[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hängefördersystem der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Ein derartiges Hängefördersystem ist aus der DE-OS 35 36 702 bekannt. Das bekannte
Hängefördersystem enthält eine auf dem Fußboden entlang einer Ringspinnmaschine verfahrbare
Spulenwechseleinrichtung und eine Hängeförderstrecke zum Heranführen voller Spulen.
Die Spulenwechselvorrichtung wird an eine Position verfahren, in der eine abgelaufene
Spule gegen eine volle Spule ausgetauscht werden soll. Ein auf der Spulenwechselvorrichtung
angeordneter Fühler stellt fest, ob sich auf dem Förderzug eine volle Spule in einer
zur Übergabe geeigneten Stellung befindet. Ist dies der Fall, so fährt ein Greifarm
aus, erfaßt die volle Spule, löst sie vom Förderzug und hängt sie in die freie Position
in der Ringspinnmaschine ein. Ist auf dem Förderzug keine volle Spule festzustellen,
so wird vom Fühler ein in den Förderzug eingreifender Antrieb betätigt, der den Förderzug
so lange antreibt, bis sich eine volle Spule in der zur Übergabe günstigen Position
befindet. Bei der bekannten Vorrichtung sind jedoch eine Vielzahl in ihrer Wirkungsweise
untereinander zeitlich und örtlich zu koordinierender Steuerungsvorgänge erforderlich,
die zu einer relativ komplizierten Konstruktion und Steuerung der bekannten Vorrichtung
führen. Darüber hinaus ist auch der Spulenwechselvorgang relativ zeitaufwendig, insbesondere
dann, wenn sich die Spulenwechselvorrichtung erst eine volle Spule heranholen muß.
Während des Übergabevorganges muß darüber hinaus der Förderzug stillstehen, da der
Greifarm nur dann wirksam werden kann, wenn die volle Spule örtlich exakt postioniert
ist. Damit ist es jedoch unmöglich, beispielsweise zwei Spulenwechselvorrichtungen
an derselben Maschine arbeiten zu lassen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Hängefördersystem mit einer Vorrichtung
zum Überführen von Spulen auf konstruktiv einfache Weise derart weiterzubilden, daß
der Spulenwechsel schnell und exakt vorgenommen werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch den gemeinsam mit dem Förderzug bewegbaren Spulenwagen wird sichergestellt,
daß sich eine volle Spule immer dort befindet, wo gewechselt werden muß. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es weiterhin möglich, Förderzug und Spulenwagen gemeinsam ständig
um die Maschine herumzuführen. Mit der erfindungsgemäßen Vereinzelungs- und Leiteinrichtung
können die Spulen aus der Bewegung des Förderzuges heraus auf die leeren Spulenpositionen
übergeleitet werden, ohne daß dazu beispielsweise der Förderzug angehalten werden
muß.
[0006] Besonders zweckmäßig kann die gemeinsame Bewegung von Förderzug und Spulenwagen erreicht
werden, wenn der Spulenwagen gemäß Anspruch 2 vom angetriebenen Förderzug mitgeschleppt
wird.
[0007] Diese Funkton des Mitschleppens kann auf konstruktiv einfache Weise durch die in
Anspruch 3 angegebene Schleppeinrichtung erfüllt werden.
[0008] Zweckmäßigerweise enthält die Schleppeinrichtung, gemäß Anspruch 4, einen federbelasteten
Schlepphebel, der sich normalerweise in Anlage am Förderzug befindet.
[0009] Durch die in Anspruch 5 angegebene, in und außer Eingriff mit der Spule bringbare
Abstreifeinrichtung wird auf konstruktiv einfache Weise eine Vereinzelung und ein
Überleiten der Spulen erreicht.
[0010] Durch den in Anspruch 6 angegebenen Anschlag wird dem Spulenwagen signalisiert, daß
eine leere Spulenposition zu besetzen ist.
[0011] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spulenwagens ist in den Ansprüchen
7 bis 9 beschrieben. Bei diesem Ausführungsbeispiel betätigt der Anschlag eine Rasteinrichtung,
die den Spulenwagen hinter der Bewegung des Förderzuges zurückhält und dadurch die
Vereinzelungs- und Leitfunktion in Gang setzt.
[0012] In einem weiteren in den Ansprüchen 10 bis 14 angegebenen Ausführungsbeispiel wird
der Schlepphebel direkt durch den Anschlag aus dem Eingriff mit dem Förderzug gelöst,
wobei die Bewegung des Spulenwagens zum Vereinzeln und Überführen der Spulen ausgenutzt
wird.
[0013] Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei Spinnereimaschinen zu verwenden, bei
denen gemäß Anspruch 15 die Spulenpositionen auf einer in der Spinnereimaschine befindlichen
Querschiene angeordnet sind.
[0014] Die Ausbildung des Anschlages gemäß Anspruch 16 ist insbesondere deshalb von Vorteil,
da der Anschlag durch die in die Spulenposition überführte Spule selbst in seine unwirksame
Stellung rückgesetzt werden kann.
[0015] Wird die Leiste gemäß Anspruch 17 durch eine Feder belastet, so kann diese derart
ausgestaltet werden, daß der Anschlag in seine wirksame Position springt, sobald die
entsprechende Spulenposition leer ist.
[0016] Eine besonders einfache Konstruktion und Steuerungsmöglichkeit ergibt sich, wenn
gemäß Anspruch 18 die Bewegung der Vereinzelungs- und Leiteinrichtung zum Vereinzeln
und/oder zum Überführen der Spulen aus einer Relativbewegung des Förderzuges zum Spulenwagen
abgeleitet wird.
[0017] Die Ansprüche 19 bis 24 beschreiben eine besonders bevorzugte Halterung für Spulen,
die sich durch ihre zweiteilige Ausbildung besonders zur Verwendung im erfindungsgemäßen
Hängefördersystem eignet, da eine mit einer derartigen Halterung versehene Spule auf
konstruktiv einfache Weise aus dem Förderzug vereinzelt und in eine leere Spulenposition
in der Spinnereimaschine überführt werden kann. Die erfindungsgemäße Halterung für
Spulen ist jedoch auch für andere Fördersysteme geeignet, wo es beispielsweise auf
eine schnelle Lösbarkeit der Spulen aus einem Förderzug ankommt, ohne daß die Spule
ihre Fähigkeit verliert, auf einer Schiene gefördert zu werden.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Hängefördersystem in einem ersten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine schematische, vergrößerte Darstellung von unten des Spulenwagens aus Fig.
1,
Fig. 3 die Spulenaufhängung am Förderzug,
Fig. 4 die Spulenaufhängung an der Spulenposition,
Fig. 5 die Draufsicht auf eine Rastvorrichtung des Spulenwagens nach Fig. 1,
Fig. 6 die Seitenansicht aus Fig. 5,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Spulenwagens
in Draufsicht, und
Fig. 8 die Seitenansicht des Spulenwagens nach Fig. 7.
[0019] In Fig. 1 ist ein Teil eines Hängefördersystems in schematischer Darstellung ersichtlich,
das zum Einführen von Spulen 1 in das Gatter einer Ringspinn- oder Zwirnmaschine oder
dergleichen verwendet wird. Die Maschine selbst ist nicht dargestellt, kann jedoch
von jedem bekannten Typ sein. Das Gatter der Ringspinnmaschine weist Querschienen
2 auf, von denen nur eine dargestellt ist. Jede der Querschienen 2 enthält im dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei Spinn-Spulenpositionen SSP1 und SSP2 und eine Reserve-Spulenposition
RSP. Jede der Querschienen 2 hat an der der nicht dargestellten Mittellinie der Spinnmaschine
abgewandten Seite ein freies Ende 2a. Rings um die Spinnmaschine verläuft eine Förderstrecke
3, die zu allen freien Enden 2a der Querschienen 2 den gleichen senkrechten und waagerechten
Abstand aufweist. Die Förderstrecke 3 besteht aus Schienen herkömmlicher Bauart. Auf
der Förderstrecke 3 läuft mindestens ein Förderzug 4, der durch einen nicht gezeichneten
Antrieb, beispielsweise einen Reibbandantrieb, angetrieben ist. Der Förderzug 4 besteht
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus auf der Schiene der Förderstrecke 3 laufenden
Betriebsmitteln 5, die durch eine Quertraverse 6 miteinander verbunden sind. An der
Quertraverse 6 sind die zu fördernden Spulen über Halterungen abgehängt. Zu diesem
Zweck ist an der Quertraverse für jede der im Förderzug 4 zu fördernden Spulen 1 jeweils
ein erstes Halteteil in Form eines Führungsstücks 7 befestigt. Jedes Führungsstück
7 nimmt ein zweites Halteteil in Form eines Gleiter 8 lösbar auf, an dem einer der
üblichen Spulenhalter 9 befestigt ist.
[0020] Wie in Verbindung mit Fig. 3 ersichtlich, erstreckt sich der Gleiter 8 mit einem
Halsbereich 8a in eine Ausnehmung 7a des Führungsstückes 7 von unten her hinein und
übergreift mit an parallelen Armen angeordneten, seitlichen Leisten 8b korrespondierend
ausgebildete seitliche Leisten 7b des Führungsstückes 7, so daß er gegen Herausfallen
nach unten gesichert ist. Die Arme, die Ausnehmung 7a und die Leisten 7b, 8b verlaufen
parallel zur Förderrichtung. Der Gleiter 8 weist weiterhin eine im wesentlichen kreisförmige
Bohrung 8c auf, die sich in Richtung der Förderstrecke 3 durch den gesamten Gleiter
8 erstreckt. Um den Gleiter 8 und das Führungsteil 7 auch in Förderrichtung gegeneinander
zu verriegeln, ist am Führungsteil 7 ein Sicherungsstift 10 angeordnet, der sich in
einen sich ebenfalls durch den gesamten Gleiter 8 erstreckenden Schlitz im Gleiter
8 hineinerstreckt. Der Sicherungsstift 10 ist mit einem Verriegelungskonus 11 versehen,
der sich in seiner normalen, durch eine Feder 12 belasteten Stellung im Inneren einer
konischen Ausnehmung des Gleiters 8 im Stoßbereich zwischen Führungsteil 7 uno Gleiter
8 befindet und den Stoßbereich verriegelnd überbrückt.
[0021] Wie Fig. 1 zeigt, ist neben der und parallel zur Förderstrecke 3 ein weiterer Schienenweg
13 vorgesehen, auf dem ein Spulenwagen 14 in hängender Anordnung läuft. Am Spulenwagen
14 sind, wie auch in Fig. 2 ersichtlich, eine Schleppeinrichtung in Form eines Schlepphebels
15, eine Vereinzelungs- und Leiteinrichtung mit einer Abstreifeinrichtung in Form
eines Abstreifhebels 16 und ein Schienenstück 17 befestigt. Der Spulenwagen 14 trägt
weiterhin die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Rasteinrichtung 18, die jedoch in Fig.
1 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen wurde. Der Schlepphebel 15 greift
am Förderzug 4, und dort am Führungsteil 7 an. Er ist zwar drehbar am Spulenwagen
14 gelagert, jedoch durch eine Spiralfeder 19 derart vorgespannt, daß der Spulenwagen
14 beim Antrieb des Förderzuges 4 mitgeschleppt wird.
[0022] Der Drehpunkt des Schlepphebels 15 ist über ein nur schematisch dargestelltes Zahnradgetriebe
20 derart mit dem Abstreifhebel 16 verbunden, daß der Abstreifhebel mit einer Übersetzung
1,6 : 1 bis 2 : 1, d.h. bis zum doppelten Schwenkwinkel, bei einer Bewegung des Schlepphebels
15 mitnehmbar ist. Der Abstreifhebel 16 ist nach unten abgekröpft und trägt an seinem
freien Ende eine schwenkbar gelagerte und federbelastete Abstreifklinke 21, die bei
einem Verschwenken des Abstreifhebels 16 in Richtung des Pfeiles A mit dem Gleiter
8 der Spule 1 in Eingriff treten kann. Bei einem Verschwenken in Richtung des Pfeiles
B kann die Klinke 21 in Richtung des Drehpunktes gedrückt werden, so daß der Abstreifhebel
16 am Gleiter 8 einer nachfolgenden Spule vorbeistreichen kann.
[0023] Das Schienenstück 17 des Spulenwagens 14 weist einen Querschnitt auf, der zum Einführen
in die Bohrung 8c des Gleiters 8 geeignet ist, d.h. im dargestellten Ausführungbeispiel
hat das Schienenstück 17 einen kreisförmigen Querschnitt und ist mit Hilfe eines Trägers
17a am Spulenwagen 14 befestigt. Das Schienenstück 17 ist am Spulenwagen 14 derart
angeordnet, daß es mit jedem der freien Enden 2a der Querschienen 2 bei der Bewegung
des Spulenwagens 14 fluchtend auszurichten ist. Zweckmäßigerweise weist auch die Querschiene
2, wie Fig. 4 zeigt, ein an das Schienenstück 17 angepaßtes kreisförmiges Profil mit
nach oben weisendem Träger auf. Vom freien Ende her ist in der Unterseite der Querschiene
2 ein Schlitz 22 vorgesehen, in dem eine Leiste 23 verschiebbar aufgenommen ist. Die
Leiste 23 ist durch eine Zugfeder 24 in Richtung auf das freie Ende 2a der Querschiene
2 belastet, so daß die Leiste 23 bei im wesentlichen entspannter Feder 24 in einem
als Anschlag dienenden Bereich 23a über das freie Ende 2a der Querschiene 2 vorsteht
und in den Weg des Spulenwagens 14, d.h. seiner Rasteinrichtung 18, ragt. Jede der
Spulenpositionen SSP1, SSP2 und RSP ist durch einen Anschlag 25a, 25b und 25c an der
Leiste 23 gekennzeichnet, wobei die Anschläge 25a und 25b der beiden Spinn-Spulenpositionen
in Richtung der Längsmittellinie der Spinnereimaschine weisen. Der Anschlag 25c der
Reserve-Spulenposition ist hingegen von der Längsmittellinie der Spinnmaschine abgewandt.
Die Feder 24 ist relativ schwach, so daß sie zwar die Leiste 23 allein aber nicht
zusammen mit den Spulen bewegen kann.
[0024] Wie die Fig. 5 und 6 zeigen, weist die Rasteinrichtung 18 einen Schwenkhebel 26 auf,
der einen Anschlagklotz 27 quer zur Fahrtrichtung des Spulenwagens 14 derart verschiebt,
daß dieser an dem freien Ende 2a der Querschiene 2 anstößt. In Fig. 5 ist dieser Vorgang
zur Verdeutlichung in zwei zeitlich voneinander beabstandeten Vorgängen dargestellt.
Wie der untere Teil der Fig. 5 zeigt, steht die Leiste 23 mit dem Anschlag 23a in
den Bereich des Schwenkhebels 26 vor (gestrichelte Stellung des Schwenkhebels), greift
an einer Verlängerung 26a des Schwenkhebels 26 an und drückt diesen um seine Drehachse
26b derart, daß die in einem Langloch 28 des Anschlagklotzes 27 aufgenommene, rückwärtige
Verlängerung 26c des Schwenkhebels 26 den Anschlagklotz 27 in die im oberen Teil der
Fig. 5 gezeichnete Stellung drückt. Schlägt dann der Anschlagklotz 27 an das freie
Ende 2a der Querschiene 2 an, so befindet sich selbstverständlich, wie Fig. 6 zeigt,
der Anschlag 23a in einer Ausnehmung des Schienenstückes 17.
[0025] Beim Anschlag des Anschlagklotzes 27 an der Querschiene 2 wird der Spulenwagen 14
gegenüber der Bewegung des Förderzuges 4 zurückgehalten; Spulenwagen 14 und Förderzug
4 bewegen sich somit relativ zueinander. Der Förderzug 4 drückt jedoch weiterhin auf
den Schlepphebel 15 und setzt die Vereinzelungs- und Leitfunktion in Gang, indem er
diesen in Richtung des Pfeiles C und entgegen der Kraft der Feder 19 auslenkt. Gleichzeitig
taucht das Schienenstück 17 in die Bohrung 8c des Gleiters 8 und schiebt dort, gegebenenfalls
mit Hilfe einer nicht gezeichneten, am Schienenstück 17 angeordneten Vase, den Sicherungsstift
10 mit dem Verriegelungskonus 11 nach oben, so daß Gleiter 8 und Führungsteil 7 entriegelt
sind. Die Bewegung des Schlepphebels 15 überträgt sich jedoch auch auf das Getriebe
20, so daß der Abstreifhebel 16 in Richtung des Pfeiles A bewegt wird, seine Klinke
21 sich an den Gleiter 8 anlegt und diesen mitsamt der Spule 1 auf das Schienenstück
17 und von dort auf das freie Ende 2a der Querschiene 2 aufschiebt. Beim Aufschieben
auf das freie Ende 2a kommt der Gleiter 8 mit dem Anschlag 25c der Leiste 23 in Kontakt
und verschiebt beim Überführen in die Reserve-Spulenposition RSP die Leiste 23 derart,
daß der Anschlag 23a vollständig in den Schlitz 22 zurückgeschoben wird.
[0026] Der Schlepphebel 15 wurde mittlerweile vom Förderzug 4 soweit verschwenkt, daß er
außer Anlage mit dem Förderzug 4 kommt. Unter der Wirkung der Feder 19 schwenkt der
Schlepphebel 15 in Richtung des Pfeiles D zurück in die in Fig. 2 gezeichnete Schlepp-Position
und gelangt in Anlage mit einem Führungsteil 7 einer nachfolgenden Spule. Über das
Getriebe 20 wird die Rückschwenkbewegung auf den Abstreifhebel 16 übertragen, der
somit ebenfalls in Richtung des Pfeiles B in seine in Fig. 2 dargestellte unwirksame
Position zurückkehrt. Während der Bewegung in Richtung des Pfeiles B gelangt die Kröpfung
des Abstreifhebels 16 mit dem rückwärtigen Ende 26c des Schwenkhebels 26 der Rasteinrichtung
18 in Eingriff, wodurch der Schwenkhebel 26 in seine in Fig. 5 gestrichelt dargestellte
Ausgangsposition zurückgeschwenkt und der Anschlagklotz 27 zurückgezogen wird. Der
Spulenwagen 14 kann somit bis zur nächsten freien Spulenposition wieder vom Förderzug
4 mitgeschleppt werden.
[0027] Ist eine der Spulen in den Spinn-Spulenpositionen 1 und 2 abgesponnen, so wird diese
manuell oder automatisch entfernt. Die auf der Reserve-Spulenposition hängende Spule
wird auf eine Spinn-Spulenposition gebracht und die Lunte angeknüpft. Dabei wird die
auf der Reserve-Spulenpositon hängende Spule gekippt, so daß der Gleiter 8 vom Anschlag
25c freikommt. Dadurch ist die Zugfeder 24 in der Lage, die Leiste 23 mit dem Anschlag
23a aus dem freien Ende 2a der Querschiene 2 hinauszuschieben, so daß die Reserve-Spulenposition
beim nächsten Durchlauf des Förderzuges 4 und des Spulenwagens 14 wieder besetzt werden
kann. Ist der Förderzug 4 leer, so wird dessen Antriebsrichtung umgekehrt, so daß
er ohne Mitnahme des Spulenwagens 14 in eine Beladestation oder zurück zum Flyer verfahren
werden kann.
[0028] Aus Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch, in zeitlich
aufeinanderfolgenden Zuständen dargestellt. Die Förderstrecke 3, der Förderzug 4,
die Querschiene 2 und der weitere Schienenweg 13 für einen Spulenwagen entsprechen
der Ausgestaltung nach den Figuren 1 und 3. Auch der Anschlag 23a kann analog des
ersten Ausführungsbeispieles ausgebildet sein, kann jedoch, wie dargestellt, ober-
und außerhalb der Querschiene 2 liegen und manuell zu betätigen sein. Der Spulenwagen
14′ weist jedoch eine abweichende Vereinzelungs- und Leiteinrichtung auf. Sie enthält
einen Drehteller 30, der an seinem Umfang mit Aufnahmenuten 31 versehen ist. Es sind
bevorzugt zwei um 180° gegeneinander versetzte Aufnahmenuten 31a und 31b vorgesehen.
Die Aufnahmenuten 31 sind derart ausgebildet, daß ein Gleiter 8 unterhalb der Bohrung
8c ergriffen werden kann. Der Drehteller 30 wird durch einen Antrieb (Fig. 8) rotierend
angetrieben. Es ist wiederum ein Schlepphebel 32 und ein Abstreifhebel 33 vorgesehen,
die quer zur Förderrichtung des Förderzuges 4 in einer Gleitführung am Spulenwagen
14′, unabhängig vom Drehteller 30, angeordnet sind. Der Schlepphebel 32 greift, ebenso
wie der Schlepphebel 15 im ersten Ausführungsbeispiel, am Förderzug 4 derart an, daß
der Spulenwagen 14′ mitgeschleppt werden kann. In seiner Schlepp-Position ist der
Schlepphebel 32 durch eine Feder 34 belastet. Der Abstreifhebel 33 greift ebenfalls
an der in Fahrtrichtung nach vorn weisenden Seite, jedoch am Gleiter 8 an. Schlepphebel
32 und Abstreifhebel 33 sind über ein Gestänge 35 miteinander verbunden. Das Gestänge
35 enthält einen doppeltseitigen Hebel 36, der schwenkbar am Spulenwagen 14′ festgelegt
ist. Ein Hebelarm des doppeltseitigen Hebels 36 ist mit dem Abstreifhebel 33 und der
andere Hebelarm mit dem Schlepphebel 32 verbunden. An dem mit dem Schlepphebel 32
verbundenen Hebelarm des doppeltseitigen Hebels 36 greift die Feder 34 an und belastet
diesen Hebelarm in Richtung auf die Förderstrecke 3. An diesem Hebelarm ist weiterhin
ein Stellhebel 37 schwenkbar gelagert, der eine Steuerfläche 38 zur Anlage an den
Anschlag 23a aufweist.
[0029] Wie Fig. 8 zeigt, ist der Drehteller 30 über eine Achse mit einem Ritzel 39 verbunden,
das mit einer Zahnstange 40 kämmt, die ortsfest bezüglich des Spulenwagens 14′ und
des Förderzuges 4 angeordnet ist. Wird der Spulenwagen 14′ bei der Bewegung des Förderzuges
4 mitgeschleppt, so rollt das Ritzel 39 auf der Zahnstange 40 ab und dreht den Drehteller
30 relativ zum Förderzug 4 in genau festgelegter Weise.
[0030] Trifft der Stellhebel 37 mit seiner Steuerfläche 38 auf einen über das freie Ende
2a der Querschiene 2 hinausragenden Anschlag 23a, so wird der Stellhebel 37 um seinen
Drehpunkt verschwenkt und nimmt den doppeltseitigen Hebel 36 gegen die Wirkung der
Feder 34 mit. Dadurch wird der Schlepphebel 32 aus seiner Anlage am Förderzug zurückgezogen.
Gleichzeitig wird durch das Verschwenken des doppeltseitigen Hebels 36 der Abstreifhebel
33 in Anlage an die in Förderrichtung weisende Seite der Halterung derjenigen Spule
gebracht, die sich gerade in einer Aufnahmenut 31 befindet. Dadurch wird diese Spule
aus dem Förderzug 4 vereinzelt, so daß sie vom rotierenden Drehteller 30 mitgenommen
werden kann. Gleichzeitig wurde durch die Anlage des Abstreifhebels 33 auch der Spulenwagen
14′ noch in der Bewegung des Förderzuges 4 mitgeschleppt, so daß sich die Steuerfläche
38 am Anschlag 23a entlangbewegt. Durch den zunehmenden Abstand der Steuerfläche 38
vom freien Ende 2a der Querschiene 2 erreicht der Anschlag 23a auf der Steuerfläche
38 einen Punkt, an dem der Stellhebel 37 wieder in die in Fig. 7 gezeichnete Normallage
verschwenkt. Der Abstreifhebel 33 zieht sich von seiner Anlage an der Spule 1 zurück,
so daß diese während der Bewegung des Drehtellers 30 weiter mitgenommen werden kann.
Der Schlepphebel 32 legt sich wieder an den Förderzug 4 an, so daß der Spulenwagen
14′ nunmehr wieder über den Schlepphebel 32 mitgeschleppt wird. Hat der Drehteller
30, wie die gestrichelte Linie in Fig. 7 zeigt, eine Drehung von knapp 180
o vollführt, so greift das freie Ende 2a der Querschiene 2 in die Bohrung 8c des Greifers
8 der in der Aufnahmenut 31a befindlichen Spule 1 ein. Dreht sich zur Vollendung einer
vollen 180
o-Drehung der Drehteller 30 weiter, so schiebt die Kante der Aufnahmenut 31a die Spule
noch weiter auf die Querschiene 2, wobei gegebenenfalls gleichzeitig der Anschlag
23a rückgesetzt werden kann.
[0031] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispieles kann beispielsweise
der Anschlag auch manuell gesetzt werden, wenn die Bedienperson die Spule aus der
Reserveposition entnommen hat. Es ist weiterhin möglich, den Spulenwagen über einen
gemeinsamen Antrieb mit dem Förderzug anzutreiben oder die Antriebsbewegung des Spulenwagens
in anderer Weise aus der Bewegung des Förderzuges abzuleiten. Mit besonderem Vorteil
ist das erfindungsgemäße Hängefördersystem, wie im Ausführungsbeispiel beschrieben,
zum Transport von Vorlagespulen vom Flyer in eine Ringspinnmaschine geeignet. Es ist
jedoch auch für andere, ähnlich gelagerte Anwendungsfälle geeignet. Weiterhin müssen
nicht unbedingt Querschienen vorgesehen sein, auch zum Befüllen einer Reserveposition
bei festen Spulenplätzen ist das beschriebene Hängefördersystem mit Erfolg anwendbar.
1. Hängefördersystem zum Fördern von Spulen (1) zu vorbestimmten Spulenpositionen
(RSP)in einer Spinnereimaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit einer an den
vorbestimmten Spulenpositionen (RSP) entlangführenden Förderstrecke (3), auf der mindestens
ein mit einer Mehrzahl von Spulen bestückter, angetriebener Förderzug (4) transportierbar
ist, und mit einer an der Spinnereimaschine entlang bewegbaren Vorrichtung (14, 14′)
zum Überführen einzelner Spulen (1) von der Förderstrecke (3) zu den vorbestimmten
Spulenpositionen (RSP), dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Überführen der Spulen (1) einen gemeinsam mit dem Förderzug
(4) bewegbaren, parallel zur Förderstrecke (3) laufenden Spulenwagen (14, 14′) enthält,
auf dem eine Vereinzelungs- und Leiteinrichtung (16, 30, 32) zum Überleiten einer
vereinzelten Spule (1) vom Förderzug (4) in eine vorbestimmte Spulenposition (RSP)
angeordnet ist.
2. Hängefördersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenwagen (14, 14′) vom Förderzug (4) mitschleppbar ist.
3. Hängefördersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Spulenwagen (14, 14′) eine Schleppeinrichtung (15, 32) vorgesehen ist, die
zum Mitschleppen bzw. Freigeben des Spulenwagens (14, 14′) in und außer Anlage am
Förderzug (4) bewegbar ist.
4. Hängefördersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppeinrichtung (15, 32) einen durch eine Feder (19, 34) in eine Schlepp-Position
belasteten Schlepphebel enthält.
5. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungs- und Leiteinrichtung einen in und außer Eingriff mit der Spule
(1) bewegbare Abstreifeinrichtung (16, 33) zum Überleiten einer zu vereinzelnden Spule
(1) vom Förderzug (4) an eine leere Spulenposition (RSP) enthält.
6. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für eine leere, vorbestimmte Spulenposition (RSP) ein in den Weg des Spulenwagens
(14, 14′) ragender Anschlag (23a) vorgesehen ist.
7. Hängefördersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Anschlag (23a) eine Rasteinrichtung (18) am Spulenwagen (14) zum Zurückhalten
des Spulenwagens (14) hinter der Bewegung des Förderzuges (4) betätigbar ist.
8. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenwagen (14) ein Schienenstück (17) zur Aufnahme eines an der Spule (1)
angeordneten Halteteils (8) enthält.
9. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifeinrichtung (16) über ein Getriebe (20) mit der Schleppeinrichtung
(15) verbunden und durch die Bewegung der Schleppeinrichtung (15) verschwenkbar ist.
10. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifeinrichtung (33) mit der Schleppeinrichtung (32) über ein Gestänge
(35) verbunden ist.
11. Hängefördersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (35) für einen Eingriff mit dem Anschlag (23a) ausgebildet ist,
wobei das Gestänge (35) durch den Anschlag (23a) derart auslenkbar ist, daß die Schleppeinrichtung
(32) außer Eingriff mit dem Förderzug (4) und die Abstreifeinrichtung (33) in Eingriff
mit der Spule (1) bringbar ist.
12. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungs- und Leiteinrichtung einen Drehteller (30) mit mindestens einer
Aufnahmeeinrichtung (31a) für eine Spule (1) enthält, der bei Bewegung des Förderzuges
(4) drehbar ist.
13. Hängefördersystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (30) mit einem Ritzel (39) verbunden ist, das mit einer Zahnstange
(40) kämmt.
14. Hängefördersystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung eine im Umfang des Drehtellers (30) ausgebildete Aufnahmenut
(31) enthält, die bei der Drehung des Drehtellers (30) jeweils eine der Spulen (1)
aufnimmt.
15. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenpositionen (RSP, SSP1, SSP2) auf einer Querschiene (2) in einer Spinnmaschine
angeordnet sind.
16. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (23a) an einer an der vorbestimmten Spulenposition (RSP) vorgesehenen,
verschiebbaren Leiste angeordnet ist, die eine Anschlagfläche (25c) für die Spule
(1) zum Rücksetzen des Anschlags aus dem Weg des Spulenwagens (14, 14′) beim Überführen
der Spule (1) in die vorbestimmte Spulenposition (RSP) enthält.
17. Hängefördersystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (23) durch eine Feder (24) in Richtung auf den Weg des Spulenwagens
(14, 14′) belastet ist.
18. Hängefördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungs- und oder Überleitbewegung aus einer Bewegung von Spulenwagen
(14, 14′) oder Förderzug (4) angeleitet ist.
19. Halterung für Spulen an einem Transportmittel eines Hängefördersystems, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet durch ein erstes, mit dem Transportmittel (5, 6) verbundenes Halteteil (7), ein zweites,
mit der Spule (1) verbundenes Halteteil (8) und eine zwischen dem ersten und dem zweiten
Halteteil (7, 8) ausgebildete, lösbare Verbindungseinrichtung (7b, 8b).
20. Halterung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung (7b, 8b) jeweils mindestens eine Auflagefläche an
jedem Halteteil (7, 8) aufweist, wobei die Auflagefläche des zweiten Halteteils (8)
die Auflagefläche des ersten Halteteils (7) übergreift.
21. Halterung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten und dem zweiten Halteteil (7, 8) eine Verriegelungseinrichtung (10,
11, 12) mit einem an einem der Halteteile (7) angeordneten, gegen die Kraft einer
Feder (12) bewegbaren, und mit einer Ausnehmung am anderen Halteteil (8) in Eingriff
bringbaren Vorsprung (11) vorgesehen ist.
22. Halterung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sicherungsstift (10) vorgesehen ist, der zum selbsttätigen Lösen der Verriegelungseinrichtung
mit dem Vorsprung (11) fest verbunden ist.
23. Halterung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Halteteil (8) wenigstens eine Lauffläche zum Eingriff mit einer Schiene
(17) aufweist.
24. Halterung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Halteteil (8) zwei sich nach oben in eine Ausnehmung (7a) des Halteteils
(7) hineinerstreckende, parallele Arme aufweist, die mit jeweils einer eine Auflagefläche
tragenden Leiste (b) jeweils eine mit einer korrespondierenden Auflagefläche versehene
Leiste (7b) des ersten Halteteils (7) übergreifen, und daß im zweiten Halteteil (8)
eine sich durch das Halteteil (8) erstreckende Durchbrechung (8c) vorgesehen ist,
deren Form an die Form einer Schiene (17) angepaßt ist.