[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum registergenauen Bearbeiten von Materialbahnen,
insbesondere zur Herstellung von Sicherheitselementen gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sowie Materialbahnen, die als
Halbzeug zur Herstellung von Sicherheitsfäden Verwendung finden können.
[0002] Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit von Banknoten, Wertpapieren, Ausweiskarten
etc. ist es bekannt, diese Dokumente neben anderen Sicherheitsmerkmalen mit Sicherheitsfäden
auszustatten. Bei Papierprodukten werden die Sicherheitsfäden während der Papierherstellung
in die sich bildende Faserschicht eingeführt, während sie bei mehrschichtigen Kunststoffprodukten
zwischen zwei oder mehreren Einzelschichten eingelagert werden.
[0003] Die Sicherheitsfäden werden u. a. mit Druckbildern versehen, die in Fadenlängsrichtung
verlaufen, wobei bekannte derartige Druckbilder in Form von Mustern oder alphanumerischen
Zeichen, optisch wirkenden Strukturen und/oder visuell sichtbaren und/oder nur maschinell
lesbaren Aufdrucken, Zusätzen oder Beschichtungen vorliegen können. Die Druckbilder
erstrecken sich in gleichbleibender Form über die gesamte Fadenlänge, wobei sich
Muster oder Schriftbilder beliebig oft wiederholen. Im folgenden Text stehen Begriffe
wie Druckmuster, Druckbild usw. stellvertretend für beliebige Arten von Kennzeichnungen;
in diesem Sinn sind also auch Prägungen, Stanzungen, Beschichtungen etc. als "Druckbilder"
zu verstehen.
[0004] Aus fertigungstechnischen Gründen werden bedruckte Sicherheitsfäden aus breiten
Folienbahnen hergestellt. Dabei werden zunächst die Folienbahnen mit Druckmustern
bzw. Schriftzügen in parallel laufender Anordnung bedruckt; anschließend werden diese
Folienbahnen in die einzelnen Sicherheitsfäden geschnitten. Da die Fäden in der Regel
nur eine Breite von 0,5 - 1,5 mm aufweisen, ist ein registergenaues Schneiden der
Folie zum Druckbild im allgemeinen mit einem hohem Aufwand verbunden. Man zog es daher
in vielen Fällen vor, die einzelnen Schriftzüge und die Breite der Fäden so zu wählen,
daß sich nach dem Schneiden zumindest immer ein Schriftzug vollständig auf dem geschnittenen
Faden wiederfindet (DE-OS 14 46 851).
[0005] Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, das gewünschte Muster mit größeren
Zwischenräumen auf transparente Folien zu drucken und den Schnitt dann im Zwischenraum
durchzuführen. Nach der Einbettung des Sicherheitsfadens im Papier ist der transparente
Bereich nicht erkennbar, sondern nur das in Fadenlängsrichtung laufende Druckmuster.
Diese Methode hat zur Folge, daß der einzubettende Faden wesentlich breiter sein
muß als der sichtbare Fadenteil. Die Einbettung eines breiten Fadens wirkt sich nachteilig
auf die Qulität der Dokumente und Sicherheitspapiere aus, so sind die Reißfestigkeit
des Papiers und die Haftung des Fadens im Papier herabgesetzt. Außerdem lassen sich
Fäden, die eine bestimmte Breite übersteigen, nicht mehr in der erforderlichen Produktionssicherheit,
d. h. ohne Löcher zu bilden, in das Papier einbetten.
[0006] Ein Verfahren, das in Umgehung der o.g. Probleme eine registergenaue Bearbeitung
von Folienbahnen gestattet, ist z. B. aus der EP-A 0 238 043 bekannt. Gemäß diesem
bekannten Verfahren werden Sicherheitsfäden bzw. die Folienbahnen, die die Sicherheitsfäden
tragen, mit einer mechanisch abgreifbaren längsgerichteten Oberflächenstruktur ausgestattet.
Mit Hilfe von Profilrollen oder ähnlichen Vorrichtungen, die in diese Strukturen eingreifen,
können damit die Folienbahnen in exakter Ausrichtung zu diesen Strukturen weiteren
Bearbeitungsvorrichtungen, wie z. B. Druckvorrichtungen oder Schneidvorrichtungen,
zugeführt werden. Diese Lösung ist aber auf die Anwendung von Folienbahnen mit geeigneten
Ober flächenstrukturen begrenzt bzw. erfordert einen zusätzlichen Verfahrensschritt
zur Aufbringung der Oberflächenstrukturen.
[0007] Andere aus der allgemeinen Drucktechnik bekannte Verfahren bestehen darin, zur Führung
von Materialbahnen aufgedruckte Markierungen zu verwenden. Beim Einlaufen der Materialbahnen
in die Bearbeitungsstation, wie z. B. eine Schneidstation, werden die Lageabweichungen
der Markierungen bezüglich einer Sollposition mit Sensoren abgetastet. Ein daraus
gebildetes Regelsignal wird einem Registerregler zugeführt, der dann eine Lagekorrektur
vornimmt (DE-AS 21 46 492). Diese markierungsgeregelte Positionierung der Bahn weist
aber wesentliche Nachteile auf.
[0008] So ist es notwendig, um Fehlerquellen, insbesondere um ein unerwünschtes Auslaufen
der Materialbahnen zwischen Sensor und Schneidpostion zu vermeiden, den Sensor möglichst
nahe an der eigentlichen Bearbeitungsstelle anzuordnen. Darüber hinaus haben die
Sensoren und die Bearbeitungsstationen in einer räumlich festen Beziehung zueinander
zu stehen, was eine zusätzliche stabile mechanische Verbindung zwischen Maschine
und Sensor erforderlich macht.
[0009] Diese Bedingungen - feste Struktur und bearbeitungsnahe Sensorpositionierung - führen
zu vielfältigen Problemen. In vielen Fällen erlauben es die räumlichen Verhältnisse
nicht, den Sensor in unmittelbarer Nähe zur Bearbeitungsstelle anzuordnen. Falls
es dennoch möglich ist, kommt es zu Problemen bei Wartungs- und Justierarbeiten, da
die Sensoren nur schwer zugänglich sind. Außerdem erhöht sich aufgrund der unmittelbaren
Nähe der an sich empfindlichen Sensoren zur Bearbeitungsvorrichtung die Verschmutzungs-
und Beschädigungsgefahr. Darüber hinaus sind wegen des Platzbedarfs bestehende Schneidmaschinen
nur bedingt mit einer Bahnpositionierung nachrüstbar.
[0010] Ein weiterer und gravierender Nachteil besteht darin, daß gemäß den bekannten Verfahren
die Aufgabe einer präzisen Zuführung der Materialbahn häufig nur unter speziellen
Betriebsbedingungen mit ausreichender Zuverlässigkeit erfüllt werden kann.
[0011] Eine Anordnung zur Ausregelung von Sollageabweichungen besteht bekannterweise aus
einer Zuführungsvorrichtung (Registerregler etc.) und einem Sensorkopf, die in dieser
Reihenfolge von einer mit Steuermarkierungen versehenen Materialbahn passiert wurden
(DE-AS 21 46 692). Die Schneidstation befindet sich wahlweise vor oder hinter dem
Sensorkopf. Der Sensorkopf ermittelt laufend die Abweichungen der Bahnmarkierungen
zu einer Sollposition, bildet ein Regelsignal und gibt es an die Zuführungsvorrichtung
weiter. Die Zuführung korrigiert anhand des Regelsignals die Lage der Materialbahn
relativ zur Schneidstation. Nachteilig an dieser Anordnung ist, daß man je nach den
augenblicklich vorhandenen Parametern der Anordnung - Regelgeschwindigkeit, Sensorempfindlichkeit,
Bahngeschwindigkeit usw. verschiedene Regelcharakteristika erhält. Bei zu geringer
Systemdämpfung oder gleichbedeutend bei Überreaktionen des Registerreglers gerät
die Ausregelung in einen permanent schwingenden Zustand. Bei zu hoher Systemdämpfung
ist die Zeitkonstante der Ausregelung unzureichend groß, wodurch Fehler zu spät korrigiert
werden. Diese Regelung erfordert eine genaue Festlegung der Parameter und arbeitet
nur in einem engen Parameterbereich in der gewünschten Weise. Je enger aber die Toleranzgrenzen
festgelegt sind, um so größer ist der für die Regelung, Produktionsverfahren und -kontrolle
zu treibende Aufwand. Bei vertretbarem Aufwand betragen die erreichbaren Schnittoleranzen
mehrere 1/10 Millimeter.
[0012] Aus Gründen einer hohen Fälschungssicherheit und einer zuverlässigen Papiereinbettung
werden schmale, etwa millimeterbreite Sicherheitsfäden mit einer definierten Plazierung
der Kennzeichnung zur Fadengeometrie gewünscht. Aus den geforderten Fadenabmessungen
resultiert eine nicht zu überschreitende Schnittoleranz von 0,1 Millimeter. Dabei
ist zu beachten, daß die Papierherstellung in langen Bahnen erfolgt und die Sicherheitsfäden
dementsprechend ebenfalls in langen Fäden bereitzustellen sind. Das hat zur Folge,
daß das Bearbeitungsverfahren die Einhaltung der engen Toleranzgrenzen über eine
große Schnittlänge garantieren muß.
[0013] Schneidet man Sicherheitsfäden mit einer Breite im Submillimeterbereich unter Benutzung
der bekannten Regeltechniken, die je nach vorliegenden Verfahrensparametern Abweichungen
von der Sollage äußerst unterschiedlich korrigieren, so ist zur Einhaltung der Toleranzen
mit einem hohen Kontrollaufwand zu arbeiten. Größere Abweichungen können aus den o.g.
Gründen nicht zugelassen werden.
[0014] Die bekannten Regeltechniken sind also für die Herstellung von Sicherheitsfäden
mit einem über die Breite des Fadens exakt plazierten Druckbild nicht oder nur bedingt
anwendbar.
[0015] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Sicherheitsfäden zu schaffen, die in Längsrichtung verlaufende
Druckbilder aufweisen, wobei unter Einhaltung enger Toleranzen und hoher Qualität
eine exakte Ausrichtung dieser Kennzeichnung zur Geometrie des Fadens vorzuliegen
hat. Darüber hinaus soll die aus dem Verfahren resultierende Vorrichtung aufgrund
räumlich flexibler Gestaltungsmöglichkeiten leicht in bestehende Bearbeitungs- oder
Fertigungseinrichtungen integrierbar sein.
[0016] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale
gelöst. Eine Vorrichtung zur Herstellung und Bearbeitung von Sicherheitsfäden ist
Gegenstand eines Nebenanspruchs. Eine Materialbahn, wie sie zur Herstellung und Bearbeitung
von Sicherheitsfäden als Halbzeug verwendet werden kann, ist ebenfalls Gegenstand
eines Nebenanspruchs.
[0017] Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein Verfahren Anwendung findet,
das im technischen Sinn eine Positionssteuerung gestattet, d. h. entsprechend einer
ermittelten Position des Druckbildes zur Bahnkante erhält die Zuführung ein Stellsignal,
wobei die gemeinsame Referenzlinie die Bahnkante ist. Solche Positionssteuerungen
sind im Gegensatz zu Positionsregelungen, die nur auf Abweichungen von Sollwerten
reagieren können, frei von Regelfehlern.
[0018] Ein weiterer Vorteil des erf indungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man in
der Wahl der Plazierung der Sensoren große Freiheiten besitzt. So kann der Sensor
im Prinzip in beliebig großer Entfernung vor der Bearbeitungsstation angeordnet werden.
Für jeden Punkt auf der Folienbahn muß lediglich sichergestellt werden, daß zum Zeitpunkt
seines Einlaufens in die Station das zugehörige Stellsignal an der Zuführung anliegt;
eine konstante Bandgeschwindigkeit, bzw. ein exakter Maschinentakt erleichtert diese
Aufgabe.
[0019] Mit diesem Verfahren lassen sich nun Folienbahnen, auf denen das Druckbild von Sicherheitsfäden
mehrfach in Nebeneinanderlage angeordnet ist, so schneiden, daß jeder aus dieser Folienbahn
ausgeschnittene Faden sein Druckbild in der gewünschten Lage, z. B. in einer Mittenlage,
aufweist.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Schneidprozeß in zwei
Schritten durchgeführt. Die beiden Schritte des Schneidprozesses gliedern sich in
einen Grob- und in einen Feinschnitt. Im ersten Schritt werden aus den meterbreiten
Folienbahnen im Grobschnitt mehrere Folienbänder gleicher Breite ausgeschnitten. Diese
Folienbänder lassen sich aufgrund ihrer konstanten Breite in einfach gebauten, standardisierten
Vorrichtungen sicher an den Bahnkanten führen. Im zweiten Schritt, dem Feinschnitt,
werden aus den Folienbändern dann die einzelnen Sicherheitsfäden geschnitten.
[0021] Vorzugsweise werden die meist transparenten Folien so gestaltet, daß nach einer Anzahl
von Nutzen (Druckbilder einzelner Sicherheitsfäden) ein druckfreier Bereich vorgesehen
wird. In diesem Bereich wird eine zur transparenten Folienbahn kontrastierende Steuerlinie
aufgedruckt. Beim Grobschnitt wird die Folienbahn entlang dieser Steuerlinie in die
Folienbänder geschnitten, wobei die Steuerlinie in ihrer Breite so gewählt ist, daß
die Schnittlinie stets innerhalb dieser Steuerlinie verläuft. Da die Steuerlinie zusammen
mit dem Druckbild aufgedruckt wird, ist gewährleistet, daß die Kanten der Steuerlinien
parallel zu den Druckbildern verlaufen.
[0022] Nach dem Grobschnitt der Folienbahn erhält man damit Folienbänder, die zumindest
an einer Bahnkante eine durchtrennte Steuerlinie aufweisen. Aufgrund der Parallelität
von Druckmuster- und Steuerlinienkante ist die Breite dieser geschnittenen Steuerlinie
ein direktes Maß für den Abstand des Druckbilds zu Bahnkante. Um den Feinschnitt
nun nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchführen zu können, ist es also lediglich
erforderlich, die verbliebene Breite der Steuerlinie zu ermitteln. Der sich daraus
ergebende Meßwert kann dann direkt zur Bildung des Steuersignals für die Zuführungsvorrichtung
verwendet werden. Zur Er mittlung des Meßsignals werden vorzugsweise optische Sensoren,
beispielsweise ein Linienraster aus CCD-Sensoren, verwendet.
[0023] Neben dem Einsatz bei Schneidevorrichtungen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei anderen Prozessen und Materialbahnbearbeitungen einsetzen, z. B. zur Aufbringung
von Prägestrukturen in exakter Ausrichtung zu einem vorab auf eine Folie aufgebrachten
Druckbild, zum Aufbringen von Druckbildern, die bereits vorhandenen Kennzeichnungen
der Materialbahn exakt zugeordnet werden sollen etc.
[0024] Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche und der Beschreibung anhand der Figuren.
[0025] Die Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Sicherheitsfaden,
Fig. 2 eine bedruckte Folienbahn, wie sie als Halbzeug für Sicherheitsfäden verwendet
wird,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Folienbahn aus Fig. 2,
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schneiden von Folienbändern in Seitenansicht,
Fig. 5 eine Zuführungsvorrichtung mit Meßsteuerkreis zum Zuführen von Folienbändern,
Fig. 6 ein Folienband mit Lage der Schnittlinien,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform eines Folienbandes.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Sicherheitsfaden 1, der zur Erhöhung der Fälschungssicherheit
mit einer zur Fadenmitte ausgerichteten Druckbild 2 versehen ist. Das Druckbild besteht
im gezeigten Beispiel aus dem Schriftzug "XYZ", der sich über die Länge des Fadens
wiederholt. Als Material für Sicherheitsfäden werden vorzugsweise durchsichtige Kunststoffe
wie Polyester verwendet. Die Breite der Fäden, die in Papier eingebettet werden,
reicht typischerweise von 0,5 bis 1,5 mm; in Kunststoff eingebettete Fäden weisen
auch größere Breiten auf.
[0027] Die Sicherheitsfäden werden aus Folienbahnen hergestellt, die eine Nutzbreite von
0,5 bis 1,5 m aufweisen. Die Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Folienbahn
3, wie sie als Halbzeug zur Herstellung von Sicherheitsfäden verwendet wird. Das Druckbild
der Folienbahn besteht aus nebeneinander angeordneten Nutzenpaketen 4 mit angrenzenden
oder dazwischenliegenden Steuerlinien 5. Die Nutzenpakete selbst bestehen aus nebeneinanderliegenden
Einzelnutzen, wobei etwa 50 Einzelnutzen, von denen jeder das Druckbild eines Sicherheitsfadens
enthält, ein derartiges Nutzenpaket bilden. Die Steuerlinien befinden sich im druckfreien
Bereich zwischen den Nutzenpaketen und verlaufen parallel dazu.
[0028] In einem ersten Schneidvorgang, dem Grobschnitt, wird die Folienbahn 3 in einzelne
Folienbanden geschnitten, die je ein Nutzenpaket enthalten. Die Justierung der Bahnzuführung
erfolgt dabei anhand der Steuerlinien 5 oder anhand separater Randlinien 6.
[0029] In der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform wird die Folie mittels mehrerer
parallel zueinander ausgerichteten Schneidmessern geschnitten, wobei die Schneid
messer so angeordnet sind, daß der Schnitt jeweils innerhalb dieser Steuerlinien
5 erfolgt.
[0030] Die Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer derartigen Folienbahn 3, mit der in der
Steuerlinie 5 verlaufenden Grobschnittlinie 7. Die Steuerlinie 5 schließt sich dabei
direkt an die Druckbilder 8 der einzelnen Sicherheitsfäden an.
[0031] Die Breite der Steuerlinien ist dabei so bemessen, daß auch unter Beachtung aller
Schnittoleranzen der Verlauf der Grobschnittlinie innerhalb der Steuerlinie über die
gesamte Länge der Bahn gewährleistet ist. Aufgrund der parallelen Anordnung der Messer
werden die Folienbahnen zudem über die gesamte Bahnlänge konstant in einer vorgegebenen
Breite geschnitten.
[0032] Diese Folienbänder werden in einer in Fig. 4 und 5 schematisch gezeigten Vorrichtung
in einem Feinschnittvorgang in die einzelnen Sicherheitsfäden geschnitten. Die während
des Grobschnitts auf Zwischenspeicherrollen 10 aufgerollten Folienbänder werden in
dieser Vorrichtung von diesen Speicherrollen abgezogen und mit Hilfe einer Transportvorrichtung
der Bearbeitungsstation, in diesem Fall eine Schneidstation 12, zugeführt. Diese Schneidstation
12 ist mit einer in den Figuren nicht gezeigten Messerwalze ausgestattet, die aus
einer Vielzahl von scheibenförmigen auf einer Achse gemeinsam angeordneten Messern
besteht. Die Anzahl der Messer ist auf die Anzahl der Einzelnutzen auf dem Folienband
abgestimmt; der Abstand richtet sich nach der gewünschten Sicherheitsfadenbreite.
Beim Durchgang des Folienbands durch diese Schneideinrichtung 12 wird diese Folie
also in eine Vielzahl von Sicherheitsfäden 13 geschnitten, die nach Durchgang der
Rollen 14 voneinander separiert und auf ebenfalls nicht gezeigte einzelne Spulen aufgespult
werden. Im Transportsystem ist eine Ausgleichseinheit 15 vorgesehen, mit deren Hilfe
die Bandgeschwindigkeit konstant auf einem vorbestimmten Wert gehalten werden kann.
[0033] Vor der Schneidvorrichtung ist eine Zuführungsvorrichtung 16 vorgesehen, mit der
das Band 11 in einer vorbestimmten Lage zur Schneidvorrichtung 12, insbesondere zur
Messerwalze, in diese eingeführt werden kann. In einem einfachen Fall besteht diese
Zuführungsvorrichtung aus einer Grundplatte 17, mit zwei zur Bandlaufrichtung parallelen
Reihen von Führungsstiften 18; der gegenseitige Abstand der Reihen ist auf die Bandbreite
abgestimmt, so daß das Band durch beidseitigen Kantenanschlag geführt ist. Die Zuführungsvorrichtung
wird durch eine obere Abdeckung 19 abgeschlossen.
[0034] Abstandselemente, die etwas höher als die Banddicke sind und zwischen der Grundplatte
17 und der Abdeckung 19 liegen, gewährleisten einen ungehinderten Durchlauf des Bandes
durch die Zuführvorrichtung. Die Vorrichtung ist insgesamt z. B. über einen Spindelantrieb
20 lateral zur Bandlaufrichtung verschiebbar. Die Verschiebung wird über ein Stellglied
21, beispielsweise einen Schrittmotor, gesteuert. Durch diese seitliche Verschiebung
der Zuführungsvorrichtung kann das Band damit in einer vorgegebenen geometrischen
Zuordnung zur nachfolgenden Bearbeitungseinrichtung in diese eingeführt werden.
[0035] Die jeweilige Position der Zuführungsvorrichtung 16 wird über einen Meß- und Steuerkreis
ermittelt. Hierzu ist vor der Zuführungsvorrichtung eine Meßeinrichtung 22 vorgesehen,
die im Bereich der angeschnittenen Steuerlinie 5 angeordnet ist und mit deren Hilfe
die Breite dieser Steuerlinie gemessen wird. Als Meßeinrichtung kann z. B. ein CCD-Element
in Verbindung mit entsprechenden elektronischen Schaltkreisen 23 verwendet werden,
die auf der Basis des Meßergebnisses ein Steuersignal für die Positionierung erzeugen.
[0036] Die Breite dieser angeschnittenen Steuerlinie 5 ist ein direktes Maß für den Abstand
der Druckbilder der einzelnen Sicherheitsfäden zur Bandkante 25. Mißt man also die
Breite dieser Steuerlinie, so kann exakt vorausberechnet werden, in welcher Position
das Folienband mit Hilfe der Zuführvorrichtung beim Einlauf in die Bearbeitungsvorrichtung
gehalten werden muß, so daß die Druckbilder der einzelnen Sicherheitsfäden z. B. in
der gewünschten Mittenlage jeweils exakt zwischen zwei Messern einlaufen.
[0037] Die Meßeinrichtung 22 selbst kann in nahezu beliebig großer Entfernung von der Bearbeitungs-
bzw. Zuführungsstation angeordnet werden. Es ist hier lediglich z. B. über eine entsprechende
zeitliche Korrelation dafür zu sorgen, daß die von einem bestimmten Bandabschnitt
erfaßte Breite der Steuerlinie und das aus dieser Breitenbestimmung ermittelte Stellsignal
in dem Moment an der Zuführungsvorrichtung anliegt, in dem der betreffende Bandabschnitt
die Zuführungsvorrichtung durchläuft. Damit hier keine Fehler entstehen, werden zusätzliche
den Bandlauf kontrollierende und registrierende Elemente wie Zählvorrichtungen für
Bandlängen benutzt. Die zeitliche Korrelation kann auch unter Ausnutzung des Maschinentakts
oder einer konstanten Bahngeschwindigkeit der Transportvorrichtung erfolgen.
[0038] Anstatt der hier gezeigten Zuführungsvorrichtung können auch ähnliche Vorrichtungen
verwendet werden, die das Band z. B. nur an einer Kante führen und wobei mit entsprechenden
mechanischen Mitteln gewährleistet wird, daß das Band stets mit der jeweiligen Führungskante
an der Zuführungsvorrichtung anliegt. Des weiteren können anstatt einer Rollenschneidmaschine
mit fest zueinander angeordneten Schneidrollen auch andere Bearbeitungsstationen
wie Prägemaschinen, Druckwerke u. ä. vorgesehen sein, mit Hilfe der in exakter Ausrichtung
zu dem Druckmuster irgendwelche Muster längs jedes Sicherheitsfadens aufgebracht
werden. An diese Einrichtungen kann sich zusätzlich noch die vorbeschriebene Schneideinrichtung
anschließen. Die Zuführung des Bandes zu den Bearbeitungsstationen und zur Schneidstation
kann hierbei über eine einzige Zuführungsvorrichtung, wie oben beschrieben, gesteuert
werden, wobei diese Zuführungsvorrichtung beiden Stationen vorgelagert ist. Es kann
aber auch jede der Bearbeitungsstationen mit je einer derartigen Zuführungsvorrichtung
versehen werden, wobei aber beide Zuführungsvorrichtungen und die entsprechenden
Stellglieder auf das Meßergebnis einer gemeinsamen Meßeinrichtung zurückgreifen können.
[0039] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung noch
um eine weitere Meßeinheit 24, die eine Endkontrolle gestattet, erweitert. Diese Kontrolleinrichtung
24 ist z. B. wiederum eine CCD-Kamera, die einen der bereits geschnittenen Fäden
erfaßt und mit deren Hilfe die tatsächliche Lage der Druckbilder auf den Fäden stellvertretend
für alle anderen kontrolliert werden kann. Mit dieser Einrichtung lassen sich z.
B. systematische Fehler feststellen, die z. B. durch eine Nullpunktsdejustierung der
Zuführungsvorrichtung zur Bearbeitungsvorrichtung entstehen. Derartige Fehler lassen
sich durch die oben beschriebene Meßeinrichtung 22 nicht erfassen.
[0040] Um auch für die Kontrolleinrichtung eine gute Voraussetzung für eine optische Abtastung
zu schaffen, wird auch beim Feinschnitt vorzugsweise so vorgegangen, daß zumindest
eine der Schnittlinien noch in der Steuerlinie verläuft (Fig. 6). Läßt man nun den
Faden 31, der diesen Teil der Steuerlinie noch enthält, in die Kontrolleinrichtung
24 einlaufen, so kann bei gutem Kontrast die Breite der auf dem Faden noch verbliebenen
Steuerlinien einfach festgestellt werden. Wurde das Folienband in der korrekten Lage
der Bearbeitungs- bzw. Schneidvorrichtung zugeführt, so hat diese Steuerlinie auf
dem Kontrollfaden 31 eine vorbestimmte Breite, da die Steuerlinie zusammen mit dem
Druckbild der einzelnen Sicherheitsfäden auf die Folie aufgedruckt wurde und durch
diesen gemeinsamen Druck gewährleistet ist, daß die Steuerlinie in einem vorbestimmten
Abstand zu diesen Druckbildern liegt. Mit der Kontrolleinrichtung, die in ihrer Bauart
ähnlich der Meßeinrichtung sein kann, aber hinter der Bearbeitungsstation angeordnet
ist, ist eine ständige und meßtechnisch einfach durchführbare Qualitätskontrolle
möglich.
[0041] In den vorhergehend beschriebenen Beispielen wurde immer davon ausgegangen, daß die
Zuführungssteuerung des Folienbandes in die Bearbeitungsvorrichtung anhand eigens
hierfür vorgesehener Steuerlinien erfolgt. In vielen Fällen bringen aber die Druckbilder
der einzelnen Sicherheitsfäden schon die Voraussetzungen hinsichtlich Gestaltung
und Kontrast mit, um selbst als Steuerlinien dienen zu können. Bei Sicherheitsfäden,
die z. B. ein Längsstreifenmuster aufweisen, kann einer der Farbstreifen direkt als
Steuerlinie herangezogen werden. Die Fig. 7 zeigt eine derartige Ausführungsform.
Der Sicherheitsfaden soll je ein Muster mit drei verschiedenfarbigen randparellelen
Farbstreifen, die z. B. die Landesfarben schwarz, rot, gold darstellen, tragen. Dazu
werden die Farbstreifen 41, 42, 43 nebeneinander und ohne Zwischenraum mit von Faden
zu Faden jeweils wechselnder Farbabfolge auf eine entsprechende Folie aufgedruckt.
Durch diese Anordnung entstehen jeweils in regelmäßigen Abständen Farbstreifen 45
mit doppelter Breite. Ist die Folie auf dichter Aufeinanderfolge über die gesamte
Breite mit diesen Streifenmustern bedruckt, so kann beim ersten Schneidvorgang der
Grobschnitt jeweils in einer dieser doppelten Farbstreifen 45 erfolgen und aus dem
Folienband 40 die verbleibende Farbstreifenbreite 46 nach dem oben beschriebenen Verfahren
für die Justierung des Folienbandes in die Feinschneidanlage genutzt werden. In der
Feinschneidanlage läuft dann in jede dieser doppelten Farbstreifen ein Messer ein
und man erhält damit Sicherheitsfäden mit drei in Längsrichtung laufenden und in
den Abmessungen identischen Farbstreifen.
[0042] Diese Anordnung der Farbstreifen hat u. a. auch den Vorteil, daß beim Schneiden nicht
exakt zwischen zwei direkt aneinandergrenzenden Farbstreifen zu schneiden ist. In
diesem Fall würden nämlich kleinste Abweichungen zur Folge haben, daß der Sicherheitsfaden
störende Farbränder aufweist, die in der Regel gut sichtbar sind. Mit der oben beschriebenen
Farbstreifenanordnung können die Folienbahnen in direkter Nebeneinanderlage mit den
verschiedenen Farbstreifen bedruckt werden, ohne daß hier irgend welche Zwischenräume
notwendig wären, um Schnitttoleranzen aufzufangen.
1. Verfahren zum registergenauen Bearbeiten von Materialbahnen, insbesondere zur
Herstellung von Sicherheitselementen in Form von Fäden, Bänder etc., die mit Kennzeichnungen,
insbesondere Druckbildern versehen sind, für die Einbettung in Sicherheitsdokumente,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Führung der Materialbahn an mindestens einer Bahnkante über eine zur Transportrichtung
lateral verschiebbare Zuführvorrichtung erfolgt,
- die Lage der Kennzeichnung zu einer der Bahnkanten ermittelt wird,
- aus dieser Lagenbestimmung ein Signal erzeugt wird und
- die Zuführungsvorrichtung auf Basis dieses Signals so eingestellt wird, daß die
an den Kanten geführte Materialbahn mit der Kennzeichnung in einer fest vorgegebenen
relativen Lage zur Bearbeitungsstation in diese einläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn eine Mehrzahl derartiger Kennzeichnungen trägt und in der Bearbeitungsstation
die Materialbahn in einzelne Fäden oder Bänder geschnitten wird, wobei jeder Faden
eine der Kennzeichnungen trägt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidvorgang in zwei Schritten erfolgt, wobei in einem ersten Schritt aus
der Folienbahn Folienbänder mit konstanter Breite geschnitten werden und in einem
zweiten Schritt aus diesen Bändern der oder die einzelnen Fäden geschnitten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Folienbahnen bzw. Folienbändern zusätzlich zu den Kennzeichnungen zum
Druckbild parallel ausgerichtete Steuerlinien aufgedruckt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schnitt innerhalb der Breite einer Steuerlinie erfolgt, wobei die Breite
der Steuerlinie so bemessen wird, daß unter Beachtung der Toleranzen des Schnittprozesses
die Schnittlinie über die gesamte Länge der Folienbahn innerhalb der Steuerlinie
verläuft.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Restbreite der angeschnittenen Steuerlinien auf den Folienbändern zur Ermittlung
der Lage der Kennzeichnung zu einer der Bandkanten verwendet wird und daß auf der
Basis des Steuersignals die Zuführungsvorrichtung so eingestellt wird, daß die Folienbahn
in einer fest vorgegebenen Lage zur Schneidstation in diese einläuft.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- eine Transporteinrichtung, mit der die Materialbahn einer Bearbeitungsstation (12)
zugeführt wird,
- eine Zuführungsvorrichtung (16), die vor der Bearbeitungsstation (12) angeordnet
ist und die die Materialbahn an mindestens einer Kante führend in vorbestimmter
Lage relativ zur Bearbeitungsstation dieser zuführt,
- eine Meßeinrichtung (22), die vor der Zuführung angeordnet ist und zur Feststellung
der Lage der Kennzeichnung relativ zu einer der Bandkanten dient und
- eine Steuereinheit (23), in der auf der Basis des Signals der Meßeinrichtung ein
Signal erzeugt wird sowie
- ein Stellglied (21) zur Positionierung der Zuführungsvorrichtung entsprechend dem
Signal.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsmaschine (12) eine Rollenschneidmaschine mit fest zueinander
angeordneten Schneidrollen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schneidmaschine vorgeschaltet wird, in der die Folienbahn in eine der Zuführungsvorrichtung
angepaßte konstante Breite geschnitten wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (22) ein optischer Sensor, z. B. ein CCD-Element ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung auf einem Verschiebetisch mit Schrittmotorsteuerung montiert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Bearbeitungsstation (12) eine Kontrolleinrichtung (24) angeordnet ist,
der mindestens ein Faden (31) zugeführt wird, anhand dessen stellvertretend für alle
Sicherheitsfäden (13) die Lage der Kennzeichnung auf ihre Sollposition geprüft wird.
13. Materialbahn, insbesondere Folienbahn als Halbzeug zur Herstellung von Sicherheitselementen
in Form von Fäden, Bändern etc. für die Einbettung in Dokumente mit einem längs zur
Bahn angeordneten Druckbild und mit mindestens einer aufgedruckten Steuerlinie, dadurch
gekennzeichnet, daß
- die Steuerlinien (5) parallel zum Druckbild (8) verlaufen und
- die Breite der Steuerlinie (5) so bemessen ist, daß unter Beachtung aller Toleranzen
eines nachfolgenden Schneidvorgangs ein Schnitt innerhalb der Breite der Steuerlinie
durchführbar ist.
14. Materialbahn nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckbild aus parallel verlaufenden Kennzeichnungen von Sicherheitsfäden
besteht.
15. Materialbahn nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn über die Breite mehrere Anordnungen (4) von Druckbildern und
jeweils dazu parallelen Steuerlinien (5) aufweist.