(19)
(11) EP 0 381 664 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.1990  Patentblatt  1990/32

(21) Anmeldenummer: 90890020.2

(22) Anmeldetag:  31.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41A 17/46, F41A 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.01.1989 AT 185/89

(71) Anmelder: STEYR-DAIMLER-PUCH AKTIENGESELLSCHAFT
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Aigner, Friedrich
    A-4300 St. Valentin (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abzugvorrichtung für Schusswaffen, insbesondere Pistolen


    (57) Eine Abzugvorrichtung für Schußwaffen, insbesondere Pistolen, weist eine vom Abzugzüngel (3) bewegbare, federbelastete Ab­zugstange (2) und eine die Bewegung der Abzugstange (2) sperrende, lediglich bei Betätigung des Abzugzüngels (3) lösbare Sicherung (6, 7) auf. Um eine den Abzugvorgang nicht störende, vereinfachte Konstruktion zu erzielen, ist das Ab­zugzüngel (3) unmittelbar an der im Waffengehäuse (1) ge­radlinig verschiebbar geführten Abzugstange (2) begrenzt schwenkbar gelagert. Ferner ist eine das Abzugzüngel (3) vorwärts schwenkende und zugleich die Abzugstange (2) vor­wärts ziehende Feder (5) vorgesehen, die eine am Abzugzüngel (3) angeordnete Nase (6) in der Ruhestellung des Abzugzüngels (3) in einer Rast (7) hält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Abzugvorrichtung für Schuß­waffen, insbesondere Pistolen, mit einer vom Abzugzüngel be­wegbaren, federbelasteten Abzugstange und einer die Bewegung der Abzugstange sperrenden, lediglich bei Betätigung des Ab­zugzüngels lösbaren Sicherung.

    [0002] Durch die Sperre der Bewegung der Abzustange, die die Auf­gabe hat, die Bewegung des Abzugzüngels bzw. die auf das Abzugzüngel ausgeübte Kraft auf die weiter dahinter ange­ordneten Teile der Abzugvorrichtung zur Schußabgabe zu über­tragen, wird die Schußauslösung überhaupt verhindert. Dabei handelt es sich um eine Sicherung, die die Sperrstellung selbständig einnimmt, so daß sich beispielsweise bei einem Stoß auf die Waffe in Waffenlängsrichtung bzw. beim Nieder­fallen der Waffe kein Schuß lösen kann, obwohl die Waffe im übrigen gegebenenfalls entsichert und schußbereit ist.

    [0003] Eine solche Sicherung ist aus der Praxis bereits bekannt. Dabei ist aber das Abzugzüngel im Waffengehäuse ortsfest ge­lagert und trägt in sich einen etwas über die Züngelkontur vorstehenden Hebel, der die Sperre der Abzugstange löst, so­bald das Abzugzüngel mit dem Finger der die Waffe haltenden Hand zur Schußabgabe betätigt wird. Abgesehen davon, daß der über die Züngelkontur' vorstehende, vom Finger in das Abzug­züngel zurückzudrückende Hebel den Abzugvorgang stört, er­gibt sich auch ein erhöhter technischer Aufwand, da es ja notwendig ist, im Züngel einen eigenen Hebel mit eigener Achse zu lagern. Außerdem kann dieser Hebel, der in seiner Grundstellung ein volles Durchschwenken des Abzugszüngels verhindert und damit die Bewegung der Abzugstange sperrt, nur verhältnismäßig schwach dimensioniert werden, weil er ja im Abzugzüngel selbst untergebracht werden muß.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Abzugvorrichtung der eingangs ge­schilderten Art zu schaffen, bei der die bei Betätigung des Abzugzüngels lösbare Sicherung keine zusätzlichen Bauteile benötigt, keine Störung des Abzugvorganges mit sich bringt und sogar eine einfachere Bauart ermöglicht.

    [0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Abzugzüngel unmittelbar an der im Waffengehäuse geradlinig verschiebbar geführten Abzugstange begrenzt schwenkbar ge­lagert und eine das Abzugzüngel vorwärts schwenkende und zu­gleich die Abzugstange vorwärts ziehende Feder vorgesehen ist, die eine am Abzugzüngel angeordnete Nase in der Ruhe­stellung des Abzugzüngels in einer Rast hält.

    [0006] Da das Abzugzüngel nicht wie bisher im Waffengehäuse, son­dern unmittelbar an der Abzugstange gelagert ist, ergibt sich bereits eine bauliche Vereinfachung, weil eine zu­sätzliche Kupplung zwischen Abzugzüngel und Abzugstange ent­fällt. Selbstverständlich muß dabei die Abzugstange eine entsprechende Führung im Gehäuse besitzen, die aber ohne Er­höhung des technischen Aufwandes erreichbar ist. Die Feder hat die Aufgabe, das Abzugzüngel und mit ihm auch die Abzug­stange stets in die vordere Ruhestellung zu bewegen. Zu­gleich wird die Feder aber auch dazu benützt, die Nase am Abzugzüngel in dessen Ruhestellung in der Rast zu halten bzw. nach der Schußabgabe wieder in die Raststellung zurück­zuführen. Das Abzugzüngel braucht also keinen gesonderten Hebel aufzunehmen, der den Abzugvorgang stören könnte. Durch das Rückwärtsschwenken des Abzugzüngels, also durch die nor­ male Abzugbewegung wird zunächst die Nase aus der Rast ge­schwenkt und damit die Rückbewegung der Abzugstange entge­gen der Federkraft freigegeben, die dann bei der weiteren Rückwärtsbewegung des Züngels erfolgt. Insgesamt wird also eine besonders einfache Konstruktion erreicht.

    [0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen

    Fig. 1 die erfindungswesentlichen Teile der Abzugvorrichtung einer Pistole im Schnitt in Ruhestellung und

    Fig. 2 am Ende der Abzugbewegung des Abzugzüngels in gleicher Darstellungsweise.



    [0008] Im Waffengehäuse 1 ist die Abzugstange 2 geradlinig ver­schiebbar geführt. An der Abzugstange 2 ist das Abzugzüngel 3 auf der Achse 4 begrenzt schwenkbar gelagert. Eine Feder 5, die am Abzugzüngel 3 angreift, hat das Bestreben, einerseits das Abzugzüngel 3 vorwärts zu schwenken und anderseits die Abzugstange 2 vorwärts zu ziehen, da ja das Abzugzüngel 3 und Abzugstange 2 durch die Schwenkachse 4 des Abzugzüngels 2 miteinander verbunden sind.

    [0009] Das Abzugzüngel 3 setzt sich nach hinten in eine Nase 6 od. dgl. fort, und im Waffengehäuse 1 ist eine Rast 7 ausge­spart, in der die Nase 6 in der Ruhestellung des Abzugzün­gels 3 durch die Feder 5 gehalten wird (Stellung nach Fig. 1). Es ergibt sich also eine Sperre der Abzugstange 2 und damit die gewünschte Sicherung der Waffe, da die mit dem Hinter­ende der Abzugstange 2 gekuppelten, nicht dargestellten wei­teren Teile der Abzugvorrichtung, die die eigentliche Schuß­auslösung bewirken, in ihrer Lage ebenfalls festgehalten werden.

    [0010] Bei der Betätigung des Abzugzüngels 3 wird dieses zunächst im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, so daß die Nase 6 aus der Rast 7 austritt, wonach das Abzugzüngel 3 mit der Abzugstange 2 zur Schußauslösung nach hinten bewegt werden kann, wobei in Fig. 2 die Endstellung dieser Bewegung gezeigt ist.


    Ansprüche

    Abzugvorrichtung für Schußwaffen, insbesondere Pistolen, mit einer vom Abzugzüngel bewegbaren, federbelasteten Abzug­stange und einer die Bewegung der Abzugstange sperrenden, lediglich bei Betätigung des Abzugzüngels lösbaren Sicherung, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugzüngel (3) unmittelbar an der im Waffengehäuse (1) geradlinig ver­schiebbar geführten Abzugstange (2) begrenzt schwenkbar ge­lagert und eine das Abzugzüngel (3) vorwärts schwenkende und zugleich die Abzugstange (2) vorwärts ziehende Feder (5) vorgesehen ist, die eine am Abzugzüngel (3) angeordnete Nase (6) in der Ruhestellung des Abzugzüngels (3) in einer Rast (7) hält.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht