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EP 0 380 948 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.08.1990 Patentblatt 1990/32 |
(22) |
Anmeldetag: 13.01.1990 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
28.01.1989 DE 8900989 U
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Anmelder: Correcta GmbH |
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D-34526 Bad Wildungen (DE) |
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Erfinder: |
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- Schmitz, Wolfgang
D-5000 Köln 60 (DE)
- Strasser, Josef
D-3593 Edt.-Affoldern (DE)
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Vertreter: Müller, Heinz-Gerd (DE) et al |
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In der Schlade 18 D-51467 Bergisch-Gladbach D-51467 Bergisch-Gladbach (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Dach für Wohn- und Industriegebäude |
(57) Bei einem Dach für Wohn- und Industriegebäude, welches einen preiswerten und sicheren
Schutz seiner mit diffusionsoffenen Bahnen (5) belegten Dämmstoffplatten (2) gegen
Flugschnee und Tauniederschlag bietet, wobei auch noch die Gefahr von Beschädigungen
der Überlappungen (6) der Bahnen (5) herabgesetzt ist, nimmt die Kenngröße µ · s von
innen nach außen ab, und zwar ist sie außer im Bereich der Überlappungen (6) kleiner
als 4 m und die Bahnen (5) bestehen aus einem mit einer wasserableitenden, aber wasserdampfdurchlässigen
Beschichtung versehenem Faservlies (42) aus organischen Fasern, worauf eine Distanzlattung
(29) bzw. eine Konterlattung (8) mit einer Traglattung (9) und darauf eine Dachdeckung
(10) angeordnet sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Dach für Wohn- und Industriegebäude gemäß Oberbegriff
des Schutzanspruches 1.
[0002] Solche Dächer sind in einschaliger Ausführung aus dem Dokument EP-B1-46 943 bekannt.
Dabei bildet die Dachbahn die Dachhaut und muß entsprechende Festigkeitseigenschaften
aufweisen. Es ist also ein hochfestes, teures Bahnmaterial erforderlich. Für zweischalige
Dächer wäre dieses Bahnmaterial viel zu aufwendig.
[0003] Es besteht die Aufgabe, ein Dach für Wohn- und Industriegebäude zu schaffen, welches
einen preiswerten und sicheren Schutz der Dämmstoffplatten gegen Flugschnee, Treibregen
und Tauniederschlag bietet, wobei auch noch die Gefahr von Beschädigungen der Überlappungen
der Bahn herabgesetzt wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Kennzeichen des Patentanspruches 1.
[0005] Die Verwendung eines Faservlieses aus organischen Fasern gewahrleistet, daß die Überlappungen
der Bahnen beim Hantieren während Transport und Lagerung nicht einreißen. Solche
organischen Fasern haben gegenüber Glasfasern den Vorteil, daß sie nicht brechen.
Es war überraschend, daß auch ein beschichtetes Faservlies aus organischen Fasern
ausreichende wasserableitende Eigenschaften aufweist und dabei die notwendige hohe
Reißfestigkeit besitzt. Das Faservlies sollte ein Flächengewicht von 50 bis 150
g/m², vorzugsweise von 90 bis 120 g/m² aufweisen. Als Fasermaterial eignen sich insbesondere
Polyamid, Polypropylen und Polyester. Die Reißfestigkeit nach DIN 53 857 sollte mindestens
200/200 N/5 cm betragen. Die Beschichtung des Faservlieses besteht vorzugsweise aus
thermoplastischem Polyurethan, mineralisch gefülltem Latex oder einer Acrylatdispersion
mit einem Flächengewicht von 50 bis 300 g/m², vorzugsweise von 150 bis 240 g/m².
[0006] In der Zeichnung ist das neue Dach anhand von Ausführungsbeispielen rein schematisch
dargestellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Dach eines Wohngebäudes in räumlicher Darstellung,
Fig. 2 das Dach eines Industriegebäudes in räumlicher Darstellung und
Fig. 3 den Aufbau der Bahn in der Stirnansicht.
[0007] In Fig. 1 besteht das Dach aus Sparren 1 als Tragkonstruktion, auf denen Dämmplatten
2 aus Polyurethanhartschaumstoff angeordnet sind. Diese sind an zwei aneinandergrenzenden
Seiten mit Federn 3 und an den anderen beiden aneinandergrenzenden Seiten mit entsprechenden
Nuten 4 versehen, so daß die Dämmplatte 2 nach dem Verlegen eine geschlossene Lage
bildet. Auf den Dämmplatten 2 ist eine Lage aus Bahnen 5 angeordnet, welche an zwei
aneinandergrenzenden Seiten der Dämmplatte 2 Überlappungen 6 aufweisen. Diese Überlappungen
6 sind jeweils durch Klebeverbindungen 7 mit den Bahnen 5 der angrenzenden Dämmplatten
2 abdichtend verbunden, so daß Flugschnee, Treibregen und Tauniederschlag nicht eindringen
können. Die Bahnen 5 bestehen aus einem Vlies aus Polyesterfasern und weisen eine
Beschichtung aus thermoplastischem Polyurethan auf. Auf der Lage aus Bahnen 5 ist
eine Konterlattung 8 angeordnet, auf der Traglatten 9 für Dachpfannen 10 als Dacheindeckung
angeordnet sind.
[0008] Gemäß Fig. 2 weist das Dach eine Tragkonstruktion aus Bindern 21 und Pfetten 22 auf.
Darauf sind Dämmplatten 23 aus Polystyrolhartschaumstoff angeordnet. Diese sind an
zwei aneinandergrenzenden Seiten mit Federn 24 und an den anderen beiden aneinandergrenzenden
Seiten mit entsprechenden Nuten 25 versehen, so daß die Dämmplatten 23 nach dem Verlegen
eine geschlossene Lage bilden. Auf den Dämmplatten 23 ist eine Lage aus Bahnen 26
angeordnet, welche an zwei aneinandergrenzenden Seiten der Dämmplatten 23 Überlappungen
27 aufweisen. Diese Über lappungen 27 sind jeweils durch Klebeverbindungen 28 mit
den Bahnen 26 der angrenzenden Dämmplatten 23 dicht verbunden, so daß Flugschnee,
Treibregen und Tauniederschlag nicht eindringen können. Auf den Bahnen 25 sind über
den Pfetten 22 Distanzleisten 29 für eine Welleindeckung 30 angeordnet, welche mittels
Schrauben 31 an den Pfetten 22 gehalten ist.
[0009] In Fig. 3 besteht die Bahn 41 aus einem Vlies 42 aus Polyamidfasern und einer Beschichtung
43 aus thermoplastischem Polyurethan.
Dach für Wohn- und Industriegebäude, bestehend aus einer massiven oder anderen Tragkonstruktion,
einer Lage Dämmstoffplatten mit einer darauf angeordneten Lage von diffusionsoffenen
Bahnen, wobei jede Dämmstoffplatte an einer Längs- und einer Querseite Überlappungen
der Bahnen aufweist, und eine gesonderte Lage, die als Dampfsperre wirkt, fehlt und
die Kenngröße µ · s mit µ als Diffusionswiderstandszahl und s als Lagendicke des Baustoffes
der übereinanderliegenden Lagen von innen nach außen abnimmt, wobei die außer im Bereich
der Überlappung mit den darunter angeordneten Dämmstoffplatten fest verbundene Bahn
bei einer Kenngröße µ · s kleiner als 4 m, insbesondere kleiner als 1,5 m, gegen Flugschnee,
Tauwasserniederschlag sowie Treibregen durch Verklebungen der Überlappungen dicht
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnen (5, 26, 41) aus einem mit
einer wasserableitenden aber wasserdampfdurchlässigen Beschichtung (43) versehenem
Faservlies (42) aus organischen Fasern besteht, daß darauf eine Distanzlattung (29)
bzw. eine Konterlattung (8) mit einer Traglattung (9), und darauf eine Dachdeckung
(10, 30) angeordnet sind.

