[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat mit einer Glattschnitteinrichtung bestehend
aus zwei mit Scherenschnittmessern besetzten Messerzylindern, von denen einer mit
seinen Scherenschnittmessern benachbarten Punkturnadeln zum Halten der Abschnitte
versehen ist und mit einem Teil seines Umfangs in einen Absaugkanal eintaucht.
[0002] Ein Falzapparat dieser Art ist beispielsweise aus der DE-PS 30 30 706 bekannt. Bei
derartigen Anordnungen kann es dadurch zu Störungen kommen, daß die auf den Punkturnadeln
aufgenadelten Abschnitte im Bereich des Absaugkanals nicht zuverlässig genug von
den Punkturnadeln abgezogen werden. Die Folge davon ist, daß mehrere Abschnitte
übereinander zu liegen kommen und die unteren Abschnitte immer weiter auf die Punkturnadeln
aufgeschoben werden.
[0003] Man könnte zwar versuchen, den im Absaugkanal wirksamen Saugzug zu erhöhen. Dies
würde jedoch zu einer starken Luftbewegung in der Umgebung des Saugkanals und dementsprechend
auch zu einer Beunruhigung der den Falzapparat durchlaufenden Falzprodukte führen.
Außerdem wäre aufgrund der Luftströmung eine Lärmbelästigung zu erwarten, von dem
erforderlichen Aufwand einmal ganz abgesehen.
[0004] Es wäre auch denkbar, die auf den Punkturnadeln aufgenadelten Abschnitte durch auf
dem die Punkturnadeln aufweisenden Messerzylinder vorgesehene, mechanische Ausheber
zuverlässig außer Eingriff mit den Punkturnadeln zu bringen. Die genannten Ausheber
würden jedoch vergleichsweise große Zylinderausschnitte erforderlich machen. Insbesondere
bei Zylindern mit kleinerem Durchmesser wäre daher eine sehr große Schwächung des
Zylinders und dementsprechend eine hohe Labilität zu befürchten.
[0005] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Anordnung
eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
daß eine zuverlässige Entfernung der Abschnitte von den Punkturnadeln gewährleistet
ist und daß dennoch die Zylinderstabilität nicht nennenswert beeinträchtigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Punkturnadeln benachbarte
Blasdüsen vorgesehen sind, die an eine Druckluftleitung angeschlossen sind, die im
Takt der Zylinderdrehung so auf- und absteuerbar ist, daß die Blasdüsen beim Vorbeigang
am Absaugkanal mit Druckluft versorgbar sind.
[0007] Mit diesen Maßnahmen werden die oben geschilderten Nachteile vollständig vermieden.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen stellen sicher, daß eine unzulässige Schwächung des
die Punkturnadeln und Blasdüsen enthaltenden Zylinders unterbleibt. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen kommen daher insbesondere bei Messerzylindern mit kleinem Durchmesser vorteilhaft
zum Tragen und stellen sicher, daß bei Falzapparaten zur Herstellung kleiner Produktformate
nicht unnötig große Zylinderdurchmesser benötigt werden. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß durch die Blasdüsen Luft in den
Absaugkanal eingespeist wird, so daß die von außen angesaugte Luftmenge und dementsprechend
die außerhalb des Ansaugkanals sich ergebende Luftströmung reduziert werden, so daß
auch bei einem vergleichsweise starken Saugzug innerhalb des Absaugkanals eine Beunruhigung
der den Falzapparat durchlaufenden Falzprodukte sowie eine hohe Lärmentwicklung unterbleiben.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der die Blasdüsen
enthaltende Zylinder mit wenigstens einer mit den Blasdüsen verbundenen, radial ausmündenden
Anschlußbohrung versehen und im Bereich der Anschlußbohrung von einem stationären
Block umfaßt sein, der von einem an die Druckluftleitung angeschlossenen Versorgungskanal
durchsetzt ist, dessen innere Mündung von der Mündung der Anschlußbohrung überfahren
wird. Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine Selbststeuerung der Druckluftbeaufschlagung.
[0009] Zweckmäßig kann der Block bezüglich der Achse des zugeordneten Messerzylinders schwenkbar
und feststellbar sein. Hierdurch ist es möglich, den Winkelbereich, innerhalb dessen
eine Druckluftbeaufschlagung der Blasdüsen erfolgt, auf einfache Weise einzustellen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß der Versorgungskanal
mündungsseitig in eine Steuerkammer ausläuft, die sich über einen Umfangswinkel erstreckt,
der etwa dem Umfangswinkel entspricht, über den sich der Saugkanal erstreckt. Diese
Maßnahmen ergeben eine besonders hohe Zuverlässigkeit.
[0011] Mit Vorteil kann in den Block eine die Steuerkammer enthaltende Büchse eingesetzt
sein. Diese Maßnahme ermöglicht eine besonders einfache Herstellbarkeit.
[0012] Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben.
[0013] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht eines Falzapparats mit Glattschnitteinrichtung
Figur 2 eine Draufsicht auf den mit Blasdüsen versehenen Messerzylinder teilweise
im Schnitt und
Figur 3 eine Stirnansicht des Messerzylinders gemäß Figur 2.
[0015] Der der Figur 1 zugrundeliegende Falzapparat enthält einen Falzmesserzylinder 1,
dessen Falzmesser 2 mit den Falzklappen 3 eines Falzklappenzylinders 4 zusammenwirken.
Dieser trägt im Bereich zwischen den Falzklappen 3 angeordnete Scherenschnittmesser
5, die mit auf einem benachbarten Messerzylinder 6 angeordneten Scherenschnittmessern
7 zusammenwirken. Die Scherenschnittmesser 5 und 7 bewirken einen Glattschnitt am
hinteren Ende der in den Falzklappen 3 aufgenommenen Produkte. Vom Falzklappenzylinder
4 werden die Produkte entweder an eine benachbarte Bandführung oder ein benachbartes
Schaufelrad abgegeben.
[0016] Die bei der Durchführung des Glattschnitts anfallenden, streifenförmigen Produktabschnitte
werden auf den Scherenschnittmessern 7 des Messerzylinders 6 benachbarten, das heißt
gegenüber diesen in Zylinderdrehrichtung zurückversetzten, auf dem Messerzylinder
6 stationär angeordneten Punkturnadeln 8 aufgenadelt und anschließend abgesaugt.
Hierzu ist ein Absaugkanal 9 vorgesehen, in den der Messerzylinder 6 mit einem Teil
seines Umfangs so eintaucht, daß der Kanaleingang abgedeckt wird. Um den innerhalb
des Saugkanals 9 erforderlichen Saugzug in Grenzen zu halten, wird die Entfernung
der Produktabschnitte von den Punkturnadeln 8 durch zylinderseitige Maßnahmen unterstützt.
[0017] Hierzu ist der Messerzylinder 6, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, mit den
Punkturnadeln 8 benachbarten Blasdüsen 10 versehen. Diese sind in einer Reihe und
in alternierender Reihenfolge mit den Punkturnadeln 8 angeordnet. Die Blasdüsen 10
werden durch Radialbohrungen mit einem kleinen Durchmesser von etwa 2 mm gebildet.
[0018] Die Blasdüsen 10 sind beim Durchlaufen des vom Absaugkanal 9 umfaßten Umfangsbereichs
mit Druckluft beaufschlagbar, wodurch die auf den Punkturnadeln 8 aufgenadelten,
in Figur 2 durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Produktabschnitte 11 von
den Punkturnadeln 8 abgehoben und der Absaugkanal 9 mit Luft gespeist werden.
[0019] Hierzu ist eine an eine Druckluftquelle, beispielsweise ein betriebsinternes Druckluftnetz,
angeschlossene Druckluftleitung 12 vorgesehen, die über eine Drehdurchführung mit
einem zylinderseitig vorgesehenen Bohrungssystem verbunden ist, das von einer radial
ausmündenden Anschlußbohrung 13 bis zu den die Blasdüsen 10 bildenden Radialbohrungen
führt. Die die Blasdüsen 10 bildenden Radialbohrungen gehen von einer über die Zylinderlänge
durchgehenden, im Bereich der Zylinderstirnseiten verschlossenen Axialbohrung 14
ab, die über eine umfangsseitig ebenfalls verschlossene Radialbohrung 15 mit einer
zentralen, stirnseitig verschlossenen Axialsackbohrung 16 verbunden ist, in welche
die radiale Anschlußbohrung 13 mündet. Der Messerzylinder 6 ist mit seitlichen Lagerzapfen
17 versehen, die in zugeordneten Gestellwänden 18 gelagert sind. Einer der Lagerzapfen
17 ist mit einer über die zugeordnete Gestellwandung 18 hinausgehenden Verlängerung
zur Aufnahme der Anschlußbohrung 13 und der Drehdurchführung versehen.
[0020] Die Drehdurchführung enthält einen mit einer zylinderachsparallelen Bohrung 19 versehenen
Block 20, der auf die die Anschlußbohrung 13 enthaltende Verlängerung des Lagerzapfens
17 aufgesteckt ist. Der bezüglich der Zylinderachse schwenkbare Block 20 ist mittels
einer Halteschraube 21 mit der benachbarten Gestellwandung 18 verbindbar und so gegen
Verdrehung sicherbar. In axialer Richtung ist der Block 20 durch Spannringe und Distanzbüchsen
gesichert. Der Block 20 ist mit einer einen Versorgungskanal 22 bildenden Radialbohrung
versehen, an deren umfangsseitiges Ende die Druckluftleitung 12 anschließt und die
bis zur zylinderachsparallelen Bohrung 19 durchgeht. Die dortige, innere Mündung des
Versorgungskanals 22 wird dementsprechend bei jeder Umdrehung des Messerzylinders
6 vom äußeren Ende der Anschlußbohrung 13 überfahren, wobei eine Druckluftbeaufschlagung
der Blasdüsen 10 erfolgt. Zum Anschluß der Druckluftleitung 12 an das äußere Ende
der dem Versorgungskanal bildenden Radialbohrung 22 ist ein Nippel 25 vorgesehen.
[0021] Um den Winkelbereich, in welchem eine Druckluftbeaufschlagung der Blasdüsen erfolgen
soll, einzustellen, wird einfach die Halteschraube 21 gelöst und der Block 20 entsprechend
verdreht. Dieser ist dementsprechend, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, mit
einem von der Halteschraube 21 durchgriffenen, zur Zylinderachse konzentrischen Langloch
23 versehen.
[0022] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Block 20 eine die Bohrung 19 enthaltende
Büchse 24 eingesetzt, die eine umfangsseitige Aussparung 25 aufweist, in welche die
den Versorgungskanal 22 bildende Radialbohrung einläuft. Die Aussparung 24 bildet
praktisch eine Steuerkammer zur Verlängerung der Druckluftbeaufschlagung der Blasdüsen
10 über den dem Durchmesser des Versorgungska nals 22 entsprechenden Winkelbereich
hinaus. Die Aussparung 24 erstreckt sich dementsprechend über einen Umfangswinkel,
der etwa dem Umfangswinkel entspricht, innerhalb dessen der Messerzylinder 6 in den
Ansaugkanal 9 eintaucht.
1. Falzapparat mit einer Glattschnitteinrichtung bestehend aus zwei mit Scherenschnittmessern
(5,7) besetzten Messerzylindern (4,6), von denen einer mit seinen Scherenschnittmessern
(7) benachbarten Punkturnadeln (8) zum Halten der Abschnitte versehen ist und mit
einem Teil seines Umfangs in einen Absaugkanal (9) eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß den Punkturnadeln (8) benachbarte Blasdüsen (10) vorgesehen sind, die an eine Druckluftleitung
(12) angeschlossen sind, die im Takt der Zylinderdrehung so auf- und absteuerbar
ist, daß die Blasdüsen (10) beim Vorbeigang am Absaugkanal (9) mit Druckluft versorgbar
sind.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Blasdüsen (10) enthaltende Messerzylinder (6) mit wenigstens einer mit den
Blasdüsen (10) verbundenen, radial ausmündenden Anschlußbohrung (13) versehen und
im Bereich der Anschlußbohrung (13) von einem gegen Verdrehen sicherbaren Block (20)
umfaßt ist, der von einem an die Druckluftleitung (12) angeschlossenen Versorgungskanal
(22) durchsetzt ist, dessen innere Mündung von der Mündung der Anschlußbohrung (13)
überfahren wird.
3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (20) bezüglich der Achse des zugeordneten Messerzylinders (6) schwenkbar
und feststellbar ist.
4. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Versorgungskanal (22) mündungsseitig in eine Steuerkammer (24) ausläuft, deren
Erstreckung in Umfangsrichtung größer als der Durchmesser der vorbeilaufenden Anschlußbohrung
(13) ist.
5. Falzapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkammer (24) über einen Umfangswinkel sich erstreckt, der etwa dem Umfangswinkel
entspricht, auf dem der Messerzylinder (6) in den Saugkanal (9) eintaucht.
6. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Block (20) eine die Steuerkammer (24) enthaltende Büchse (23) eingesetzt ist.
7. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (20) ein zur Zylinderachse konzentrisches Langloch (23) aufweist, das von
einer am den Messerzylinder (6) aufnehmenden Gestell festlegbaren Halteschraube (21)
durchgriffen ist.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußbohrung (13) im Bereich einer über das Gestell vorstehenden Verlängerung
eines Lagerzapfens (17) des Messerzylinders (6) vorgesehen ist.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüsen (10) als Radialbohrungen ausgebildet sind.
10. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüsen (10) in einer Reihe und in alternierender Reihenfolge mit den zugeordneten
Punkturnadeln (8) angeordnet sind.