(19)
(11) EP 0 380 948 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.1990  Patentblatt  1990/32

(21) Anmeldenummer: 90100699.9

(22) Anmeldetag:  13.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 7/20, E04D 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.01.1989 DE 8900989 U

(71) Anmelder: Correcta GmbH
D-34526 Bad Wildungen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Wolfgang
    D-5000 Köln 60 (DE)
  • Strasser, Josef
    D-3593 Edt.-Affoldern (DE)

(74) Vertreter: Müller, Heinz-Gerd (DE) et al
In der Schlade 18
D-51467 Bergisch-Gladbach
D-51467 Bergisch-Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dach für Wohn- und Industriegebäude


    (57) Bei einem Dach für Wohn- und Industriegebäude, welches ei­nen preiswerten und sicheren Schutz seiner mit diffusionsoffenen Bahnen (5) belegten Dämmstoffplatten (2) gegen Flugschnee und Tauniederschlag bietet, wobei auch noch die Gefahr von Beschädigungen der Überlappungen (6) der Bahnen (5) herabgesetzt ist, nimmt die Kenngröße µ · s von innen nach außen ab, und zwar ist sie außer im Bereich der Überlappungen (6) klei­ner als 4 m und die Bahnen (5) bestehen aus einem mit einer wasserableitenden, aber wasserdampfdurchlässi­gen Beschichtung versehenem Faservlies (42) aus organischen Fasern, worauf eine Distanzlattung (29) bzw. eine Konterlattung (8) mit einer Traglattung (9) und darauf eine Dachdeckung (10) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Dach für Wohn- und Industrie­gebäude gemäß Oberbegriff des Schutzanspruches 1.

    [0002] Solche Dächer sind in einschaliger Ausführung aus dem Dokument EP-B1-46 943 bekannt. Dabei bildet die Dachbahn die Dachhaut und muß entsprechende Festigkeitseigen­schaften aufweisen. Es ist also ein hochfestes, teures Bahnmaterial erforderlich. Für zweischalige Dächer wäre dieses Bahnmaterial viel zu aufwendig.

    [0003] Es besteht die Aufgabe, ein Dach für Wohn- und Industriegebäude zu schaffen, welches einen preiswerten und sicheren Schutz der Dämmstoffplatten gegen Flug­schnee, Treibregen und Tauniederschlag bietet, wobei auch noch die Gefahr von Beschädigungen der Über­lappungen der Bahn herabgesetzt wird.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Kennzeichen des Patent­anspruches 1.

    [0005] Die Verwendung eines Faservlieses aus organischen Fasern gewahrleistet, daß die Überlappungen der Bahnen beim Hantieren während Transport und Lagerung nicht ein­reißen. Solche organischen Fasern haben gegenüber Glas­fasern den Vorteil, daß sie nicht brechen. Es war über­raschend, daß auch ein beschichtetes Faservlies aus organischen Fasern ausreichende wasserableitende Eigen­schaften aufweist und dabei die notwendige hohe Reiß­festigkeit besitzt. Das Faservlies sollte ein Flächen­gewicht von 50 bis 150 g/m², vorzugsweise von 90 bis 120 g/m² aufweisen. Als Fasermaterial eignen sich ins­besondere Polyamid, Polypropylen und Polyester. Die Reißfestigkeit nach DIN 53 857 sollte mindestens 200/200 N/5 cm betragen. Die Beschichtung des Faser­vlieses besteht vorzugsweise aus thermoplastischem Polyurethan, mineralisch gefülltem Latex oder einer Acrylatdispersion mit einem Flächengewicht von 50 bis 300 g/m², vorzugsweise von 150 bis 240 g/m².

    [0006] In der Zeichnung ist das neue Dach anhand von Aus­führungsbeispielen rein schematisch dargestellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 das Dach eines Wohngebäudes in räumlicher Darstellung,

    Fig. 2 das Dach eines Industriegebäudes in räumlicher Darstellung und

    Fig. 3 den Aufbau der Bahn in der Stirnansicht.



    [0007] In Fig. 1 besteht das Dach aus Sparren 1 als Trag­konstruktion, auf denen Dämmplatten 2 aus Polyurethan­hartschaumstoff angeordnet sind. Diese sind an zwei aneinandergrenzenden Seiten mit Federn 3 und an den anderen beiden aneinandergrenzenden Seiten mit ent­sprechenden Nuten 4 versehen, so daß die Dämmplatte 2 nach dem Verlegen eine geschlossene Lage bildet. Auf den Dämmplatten 2 ist eine Lage aus Bahnen 5 angeordnet, welche an zwei aneinandergrenzenden Seiten der Dämm­platte 2 Überlappungen 6 aufweisen. Diese Überlappungen 6 sind jeweils durch Klebeverbindungen 7 mit den Bahnen 5 der angrenzenden Dämmplatten 2 abdichtend verbunden, so daß Flugschnee, Treibregen und Tauniederschlag nicht eindringen können. Die Bahnen 5 bestehen aus einem Vlies aus Polyesterfasern und weisen eine Beschichtung aus thermoplastischem Polyurethan auf. Auf der Lage aus Bahnen 5 ist eine Konterlattung 8 angeordnet, auf der Traglatten 9 für Dachpfannen 10 als Dacheindeckung angeordnet sind.

    [0008] Gemäß Fig. 2 weist das Dach eine Tragkonstruktion aus Bindern 21 und Pfetten 22 auf. Darauf sind Dämmplatten 23 aus Polystyrolhartschaumstoff angeordnet. Diese sind an zwei aneinandergrenzenden Seiten mit Federn 24 und an den anderen beiden aneinandergrenzenden Seiten mit entsprechenden Nuten 25 versehen, so daß die Dämmplatten 23 nach dem Verlegen eine geschlossene Lage bilden. Auf den Dämmplatten 23 ist eine Lage aus Bahnen 26 ange­ordnet, welche an zwei aneinandergrenzenden Seiten der Dämmplatten 23 Überlappungen 27 aufweisen. Diese Über­ lappungen 27 sind jeweils durch Klebeverbindungen 28 mit den Bahnen 26 der angrenzenden Dämmplatten 23 dicht ver­bunden, so daß Flugschnee, Treibregen und Taunieder­schlag nicht eindringen können. Auf den Bahnen 25 sind über den Pfetten 22 Distanzleisten 29 für eine Wellein­deckung 30 angeordnet, welche mittels Schrauben 31 an den Pfetten 22 gehalten ist.

    [0009] In Fig. 3 besteht die Bahn 41 aus einem Vlies 42 aus Polyamidfasern und einer Beschichtung 43 aus thermo­plastischem Polyurethan.


    Ansprüche

    Dach für Wohn- und Industriegebäude, bestehend aus einer massiven oder anderen Tragkonstruktion, einer Lage Dämm­stoffplatten mit einer darauf angeordneten Lage von diffusionsoffenen Bahnen, wobei jede Dämmstoffplatte an einer Längs- und einer Querseite Überlappungen der Bahnen aufweist, und eine gesonderte Lage, die als Dampfsperre wirkt, fehlt und die Kenngröße µ · s mit µ als Diffusionswiderstandszahl und s als Lagendicke des Baustoffes der übereinanderliegenden Lagen von innen nach außen abnimmt, wobei die außer im Bereich der Über­lappung mit den darunter angeordneten Dämmstoffplatten fest verbundene Bahn bei einer Kenngröße µ · s kleiner als 4 m, insbesondere kleiner als 1,5 m, gegen Flug­schnee, Tauwasserniederschlag sowie Treibregen durch Verklebungen der Überlappungen dicht ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnen (5, 26, 41) aus einem mit einer wasserableitenden aber wasserdampf­durchlässigen Beschichtung (43) versehenem Faservlies (42) aus organischen Fasern besteht, daß darauf eine Distanzlattung (29) bzw. eine Konterlattung (8) mit einer Traglattung (9), und darauf eine Dachdeckung (10, 30) angeordnet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht