(19)
(11) EP 0 380 915 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.1990  Patentblatt  1990/32

(21) Anmeldenummer: 90100202.2

(22) Anmeldetag:  05.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04G 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 01.02.1989 DE 3902925

(71) Anmelder: fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG
D-72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Eggstein, Adolf
    D-7484 Veringenstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Injektionspacker zum Injizieren von mineralischem Bindemittel in Bauteilen


    (57) Zur Sanierung von mit Rissen versehenen Bauteilen ist es bekannt, die Risse durch Kunstharzinjektionen zu verpressen. Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung und Fließeigenschaften von Kunstharzen und mineralischem Bindemittel sind die für Kunstharze eingesetzte Injektionspacker für die Verpressung von mineralischem Bindemittel nicht geeignet.
    Um einen für die Verpressung von mineralischem Bindemittel geeigneten Injektionspacker zu schaffen, der sowohl kostengünstig herstellbar als auch einfach und schnell montierbar ist, ist der Anschluß (2) einstückig am konisch ausgebildeten und aus Kunststoff bestehenden Schaft (3) angeformt und der Anschlußdurchmesser gegenüber dem Schaftdurchmesser zur Bildung einer Anschlagschulter (5) reduziert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Injektionspacker der im Oberbegriff des Haupt­anspruches angegebenen Gattung.

    [0002] Zur Sanierung von mit Rissen versehenen Bauteilen ist es bekannt, die Risse durch Kunstharzinjektionen zu verpressen. Zu diesem Zweck werden in die Risse Bohrungen eingebracht, in die zum Injizieren des Kunstharzes Injektionspacker eingeschlagen wer­den. Nach dem Eindrehen eines in der Regel als Nippel ausgebildeten Anschlußstückes in das aus dem Bohrloch ragende Stirnende des Injektionspackers wird mit einer Hoch­druckpumpe das Kunstharz über einen mit dem Anschlußstück verbundenen Schlauch in die Risse gepreßt.

    [0003] Für die Sanierung von alterungsbedingt porös und wasserdurchlässig gewordenen Betonteilen insbesondere im Tunnel- und Kanalbau wird statt Kunstharz mineralisches Bindemittel verwendet, das mit raserförmig in Sacklochbohrungen gesetzten Injektions­packern von den Sacklochbohrungen ausgehend radial zur Verdichtung des gesamten Betongefüges unter hohem Druck eingepreßt wird. Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung und Fließeigenschaften von Kunstharzen und mineralischem Binde­mittel sind die für Kunstharze eingesetzte Injektionspacker für die Verpressung von mineralischem Bindemittel nicht geeignet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektionspacker zu schaffen, der für die Verpressung von mineralischem Bindemittel geeignet und sowohl kostengünstig her­stellbar als auch einfach und schnell montierbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Mitteln gelöst.

    [0006] Durch den im Spritzgußverfahren einstückig am Schaft angeformten Anschluß ist es möglich, die durch Anschluß und Schaft führende Längsbohrung mit einem auf der gan­zen Länge gleichen Durchmesser zu versehen. Damit wird ein ungestörter problemloser Durchfluß erreicht. Des weiteren sind Abdichtprobleme zwischen Anschlußstück und Schaft vermieden. Der Injektionspacker besteht nur noch aus einem einzigen Teil und ist somit sehr kostengünstig herstellbar. Zur Montage wird der Injektionspacker in das vorbereitete Bohrloch eingesetzt, dessen Durchmesser geringfügig größer ist als der kleinste Durchmesser des konisch ausgebildeten Schaftes. Mit einem rohrförmigen über den Anschluß stülpbaren und auf der durch den größeren Schaftdurchmesser gebildeten Anschlagschulter aufsitzenden Einschlagwerkzeug wird der Injektionspacker mit mehre­ren Hammmerschlägen in das Bohrloch soweit eingetrieben, bis der Schaft des In­jektionspackers fest im Bohrloch verkeilt ist. Nach dem Anschluß des Schlauches der Hochdruckpumpe wird nunmehr das Bindemittel in die Sacklochbohrung solange inji­ziert, bis aus den benachbart gesetzten Injektionspackern Material aufsteigt. Um das Einschlagen der Injektionspacker zu erleichtern kann die Mantelfläche des Schaftes mit umlaufenden Rippen versehen sein, die auch als Gewinde mit sägezahnförmigem Profil ausgebildet werden können. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es zweckmäßig, an das den Anschluß aufweisende Ende des Schaftes einen Mehrkantquerschnitt zum Anset­zen eines Schlüssels anzuformen. Damit ist es möglich, den Injektionspacker maschinell mit einem Drehschlagschrauber in das Bohrloch einzutreiben.

    [0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 den in einem Bohrloch eingesetzten Injektionspacker,

    Figur 2 einen Injektionspacker, dessen Schaft mit als Gewinde ausgebildeten umlaufenden Rippen versehen ist.



    [0008] Die Injektionspacker 1a, 1b nach Figur 1 und 2 sind aus schlagfestem Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt, wobei der Anschluß 2 einstückig am Schaft 3 angeformt ist. Der Schaft 3 ist bei beiden Ausführungsformen konisch ausgebildet, wobei der Schaft 3 des Injektionspackers 1a eine glatte Mantelfläche 4 aufweist. Durch den gegenüber dem Schaftdurchmesser reduzierten Durchmesser des Anschlusses 2 ergibt sich eine Anschlagschulter 5, auf der das über den Anschluß 2 stülpbare Einschlag­werkzeug 6 aufgesetzt werden kann. Mit diesem Einschlagwerkzeug 6 wird der In­jektionspacker 1a in eine Sacklochbohrung 7 soweit eingetrieben, bis der Schaft 3 des Injektionspackers im Bohrloch 7 verkeilt ist. Nach dem Aufschieben des mit einem ent­ sprechenden Kupplungsstück versehenen Schlauches (nicht dargestellt) auf den Anschluß 2 des Injektionspackers wird das mineralische Bindemittel mit einer Hoch­druckpumpe durch die Längsbohrung 8 des Injektionspackers 1a, 1b in die Sackloch­bohrung eingepreßt. Durch den hohen Druck von ca. 200 bar dringt das Bindemittel durch die Wandung der Sacklochbohrung in das Material des Bauteiles zu dessen Verdichtung ein. Die Injektion wird solange durchgeführt, bis aus dem benachbart gesetzten Injektionspacker Material aufsteigt.

    [0009] Der Schaft 3 des Injektionspackers 1b nach Figur 2 weist an seiner Außenfläche umlaufende, als Gewinde ausgebildete Rippen 9 auf. Zum Setzen eines solchen In­jektionspackers empfiehlt es sich, einen Drehschlagschrauber zu verwenden. Zur Dreh­momentübertragung von der Maschine auf den Injektionspacker weist dieser an dem den Anschluß 2 aufweisenden Ende des Schaftes 3 einen Vierkant 10 auf, über den ein in der Maschine eingespannter Schlüssel überstülpbar ist.


    Ansprüche

    1. Injektionspacker zum Injizieren von mineralischem Bindemittel in Bauteilen, wobei der Injektionspacker einen Anschluß für eine das Bindemittel zuführende Leitung sowie einen mit einer Längsbohrung versehenen, konisch ausgebildeten aus Kunststoff bestehenden Schaft aufweist,dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (2) einstückig am Schaft (3) angeformt und der Anschlußdurchmesser gegenüber dem Schaftdurchmesser zur Bildung einer Anschlagschulter (5) redu­ziert ist.
     
    2. Injektionspacker nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Mantel­fläche des Schaftes (3) mit umlaufenden Rippen (9) versehen ist.
     
    3. Injektionspacker nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (9) als Gewinde ausgebildet sind.
     
    4. Injektionspacker nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, daß das den An­schluß (2) aufweisende Ende des Schaftes (3) mit einem das Ansetzen eines Schlüssels ermöglichenden Mehrkantquerschnitt (10) versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht