[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Füllmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein Füllmaterial dieser Art ist in der DE-PS 31 41 294 beschrieben und dargestellt.
Bei diesem bekannten Füllmaterial besteht das das teilchenförmige Adsorptionsmaterial
aufnehmende Gebinde aus einem Schlauch, der sich in einteiliger Machart einfach und
kostengünstig herstellen läßt.
[0003] Beim Befüllen des Distanzprofils mit einem vorerwähnten Schlauch ist der Schlauch
von einem Bandmaterial auf die passende Länge zuzuschneiden. An den zugeschnittenen
Enden bedarf es eines Verschlusses des Schlauches, da er sich sowohl vor als auch
nach dem Einziehen in das Distanzprofil entleeren kann, was verhindert werden soll,
zum einen, um Verluste zu vermeiden, zum anderen, um ein Auslaufen des Adsorptionsmaterials
in den Hohlraum des Distanzprofils zu verhindern. Ein Verschleißen des Schlauches
ist arbeits- und zeitaufwendig. Der bekannte Schlauch ist auch aufgrund praller Füllung
relativ steif, wodurch die Handhabung bei seiner Anordnung im Distanzprofil erschwert
ist. Seine Anordnung im Bereich von den Ecken des Distanzprofilrahmens ist aufgrund
seiner Steifigkeit kaum möglich.
[0004] Diese Nachteile haften auch aus der DE-OS 25 08 466 und der FR-OS 2 518 158 entnehmbaren
Füllmaterialien an, bei denen das Adsorptionsmaterial in durch kastenförmige Bauweise
gebildeten Kammern aufgenommen ist, die bei zweiteiliger Bauweise durch einen Deckelstreifen
abgedeckt sind. Außerdem sind diese Ausgestaltungen material- und herstellungsaufwendig.
[0005] Da heutzutage Adsorptionsmaterialien mit verhältnismäßig hoher Kapzität zur Verfügung
stehen, ist eine nur etwa 50 %ige Befüllung des Distanzprofils mit Füllmaterial erforderlich,
wodurch erhebliche Materialkosten des Füllmaterials eingespart werden können. Eine
etwa nur 50 %ige Befüllung des Schlauches gemäß DE-PS 31 41 294 ist nicht brauchbar,
da das Adsorptionsmaterial im Schlauch wandern könnte und außerdem eine etwa gleichmäßige
Verteilung nicht gewährleistet wäre.
[0006] Um eine etwa 50 %ige Befüllung zu erhalten, ist schon vorgeschlagen worden, nur
zwei Seiten eines Distanzprofilrahmens mit Füllmaterial zu bestücken. Diese Maßnahme
führt jedoch auch zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Füllmaterials, und sie läßt
sich bei kontinuierlicher Herstellung von Distanzprofilrahmen aus Bandmaterial nicht
durchführen. Außerdem müssen bei der Verwendung von aus Distanzprofilstangen und
daran gehaltenem Füllmaterial bestehenden Zwischenprodukten (vorgefertigten Bauteilen)
unterschiedliche Zwischenprodukte, nämlich Stangen mit und ohne Füllmaterial gelagert
und bereitgehalten werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schmiegsames Füllmaterial zu schaffen,
das bei im wesentlichen homogener Verteilung auf der Länge des Distanzprofils einen
geringeren Befüllungsgrad ermöglicht und außerdem ohne nennenswerten Verlust an Adsorptionsmaterial
abgelängt werden kann. Das Füllmaterial soll außerdem einfach und kostengünstig herstellbar
und ferner zum Befüllen von Distanzprofilrahmen mit gebogenen Ecken verwendbar sein.
[0008] Diese Aufgabe wird durch kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist der Schlauch mit Adsorptionsmaterial
gefüllte und nicht gefüllte Schlauchbereiche auf, von denen die gefüllten Schlauchbereiche
in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind, d. h.
es ist nur jeder zweite oder dritte usw. Schlauchbereich mit Adsorptionsmaterial gefüllt.
Die Anzahl der gefüllten Schlauchbereiche ist nach der Kapazität des verwendeten Adsorptionsmaterials
zu bestimmen. Bei der Kapazität heutzutage üblicherweise verwendeter Adsorptionsmittel
reicht eine etwa 50 %ige Befüllung des Hohlraums des Distanzprofils aus, um die Adsorption
einer sich zwischen den Isolierglasscheiben befindlichen Feuchtigkeit zu gewährleisten.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung läßt sich das Ablängen des Füllmaterials dann
ohne Verlust von Adsorptionsmaterial und auch ohne einen Verschluß der Trennstelle
durchführen, wenn diese im Bereich eines nicht gefüllten Schlauchbereiches liegt.
Wenn die Trennstelle im Bereich eines gefüllten Schlauchbereiches liegt, dann ist
ein durch die in diesem Schlauchbereich vorhandene Menge bedingter geringer Verlust
hinzunehmen, oder es ist die Trennstelle zu verschließen. Somit lassen sich die Verluste
des Adsorptionsmaterials vermeiden oder wesentlich reduzieren.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung zeichnet sich auch durch eine einfache und kostengünstige
Machart auf, weil es lediglich der Verbindung der einander gegenüberliegenden Wandabschnitte
des Schlauches bedarf, um die Schlauchbereiche zu bilden.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung weisen die gefüllten Schlauchbereiche jeweils
die Form eines Kissens aus, die sich bei der Anordnung im Hohlraum des Distanzprofils
gut handhaben läßt. Dabei gewährleisten die Kissen und Flachnähte die erforderliche
Steifigkeit des Füllmaterials. Die Festlegung im Hohlraum des Distanzprofils kann
durch klemmenden Einsatz oder durch Kleben erfolgen. Trotz der erforderlichen Steifigkeit
ist der erfindungsgemäße Schlauch sehr biegsam bzw. flexibel oder gelenkig, so daß
er sich auch leicht in Ecken verlegen und als Vorrat auf Rollen aufwickeln und günstig
lagern läßt.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in einer Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Abschnitt des erfindungsgemäßen Füllmaterials in der Seitenansicht;
Fig. 2 das Füllmaterial in der Draufsicht;
Fig. 3 den Schnitt III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Abschnitt eines einen Abstandhalter für Isolierglasscheiben bildenden
Distanzprofils, das mit einem darin angeordneten Füllmaterial ein Zwischenprodukt
bildet;
Fig. 5 den Schnitt V-V in Figur 4;
Fig. 6 einen den Abstandshalter bildenden Distanzprofilrahmen, der mit einem darin
aufgenommenen Füllmaterial ein Zwischenprodukt bildet.
[0013] Das in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Füllmaterial weist einen luftdurchlässigen Schlauch
2, z. B. einen perforierten Kunstoffschlauch, auf. Der Schlauch kann z. B. auch aus
luftdurchlässigem Fasermaterial bestehen und biegsam bzw. flexibel sein.
[0014] Bei dem Fasermaterial kann es sich z. B. sowohl um ein Gewebe als auch um eine Anordnung
der Fasern im Sinne eines Vließes handeln. Der Schlauch 2 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
in regelmäßigen Abständen durch in Querrichtung verlaufende Verbindungen seiner einander
gegenüberliegenden Wandabschnitte 3, 3.1 in in Längsrichtung hintereinander liegende
Schlauchabschnitte 4, 5 unterteilt, von denen jeder zweite Schlauchabschnitt 4 mit
einem Adsorptionsmaterial 6 gefüllt ist, währen die mit 5 bezeichneten Schlauchabschnitte
nicht gefüllt sind. Die Verbindungen ergeben Flachnähte 7, die den nicht gefüllten
Schlauchabschnitten 5 eine flache Form geben.
[0015] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Breite b der Flachnähte 7 etwa
2 - 4 mm und die einander gleichen Längen 1 der Schlauchabschnitte 4, 5 etwa 25 -
35 mm bei einer Breite b des Schlauches von etwa 10 mm. Die Länge l₁ der nicht gefüllten
Schlauchabschnitte 5 kann jedoch auch größer oder kleiner bemessen sein als die Länge
l der gefüllten Schlauchabschnitte 4, wobei vorzugsweise die Länge l₁ der nicht gefüllten
Schlauchabschnitte 5 etwa das 0,7- bis 1,3-fache der Länge l der gefüllten Schlauchabschnitte
4 beträgt. Der Abstand l₂ zwischen den gefüllten Schlauchabschnitten 4 beträgt somit
etwa 29 bis 43 mm.
[0016] Figur 3 zeigt deutlich, daß der Schlauch 2 einteilig aus einem Längsstreifen 8 gebildet
ist, dessen Längsränder 9, 10 vorzugsweise durch Überlappen miteinander verbunden
sind. Diese Verbindung und die Verbindung der Flachnähte 7 kann durch Kleben, Siegeln
oder Verpressen in heißem oder kaltem Zustand erfolgen.
[0017] Bei dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Abschnitt des Distanzprofils 11 kann
es sich um ein sogenanntes Halbzeug handeln, d. h. um eine Vorratsstange, von der
kleinere Abschnitte abzutrennen sind, deren Länge durch die Größe des herzustellenden
Fensters bestimmt ist, oder es kann sich auch um letztere Abschnitte handeln, die
für eine Fenstergröße schon zugeschnitten sind. In beiden Fällen kann die Vorratsstange
oder der fertig zugeschnitte Rahmenabschnitt als vorgefertigtes Bauteil bzw. Zwischenprodukt
12 bereitgestellt werden.
[0018] Ein solches vorgefertigtes Bauteil bzw. Zwischenprodukt 13 kann auch ein einbaufertiger
Distanzprofilrahmen 14 sein (Fig. 6), dessen sich von Ecke zu Ecke erstreckende Rahmenteile
15 durch Eck-Steckverbinder 16 miteinander verbunden sind. Bei beiden vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 bis 6 weist das Distanzprofil den in fig. 5 dargestellten
rechteckförmigen Querschnitt auf, in dessen mit 17 bezeichnetem Hohlraum das Füllmaterial
1 angeordnet ist. Da z. B. Löcher 17a in einer Wandung vorgesehen sind, ist die Adsorption
der sich zwischen den nicht dargestellten Isolierglasscheiben enthaltenen Feuchtigkeit
gewährleistet.
[0019] Die Ecken des Rahmens 14 können auch gebogen sein, wie es in Fig. 6 unten links dargestellt
ist. Ein solcher Rahmen 16 wird vorzugsweise kontinuierlich von einem Bandmaterial
gebogen.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 kann das Füllmaterial in Abschnitten von den
Rahmenteilen 15 entsprechender Länge angeordnet sein, oder es kann auch ein Abschnitt
des Füllmaterials 1 vorgesehen sein, dessen Länge dem Umfang des Distanzprofilrahmens
entspricht.
[0021] Eine stabilisierte bzw. steifere Ausführung der leeren Schlauchabschnitte 5 ist in
einfacher und kostengünstiger Weise durch wenigstens eine, die einander gegenüberliegenden
Wandbereiche 3, 3.1 des Schlauches 2 miteinander verbindende, in Fig. 2 angedeutete
Längs- und/oder Querflachnaht 7.1, 7.2 erreichbar. Es ist für den gleichen Zweck
auch vorteilhaft, im Bereich der leeren Schlauchabschnitte 5 bzw. im Bereich der sich
zwischen den gefüllten Schlauchabschnitte 4 befindlichen Schlauchabschnitte l₂ die
einander gegenüberliegenden Wandabschnitte 3, 3.1 des Schlauches 2 ganzflächig miteinander
zu verbinden. Wie schon im Fall der Flachnähte 7 und der Verbindung der Streifenränder
9, 10 lassen sich auch die vorgenannten Verbindungen vorteilhaft durch Kleben, Verpressen
oder Siegeln bzw. Verschweißen in heißem oder kaltem Zustand herstellen.
1. Füllmaterial zur Anordnung in Distanzprofilen von Isolierverglasungen, bestehend
aus einem flexiblen Schlauch aus luft- und wasserdampfdurchlässigem Material, in dem
ein teilchenförmiges Adsorptionsmaterial aufgenommen ist,
gekennzeichnet durch mit Adsorptionsmaterial (6) gefüllte Schlauchbereiche (4) und leere Schlauchbereiche
(5), die aneinandergereiht und durch Flachnähte (7) voneinander getrennt angeordnet
sind.
2. Füllmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachnähte (7) rechtwinklig zur Längserstreckung des Schlauches (2) verlaufen.
3. Füllmaterial nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlauchbereiche (4, 5) im Wechsel aneinandergereiht sind.
4. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gefüllten und/oder leeren Schlauchbereiche (4, und/oder 5) etwa gleiche Längen
(l, l₁) von vorzugsweise etwa 25 bis 35 mm aufweisen.
5. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachnähte (7) durch eine flächige Verbindung der einander gegenüberliegenden
Wandabschnitte (3, 3.1) des Schlauches gebildet sind und die Breite der Flachnähte
(7) vorzugsweise etwa 2 bis 4 mm beträgt.
6. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die gefüllten Schlauchbereiche (4) locker gefüllt sind, vorzugsweise zu einem
Volumenteil von etwa 70 % bis 90 %.
7. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) aus einem Fasermaterial besteht.
8. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schauch aus textilem Material, Gewebe, Vließ, Papier, perforierter Folie oder
dergleichen besteht.
9. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Kunststoff besteht.
10. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (2) aus einem einteiligen Längsstreifen (8) gebildet ist, dessen
Ränder (9, 10) miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch Überlappen.
11. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die leeren Schlauchbereiche (5) durch eine oder mehrere, die einander gegenüberliegenden
Wandabschnitte (3, 3.1) des Schlauchs (2) miteinander verbindende Längs- und/oder
Quernähte (7.1, 7.2) stabilisiert sind.
12. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Wandabschnitte (3, 3.1) der leeren Schlauchbereiche
(5) oder der sich zwischen den gefüllten Schlauchbereichen (4) befindlichen Schlauchbereiche
(5 und 7) auf ihrer gesamten Fläche miteinander verbunden sind.
13. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die einander gegenüberliegenden Wandabschnitte (3, 3.1) und/oder die Ränder (9,
10) im kalten oder warmen Zustand miteinander verklebt, verpreßt oder gesiegelt bzw.
verschweißt sind.
14. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Hohlraum (17) einer gegebenenfalls zugeschnittenen Distanzprofil-Rahmenstange
(11) angeordnet ist und mit dieser ein vorgefertigtes Bauteil bzw. Zwischenprodukt
(12) bildet.
15. Füllmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Hohlraum (17) eines Distanzprofilrahmens (14) angeordnet ist und mit diesem
Rahmen ein vorgefertigtes Bauteil bzw. Zwischenprodukt bildet.
16. Füllmaterial nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecken des Distanzprofilrahmens (14) gebogen sind.
17. Füllmaterial nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß es einstückig in einer dem Umfang des Distanzprofilrahmens (14) entsprechenden
Abschnittslänge vorgesehen ist.