[0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einer Trägerfolie
auf ein Substrat mit einem Gehäuse, in dem jeweils auf einem drehbar im Gehäuse gelagerten
Drehbolzen aufgesteckt eine Vorratsspule und eine Aufwickelspule für die Trägerfolie
aufgenommen sind, wobei wenigstens einer Spule eine Rücklaufsperre zugeordnet ist,
die beiden Drehbolzen über eine Verzahnung mit einer in Drehrichtung wirksamen Rutschkupplung
miteinander gekoppelt sind und die von der Vorratsspule abwickelbare Trägerfolie
über ein aus dem Gehäuse herausragendes, zum Andrücken der Trägerfolie mit deren
Filmseite auf das Substrat vorgesehenes Auftragselement und von diesem zurück in
das Gehäuse auf die Aufwickelspule geführt ist.
[0002] Bei derartigen bekannten Geräten sind wie bei einer Tonbandkassette eine Vorratsspule
und eine Aufwickelspule in einer Ebene nebeneinander liegend angeordnet, wobei auf
der Vorratsspule einseitig eine mit einem Klebstoffilm beschichtete Trägerfolie aufgewickelt
ist. Die einer Tonbandkassetten-Leerspule vergleichbare Aufwickelspule ist zur Aufnahme
der verbrauchten Trägerfolie bestimmt. Beide Spulen sind in einem aufmachbaren Gehäuse
angeordnet, wodurch ein Auswechseln der Vorratsspule und Entfernen der Aufwickelspule
möglich ist.
[0003] An der Gehäuseaußenseite ist ein herausragendes Auftragselement angeordnet, über
dessen dem Substrat zugewandte Kante die beschichtete Trägerfolie geführt wird. Dieses
Auftragselement wird auf das Substrat aufgesetzt, auf welches der Klebstoff aufzubringen
ist. Durch die Relativbewegung zwischen Gerät und Substrat wird der Klebstoffilm
von der Trägerfolie getrennt, welche gleichzeitig klebstofffrei von der Aufwickelrolle
wieder aufgewickelt wird. Funktionsfähig ist ein solches Gerät nur, wenn das Trägerband
jederzeit ausreichend gespannt ist. Dazu sind die Vorratsspule und die Aufwickelspule
über eine Antriebsverbindung miteinander verbunden, welche eine Rutschkupplung aufweist.
Dabei ist die Antriebsverbindung derart ausgelegt, daß, wie bei einem Tonbandgerät,
sich die Aufwickelspule so rasch zu drehen versucht, daß sie nicht nur das von der
Vorratsspule abgezogene Trägerband aufnimmt, sondern dieses auch noch stramm gespannt
hält.
[0004] Ein solches Gerät ist beispielsweise aus der DE-OS 36 38 722 bekannt. Bei diesem
Gerät ist die Antriebsverbindung als Verzahnung ausgebildet, wobei die beiden Rollen
auf im Gehäuse gelagerten Drehbolzen sitzen. Das Zahnrad des Drehbolzens für die Aufwickelspule
ist dabei kleiner als das Zahnrad des Drehbolzens für die Vorratsspule, so daß sich
die Aufwickelspule zwangsläufig schneller dreht und somit das Trägerband spannt. Während
das Zahnrad für die Aufwickelspule einteilig mit dem entsprechenden Drehbolzen ausgebildet
ist, sind der Drehbolzen für die Vorratsrolle und das entsprechende Zahnrad als Einzelteile
ausgeführt, die über eine aufwendige Rutschkupplung miteinander verbunden sind. Dabei
besteht die Rutschkupplung aus federnden Klinken, die am Antriebszahnrad befestigt
sind, und einem Vorratsspulenaufnahmedorn mit innen ausgebildeter Keilnabe, in welche
die Klinken eingreifen. Die Antriebsverbindung mit Rutschkupplung ist demnach relativ
kompliziert und insbesondere mehrteilig ausgebildet, wodurch die Herstellung aufwendig
und somit kostenintensiv ist, was für einen derartigen Massenartikel von entscheidendem
Nachteil ist.
[0005] Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein derartiges Handgerät dahingehend
zu verbessern, daß die Anzahl der Bauteile verringert und die Herstellung vereinfacht
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Handgerät der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Verzahnung jeweils in den Drehbolzen integriert und die Rutschkupplung
als Bestandteil der Verzahnung ausgebildet ist.
[0007] Durch diese Ausbildung wird die Anzahl der Bauteile verringert und die Herstellung
vereinfacht, so daß die Herstel lungskosten für ein derartiges Handgerät wesentlich
verringert werden. Das erfindungsgemäße Handgerät weist lediglich jeweils einen
Drehbolzen mit integrierter Verzahnung für die Vorratsspule bzw. die Aufwickelspule
auf und benötigt keine zusätzlichen Elemente für die Rutschkupplung.
[0008] Nach einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Zähne des Drehbolzens für die Vorratsspule mit lamellenförmigen Zahnhälsen
im Bereich zwischen dem Zahnkranz und den Zahnflanken ausgebildet sind, und daß
die Zähne beider Drehbolzen im Bereich der Zahnflanken in der Ebene senkrecht zu diesen
abgeschrägt sind, derart, daß die Zähne des Drehbolzens für die Vorratsspule bei
einer Geschwindigkeitsdifferenz über die Zähne des Drehbolzens für die Aufwickelspule
rutschbar sind.
[0009] Diese Ausgestaltung der Rutschkupplung ist besonders einfach. Die Rutschkupplung
besteht nicht aus einem separaten Element, sondern ist direkt Bestandteil der Verzahnung.
Dabei können die durch die lamellenförmige Ausbildung ihrer Zahnhälse federbaren,
abgeschrägten Zähne der Vorratsspule über die entsprechend abgeschrägten Zähne des
Drehbolzens für die Aufwickelspule rutschen. Das Ansprechen der Rutschkupplung ist
über die Federeigenschaften der Zähne des Drehbolzens für die Vorratsspule steuerbar.
Die Federeigenschaften sind dabei durch die Ausgestaltung der lamellen förmigen
Zahnhälse beeinflußbar, wobei je nach den gestellten Anforderungen die Länge und
Dicke der Zahnhälse sowie deren Lamellenform variiert werden können.
[0010] In Verbindung mit dieser Ausgestaltung der Rutschkupplung sieht die Erfindung weiterhin
vor, daß die Rücklaufsperre der Verzahnung des Drehbolzens für die Vorratsspule zugeordnet
ist, wobei besonders vorteilhaft die Rücklaufsperre im Bereich unterhalb der abgeschrägten
Zähne als entsprechend abgeschrägtes Gehäuseelement ausgebildet sein kann, derart,
daß die Zähne des Drehbolzens nur in Drehrichtung über das Gehäuseelement rutschbar
sind. Es bedarf somit keiner zusätzlichen Einrichtungen zum Vorsehen der ein falsches
Betätigen des Gerätes verhindernden Rücklaufsperre, vielmehr ist lediglich ein abgeschrägtes,
zahnförmiges Gehäuseelement notwendig, über welches die federbaren Zähne in Drehrichtung
rutschen, in Gegendrehrichtung jedoch blockiert werden.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung ein erfindungsgemäßes Handgerät,
Fig. 2 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Antriebsverbindung des Gerätes,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß Pfeil IV in Fig. 2 und
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 2.
[0012] Ein Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einem Trägerband 1 auf ein nur angedeutetes
Substrat 2 weist ein Gehäuse auf, das von zwei Gehäusehälften gebildet ist, von einer
unteren Gehäusehälfte 3a und einer oberen Gehäusehälfte 3b. Die beiden Gehäusehälften
3a und 3b sind mittels Zapfen 4 in der Gehäusehälfte 3b und entsprechenden Zapfenaufnahmen
5 der Gehäusehälfte 3a zu einem gemeinsamen Gehäuse zusammensteckbar.
[0013] In der unteren Gehäusehälfte 3a sind zwei Lagerzapfen 6, 7 für Drehbolzen 8, 9 ausgebildet.
Dabei ist zusätzlich im Fußbereich des Lagerzapfens 6 eine ringförmige Auflage 10
angeformt. Das Gehäuse weist außerdem ein herausragendes Auftragselement 11 für das
Trägerband 1 auf, das von dreieckförmig zulaufenden Führungsleisten 12a bzw. 12b
in beiden Gehäusehälften sowie einer Auftragsrolle 13 gebildet ist. Diese Auftragsrolle
13 ist drehbar in einem Zapfen gelagert, welcher aus einem Stift 14 der Gehäusehälfte
3b und einer Hülse 15 der Gehäusehälfte 3a gebildet ist, wobei dieser Zapfen beim
Zusammenfügen der Gehäusehälften entsteht.
[0014] Ferner sind in beiden Gehäusehälften an den Außenflächen Griffflächen 16a, 16b ausgebildet.
Zusätzlich weist die Gehäusehälfte 3b im dem Lagerzapfen 6 zugewandten Bereich eine
langlochförmige Öffnung 17 auf, durch welche man in das Gehäuseinnere blicken kann.
[0015] Die Drehbolzen 8, 9 sind einstückig mit einer Verzahnung 18 bzw. 19 ausgebildet,
wobei Zähne 20 der Verzahnung 18 größer als Zähne 21 der Verzahnung 19 sind. Zusätzlich
ist am Fuße des Drehbolzens 9 unterhalb der Verzahnung 19 eine scheibenförmige Platte
22 angeformt. Die Drehbolzen 8, 9 sind entsprechend auf die Lagerzapfen 6, 7 aufsetzbar
und nach Zusammenfügen der Gehäusehälften 3a, 3b ohne Axialspiel drehbar im Eingriff
miteinander stehend gelagert, wobei auch in der Gehäusehälfte 3b entsprechende Lagereinrichtungen
ausgeformt sein können, die nicht dargestellt sind.
[0016] Auf den Drehbolzen 8 ist eine das Trägerband 1 tragende Vorratsspule 23 und auf den
Drehbolzen 9 eine das Trägerband 1 nach dem Auftragen des Klebstoffes auf das Substrat
2 aufwickelnde Aufwickelspule 24 aufsteckbar, wobei die Spulen jeweils drehfest mit
den Drehbolzen verbunden sind, was in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist.
[0017] Durch Zusammensetzen aller in Fig. 1 in Explosionsdarstellung gezeigten Einzelteile
wird die Funktionsfähigkeit des Handgerätes hergestellt. Dabei sind die Drehbolzen
8, 9 mittels nicht näher dargestellter Arretierungen axial gesichert auf den Lagerzapfen
6, 7 angeordnet. Eine vollständig mit Trägerband versehene Vorratsspule 23 und die
das Anfangsende des Trägerbandes 1 aufnehmende Aufwickelspule 24 werden bei einer
Neubefüllung des Handgerätes entsprechend auf die Drehbolzen 8 bzw. 9 aufgesetzt,
wobei das Trägerband dann in der in der Zeichnung dargestellten Form ausgehend von
der Vorratsrolle 23 um das Auftragselement 11 herum aus dem Gehäuse geführt und von
dort zurück auf die Aufwickelrolle 24 geleitet wird. Dabei ist das Trägerband 1 um
die Führungsleisten 12a, 12b sowie die Auftragsrolle 13 herumgeführt. Durch Aufsetzen
der oberen Gehäusehälfte 3b ist das Handgerät betriebsbereit, wobei durch die Öffnung
17 jederzeit die noch auf der Vorratsrolle 8 aufgerollte Menge an Trägerband 1 feststellbar
ist.
[0018] Die Fig. 2 bis 5 zeigen die Antriebsverbindung zwischen dem Drehbolzen 8 für die
Vorratsspule 23 und dem Drehbolzen 9 für die Aufwickelspule 24. Die Verzahnungen
18, 19 der Drehbolzen 8, 9 sind dabei so ausgebildet, daß sie gleichzeitig als Rutschkupplung
dienen. Dazu sind die Zähne 20, 21 in besonderer Weise geformt, wie am besten aus
Fig. 4 hervorgeht. Die Zähne 20 der Verzahnung 18 und 21 der Verzahnung 19 sind im
Überlappungsbereich in der Ebene senkrecht zu den Zahnflanken jeweils mit der gleichen
Steigung abgeschrägt ausgebildet, und zwar derart, daß in Drehrichtung (Pfeil 25
in Fig. 2) ihre abgeschrägten Flächen 26, 27 in Kontakt kommen, wobei bei einem Geschwindigkeitsunterschied
zwischen beiden Verzahnungen die Zähne 20 mit ihrer jeweiligen schrägen Fläche 26
über die schräge Flächen 27 der Zähne 21 rutschen.
[0019] Ermöglicht wird dieses Rutschen durch eine flexible Ausgestaltung der Zähne 20 der
Verzahnung 18. Dazu sind die vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Zähne 20 im
Bereich ihres Zahnhalses 28 zwischen dem Zahnkranz 29 und den Zahnflanken 30 lamellenförmig
ausgebildet (Fig. 3), wobei die Materialaussparung mit 31 bezeichnet ist. Mittels
dieser lamellenförmigen Zahnhälse 28 ist es möglich, daß die Zähne 20 entlang ihrer
schrägen Flächen 26 auf den schrägen Flächen 27 der Zähne 21 rutschen können, d.h.
es wird auf eine besonders einfache Weise ohne zusätzliche Elemente eine Rutschkupplung
bereitgestellt, die direkt in die Verzahnung integriert ist.
[0020] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 5 hervorgeht, ist mit dieser speziellen Ausgestaltung
der Zähne 20 der Verzahnung 18 auch eine besonders einfache Rücklaufsperre realisiert:
[0021] Im Bereich unterhalb der abgeschrägten Zähne 20 ist dazu ein entsprechend abgeschrägtes
Gehäuseelement 32 mit schräger Fläche 33 ausgebildet, das Bestandteil der unteren
Gehäusehälfte 3a ist. In Drehrichtung können die Zähne 20 der Verzahnung 18 aufgrund
ihrer Federeigenschaft mit ihren schrägen Flächen 26 über die schräge Fläche 33 des
Gehäuseelementes 32 rutschen. Dagegen wird ein Drehen der Zähne 20 in entgegengesetzte
Richtung durch das Gehäuseelement 32 blockiert.
[0022] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist durch die Auflage des Drehbolzens 8 auf der ringförmigen
Auflage 10 des Lagerzapfens 6 eine entsprechende axiale Zuordnung der beiden Verzahnungen
18 und 19 zueinander gewährleistet, so daß die schrägen Flächen 26 und 27 der Zähne
20 und 21 entsprechend in Kontakt kommen, d.h. einerseits die Antriebsfunktion zwischen
den beiden Drehbolzen 8 und 9 und andererseits die Rutschkupplungsfunktion erfüllen.
[0023] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken
zu verlassen. So kann insbesondere das Gehäuse im Hinblick auf Form und auf Ausgestaltung
des Auftragselementes anders gestaltet sein. Außerdem können die Spulen 23 und 24
auch in einer Kassette angeordnet sein u. dgl. mehr.
1. Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einer Trägerfolie auf ein Substrat mit
einem Gehäuse, in dem jeweils auf einem drehbar im Gehäuse gelagerten Drehbolzen aufgesteckt
eine Vorratsspule und eine Aufwickelspule für die Trägerfolie aufgenommen sind, wobei
wenigstens einer Spule eine Rücklaufsperre zugeordnet ist, die beiden Drehbolzen über
eine Verzahnung mit einer in Drehrichtung wirksamen Rutschkupplung miteinander gekoppelt
sind und die von der Vorratsspule abwickelbare Trägerfolie über ein aus dem Gehäuse
herausragendes, zum Andrücken der Trägerfolie mit deren Filmseite auf das Substrat
vorgesehenes Auftragselement und von diesem zurück in das Gehäuse auf die Aufwickelspule
geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzahnung (18,19) jeweils in den Drehbolzen (8,9) integriert und die Rutschkupplung
als Bestandteil der Verzahnung (18,19) ausgebildet ist.
2. Handgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (20) des Drehbolzens (8) für die Vorratsspule (23) mit lamellenförmigen
Zahnhälsen (28) im Bereich zwischen dem Zahnkranz (29) und den Zahnflanken (30) ausgebildet
sind, und daß die Zähne (20,21) beider Drehbolzen (8,9) im Bereich der Zahnflanken
in der Ebene senkrecht zu diesen abgeschrägt (26,27) sind, derart, daß die Zähne (20)
des Drehbolzens (8) für die Vorratsspule (23) bei einer Geschwindigkeitsdifferenz
über die Zähne (21) des Drehbolzens (9) für die Aufwickelspule (24) rutschbar sind.
3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rücklaufsperre (32) der Verzahnung (18) des Drehbolzens (8) für die Vorratsspule
(23) zugeordnet ist.
4. Handgerät nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rücklaufsperre im Bereich unterhalb der abgeschrägten Zähne (20) als entsprechend
abgeschrägtes Gehäuseelement (32) ausgebildet ist, derart, daß die Zähne (20) des
Drehbolzens (8) nur in Drehrichtung über das Gehäuseelement (32) rutschbar sind.