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EP 0 380 915 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.08.1990 Patentblatt 1990/32 |
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Anmeldetag: 05.01.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: E04G 23/02 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
01.02.1989 DE 3902925
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Anmelder: fischerwerke
Artur Fischer GmbH & Co. KG |
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D-72178 Waldachtal (DE) |
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Erfinder: |
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- Eggstein, Adolf
D-7484 Veringenstadt (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Injektionspacker zum Injizieren von mineralischem Bindemittel in Bauteilen |
(57) Zur Sanierung von mit Rissen versehenen Bauteilen ist es bekannt, die Risse durch
Kunstharzinjektionen zu verpressen. Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung und
Fließeigenschaften von Kunstharzen und mineralischem Bindemittel sind die für Kunstharze
eingesetzte Injektionspacker für die Verpressung von mineralischem Bindemittel nicht
geeignet. Um einen für die Verpressung von mineralischem Bindemittel geeigneten Injektionspacker
zu schaffen, der sowohl kostengünstig herstellbar als auch einfach und schnell montierbar
ist, ist der Anschluß (2) einstückig am konisch ausgebildeten und aus Kunststoff bestehenden
Schaft (3) angeformt und der Anschlußdurchmesser gegenüber dem Schaftdurchmesser zur
Bildung einer Anschlagschulter (5) reduziert.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Injektionspacker der im Oberbegriff des Hauptanspruches
angegebenen Gattung.
[0002] Zur Sanierung von mit Rissen versehenen Bauteilen ist es bekannt, die Risse durch
Kunstharzinjektionen zu verpressen. Zu diesem Zweck werden in die Risse Bohrungen
eingebracht, in die zum Injizieren des Kunstharzes Injektionspacker eingeschlagen
werden. Nach dem Eindrehen eines in der Regel als Nippel ausgebildeten Anschlußstückes
in das aus dem Bohrloch ragende Stirnende des Injektionspackers wird mit einer Hochdruckpumpe
das Kunstharz über einen mit dem Anschlußstück verbundenen Schlauch in die Risse gepreßt.
[0003] Für die Sanierung von alterungsbedingt porös und wasserdurchlässig gewordenen Betonteilen
insbesondere im Tunnel- und Kanalbau wird statt Kunstharz mineralisches Bindemittel
verwendet, das mit raserförmig in Sacklochbohrungen gesetzten Injektionspackern von
den Sacklochbohrungen ausgehend radial zur Verdichtung des gesamten Betongefüges unter
hohem Druck eingepreßt wird. Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung und Fließeigenschaften
von Kunstharzen und mineralischem Bindemittel sind die für Kunstharze eingesetzte
Injektionspacker für die Verpressung von mineralischem Bindemittel nicht geeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektionspacker zu schaffen, der
für die Verpressung von mineralischem Bindemittel geeignet und sowohl kostengünstig
herstellbar als auch einfach und schnell montierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten
Mitteln gelöst.
[0006] Durch den im Spritzgußverfahren einstückig am Schaft angeformten Anschluß ist es
möglich, die durch Anschluß und Schaft führende Längsbohrung mit einem auf der ganzen
Länge gleichen Durchmesser zu versehen. Damit wird ein ungestörter problemloser Durchfluß
erreicht. Des weiteren sind Abdichtprobleme zwischen Anschlußstück und Schaft vermieden.
Der Injektionspacker besteht nur noch aus einem einzigen Teil und ist somit sehr kostengünstig
herstellbar. Zur Montage wird der Injektionspacker in das vorbereitete Bohrloch eingesetzt,
dessen Durchmesser geringfügig größer ist als der kleinste Durchmesser des konisch
ausgebildeten Schaftes. Mit einem rohrförmigen über den Anschluß stülpbaren und auf
der durch den größeren Schaftdurchmesser gebildeten Anschlagschulter aufsitzenden
Einschlagwerkzeug wird der Injektionspacker mit mehreren Hammmerschlägen in das Bohrloch
soweit eingetrieben, bis der Schaft des Injektionspackers fest im Bohrloch verkeilt
ist. Nach dem Anschluß des Schlauches der Hochdruckpumpe wird nunmehr das Bindemittel
in die Sacklochbohrung solange injiziert, bis aus den benachbart gesetzten Injektionspackern
Material aufsteigt. Um das Einschlagen der Injektionspacker zu erleichtern kann die
Mantelfläche des Schaftes mit umlaufenden Rippen versehen sein, die auch als Gewinde
mit sägezahnförmigem Profil ausgebildet werden können. Bei einer solchen Ausgestaltung
ist es zweckmäßig, an das den Anschluß aufweisende Ende des Schaftes einen Mehrkantquerschnitt
zum Ansetzen eines Schlüssels anzuformen. Damit ist es möglich, den Injektionspacker
maschinell mit einem Drehschlagschrauber in das Bohrloch einzutreiben.
[0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 den in einem Bohrloch eingesetzten Injektionspacker,
Figur 2 einen Injektionspacker, dessen Schaft mit als Gewinde ausgebildeten umlaufenden
Rippen versehen ist.
[0008] Die Injektionspacker 1a, 1b nach Figur 1 und 2 sind aus schlagfestem Kunststoff im
Spritzgußverfahren hergestellt, wobei der Anschluß 2 einstückig am Schaft 3 angeformt
ist. Der Schaft 3 ist bei beiden Ausführungsformen konisch ausgebildet, wobei der
Schaft 3 des Injektionspackers 1a eine glatte Mantelfläche 4 aufweist. Durch den gegenüber
dem Schaftdurchmesser reduzierten Durchmesser des Anschlusses 2 ergibt sich eine Anschlagschulter
5, auf der das über den Anschluß 2 stülpbare Einschlagwerkzeug 6 aufgesetzt werden
kann. Mit diesem Einschlagwerkzeug 6 wird der Injektionspacker 1a in eine Sacklochbohrung
7 soweit eingetrieben, bis der Schaft 3 des Injektionspackers im Bohrloch 7 verkeilt
ist. Nach dem Aufschieben des mit einem ent sprechenden Kupplungsstück versehenen
Schlauches (nicht dargestellt) auf den Anschluß 2 des Injektionspackers wird das mineralische
Bindemittel mit einer Hochdruckpumpe durch die Längsbohrung 8 des Injektionspackers
1a, 1b in die Sacklochbohrung eingepreßt. Durch den hohen Druck von ca. 200 bar dringt
das Bindemittel durch die Wandung der Sacklochbohrung in das Material des Bauteiles
zu dessen Verdichtung ein. Die Injektion wird solange durchgeführt, bis aus dem benachbart
gesetzten Injektionspacker Material aufsteigt.
[0009] Der Schaft 3 des Injektionspackers 1b nach Figur 2 weist an seiner Außenfläche umlaufende,
als Gewinde ausgebildete Rippen 9 auf. Zum Setzen eines solchen Injektionspackers
empfiehlt es sich, einen Drehschlagschrauber zu verwenden. Zur Drehmomentübertragung
von der Maschine auf den Injektionspacker weist dieser an dem den Anschluß 2 aufweisenden
Ende des Schaftes 3 einen Vierkant 10 auf, über den ein in der Maschine eingespannter
Schlüssel überstülpbar ist.
1. Injektionspacker zum Injizieren von mineralischem Bindemittel in Bauteilen, wobei
der Injektionspacker einen Anschluß für eine das Bindemittel zuführende Leitung sowie
einen mit einer Längsbohrung versehenen, konisch ausgebildeten aus Kunststoff bestehenden
Schaft aufweist,dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (2) einstückig am Schaft (3) angeformt und der Anschlußdurchmesser
gegenüber dem Schaftdurchmesser zur Bildung einer Anschlagschulter (5) reduziert
ist.
2. Injektionspacker nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des Schaftes (3) mit umlaufenden Rippen (9) versehen ist.
3. Injektionspacker nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (9) als Gewinde ausgebildet sind.
4. Injektionspacker nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, daß das den Anschluß (2) aufweisende Ende des Schaftes (3) mit einem das Ansetzen
eines Schlüssels ermöglichenden Mehrkantquerschnitt (10) versehen ist.