keine Rücklaufbewegungen auftreten, und zwar unabhängig davon, ob der Motor sich in Drehrichtung 90 schneller als der Kurbelarm 34 oder in Gegen­drehrichtung 92 zur Drehrichtung des Kurbelarmes 34 dreht.

    [0028] Die Handkurbel funktioniert allerdings nur, wenn die Buchse 66 beim Starten eines Motors nicht um die Längsachse 38 ro­tieren kann. Die drehfeste Lagerung dieser Buchse 36 kann beispielsweise dadurch sichergestellt werden, daß beim Star­ten eines Motors sich die Bedienperson mit ihrem einen Fuß auf den unteren Schenkel 88 des L-förmigen Kraggliedes 84 ab­stützt.

    [0029] Das rechte Windungsende 56 der Schraubenfeder 54 muß nicht unbedingt am Rohrstück 36 befestigt werden. Sofern es lose endet, ist die zu übertragende Kraft abhängig von der von der Schraubenfeder aufnehmbaren Klemmkraft. Diese Klemmkraft ist von dem Reibungswert zwischen Feder und Rohrstück 36 so­wie von der Anzahl der Windungen im Bereich des Rohrstücks 36 abhängig. Um mit Sicherheit einen Kraftschluß herbeizufüh­ren, wird das rechte Ende 56 der Schraubenfeder 54 im allge­meinen an dem Rohrstück 36 fest angebracht sein.

    [0030] Bei dem in Fig. 4 teilweise dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Endbereich der Schraubenfeder nicht unmittelbar an einem Widerlager an. Es ist vielmehr an dem entsprechenden Endbereich der Schraubenfeder eine Zahnscheibe 94 befestigt, deren Achse mit der Achse 38 des zweiten Teilstückes 40 zu­sammenfällt und die drehbar auf diesem zweiten Teilstück 40 gelagert ist.

    [0031] An einer Buchse 66.1, die der Buchse 66 weitgehend ent­spricht, ist eine Stirnplatte 95 vorhanden, an der ein Zap­fen 96 befestigt ist. Dieser Zapfen 96 umschlingt fest das linke Ende 97 eines Federstabes 98, während dessen rechtes Ende 99 mit den Zähnen 100 der Zahnscheibe 94 so in Eingriff steht, daß ein Drehen der Zahnscheibe 94 in Drehrichtung 90 möglich, in Drehrichtung 92 nicht möglich ist. Wie bereits ausgeführt, funktioniert auch diese Handkurbel nur, wenn die Buchse 66.1 beim Starten eines Motors nicht um die Längsachse 38 rotieren kann.


    Ansprüche

    01) Handkurbelelement (30) zum Andrehen (Starten) von Verbrennungsmotoren (10), mit zumindest einem Kurbelrohr, dessen vorderer Endbereich mit der Kurbelwelle (12) eines Motors in Eingriff bringbar ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - das Kurbelrohr (18) aus einem ersten (36) und einem zwei­ten Teilstück (40) besteht, die in axialer Richtung (38) hin­tereinanderliegend, voneinander getrennt (62), vorhanden sind,
    - eine Schraubenfeder (54) die beiden Teilstücke (36, 40) zumindest in deren aneinanderstoßenden beiden Endbereichen umgibt,
    - der eine Endbereich (56) der Schraubenfeder (54) an dem ersten Teilstück (36) endet,
    - der andere Endbereich (60) der Schraubenfeder (54) in größerem Abstand als die übrigen Windungen (62) der Schrau­benfeder (54) am anderen Teilstück (40) vorhanden ist.
     
    02) Handkurbelelement nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder (54) an dem ersten Teilstück (36) des Kurbelrohres befestigt ist.
     
    03) Handkurbelelement nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Querschnitt der Schraubenfeder (54) kreisförmig oder in etwa rechteckförmig ist.
     
    04) Handkurbelelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das erste Teilstück (36) rohrförmig ausgebildet ist und die­ses Teilstück (36) das andere kreiszylindrisch ausgebildete Teilstück (40, 44) in einem Teilbereich (44) hülsenförmig um­gibt.
     
    05) Handkurbelelement nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der andere Endbereich (60) der Schraubenfeder (54) mit einer Zahnscheibe (94) fest verbunden ist, deren Achse mit der Achse des zweiten Teilstücks (40) zusammenfällt und die dreh­bar auf diesem zweiten Teilstück gelagert ist.
     
    06) Handkurbelelement nach einem der Ansprüch 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    an dem ersten Teilstück (36) ein Kurbelarm (34) mit Kurbel­griff (32) lösbar befestigt oder einstückig verbunden ist.
     
    07) Widerlager (66) mit kreiszylindrischer Aussparung, das bezüglich der Kurbelwelle (12) eines Verbrennungsmotors (10) verdrehfest angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - durch diese Aussparung das zweite Teilstück (40) des Kur­belrohres nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hindurchführbar ist,
    - wobei der von diesem Teilstück (40) in größerem Abstand vorhandene andere Endbereich (60) der Schraubenfeder (54) an dem Widerlager anlegbar ist.
     
    08) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der andere Endbereich der Schraubenfeder an der Innenfläche (64) der Aussparung des Widerlagers anlegbar ist.
     
    09) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Innenfläche (64) dieser Aussparung glatt oder gezahnt oder geriffelt ausgebildet ist.
     
    10) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - ein Federelement (98) an dem Widerlager (66.1) befestigt ist,
    - der andere Endbereich (60) der Schraubenfeder (54) mit einer Zahnscheibe (94) fest verbunden ist, deren Achse mit der Achse des zweiten Teilstücks (40) zusammenfällt und die drehbar auf diesem zweiten Teilstück gelagert ist, wobei
    - das Federelement (98) mit der Zahnscheibe kämmend in Ein­griff bringbar ist.
     
    11) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß es am Verbrennungsmotor verdrehfest zu befestigen ist.
     
    12) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    es auf dem Erdboden verdrehfest abstützbar ist.
     
    13) Widerlager nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    an seiner Außenseite ein Kragglied (84, 88) befestigt ist, an dem das Widerlager verdrehfest haltbar ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht