(19)
(11) EP 0 381 937 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.1990  Patentblatt  1990/33

(21) Anmeldenummer: 90100563.7

(22) Anmeldetag:  12.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08G 1/0967, G08B 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 06.02.1989 DE 3903468

(71) Anmelder: Blaupunkt-Werke GmbH
D-31132 Hildesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Luber, Günter
    D-3200 Hildesheim (DE)
  • Heuer, Wolfgang
    D-3200 Hildesheim (DE)
  • Maly, Hans Otto
    D-3220 Alfeld (DE)
  • Mätzold, Uwe
    D-3320 Salzgitter 61 (DE)
  • Messerschmidt, Rudolf
    D-3226 Sibbesse (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Wiedergabe von Warnmeldungen


    (57) Es wird eine Einrichtung zum Empfang und zur Wiedergabe von Warn­meldungen mittels Rundfunkempfängern in Warnanlagen beschrieben, in der über ein Zusatzsignal im Rundfunksignal eine Warnmeldung aus einer im Empfänger vorhandenen Bibliothek gespeicherter Warn­meldungen anrufbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf die im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Einrichtungen zur Wiedergabe von Warnmeldungen in Warn­anlagen, die mit Rundfunkempfängern ausgerüstet sind.

    [0002] Es ist bekannt, zur Wiedergabe von Verkehrsmeldungen für die Allge­meinheit sich der Rundfunksender und Rundfunkempfänger zu bedienen. Die Verkehrsmeldung wird von einem Sprecher im Studio des Rundfunk­senders verlesen. Bei diesen Durchsagen wird während deren Dauer zusätzlich eine spezielle Durchsagekennung von 125 Hz über einen 57-kHz-Hilfsträger ausgestrahlt. Die Rundfunkempfänger sind dadurch in die Lage versetzt, während einer solchen Durchsage automatisch die Lautstärke der Wiedergabe der Verkehrsmeldung anzuheben. Die Verlesung der Verkehrsmeldung erfordert einen hohen Zeitbedarf, weil die sprachliche Formulierung jeder Meldung durch eine hohe Redundanz der Informationen gekennzeichnet ist.

    [0003] In bestimmten Notsituationen kann unter Umständen die erforderliche Sendezeit nicht zur Verfügung stehen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn auf dem Funkwege an eine größere Anzahl von zu warnenden Perso­nengruppen unterschiedliche Anweisungen in kurzer Zeit über densel­ben Sender oder dieselbe Senderkette übermittelt werden sollen.

    [0004] Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, die Empfangszeit für eine Warnmeldung zu verkürzen.

    [0005] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 festgehaltenen Merkmale gekennzeichnet.

    [0006] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung mit der Erfindung nachstehend näher erläutert.

    Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild.



    [0007] Die Einrichtung zum Empfang und zur Wiedergabe von Warnmeldungen ist an einen UKW-Rundfunkempfänger angeschlossen, der über eine Antenne 1 den Träger desjenigen Senders aufnimmt, der mittels des Tuners 2 ein­gestellt ist. Die dem Träger aufmodulierten Signale werden in der ZF-­Stufe 3 von dem Träger getrennt. Am Ausgang der ZF-Stufe 3 steht das übliche MPX-Signal, das alle Informationen umfaßt, zur Verfügung.

    [0008] Ein 57-kHz-Filter 4 entnimmt dem MPX-Signal die Signalanteile in der Nähe der 57-kHz-Hilfsträgerfrequenz.

    [0009] Parallel zum Eingang des Filters 4 liegt der Eingang der üblichen NF-­Stufe 7, die den normalen Programmbeitrag des Senders weiterverarbei­tet und über den Lautsprecher 8 hörbar macht.

    [0010] Werden über den eingestellten Sender neben den Programmbeiträgen auch Radiodatensignale oder Verkehrsfunkmeldungen übertragen, dann ist an dem Filterausgang ein 57-kHz-Hilfsträger abnehmbar, der in der Amplitude moduliert ist. Dieser 57-kHz-Hilfsträger wird u. a. einem sich an das Filter anschließenden RDS-Demodulator 5 zugeführt. Sofern der eingestellte Sender Radiodatensignale überträgt, speist der Demodulator 5 einen RDS-Blockdecoder 6 kontinuierlich mit Impul­sen. An den Datenausgängen a₀ - a₁₅ des Blockdecoders 6, werden dann im Blocktakt wechselnd 16 Bit breite Datenworte ausgegeben. An dem Ansgang bo ist der Blocktakt selbst und an dem Ausgang bn die Block­nummer abnehmbar.

    [0011] An die Datenausgänge a₀ - a₁₅ sind zwei 16 Bit breite Vorspeicher 9, 10 parallel angeschlossen. Der ebenfalls 16 Bit breite Ausgang des Vor­speichers 9 ist einerseits mit dem 16 Bit breiten Eingang eines Zwischen­speichers 11 verbunden, andererseitsmit dem 16 Bit breiten Eingang eines Umcodierers 12, dessen 3 Bit breiter Ausgang auf den 3 Bit breiten Ein­gang c₁ - c₃ einer ersten Koinzidenzschaltung 13 geführt ist.

    [0012] Der 16 Bit breite Datenausgang des zweiten Vorspeichers 10 ist mit den Eingängen einer zweiten Koinzidenzschaltung 14 verbunden, an de­ren weiteren Eingängen ein 16 Bit breiter Adressenspeicher 15 ange­schlossen ist, in dem die Adresse der Alarmanlage fest gespeichert ist.

    [0013] Der 1 Bit breite Ausgang der zweiten Koinzidenzschaltung 14 ist ei­nerseits mit einem Wecktongenerator 16 verbunden, andererseits auf den ersten Steuereingang einer Übernahmetorschaltung 17 geführt, deren Ausgangsleitung an den Übernahmeeingang des Zwischenspei­chers 11 angeschlossen ist. Ein zweiter Steuereingang der Über­nahmetorschaltung 17 wird über ein Zeitglied 18 und ein erstes Freigabetor 19 von einem Takttor 23 angesteuert.

    [0014] Ein dritter Steuereingang der Übernahmetorschaltung 17 ist mit dem 1 Bit breiten Ausgang der ersten Koinzidenzschaltung 13 verbunden.

    [0015] Die drei weiteren Dateneingänge d₁ - d₃ der ersten Koinzidenzschal­tung 13 sind mit den Ausgängen dreier Steuer-Flip-Flops 24, 25, 26 verbunden, die jeweils die Daten von den dem LSB-(Lowest-Significant-­Bit-)Ausgang benachbarten Datenausgängen a₂, a₃ und a₄ des Blockdeco­ders 6 übernehmen, wenn ihr Übernahmeeingang vom Takttor 21 angesteu­ert wird.

    [0016] Zur Übernahme der Daten aus dem Blockdecoder 6 in den Vorspeicher 9 wird der Übernahmeeingang des Vorspeichers 9 über das erste Freigabe­tor 19 vom Takttor 23 angesteuert und zur Übernahme in den Vorspei­cher 10 dessen Übernahmeeingang über ein zweites Freigabetor 27 vom Takttor 22 her angesteuert, nachdem zuvor das Takttor 20 die Rückstel­lung aller Steuer-Flip-Flops in der Einrichtung und der beiden Vor­speicher 9, 10 bewirkt hat.

    [0017] Die zweiten Eingänge der beiden Freigabetore 19 und 27 liegen an ei­nem Freigabebus 28, der an den Ausgang eines Undtores 29 angeschlos­sen ist, welches seinerseits von drei weiteren Steuer-Flip-Flops 30, 31, 32 angesteuert wird. Davon ist der Steuer-Flip-Flop 32 eingangs­seitig über eine zweite Undschaltung 33 mit den ersten fünf, das MSB (Most Significant Bit) umfassenden Datenausgänge a₁₅ - a₁₁ des Block­decoders verbunden, während das weitere Steuer-Flip-Flop 31 an den LSB-Datenausgang a₀ und das Steuer-Flip-Flop 30 mit dem diesen direkt benachbarten Datenausgang a₁ des Blockdecoders 6 verbunden ist.

    [0018] Die Takttore 20 bis 23 sind eingangsseitig einerseits mit dem Block­taktausgang bo des Blockdecoders 6 verbunden und andererseits an den Blocknummernausgang bn des Blockdecoders 6 angeschlossen.

    [0019] Die insoweit beschriebene Schaltung arbeitet in folgender Weise:

    [0020] Der UKW-Rundfunkempfänger empfängt über den 57-kHz-Hilfsträger bei Abstimmung auf einen RDS-Sender einen endlosen Strom digitaler Da­ten. Diese Daten dienen zum einen der Synchronisation des Empfängers auf den Sender, in einem gewissen Umfang der Korrektur von Fehlern, die auf dem Übertragungsweg vom Sender zum Empfänger entstanden sind, und schließlich der Übermittlung von Steuersignalen für den Rundfunk­empfänger und für an diesen angeschlossene Peripherie-Geräte. Im vor­liegenden Fall bildet eine Bibliothek mit Speichern 35 für festgeleg­te Warnmeldungen das zu steuernde Peripherie-Gerät.

    [0021] Nach der RDS-Norm werden die Steuersignale für Peripherie-Geräte in der Gruppe 9 des RDS-Signals übertragen und in den endlosen Daten­strom in einem vorgegebenen zeitlichen Abstand ständig wiederholt. Die Steuersignale der Gruppe 9 sind, wie auch die Signale der ande­ren Gruppen, in vier aufeinanderfolgende Blöcke unterteilt. Je eines der Takttore 20 bis 23 ist einem dieser Blöcke zugeordnet. Über das Takttor 20, welches zum ersten Block gehört, werden alle sechs Steuer-­ Flip-Flops 24 bis 26, 32 bis 34 und die Vorspeicher 9 und 10 zurück­gesetzt.

    [0022] Über das Takttor 21, das zum zweiten Block gehört, werden die Steuer­-Flip-Flops 24 - 26, 30 - 32 zur Übernahme der Bits an den zugeord­neten Datenausgängen des Blockdecoders 6 veranlaßt. Wenn im zweiten Block der Steuer-Flip-Flop 32 das Signal für die Gruppe 9 erkennt, bereitet dessen Ausgangssignal das erste Undtor 29 darauf vor, den Taktimpuls aus dem Takttor 22, welches zum dritten Block gehört, als Übernahmeimpuls über das Freigabetor 27 an den Vorspeicher 10 weiter­zuleiten und den Taktimpuls aus dem Takttor 23, welches zum vierten Block gehört, über das Freigabetor 19 einerseits als Übernahmeimpuls an den Vorspeicher 9 weiterzuleiten und andererseits über das Zeit­glied 18 und das Übernahmetor 17 auf den Zwischenspeicher 11 zu geben.

    [0023] Durch den Übernahmeimpuls aus dem Takttor 22 wird der Zustand aller Ausgänge a₀ - a₁₅ des Blockdecoders 6 während des dritten Blocks in den Vorspeicher 10 übertragen. Die Kombination der belegten Ausgänge stellt die Geräteadresse dar. Stimmt diese mit der im Adressenspei­cher 15 abgelegten Geräteadresse überein, so entsteht am Ausgang der Koinzidenzschaltung 14 ein Steuersignal, welches über den Wecktonge­nerator 16 einen Weckton auslöst und andererseits das Übernahmetor 17 vorentriegelt. Zur Wiedergabe des Wecktons kann der Lautsprecher 8 des Rundfunkgerätes über eine Oderschaltung 38 herangezogen werden, doch ist dies keine zwingende Maßnahme.

    [0024] Durch den Übernahmeimpuls aus dem Takttor 23 wird der Zustand aller Ausgänge a₀ - a₁₅ des Blockdecoders 6 während des vierten Blocks in den Vorspeicher 9 übertragen. Aus dieser Information wird einerseits in einem Umcodierer 12 ein 3 Bit breites Schlüsselwort errechnet. Stimmt dieses Schlüsselwort mit dem Ausgangssignal der Steuer-Flip-­Flops 24, 25 und 26 überein, die durch den Taktimpuls aus dem dem zweiten Block zugeordneten Takttor 21 gesetzt worden sind, dann gibt die Koinzidenzschaltung 13 auch den zweiten Eingang in dem Übernahme­tor 17 frei, so daß der durch das Zeitglied 18 verzögerte Übernah­meimpuls, der dem vierten Block zugeordnet ist, die Information, die im Vorspeicher 9 enthalten ist, in den Zwischenspeicher 11 überträgt.

    [0025] Der Ausgang des Zwischenspeichers 11 bildet die Schnittstelle zu dem Peripherie-Gerät, in welchem die Speicher 35 für die festgelegte Warnmeldung eine Bibliothek bilden. Eine Anrufeinheit 34 wählt die aufgrund der belegten Ausgänge des Zwischenspeichers 11 bestimmte Warnmeldung aus, die danach z. B. über das Display 36 ausgegeben wird. Ist die Auswahl beendet, dann erfolgt über die Reset-Leitung eine Löschung des Zwischenspeichers 11 durch die Anrufeinheit 34.

    [0026] Soll die Warnmeldung zugleich über einen Sprachprozessor 37 ausgege­ben werden, dann kann man sich zur Sprachwiedergabe wiederum des Laut­sprechers 8 des Rundfunkgerätes über die Oderschaltung 38 bedienen.

    [0027] Die Zeit, die die Ausgabe der Warnmeldung über den Sprachprozessor benötigt, kann mittels der Erfindung dazu ausgenutzt werden, in an­deren, gleichartig aufgebauten Anlagen die Ausgabe anderer vorge­speicherter Warnmeldungen einzuleiten. Somit ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe vollständig gelöst.


    Ansprüche

    Einrichtung zur Wiedergabe von Warnmeldungen in Warnanlagen, die mit Rundfunkempfängern (1, 2, 3, 7, 8) ausgerüstet sind, welche einen Amplituden-Demodulator (5) für einen mittels eines 57-kHz-Filters (4) ausgefilterten Hilfsträger aufweisen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dem Demodulator (5) ein Radiodatensignal-Blockdecoder (6) nachge­schaltet ist, der über eine einen 16 Bit breiten Zwischenspeicher (11) umfassende Schnittstelle die Auswahl und Wiedergabe einer aus einer Vielzahl von in Speichern (35) festgelegten Warnmeldungen steuert, daß der Zwischenspeicher (11) eingangsseitig mit einem 16 Bit breiten Vorspeicher (9) verbunden ist, während sein Übernahmeeingang an ein Übernahmetor (17) angeschlossen ist, das über ein Zeitglied (18) und ein erstes Freigabetor (19) einen Übernahmeimpuls vom Takttor (23) erhält,
    daß ein erster Steuereingang des Übernahmetores (17) mit einer ersten Koinzidenzschaltung (14) und ein zweiter Steuereingang des Übernahme­tores (17) mit einer zweiten Koinzidenzschaltung (13) verbunden ist, daß die erste Koinzidenzschaltung (14) einerseits an einen Speicher (15) mit der Adresse der Warnanlage und andererseits an den zweiten 16 Bit breiten Ausgang eines zweiten Vorspeichers (10) angeschlossen ist, daß drei Dateneingänge (d₁ - d₃) der zweiten Koinzidenzschaltung (13) mit drei Steuer-Flip-Flops (24, 25, 26) und drei weitere Dateneingänge (c₁ - c₃) mit dem 3 Bit breiten Ausgang eines Umcodierers (12) verbun­den sind, der mit seinem 16 Bit breiten Eingang an den Ausgang des er­sten Vorspeichers (9) angeschlossen ist,
    daß der erste wie auch der zweite Vorspeicher (9, 10) parallel an den 16 Bit breiten Datenausgang des Blockdecoders angeschlossen sind, daß der Übernahmeeingang des ersten Vorspeichers (9) über das Frei­gabetor (19) mit einem vierten Takttor (23), der Übernahmeingang des zweiten Vorspeichers (10) über ein zweites Freigabetor (27) mit einem dritten Takttor (22), die Reset-Eingänge beider Vorspeicher und der Steuer-Flip-Flops (24, 25, 26, 30, 31, 32) mit einem ersten Takt­tor (20) die Übernahmeeingänge aller Steuer-Flip-Flops mit einem zweiten Takttor (21) verbunden sind und alle vier Takttore über einen Blocknummernbus und einen Blocktaktbus an die entsprechenden Ausgänge (bo, bn) des Blockdecoders (6) angeschlossen sind, daß die zweiten Eingänge der beiden Freigabetore (19, 27) mit einem Freigabebus (28) verbunden sind, der über ein erstes Undtor (29) an die Ausgänge der drei weiteren Steuer-Flip-Flops (30, 31, 32) ange­schlossen ist,
    daß der Dateneingang des ersten dieser Steuer-Flip-Flops (32) über eine zweite Undschaltung (33) mit dem MS-Bit-Datenausgang (a₁₅) und den vier diesen benachbarten Datenausgängen (a₁₄ - a₁₁) des Blockde­coders (6), der Dateneingang des zweiten dieser Steuer-Flip-Flops (31) mit dem LS-Bit-Datenausgang (a₀) und die Dateneingänge der übrigen Steuer-Flip-Flops (30, 26, 25, 24) mit dem dem LSB-Datenausgang in steigender Reihenfolge benachbarten Datenausgängen (a₁ - a₄) des Blockdecoders (6) verbunden sind.
     




    Zeichnung