[0001] Die Erfindung betrifft eine Bespannung für einen Schläger für Tennis, Federball
oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Beim Bespannen von Schlägern für Tennis, Federball oder dergleichen geht man von
einem Saitenstrang aus, der nacheinander durch die Löcher des Schlägerrahmens geführt
wird. Jeder einzelne Abschnitt zwischen zwei Löchern wird einzeln mittels Spannvorrichtungen
gespannt, provisorisch festgehalten, bis der Strang außen über den Rahmen in das nächste
Loch geführt ist, und dann freigegeben. Dabei wird der Schläger oftmals gewendet,
damit die Spannvorrichtung angesetzt werden kann. Die gesamte Bespannung besteht
schließlich aus einem oder auch zwei Saitensträngen. Sind die Längssaiten gelegt und
gespannt, müssen die Quersaiten abwechselnd über und unter den Längssaiten durchgeführt
und ebenfalls einzeln gespannt werden. Insgesamt nimmt dies relativ viel Zeit in Anspruch.
[0003] Ferner ist aus der DE-OS 26 05 638 bekannt, eine vorgefertigte Bespannung zu verwenden,
bei der ein oder zwei Saitenstränge bereits als Netz gelegt sind. Die Enden jeweils
benachbarter Saiten sind zusammengeführt und bilden eine Schlaufe, die im Schlägerrahmen
eingehängt wird, indem sie durch ein zugeordnetes Loch geschoben und entweder von
einer umlaufenden Sicherungssaite oder der nächstbenachbarten Schlaufe gehalten wird.
Diese vorgefertigte Bespannung läßt sich aber nur dann verwenden, wenn die Abmessungen
hiervon mit denen des Rahmens genau zueinander passen. Außerdem ist hierbei nicht
zu vermeiden, daß die Saiten infolge der Schlaufen zumindest während des Ge brauchs
ein mehr zickzackartiges Muster annehmen und hierdurch außerdem Spannung einbüßen
könnten. Zur permanenten Befestigung der Saiten im Schlägerrahmen werden bei diesen
bekannten Bespannungen die jeweils beiden freien Enden der Saitenstränge verknotet.
[0004] Aus der EP 0 260 671 ist eine Bespannung in Form von Einzelsaiten bekannt, die nacheinander
in den Schlägerrahmen gelegt und gespannt werden. Im Schlägerrahmen gehalten werden
diese Einzelsaiten jeweils mittels Niethülsen, wobei Nietköpfe gegen die äußeren
Löcher anliegen. Das Festlegen der Enden einer Saite am Rahmen kann auch mittels einer
Keilanordnung erfolgen, wie beispielsweise aus der DE-OS 30 34 285 bekannt. Zum Legen
und Spannen der einzelnen Saiten wird allerdings viel Zeit benötigt, wobei durch das
Führen der Saiten über bereits gespannte Saiten der Vorgang der Bespannung auch handwerklich
umständlich ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bespannung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die sich für beliebige Schlägerrahmen eignet und den Arbeitsvorgang
beim Bespannen erheblich vereinfacht.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird ein vorgefertigtes Netz geschaffen, das eine Bespannung wie bei einzeln
in den Schlägerrahmen gelegten Saiten liefert, ohne ein aufwendiges Einziehen der
einzelnen Saiten zu erfordern. Dabei werden mittels einer Ausrichteinrichtung die
Saiten für den Bespannungsvorgang in ihrer vorgegebenen Lage zueinander gehalten.
Zur Bespannung eines Schlägers kann das vorgefertigte Netz in den Schlägerkopf gebracht
werden, wobei die freien Saitenenden durch die jeweils zugehörigen Löcher des Schlägerrahmens
geführt werden können. Anschließend können die Saiten einzeln oder gruppenweise gespannt
werden. Bis zur Bespannung selbst werden so keine Kräfte auf den Rahmen selbst übertragen,
wodurch dieser auch nicht deformiert wird. Die einzelnen im gespannten , Zustand befindlichen
Saiten werden in den Löchern des Rahmens, etwa mittels einer Keilanordnung, wie sie
aus der DE-OS 30 34 285 bekannt ist, festgelegt. Nach dem Lösen des Spanners werden
die überstehenden Saitenenden abgeschnitten und die Ausrichteinrichtung vorzugsweise
entfernt, sofern diese sich nicht selbständig abgelöst hat.
[0008] Als Ausrichteinrichtung für die Saiten kann eine Haftfolie eingesetzt werden, die
sich zumindest über einen Teilbereich des Netzes erstreckt und dort an den Saiten
haftet. Als Ausrichteinrichtung kann auch eine Kunststoffolie oder -platte mit einem
Rillennetz, das die Saiten aufnimmt, vorgesehen sein. Als weitere Ausrichteinrichtung
kann eine Fixiereinrichtung für die einzelnen randseitigen Kreuzungspunkte der Quer-
und Längssaiten des Netzes Verwendung finden. Hierzu können auf die Kreuzungspunkte
aufsetzbare Verbindungselemente, beispielsweise Greifer, vorgesehen sein. Mit diesen
Greifern kann eine zusätzliche Lagefixierung der Kreuzungspunkte durch ein Aufreihen
der Greifer entlang einer Schiene erzielt werden. Vorzugsweise sind für die vier Seiten
des Netzes vier über ihre Eckpunkte verknüpfte Schienen vorgesehen. Die Fixierung
der randseitigen Kreuzungspunkte kann aber auch mittels eingelegter Fäden nach Art
eines Saumes erreicht werden, wobei dieser Saum bei Durchtrennen eines Fadens leicht
entfernbar ist. Eine derartige Ausrichteinrichtung fixiert die vorgegebene Lage von
Quer- und Längssaiten auch unter Stauchung und/oder Streckung des vorgefertigten Netzes,
wodurch eine Verpackung oder Lagerung des Netzes vereinfacht wird. Die Ausrichteinrichtung
sorgt nach dieser zeitweiligen Verformung für eine Rückführung des gelegten Netzes
in seine einzuspannende Form.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine vorgefertigte Bespannung mit einer ersten Ausführungsform einer
Ausrichteinrichtung in Draufsicht.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Ausrichteinrichtung für die Bespannung
von Fig. 1 perspektivisch und ausschnittweise.
Fig. 3a bis 3c zeigen eine vorgefertigte Bespannung mit einer dritten Ausführungsform
einer Ausrichteinrichtung in Draufsicht.
Fig. 4 zeigt schematisch in Seitenansicht ein Verbindungselement der Ausrichteinrichtung
gemäß Fig. 3.
Fig. 5 zeigt schematisch in Seitenansicht mehrere Verbindungselemente gemäß Fig.
4 entlang einer Schiene.
[0010] Die in Fig 1 dargestellte Bespannung besteht aus Längssaiten 10 und Quersaiten 12,
die wie Kette und Schuß eines Gewebes in Leinwandbindung mit Abstand zueinander angeordnet
sind und ein vorgefertigtes Netz 11 bilden. Dabei besitzen die Längs- und Quersaiten
10, 12 freie, nach außen überstehende Enden 13 einer solchen Länge, daß ein problemloses
Spannen ermöglicht wird. Die Bespannung besitzt eine an die verschiedenen Schlägergrößen
anpaßbare Größe und läßt sich auf Maschinen ähnlich Drahtwebstühlen kostengünstig
herstellen.
[0011] Zumindest auf einem Teil des Bereiches, in dem die Längssaiten 10 und die Quersaiten
12 sich kreuzen, ist eine Ausrichteinrichtung 14 vorgesehen (vgl. auch Fig. 2 und
Fig. 3). Diese Ausrichteinrichtung 14 verbleibt vorzugsweise bis zum Einfädeln der
einzelnen Saiten 10, 12 des Netzes 11 in Löcher eines Schlägerrahmens und gegebenenfalls
bis zum Festlegen der Saitenenden, um dann wieder entfernt zu werden. Vorzugsweise
ist die Ausrichteinrichtung 14 abreißbar ausgestaltet.
[0012] Gemäß Fig. 1 ist die Ausrichteinrichtung 14 in einem ersten Ausführungsbeispiel
flächig ausgebildet in Form einer Haftfolie, die auf zumindest einen Teilbereich des
Netzwerkes aufkaschiert ist, wobei gegebenenfalls auf der der Halterung 14 gegenüberliegenden
Seite eine Schutzfolie angeordnet sein kann.
[0013] Wie in Figur 2 dargestellt, kann die Ausrichteinrichtung 14 gemäß einer zweiten Ausführungsform
als relativ flexible Kunststoffolie (oder ggf. Kunststoffplatte) ausgebildet sein,
die mit einem Netz von eingeprägten Rillen 15 entsprechend dem Netz 11 der Bespannung
versehen ist. Die Rillen 15 besitzen eine Breite entsprechend der Breite der Längs-
und Quersaiten 10, 12 und eine Tiefe mindestens gleich der doppelten Stärke der Längs-
und Quersaiten 10 und 12, damit die Bespannung vollständig von den Rillen 15 aufgenommen
und gegen Auseinanderfallen gehalten wird. Auch hier kann gegebenenfalls eine Abdeckung
für die Rillen 15 vorgesehen sein.
[0014] Wenn die Bespannung für einen Schläger zu groß ist, lassen sich ohne weiteres entsprechende
Längs- oder Quersaiten 10, 12 entfernen. Falls die Bespannung für einen Schläger
zu klein sein sollte, läßt sich auch ohne weiteres eine zusätzliche Saite 10 oder
12 einziehen. Da die Längssaiten 10 ebenso wie die Quersaiten 12 jeweils gleiche Länge
haben, die etwas größer als die Längs- bzw. Quererstreckung des Rahmens ist, lassen
sich auch relativ kurze Saitenmaterialabschnitte verwenden, was bei Naturdarm als
Saitenmaterial zu einer besseren Nutzung dieses Materials führt.
[0015] Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel kann die Ausrichteinrichtung 14 aufsetzbare
Distanzhaltestücke umfassen, die beispielsweise an einem umlaufenden Ring vorgesehen
sind. In Figur 3a sind diese Distanzhaltestücke als Verbindungselemente 20 ausgebildet,
die auf einzelne randseitige Kreuzungspunkte 17 der Saiten 10, 12 aufgesetzt sind,
um durch ein Aneinanderdrücken der Saiten 10, 12 in dem jeweiligen Kreuzungspunkt
17 deren relative Lage zu fixieren. Insbesondere soll hierdurch ein Ausfransen und/oder
ein netzzerstörendes Verrutschen der Saiten 10, 12 verhindert werden. Die Verbindungselemente
20 können nur verstreut auf einzelnen Kreuzungspunkten 17 im Randbereich des Netzes
11 aufgesetzt sein, dann jedoch gemäß Figur 3b vorzugsweise in den Eckbereichen 18
des Netzes 11. Wie in Figur 3a dargestellt, sind die Verbindungselemente 20 allerdings
vorzugsweise auf allen Kreuzungspunkten 17 entlang des Außenumfangs des Netzes 11
angeordnet.
[0016] Desweiteren sind die Verbindungselemente 20 vorzugsweise untereinander verknüpft,
und zwar insbesondere entlang jeweils einer Seite des Netzes 11, damit die einmal
gewählte relative Lage der randseitigen Kreuzungspunkte 17 auch nach einer Verformung
des Netzes 11 wieder erhalten werden kann. Wie in Figur 3c dargestellt, sind hierzu
die Verbindungselemente 20 entlang einer Schiene 30 aufgereiht, die die Verbindungselemente
20 in ihrer Lage untereinander räumlich festlegt, was vorzugsweise mit einem Bewegungsspiel
erfolgt.
[0017] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform eines einzelnen Verbindungselementes 20, das als
ein den jeweiligen Kreuzungspunkt 17 umklammernder Greifer ausgebildet ist. Dieser
Greifer umfaßt ein Kopfteil 21, an das Arme 22 federnd angeformt sind. Das Kopfteil
21 ist vorzugsweise mit einem Hals 23 geringeren Durchmessers ausgebildet, wodurch
ein Einhängen der Greifer in die Schiene 30 ermöglicht wird. Die Zahl der Arme 22
liegt bei mindestens zwei, vorzugsweise aber vier. Dabei sind die Arme 22 mit Abstand
zueinander angeordnet, und zwar derart, daß zwischen je zwei Armen 22 je eine Saite
10, 12 unterschiedlicher Dicke hindurchführbar ist. An einem dem Kopfteil 21 gegenüberliegenden
Ende sind die Arme 22 jeweils mit aufeinander zugerichteten Haken 24 ausgestattet.
Diese Haken 24 umschließen einen Greiferraum 25.
[0018] Figur 5 zeigt die vorstehend beschriebenen Verbindungselemente 20, die mit Abstand
zueinander in eine leistenförmig ausgebildete Schiene 30 eingehängt sind. Die Schiene
30 weist hierzu Durchbrechungen 31 auf, deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser
des Kopfteils 21 aber größer als der Durchmesser des Halses 23. Hierdurch ist das
Verbindungselement 20 innerhalb der Ausnehmung 31 räumlich festgelegt, allerdings
mit einem Bewegungsspiel. Die Anordnung der Durchbrechungen 31 entlang der Schiene
30 erfolgt mit Abständen entsprechend der gewählten Distanzen zwischen je zwei Längs-
oder Quersaiten 10, 12.
[0019] Gemäß eines weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiels können die Verbindungselemente
20 nach Art von Aufhängerrollen in einer Schiene arretierbar hin- und herverschiebbar
geführt sein, um variable Distanzen zwischen je zwei Längs- oder Quersaiten einstellen
zu können.
[0020] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind nur als Beispiele zu verstehen.
Im Rahmen der die Erfindung definierenden Patentansprüche sind für den Fachmann Abwandlungen,
Ergänzungen und Unterkombinationen aufgrund seines Fachwissens vorstellbar.
1. Bespannung für einen Schläger für Tennis, Federball oder dergleichen, bestehend
aus einzelnen, nach Art einer Leinwandbindung zu einem vorgefertigten Netz (11) verkreuzten
und dabei mit Abstand zueinander angeordneten, jeweils parallelen Quer- und Längssaiten
(10, 12), die nach außen überstehende freie, abgeschnittene Enden (13) für eine Einzelbefestigung
in einem Schlägerrahmen aufweisen, und durch eine entfernbare Ausrichteinrichtung
(14) in ihrer Lage zueinander gehalten sind.
2. Bespannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichteinrichtung
(14) als flächige Halterung ausgebildet ist, die sich mindestens über einen Teilbereich
der verkreuzten Quer- und Längssaiten (10, 12) erstreckt.
3. Bespannung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flächige Halterung
eine Kunststoffolie oder eine -platte mit einem die Saiten (10, 12) aufnehmenden Rillennetz
(15) umfaßt.
4. Bespannung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichteinrichtung
(14) eine Haftfolie umfaßt, deren haftende Oberfläche mit den Saiten (10, 12) in
Eingriff steht.
5. Bespannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichteinrichtung
(14) einzelne, auf Kreuzungspunkte (17) des Netzes (11) aufsetzbare, die Längs- und
Quersaiten (10, 12) an diesen Kreuzungspunkten miteinander in Eingriff bringbare
Verbindungselemente (20) umfaßt.
6. Bespannung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die eine Ecke
(18) bildenden, randseitigen Kreuzungspunkte (17) ein Verbindungselement (20) aufweisen.
7. Bespannung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder randseitige
Kreuzungspunkt (17) ein Verbindungselement (20) aufweist.
8. Bespannung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
(20) als Greifer mit an einem Kopfteil (21) spreizbar angeformten Armen (22) für ein
Umklammern der Kreuzungspunkte (17) ausgebildet sind.
9. Bespannung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer jeweils mit
mindestens zwei Armen (22), vorzugsweise vier, ausgestattet sind, die an ihrem dem
Kopfteil (21) abgewandten Ende hakenförmig ausgebildet sind.
10. Bespannung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungselemente (20) in wählbaren Abständen miteinander verknüpft aneinandergereiht
sind.
11. Bespannung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
(20) jeweils einer Seite des Netzes (11) auf einer Schiene (30) angeordnet sind.
12. Bespannung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
(20) arretierbar in die Schiene (30) einhängbar sind.