(19)
(11) EP 0 380 087 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1990  Patentblatt  1990/31

(21) Anmeldenummer: 90101447.2

(22) Anmeldetag:  25.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45D 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE DK ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 26.01.1989 DE 8900844 U

(71) Anmelder: Wella Aktiengesellschaft
D-64295 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Tinius, Michael
    D-7915 Elchingen 1 (DE)
  • Patzak, Peter
    D-6109 Mühltal 4 (DE)
  • Mattis, Hans-Werner
    D-6100 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum rückwärtigen Waschen von Haar


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1, 1′) zum rück­wärtigen Waschen von Haar mit einem Waschbecken (3, 3′), das von einer Standsäule (5, 5′) getragen wird, wobei in Nähe des Beckenrands (4, 4′) eine Wascharmatur (6, 6′) angeordnet ist. Um die Wascharmatur (6, 6′) unabhängig von einer Sitzposition eines Friseurkundens und unabhängig von einer individuellen Arbeitsstellung eines Friseurs optimal zu handhaben, wird mit einer ersten erfindungsgemäßen Lösung vorgeschlagen, den Tragarm (8) der Wascharmatur (6) mit der Säule (5) über ein Drehgelenk (9) zu verbinden. In einer zweiten erfindungsgemäßen Lösung wird vorgeschlagen, zum Verschieben der Armatur (6′) entlang des oberen Beckenrands (4) eine Führungsschiene (23) vorzusehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum rückwärtigen Waschen von Haar mit einem Waschbecken, das von einer Standsäule getragen wird, wobei in Nähe des Beckenrands eine Wascharmatur angeordnet ist.

    [0002] Vorrichtungen dieser Art werden üblicherweise in Friseur­salons benutzt. Bei einer solchen bekannten Vorrichtung ist das Waschbecken drehbar und die Wascharmatur über einen Tragarm ortsfest mit der Standsäule verbunden. Dadurch ist die Halsmulde des Waschbeckens relativ zur Wascharmatur verdrehbar, wodurch ein Friseurkunde sich nicht nur gegen­über der Wascharmatur, sondern je nach räumlichen Gegeben­heiten sich auch links- oder rechtsseitig davon positio­nieren kann. Je nach Sitzposition des Friseurkundens an der Vorrichtung und in Abhängigkeit davon, ob es sich beim Friseur um einen Rechts- oder Linkshänder handelt, kommt es häufig vor, daß die Wascharmatur mit der Handbrause von der Handhabung her ungünstig positioniert ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgleiche Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 9 zu schaffen, bei der die Wascharmatur unabhängig von der Sitz­position des Friseurkunden und unabhängig von der individu­ellen Arbeitsstellung des Friseurs optimal zu handhaben ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des An­spruchs 1 und 9 gelöst. Dadurch kann die Wascharmatur in Beckenrandnähe innerhalb eines wahlweisen Dreh- oder Verschiebebereichs positioniert werden. Dies ist dann besonders vorteilhaft, daß sowohl Rechts- wie auch Links­händer die Armatur individuell positionieren können. Außer­dem kann das Haar eines Friseurkunden durch entsprechende Positionierung der Wascharmatur gezielt rechts- und links­seitig gewaschen werden. Auch kann die Armatur zwischen­durch in eine die Bewegungsfreiheit des Friseurs nicht störende Position gebracht werden.

    [0005] Durch einen unbeschränkten Drehbereich des Tragarms wird erreicht, daß die Wascharmatur ebenfalls aus jeder Position heraus frei drehbar bzw. positionierbar ist. Durch diese Maßnahmen ist besonders in einem beengten Friseursalon eine optimale Arbeitsposition des Friseur und eine optimale Sitzposition des Friseurkunden möglich.

    [0006] Damit sich nicht ungewollt die Position der Wascharmatur verstellen kann, ist der Tragarm mit einer Arretierungsein­richtung versehen.

    [0007] Durch eine die Wascharmatur aufweisende und leicht ab­schüssig in das Becken hineinragende Plattform wird etwaiges Spritzwasser im Bereich der Armatur in das Becken hineingeleitet.

    [0008] In einer Weiterbildung der Lösung mit einer Führungsschiene ist zur Begrenzung des Verschiebewegs jeweils am Ende der Schiene ein Anschlag vorgesehen. Für eine maximale Ver­schiebeweglänge kann die Schiene bis in Nähe der Halsmulde vorgesehen werden.

    [0009] In handhabungsvorteilhafter Weise ist die Plattform mit einer Waschmittelaufnahme versehen, wodurch ein Waschmittel immer bequem für den Friseur zur Hand ist.

    [0010] In einer Weiterbildung der Erfindungen ist vorgesehen, daß das Waschbecken für einen Drehbereich von mindestens 180 Grad um die Säulenachse vorgesehen ist, wodurch vorteil­hafterweise das Waschbecken einen Freiheitsgrad erhält und dadurch die Sitzposition des Friseurkunden innerhalb dieses Bereichs frei wählbar ist. Ein noch größerer Freiheitsgrad wird dadurch erreicht, wenn ein Drehbereich des Wasch­beckens von 270 Grad vorgesehen wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Drehbereich unbeschränkt ist, wodurch das Waschbecken aus jeder Position heraus frei drehbar bzw. positionierbar ist.

    [0011] Die Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

    [0012] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Vorrichtung mit einem drehbaren Armaturarm;

    Fig. 2 eine Seitenansicht auf die erste Vorrichtung;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Vorrichtung mit einer Armaturführungsschiene;

    Fig. 4 eine Seitenansicht auf die zweite Vorrichtung.



    [0013] In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zum rückwärtigen Waschen von Haar dargestellt. Mit Ausnahme einer Halsmulde 2 eines Waschbeckens 3, ist der Beckenrand 4 vollkreis­förmig ausgestaltet. Das Waschbecken 3 wird von einer Standsäule 5 getragen, die im allgemeinen wegen der Wasserinstallation ortsfest angeordnet ist. Über dem Beckenrand 4 ist eine eine Wascharmatur 6 aufweisende Plattform 7 angeordnet, die mit der Säule 5 durch einen Tragarm 8 verbunden ist, wobei der Tragarm 8 mit der Säule 5 über ein Drehgelenk 9 verbunden ist. Gegenüber der Hals­mulde 2 ist ein symmetrischer Drehbereich des Tragarms 8 von mindestens 180 Grad vorgesehen. Dadurch kann die Wasch­armatur 6 individuell um die Achse X der Standsäule 5 positioniert werden. Eine zusätzliche Verstellmöglichkeit ergibt sich dadurch, daß das Waschbecken 3 drehbar um die Säulenachse X ausgebildet ist. Die Plattform 7 ist mit einer Aufnahme für eine herausnehmbare Handbrause 10 und mit einer Mischarmatur 11 versehen, wobei zusätzlich eine Aufnahme 12 für ein Waschmittel vorgesehen ist. Zur Begren­zung eines vorgegebenen Drehwinkelbereichs Y ist das Dreh­gelenk 9 mit einem Anschlagstift 13 versehen, der mit An­schlägen 14, 15 korrespondiert.

    [0014] Weitere Einzelheiten gehen aus der Fig. 2 hervor. So ist zu der Mischarmatur 11 eine Heiß- und Kaltwasserleitung 16, 17 vorgesehen, die innerhalb der Standsäule 5 koaxial drehbar zu der Säulenachse X angeordnet ist. Von der Mischarmatur 11 führt ein Schlauch 18 zu der Handbrause 10. Zum Fest­stellen des eingestellten Winkels der Wascharmatur 6 relativ zu dem Waschbecken 3 ist eine Arretierungsein­richtung 19 vorgesehen, wobei mittels eines Exzenterhebels 20 über eine Betätigungsstange 21 ein Gummifuß 22 gegen die Außenwand des Waschbeckens 3 gedrückt wird. Die Leitungen 16, 17 sind innerhalb der Säule 5 - wie auch ein nicht dar­gestellter Beckenabfluß - drehbar ausgebildet.

    [0015] Die Fig. 3 und 4 zeigen als zweite Lösung eine Vorrichtung 1′, wobei ein Waschbecken 3′ von einer Standsäule 5′ ge­tragen wird. In Nähe eines Beckenrands 4′ ist eine Wasch­armatur 6′ angeordnet, die zum Verschieben entlang des oberen Beckenrands 4′ mit einer Führungsschiene 23 versehen ist. Zur Begrenzung des Verschiebewegs der Armatur 6′ ist die Führungsschiene 23 mit zwei Anschlägen 24, 25 versehen. Die Führung der Armatur 6′ mittels der Schiene 23 kann schlitten- oder wagenartig vorgesehen werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine schlittenartige Führung 26 gestrichelt angedeutet, wobei die Schiene 23 einen recht­eckförmigen Querschnitt aufweist. Die Schiene 23 wird von vier Tragarmen 27 gehalten, die an einem Befestigungsring 28 befestigt sind. Anstelle des rechteckförmigen Quer­schnitts der Schiene 23 können natürlich auch andere (abge­rundete) Profile vorgesehen werden wie auch eine nicht dar­gestellte Doppelschiene.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung (1) zum rückwärtigen Waschen von Haar mit einem Waschbecken (3) mit folgenden Merkmalen:
    - gegenüber einer Halsmulde (2) ist ein Beckenrand (4) mindestens halbkreisförmig ausgestaltet;
    - das Waschbecken (3) wird von einer Standsäule (5) ge­getragen;
    - in Nähe des Beckenrands (4) ist eine Wascharmatur (6) angeordnet, die mit der Säule (5) durch einen Tragarm (8) verbunden ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Tragarm (8) mit der Säule (5) über ein Drehge­lenk (9) verbunden ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß zur Begrenzung des Dreh­winkelbereichs (Y) des Tragarmes (8) die Säule (5) mit zwei Drehanschlägen (14, 15) versehen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß ein Drehwinkelbereich (Y) von mindestens 180 Grad vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß der Tragarm (8) mit einer Arretierungsein­richtung (19) gegen Verdrehen gegenüber dem Waschbecken (3) versehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Wascharmatur (6) mit einer Plattform (7) versehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Plattform (7) mit einer Waschmittelaufnahme (12) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung (1′) zum rückwärtigen Waschen von Haar mit einem Waschbecken (3′), das von einer Standsäule (5′) getragen wird, und daß in Nähe des Beckenrands (4′) eine Wascharmatur (6′) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben der Armatur (6′) entlang des oberen Becken­rands (4′) eine Führungsschiene (23) vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß zur Begrenzung des Ver­schiebewegs der Armatur (6′) die Führungsschiene (23) mit zwei Anschlägen (24, 25) versehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Führungsschiene (23), mit Ausnahme der Seite der Halsmulde (2′), um das Becken (3′) herum angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Armatur (6′) mit einer Waschmittelaufnahme (12) versehen ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschbecken (3) für einen Drehbereich von mindestens 180 Grad um die Säulenachse (X) vorgesehen ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß ein Drehbereich von 270 Grad vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht