[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilschaftabdichtung für Brennkraftmaschinen mit einem
an einem Ventilschaft anliegenden Dichtteil und einem an einer Ventilführung anliegenden
Befestigungsteil aus elastomerem Werkstoff, wobei das Befestigungsteil von mindestens
einem formstabilen Rohrkörper umgeben ist, der einen radial nach außen gerichteten
Schenkel aufweist, welcher sich im Einbauzustand zwischen einem Endbereich einer Ventilfeder
und einer Gegenfläche erstreckt.
[0002] Die GB-PA 2.049.071 offenbart eine gattungsgemäße Ventilschaftabdichtung. Zur sicheren
und gasdichten Befestigung der Ventilschaftabdichtung gegenüber der Ventilführung
ist ein metallischer Rohrkörper vorgesehen, der das elastomere Befestigungsteil unter
radialer Spannung gegenüber der Ventilführung festlegt. Darüber hinaus weist der Rohrkörper
einen radial abgebogenen Schenkel zur Abstützung der Ventilfeder auf. Diese Maßnahme
verhindert einerseits ein Eingraben der Ventilfeder in den Zylinderkopf, insbesondere
bei Leichtmetallzylinderköpfen, andererseits wird die Ventilschaftabdichtung durch
die Ventilfeder fixiert.
[0003] Aus wirtschaftlichen Gründen werden genannte Rohrkörper aus einem Stahlband im Tiefziehverfahren
herausgeformt. Zur Vermeidung frühzeitigen Verschleißes wird anschließend das gesamte
Teil gehärtet.
[0004] Die Einhaltung der Fertigungs- beziehungsweise der Einbaumaße der Rohrkörper erweist
sich bei der Serienherstellung als äußerst schwierig. Wegen der gleichmäßigen Gefügeausrichtung
nach dem Walzen des Stahlbandes tritt bei einer Wärmebehandlung beziehungsweise beim
Härten ein ungleichmäßiger Verzug ein, wodurch die Toleranzgrenzen unter- oder überschritten
werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Ventilschaftabdichtung
hinsichtlich ihrer Maßgenauigkeit bei der Herstellung zu verbessern, wobei gleichzeitig
die Herstellungskosten gesenkt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am radial abgebogenen Schenkel
federseitig eine verschleißfeste Ventilfederauflage angeordnet ist.
[0007] Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Rohrkörper aus ungehärtetem Stahl herzustellen,
so daß die beim Härten auftretenden Probleme entfallen, mit der Folge, daß eine maßliche
Verbesserung bei der Herstellung eintritt und somit der Ausschuß reduziert wird.
[0008] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, ist die Ventilfederauflage als ringförmige
Scheibe ausgebildet und besteht aus gehärtetem Stahl.
[0009] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Materialstärke des Rohrkörpers um das
Maß der Materialstärke der Scheibe reduziert werden kann, ohne daß Nachteile hinsichtlich
der Festigkeit hingenommen werden müssen. Durch die Reduzierung des Materialeinsatzes
werden die Kosten gesenkt. Überdies ist es vorteilhaft, die Scheibe fest mit dem Rohrkörper
zu verbinden, um so eine Einbaueinheit zu schaffen.
[0010] Bevorzugt sind am Innenumfang der Scheibe radial nach innen sich erstreckende Zungen
angeordnet, die mit ihrem radial inneren Endbereich mit dem Außenumfang des Rohrkörpers
fest verbindbar sind.
[0011] Beim Auflegen der Scheibe auf den radialen Schenkel verklemmen sich die Zungen am
Außenumfang des Rohrkörpers. Damit ist eine einfache Klemmkonstruktion geschaffen,
die ohne zusätzliche Hilfsmittel eine sichere Verbindung beider Bauteile erzeugt.
Um den herstellungsbedingten Radius am Außenumfang des Rohrkörpers auszugleichen und
eine gleichmäßige Anlage der Zungen zu gewährleisten, verjüngen sich die Zungen in
Richtung des Scheibenzentrums.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1, 1a Halbschnitt einer Ventilschaftabdichtung mit verschleißfester Federauflage
im eingebauten Zustand
Figur 2 Halbschnitt eines Rohrkörpers mit verschleißfester Scheibe
Figur 3 Draufsicht einer verschleißfesten Scheibe.
[0013] Die Figur 1, 1a zeigt eine erfindungsgemäße Ventilschaftabdichtung 1, 1′ im eingebauten
Zustand. Die Ventilschaftabdichtung 1, 1′ weist ein an einem Ventilschaft 2 anliegendes
Dichtteil 3, 3′ und ein an einer Ventilführung 4 anliegendes Befestigungsteil 5, 5′
auf. Zur Fixierung der Ventilschaftabdichtung 1, 1′ ist ein metallischer Rohrkörper
6, 6′, 6˝ vorgesehen, welcher einen radial nach außen abgebogenen Schenkel 7, 7′ aufweist.
Der Rohrkörper kann entweder einstückig wie in Figur 1a oder, wie in Figur 1, aus
zwei separaten Bauteilen 6, 6′, die miteinander verbunden sind, gebildet sein.
[0014] Damit der zur Abstützung einer Ventilfeder 8 vorgesehene Rohrkörper 6, 6′, 6˝ eine
ausreichende Verschleißfestigkeit besitzt, wurde dieser bisher aus einem Stahlband
im Tiefziehverfahren hergestellt und anschließend gehärtet. Da das durch Walzen geformte
Stahlband aber eine in Walzrichtung ausgerichtete Gefügestruktur aufweist, tritt beim
Härten ein ungleichmäßiger Materialverzug auf, so daß die Fertigungsmaße der einzelnen
Bauteile stark schwanken. Es kann vorkommen, daß die Toleranzgrenzen zwischen dem
Außendurchmesser des Dichtteiles 5, 5′ und dem Innendurchmesser des Rohrkörpers 6,
6′, 6˝ über- oder unterschritten werden. Um dieses Problem zu beseitigen, besteht
erfindungsgemäß der Rohrkörper 6, 6′, 6˝ aus einem ungehärteten Stahl, wobei am radial
abgebogenen Schenkel 7, 7′ eine verschleißfeste Ventilfederauflage 13 angeordnet ist.
Die Ventilfederauflage kann eine verschleißfeste Spritzschicht einer Hartmetallverbindung
sein.
[0015] In den Figuren 2 und 1a ist eine besonders kostengünstige Ventilfederauflage in Form
einer gehärteten Stahlscheibe 10 dargestellt. Die Scheibe 10 weist an ihrem Innenumfang
radial nach innen sich erstreckende Zungen 11 auf (Figur 3), über die eine feste Verbindung
mit dem Rohrkörper 6′, 6˝ erzeugt wird. Um den herstellungsbedingten Radius an der
Innenkante 12 des Rohrkörpers 6′, 6˝ auszugleichen, verjüngen sich die Zungen 11 zum
Zentrum der Scheibe. Die Anzahl der Zungen 11 ist abhängig von der Dimensionierung
des Rohrkörpers 6′, 6˝. Um einen sicheren Sitz der Scheibe 10 zu erlangen, kann die
Verjüngung der Zungen 11 bis zur spitzförmigen Anlage an der Außenwand des Rohrkörpers
6′, 6˝ vorteilhaft sein.
1. Ventilschaftabdichtung für Brennkraftmaschinen mit einem an einem Ventilschaft
anliegenden Dichtteil und einem an einer Ventilführung anliegenden Befestigungsteil
aus elastomerem Werkstoff, wobei das Befestigungsteil von mindestens einem formstabilen
Rohrkörper umgeben ist, der einen radial nach außen gerichteten Schenkel aufweist,
welcher sich im Einbauzustand zwischen einem Endbereich einer Ventilfeder und einer
Gegenfläche erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß am Schenkel (7) federseitig eine
verschleißfeste Ventilfederauflage (13, 10) angeordnet ist.
2. Ventilschaftabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilfederauflage
als ringförmige Scheibe (10) ausgebildet ist.
3. Ventilschaftabdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe (10) aus gehärtetem Stahl besteht.
4. Ventilschabdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (10) mit dem Rohrkörper (6′ 6˝) fest verbindbar ist.
5. Ventilschaftabdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
am Innenumfang der Scheibe (10) radial nach innen sich erstreckende Zungen (11) angeordnet
sind, die mit ihren radialen inneren Enden mit dem Außenumfang des Rohrkörpers (6′,
6˝) fest verbindbar sind.
6. Ventilschaftabdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zungen (11) sich in Richtung des Scheibenzentrums verjüngen.