[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Einrichtungen
zur Wiedergabe von Warnmeldungen in Warnanlagen, die mit Rundfunkempfängern ausgerüstet
sind.
[0002] Es ist bekannt, zur Wiedergabe von Verkehrsmeldungen für die Allgemeinheit sich
der Rundfunksender und Rundfunkempfänger zu bedienen. Die Verkehrsmeldung wird von
einem Sprecher im Studio des Rundfunksenders verlesen. Bei diesen Durchsagen wird
während deren Dauer zusätzlich eine spezielle Durchsagekennung von 125 Hz über einen
57-kHz-Hilfsträger ausgestrahlt. Die Rundfunkempfänger sind dadurch in die Lage versetzt,
während einer solchen Durchsage automatisch die Lautstärke der Wiedergabe der Verkehrsmeldung
anzuheben. Die Verlesung der Verkehrsmeldung erfordert einen hohen Zeitbedarf, weil
die sprachliche Formulierung jeder Meldung durch eine hohe Redundanz der Informationen
gekennzeichnet ist.
[0003] In bestimmten Notsituationen kann unter Umständen die erforderliche Sendezeit nicht
zur Verfügung stehen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn auf dem Funkwege an eine
größere Anzahl von zu warnenden Personengruppen unterschiedliche Anweisungen in kurzer
Zeit über denselben Sender oder dieselbe Senderkette übermittelt werden sollen.
[0004] Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, die Empfangszeit für eine Warnmeldung
zu verkürzen.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 festgehaltenen
Merkmale gekennzeichnet.
[0006] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung mit der Erfindung
nachstehend näher erläutert.
Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild.
[0007] Die Einrichtung zum Empfang und zur Wiedergabe von Warnmeldungen ist an einen UKW-Rundfunkempfänger
angeschlossen, der über eine Antenne 1 den Träger desjenigen Senders aufnimmt, der
mittels des Tuners 2 eingestellt ist. Die dem Träger aufmodulierten Signale werden
in der ZF-Stufe 3 von dem Träger getrennt. Am Ausgang der ZF-Stufe 3 steht das übliche
MPX-Signal, das alle Informationen umfaßt, zur Verfügung.
[0008] Ein 57-kHz-Filter 4 entnimmt dem MPX-Signal die Signalanteile in der Nähe der 57-kHz-Hilfsträgerfrequenz.
[0009] Parallel zum Eingang des Filters 4 liegt der Eingang der üblichen NF-Stufe 7, die
den normalen Programmbeitrag des Senders weiterverarbeitet und über den Lautsprecher
8 hörbar macht.
[0010] Werden über den eingestellten Sender neben den Programmbeiträgen auch Radiodatensignale
oder Verkehrsfunkmeldungen übertragen, dann ist an dem Filterausgang ein 57-kHz-Hilfsträger
abnehmbar, der in der Amplitude moduliert ist. Dieser 57-kHz-Hilfsträger wird u. a.
einem sich an das Filter anschließenden RDS-Demodulator 5 zugeführt. Sofern der eingestellte
Sender Radiodatensignale überträgt, speist der Demodulator 5 einen RDS-Blockdecoder
6 kontinuierlich mit Impulsen. An den Datenausgängen a₀ - a₁₅ des Blockdecoders 6,
werden dann im Blocktakt wechselnd 16 Bit breite Datenworte ausgegeben. An dem Ansgang
b
o ist der Blocktakt selbst und an dem Ausgang b
n die Blocknummer abnehmbar.
[0011] An die Datenausgänge a₀ - a₁₅ sind zwei 16 Bit breite Vorspeicher 9, 10 parallel
angeschlossen. Der ebenfalls 16 Bit breite Ausgang des Vorspeichers 9 ist einerseits
mit dem 16 Bit breiten Eingang eines Zwischenspeichers 11 verbunden, andererseitsmit
dem 16 Bit breiten Eingang eines Umcodierers 12, dessen 3 Bit breiter Ausgang auf
den 3 Bit breiten Eingang c₁ - c₃ einer ersten Koinzidenzschaltung 13 geführt ist.
[0012] Der 16 Bit breite Datenausgang des zweiten Vorspeichers 10 ist mit den Eingängen
einer zweiten Koinzidenzschaltung 14 verbunden, an deren weiteren Eingängen ein 16
Bit breiter Adressenspeicher 15 angeschlossen ist, in dem die Adresse der Alarmanlage
fest gespeichert ist.
[0013] Der 1 Bit breite Ausgang der zweiten Koinzidenzschaltung 14 ist einerseits mit einem
Wecktongenerator 16 verbunden, andererseits auf den ersten Steuereingang einer Übernahmetorschaltung
17 geführt, deren Ausgangsleitung an den Übernahmeeingang des Zwischenspeichers 11
angeschlossen ist. Ein zweiter Steuereingang der Übernahmetorschaltung 17 wird über
ein Zeitglied 18 und ein erstes Freigabetor 19 von einem Takttor 23 angesteuert.
[0014] Ein dritter Steuereingang der Übernahmetorschaltung 17 ist mit dem 1 Bit breiten
Ausgang der ersten Koinzidenzschaltung 13 verbunden.
[0015] Die drei weiteren Dateneingänge d₁ - d₃ der ersten Koinzidenzschaltung 13 sind mit
den Ausgängen dreier Steuer-Flip-Flops 24, 25, 26 verbunden, die jeweils die Daten
von den dem LSB-(Lowest-Significant-Bit-)Ausgang benachbarten Datenausgängen a₂,
a₃ und a₄ des Blockdecoders 6 übernehmen, wenn ihr Übernahmeeingang vom Takttor 21
angesteuert wird.
[0016] Zur Übernahme der Daten aus dem Blockdecoder 6 in den Vorspeicher 9 wird der Übernahmeeingang
des Vorspeichers 9 über das erste Freigabetor 19 vom Takttor 23 angesteuert und zur
Übernahme in den Vorspeicher 10 dessen Übernahmeeingang über ein zweites Freigabetor
27 vom Takttor 22 her angesteuert, nachdem zuvor das Takttor 20 die Rückstellung
aller Steuer-Flip-Flops in der Einrichtung und der beiden Vorspeicher 9, 10 bewirkt
hat.
[0017] Die zweiten Eingänge der beiden Freigabetore 19 und 27 liegen an einem Freigabebus
28, der an den Ausgang eines Undtores 29 angeschlossen ist, welches seinerseits von
drei weiteren Steuer-Flip-Flops 30, 31, 32 angesteuert wird. Davon ist der Steuer-Flip-Flop
32 eingangsseitig über eine zweite Undschaltung 33 mit den ersten fünf, das MSB (Most
Significant Bit) umfassenden Datenausgänge a₁₅ - a₁₁ des Blockdecoders verbunden,
während das weitere Steuer-Flip-Flop 31 an den LSB-Datenausgang a₀ und das Steuer-Flip-Flop
30 mit dem diesen direkt benachbarten Datenausgang a₁ des Blockdecoders 6 verbunden
ist.
[0018] Die Takttore 20 bis 23 sind eingangsseitig einerseits mit dem Blocktaktausgang b
o des Blockdecoders 6 verbunden und andererseits an den Blocknummernausgang b
n des Blockdecoders 6 angeschlossen.
[0019] Die insoweit beschriebene Schaltung arbeitet in folgender Weise:
[0020] Der UKW-Rundfunkempfänger empfängt über den 57-kHz-Hilfsträger bei Abstimmung auf
einen RDS-Sender einen endlosen Strom digitaler Daten. Diese Daten dienen zum einen
der Synchronisation des Empfängers auf den Sender, in einem gewissen Umfang der Korrektur
von Fehlern, die auf dem Übertragungsweg vom Sender zum Empfänger entstanden sind,
und schließlich der Übermittlung von Steuersignalen für den Rundfunkempfänger und
für an diesen angeschlossene Peripherie-Geräte. Im vorliegenden Fall bildet eine
Bibliothek mit Speichern 35 für festgelegte Warnmeldungen das zu steuernde Peripherie-Gerät.
[0021] Nach der RDS-Norm werden die Steuersignale für Peripherie-Geräte in der Gruppe 9
des RDS-Signals übertragen und in den endlosen Datenstrom in einem vorgegebenen zeitlichen
Abstand ständig wiederholt. Die Steuersignale der Gruppe 9 sind, wie auch die Signale
der anderen Gruppen, in vier aufeinanderfolgende Blöcke unterteilt. Je eines der
Takttore 20 bis 23 ist einem dieser Blöcke zugeordnet. Über das Takttor 20, welches
zum ersten Block gehört, werden alle sechs Steuer- Flip-Flops 24 bis 26, 32 bis 34
und die Vorspeicher 9 und 10 zurückgesetzt.
[0022] Über das Takttor 21, das zum zweiten Block gehört, werden die Steuer-Flip-Flops
24 - 26, 30 - 32 zur Übernahme der Bits an den zugeordneten Datenausgängen des Blockdecoders
6 veranlaßt. Wenn im zweiten Block der Steuer-Flip-Flop 32 das Signal für die Gruppe
9 erkennt, bereitet dessen Ausgangssignal das erste Undtor 29 darauf vor, den Taktimpuls
aus dem Takttor 22, welches zum dritten Block gehört, als Übernahmeimpuls über das
Freigabetor 27 an den Vorspeicher 10 weiterzuleiten und den Taktimpuls aus dem Takttor
23, welches zum vierten Block gehört, über das Freigabetor 19 einerseits als Übernahmeimpuls
an den Vorspeicher 9 weiterzuleiten und andererseits über das Zeitglied 18 und das
Übernahmetor 17 auf den Zwischenspeicher 11 zu geben.
[0023] Durch den Übernahmeimpuls aus dem Takttor 22 wird der Zustand aller Ausgänge a₀ -
a₁₅ des Blockdecoders 6 während des dritten Blocks in den Vorspeicher 10 übertragen.
Die Kombination der belegten Ausgänge stellt die Geräteadresse dar. Stimmt diese mit
der im Adressenspeicher 15 abgelegten Geräteadresse überein, so entsteht am Ausgang
der Koinzidenzschaltung 14 ein Steuersignal, welches über den Wecktongenerator 16
einen Weckton auslöst und andererseits das Übernahmetor 17 vorentriegelt. Zur Wiedergabe
des Wecktons kann der Lautsprecher 8 des Rundfunkgerätes über eine Oderschaltung 38
herangezogen werden, doch ist dies keine zwingende Maßnahme.
[0024] Durch den Übernahmeimpuls aus dem Takttor 23 wird der Zustand aller Ausgänge a₀ -
a₁₅ des Blockdecoders 6 während des vierten Blocks in den Vorspeicher 9 übertragen.
Aus dieser Information wird einerseits in einem Umcodierer 12 ein 3 Bit breites Schlüsselwort
errechnet. Stimmt dieses Schlüsselwort mit dem Ausgangssignal der Steuer-Flip-Flops
24, 25 und 26 überein, die durch den Taktimpuls aus dem dem zweiten Block zugeordneten
Takttor 21 gesetzt worden sind, dann gibt die Koinzidenzschaltung 13 auch den zweiten
Eingang in dem Übernahmetor 17 frei, so daß der durch das Zeitglied 18 verzögerte
Übernahmeimpuls, der dem vierten Block zugeordnet ist, die Information, die im Vorspeicher
9 enthalten ist, in den Zwischenspeicher 11 überträgt.
[0025] Der Ausgang des Zwischenspeichers 11 bildet die Schnittstelle zu dem Peripherie-Gerät,
in welchem die Speicher 35 für die festgelegte Warnmeldung eine Bibliothek bilden.
Eine Anrufeinheit 34 wählt die aufgrund der belegten Ausgänge des Zwischenspeichers
11 bestimmte Warnmeldung aus, die danach z. B. über das Display 36 ausgegeben wird.
Ist die Auswahl beendet, dann erfolgt über die Reset-Leitung eine Löschung des Zwischenspeichers
11 durch die Anrufeinheit 34.
[0026] Soll die Warnmeldung zugleich über einen Sprachprozessor 37 ausgegeben werden, dann
kann man sich zur Sprachwiedergabe wiederum des Lautsprechers 8 des Rundfunkgerätes
über die Oderschaltung 38 bedienen.
[0027] Die Zeit, die die Ausgabe der Warnmeldung über den Sprachprozessor benötigt, kann
mittels der Erfindung dazu ausgenutzt werden, in anderen, gleichartig aufgebauten
Anlagen die Ausgabe anderer vorgespeicherter Warnmeldungen einzuleiten. Somit ist
die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe vollständig gelöst.
Einrichtung zur Wiedergabe von Warnmeldungen in Warnanlagen, die mit Rundfunkempfängern
(1, 2, 3, 7, 8) ausgerüstet sind, welche einen Amplituden-Demodulator (5) für einen
mittels eines 57-kHz-Filters (4) ausgefilterten Hilfsträger aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Demodulator (5) ein Radiodatensignal-Blockdecoder (6) nachgeschaltet ist,
der über eine einen 16 Bit breiten Zwischenspeicher (11) umfassende Schnittstelle
die Auswahl und Wiedergabe einer aus einer Vielzahl von in Speichern (35) festgelegten
Warnmeldungen steuert, daß der Zwischenspeicher (11) eingangsseitig mit einem 16 Bit
breiten Vorspeicher (9) verbunden ist, während sein Übernahmeeingang an ein Übernahmetor
(17) angeschlossen ist, das über ein Zeitglied (18) und ein erstes Freigabetor (19)
einen Übernahmeimpuls vom Takttor (23) erhält,
daß ein erster Steuereingang des Übernahmetores (17) mit einer ersten Koinzidenzschaltung
(14) und ein zweiter Steuereingang des Übernahmetores (17) mit einer zweiten Koinzidenzschaltung
(13) verbunden ist, daß die erste Koinzidenzschaltung (14) einerseits an einen Speicher
(15) mit der Adresse der Warnanlage und andererseits an den zweiten 16 Bit breiten
Ausgang eines zweiten Vorspeichers (10) angeschlossen ist, daß drei Dateneingänge
(d₁ - d₃) der zweiten Koinzidenzschaltung (13) mit drei Steuer-Flip-Flops (24, 25,
26) und drei weitere Dateneingänge (c₁ - c₃) mit dem 3 Bit breiten Ausgang eines Umcodierers
(12) verbunden sind, der mit seinem 16 Bit breiten Eingang an den Ausgang des ersten
Vorspeichers (9) angeschlossen ist,
daß der erste wie auch der zweite Vorspeicher (9, 10) parallel an den 16 Bit breiten
Datenausgang des Blockdecoders angeschlossen sind, daß der Übernahmeeingang des ersten
Vorspeichers (9) über das Freigabetor (19) mit einem vierten Takttor (23), der Übernahmeingang
des zweiten Vorspeichers (10) über ein zweites Freigabetor (27) mit einem dritten
Takttor (22), die Reset-Eingänge beider Vorspeicher und der Steuer-Flip-Flops (24,
25, 26, 30, 31, 32) mit einem ersten Takttor (20) die Übernahmeeingänge aller Steuer-Flip-Flops
mit einem zweiten Takttor (21) verbunden sind und alle vier Takttore über einen Blocknummernbus
und einen Blocktaktbus an die entsprechenden Ausgänge (bo, bn) des Blockdecoders (6) angeschlossen sind, daß die zweiten Eingänge der beiden Freigabetore
(19, 27) mit einem Freigabebus (28) verbunden sind, der über ein erstes Undtor (29)
an die Ausgänge der drei weiteren Steuer-Flip-Flops (30, 31, 32) angeschlossen ist,
daß der Dateneingang des ersten dieser Steuer-Flip-Flops (32) über eine zweite Undschaltung
(33) mit dem MS-Bit-Datenausgang (a₁₅) und den vier diesen benachbarten Datenausgängen
(a₁₄ - a₁₁) des Blockdecoders (6), der Dateneingang des zweiten dieser Steuer-Flip-Flops
(31) mit dem LS-Bit-Datenausgang (a₀) und die Dateneingänge der übrigen Steuer-Flip-Flops
(30, 26, 25, 24) mit dem dem LSB-Datenausgang in steigender Reihenfolge benachbarten
Datenausgängen (a₁ - a₄) des Blockdecoders (6) verbunden sind.