[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In der schweizerischen Patentanmeldung 1236/88-7 wird gezeigt, wie ein erstes Fördersystem
die daran hängenden Druckbogen einzeln nacheinander in die Taschen einer Einsteckmaschine
ablegt. Die an Greifern hängenden Druckbogen werden mittels eines Leitblechs auf die
zur Übernahme bestimmten offenen Taschen der Einsteckmaschine ausgerichtet. Diese
Art der Zuführung ist nicht immer zuverlässig, insbesondere bei dünnen oder bei grossformatigen
Druckbogen können Störungen auftreten, wenn bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
wegen des Luftwiderstandes (Fahrtwind) die hängenden Druckbogen keine definierte
Lage mehr einnehmen.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die genannten Nachteile zu beseitigen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0004] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung, wobei Teile weggelassen sind,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine gleiche Ansicht wie Fig. 1, wobei die Vorrichtung bzw. die Bewegungsabläufe
ihrer Teile stark schematisiert dargestellt sind.
[0005] An einem Kettenförderer 1 mit steuerbaren Greifern 2 werden die hinter der Rotationsdruckmaschine
am Falzapparat abgenommenen Hauptprodukte 3 (= Frontseite einer Zeitung mit den aktuellsten
Nachrichten) der Einlegestation 4 einer Einsteckmaschine 5 zugeführt. Die Bauweise
der Einsteckmaschine 5 ist mit Bezug auf die vorliegende Erfindung ohne Bedeutung.
Die andeutungsweise gezeigte Einsteckmaschine 5 ist beispielsweise im CH-Pat.-Gesuch
1236/88-7 (= US-Serial .......) beschrieben. Das Einlegen der Hauptprodukte in deren
Taschen 6 erfolgt mittels einem Fächerrad 7, das die Hauptprodukte 3 nacheinander
vom Kettenförderer 1 übernimmt und nach ungefähr einer halben Drehung im Uhrzeigersinn
in die sich folgenden Taschen 6 ablegt. Wesentlich an der vorliegenden Erfindung sind
somit die Mittel für den Transfer der Hauptprodukte 3 vom Kettenförderer 1 in die
Taschen 6 der Einsteckmaschine 5 mittels eines Fächerrades 7 und dessen besondere
Gestaltung.
[0006] Zum Fächerrad 7 gehört eine im Gehäuse 8 der Einsteckmaschine 5 drehbar gelagerte
und antreibbare Welle 9, welche zwei voneinander distanzierte, drehfest aufgesetzte
Kreisscheiben 10, 11 trägt. In jeder der beiden Kreisscheiben 10, 11 sind achssymmetrisch
um die Welle 9 je zehn Schwenklager 12 bzw. 13 angeordnet, in denen je eine Stummelwelle
14, 15 schwenkbar gelagert ist. Jeder Stummelwelle 14 der einen Kreisscheibe 10 liegt
achsial eine Stummelwelle 15 der anderen Kreisscheibe 11 gegenüber. An diesen Stummelwellen
12, 13 sind je eine Klemmplatte 16, 17 befestigt. Die zwei Klemmplatten 12, 13 eines
achsial ausgerichteten Stummelwellenpaares 14, 15 bilden ein Aufnahmefach 18 für ein
Hauptprodukt 3 und halten kraftschlüssig ein Hauptprodukt während des Transfers vom
Kettenförderer 1 zur Einsteckmaschine 5.
[0007] Jede Klemmplatte 16, 17 ist sowohl in Drehrichtung des Fächerrades (Pfeil 19) als
auch entgegengesetzt schwenkbar. Solche Schwenkbewegungen sind der gleichförmigen,
mit dem Kettenförderer 1 und der Einsteckmaschine 5 taktgleichen Drehbewegung des
Fächerrades 7 überlagert. Die in Fig. 2 rechts gezeigten Stummelwellen 15 tragen
am äusseren Ende Nockenhebel 20 mit Nockenrollen 21, welche in einer endlosen, gehäusefesten
Steuernut 22 umlaufen. Die Steuernut 22 befindet sich in einer auswechselbar am Ständer
befestigten Kulisse 23. Die Form der Steuernut 22 bestimmt die Relativbewegung der
Klemmplatten 17 gegenüber der Welle 9. Eine Änderung der Form der Steuernut 22 bewirkt
eine Änderung der Relativbewegung der Klemmplatten 17. Die beidseitige Führung der
Nockenrollen 21 in der Steuernut 22 bewirkt zudem, dass die von ihr gesteuerten Klemmplatten
17 in jeder Drehlage der Welle 9 eine bestimmte Stellung einnehmen.
[0008] Die in Fig. 2 rechts gezeigten Stummelwellen 15 tragen die in Drehrichtung des Fächerrades
7 (Pfeil 19) vorangehenden Klemmplatten 17 eines Faches 18. Die nachlaufenden Klemmplatten
16 der Fächer 18 sind an den in Fig. 2 links gezeigten Stummelwellen 14 befestigt.
Deren Relativbewegung ist ebenfalls kurvengesteuert. Sie sind in gleicher Weise mit
Nockenhebeln 24 und Nockenrollen 25 versehen, welche auf der peripheren Kurvenfläche
26 einer gehäusefesten Kurvenscheibe 27 ablaufen. Der Berührungs kontakt zwischen
den Nockenrollen 25 und der Kurvenscheibe 27 wird durch Schraubenfedern 28 hergestellt,
die einerseits am Nockenhebel 24 und anderseits an einem in der Kreisscheibe 10 fest
eingesetzten Stift 29 angreifen. Die Anordnung ist so gewählt, dass bei jedem Fach
18 die nachlaufende Klemmplatte 16 nach hinten geschwenkt und die Feder 28 gespannt
werden kann, wobei sich die Nockenrolle 25 von der Kurvenscheibe 27 abhebt. Dadurch
können sich die Fächer der Dicke der Hauptprodukte 3 anpassen. Wird ein dickes Hauptprodukt
3 zwischen zwei Klemmplatten 16, 17 eingelegt und die nachlaufenden Klemmplatten
16 unter der Wirkung der Feder nach vorne geschwenkt, klemmt sie das Hauptprodukt
3 kraftschlüssig gegen die vorangehende Klemmplatte 17, wobei die Nockenrolle 25
den Berührungskontakt mit der Kurvenfläche 26 der Kurvenscheibe 27 verliert.
[0009] Die Funktionsweise des Fächerrades 7 ist in Fig. 3 schematisch gezeigt. Die Förderkette
1 mit den die Hauptprodukte 3 haltenden Klammern 2 bewegt sich von links nach rechts
(Pfeil 30). Darunter bewegen sich entgegengerichtet (Pfeil 31) die Taschen 6 der Einsteckmaschine
5. Dazwischen liegt das Fächerrad 7 und dreht im Uhrzeigersinn (Pfeil 19). Dessen
Klemmplatten 16, 17 eines Faches 18 sind lediglich durch eine einzige strichpunktierte
Linie angedeutet. Drehen die Klemmplatten 16, 17 aus dem Sektor IV in den Sektor I,
wird die vorangehende Klemmplatte 17 nach vorne geschwenkt bis sie auf eine Klammer
2 des Kettenförderers 1′ ausgerichtet ist. Die nachlaufende Klemmplatte 16 ist soweit
nach hinten geschwenkt, dass ein offenes Fach 18 für die Aufnahme eines Hauptproduktes
8 besteht. Die Förderkette hat eine Teilung to auf welche sich die Klemmplatten 16,
17 beim Durchlaufen des Sektors I stets ausrichten. Während ein Fach 18 den Sektor
I durchwandert bleibt die vorangehende Klemmplatte 17 auf den zugeordneten Greifer
2 entsprechend der Teilung to des Kettenförderers 1 ausgerichtet, wogegen ihr die
nachfolgende Klemmplatte 16 mit einer allmählichen Schliessbewegung folgt, so dass
das Hauptprodukt 3 am Ende des Sektors I in seinem Fach 18 kraftschlüssig gehalten
ist.
[0010] Nach dem Übertritt eines Faches 18 in den Sektor II und während dem Durchlaufen dieses
Sektors wird beiden Klemmplatten 16, 17 eine entgegengerichtete Relativbewegung induziert
(Pfeil 32) bis sie eine Stellung erreichen, in der sie auf die Teilung t der Einsteckmaschine
5 ausgerichtet sind. Während des Durchlaufens des Sektors III wird ihr wieder eine
entgegengerichtete Relativbewegung aufgezwungen (Pfeil 33), so dass sie während der
ganzen Verweildauer in diesem Sektor in Übereinstimmung mit der Taschenteilung t bleibt.
Gleichzeitig führen die beiden Klemmplatten 16, 17 eines Faches 18 eine voneinander
weg gerichtete Schwenkbewegung aus, so dass sich das Fach 18 allmählich öffnet und
das Hauptprodukt 3 in eine Tasche 6 der Einsteckmaschine 5 fällt.
[0011] Beim Eintritt in den Sektor IV ändert wieder die Richtung der Relativbewegung (Pfeil
34), derart, dass das offene Ende des Faches 18 der Drehbewegung der Welle 9 voraus
eilt, damit sie am Ende des Sektors wieder in Übereinstimmung mit der Teilung to des
Kettenförderers 1 ist. Wird an einer Anlage das Teilungs hältnis to/t geändert, sind
die Kulisse 23 und die Kurvenscheibe 27 dem neuen Teilungsverhältnis entsprechend
zu ändern oder auszuwechseln.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Klemmplatten 16, 17 der Fächer 18 in Drehrichtung
der Welle 9 abgewinkelt. Dadurch wird eine tiefe Verzahnung zwischen den am Kettenförderer
1 herantransportierten Hauptprodukten 3 und den Fächern 18 erreicht, was eine lagegenaue
Übernahme der Hauptprodukte 3 und ihre Abgabe an die Einsteckmaschine 5 erlaubt.
1. Vorrichtung für die Übernahme von hängend an einem ersten Fördersystem (1) nach
einer ersten Richtung transportierten Druckbogen (3) und für deren Weitergabe an
ein zweites, die Druckbogen (3) einzeln übernehmendes und in einer zweiten Richtung
transportierendes Fördersystem (5), welche Fördersysteme (1, 5) taktgleich (mit gleicher
oder unterschiedlicher Fördergeschwindigkeit) angetrieben sind, so dass mit jedem
Takt die gleiche Anzahl Druckbogen (3) zu- und weggeführt wird, gekennzeichnet durch
eine zwischen den Fördersystemen (1, 5) angeordnete, taktgleich mit diesen antreibbare
Welle (9), um welche radialsymmetrisch durch je ein Klemmplattenpaar (16, 17) gebildete,
mitdrehende Aufnahmefächer (18) angeordnet sind, wobei die Klemmplatten (16, 17) jeden
Paares um zur Welle (9) parallele Achsen (14, 15) schwenkbar und hinsichtlich ihrer
Schwenklage individuell steuerbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Welle (9) parallelen
Achsen (14, 15) durch Stummelwellen gebildet sind, deren Schwenklager fest mit der
Welle (9) verbunden ist, und dass an jeder Stummelwelle je eine Klemmplatte (16 bzw.
17) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stummelwellen (14,
15) eines Klemmplattenpaares (16, 17) vorzugsweise koachsial ausgerichtet und je mit
einer Kurvensteuerung (20 bis 23 bzw. 24 bis 28) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvensteuerungen
eine ortsfeste, vorzugsweise aber auswechselbare Kurvenscheibe (27) bzw. Kulisse (23)
aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Klemmplatten (16, 17) in Drehrichtung der Welle (9) abgewinkelt sind.