[0001] Die Erfindung betrifft eine kleine Funkuhr gemäß dem Oberbegriff des Ansprüches 1.
Bei dieser kann es sich um eine Armbanduhr oder um eine sonstwie, etwa an einem Kleidungsstück,
getragene Uhr handeln, sowie beispielsweise um eine kleine Weckeruhr oder um eine
kleine StilKaminuhr.
[0002] Die JUNGHANS-Funkuhren in Ausgestaltung als Tisch- oder Wanduhren mit einer Ausstattung,
wie in der EP-OS 0 180 155 näher beschrieben ist, haben es rasch zur Marktführerschaft
gebracht. Bei kleinen Uhren jedoch ist es problematisch, in dem geringen verfügbaren
Innenraum des Uhrengehäuses auch noch eine Langwellen-Antenne ausreichender Empfindlichkeit
für den Empfang der über Funk übermittelten Telegramme unterzubringen. Auch ohne
Berücksichtigung dieser speziellen Problematik wurde in der Fachwelt die Verwirklichung
einer Funkuhr in der Größenordnung einer Armbanduhr als nicht realistisch angesehen
(vgl. R. Bermbach und M. Lobjinski "Neue Funkuhren aus dem Institut für Datentechnik"
in FUNKUHREN, herausgegeben von W. Hilberg, Mitte von Seite 170).
[0003] Deshalb liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine kleine (insbesondere
auch als Armbanduhr ausgestaltbare) Funkuhr mit ausreichender Empfangsantenne zu
schaffen.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Uhr gemäß
dem Kennzeichnungsteil des Ansprüches 1 ausgelegt ist.
[0005] Nach dieser Lösung ist die Antenne nicht mehr, wie bei den marktgängigen Wand- und
Tischuhren, gesondert innerhalb des Uhrengehäuses neben der Werkkapsel hinter dem
Zifferblatt befestigt. Vielmehr wird nach dieser Lösung eine Antenne unmittelbar in
das Uhrengehäuse einbezogen, nämlich in den Gehäuse-Rand (je nach dem Gehäusematerial
auf der Innenseite oder der Außenseite der Gehäusewand) integriert. Dabei kann eine
Antennenspule koaxial zum Gehäuse angeordnet sein, mit Verwendung der ferromagnetischen
Teile des Gehäuses und des Werkes als mehr oder weniger aus dem Spulen-Zentrum heraus
in Richtung der wirksamen Feldkomponenten versetzte Bestandteile eines Spulenkerns.
Leistungsfähigere Antennen jedoch ergeben sich, wenn die Antennenspule unmittelbar
von einem nach Maßgabe der Gehäusegestaltung geformten Kern aus Ferritpulver oder
Weichmagnetpartikeln getragen wird, der in seiner äußeren Kontur den gestalterischen
Gehäusevorgaben angepaßt werden kann.
[0006] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung von in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche starkt vereinfacht und nicht ganz
maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispielen zur erfindungsgemäßen
Lösung. Es zeigt:
Fig. 1 in Ansicht eine Armbanduhr mit an der Außenseite ihres eigentlichen Gehäuses
angeordneter magnetischer Langwellenantenne,
Fig. 2 entsprechend den Gegebenheiten nach Fig. 1 eine Aufteilung der
Antenne auf beide Längsseiten des Uhrengehäuses,
Fig. 3 in weiterer Abwandlung der Gegebenheiten nach Fig. 1 eine Aufteilung der Antenne
auf zwei winklig zueinander orientierte Gehäuseseiten,
Fig. 4 ein Beispiel für den Einbau eines Uhrwerkes in einen exentrisch mit der Spule
ausgestatteten Antennenkern,
Fig. 5 einen als Antennenkern ausgebildeten Gehäuseboden und
Fig. 6 eine Uhr mit konzentrisch zum Werk angeordneter Antennenspule.
[0007] Die in Fig. 1 in Draufsicht skizzierte kleine Funkuhr 11 kann mit digitaler oder
- wie dargestellt - analoger Zeitanzeige und beispielsweise als Armbanduhr ausgestaltet
sein, also mit Anschluß eines Armbandes 12 an ihr das Uhrwerk 13 mit Zeittelegramm-Empfänger
aufnehmendes Gehäuse 14. Die magnetische Antenne 15 weist eine von einem hochpermeablen
Kern 16 durchsetzte Spule 17 auf. Im Interesse optimaler Leistungsfähigkeit der Antenne
15 ist diese in dem oder neben dem Seitenbereich des Uhren-Zifferblattes 18 (für die
digitale oder analoge Zeitanzeige) in Richtung der größten Längserstreckung des Gehäuses
14 angeordnet, orientiert quer zur Uhrwerks-(Ziffernwellen-) Achse. Dabei kann die
Antennenspule 17 innerhalb des Gehäuses 14 gelegen sein, wenn das Gehäuse 14 - jedenfalls
in der Umgebung der Antenne 15 - aus elektrisch nichtleitendem Material besteht. Andernfalls
ist die Antenne 15 gemäß Fig. 1 neben dem Zifferblatt 18 außerhalb am Uhren-Gehäuse
14 angeordnet. Dabei kann der Antennen-Kern 16 sich über die Längserstreckung des
Gehäuses 14 bis in die Anschlußbereiche des Armbandes 12 erstrecken, um eine große
Länge und damit eine empfindliche Antenne 15 zu realisieren. Abweichend von der Prinzipsskizze
der Fig. 1 wird das Gehäuse 14 und der Anschlußbereich des Armbandes 12 dann zweckmäßigerweise
so ausgelegt, daß sich eine Gehäuseintegration des Antennenkernes 16 ergibt; wobei
es durchaus interessant sein kann, keinen symmetrischen Aufbau zu wählen, um einerseits
das Gesamtvolumen der Uhr 11 nicht unnötig zu vergrößern und andererseits werbewirksam
darauf hinzuweisen, daß es sich um eine funkgesteuerte Armbanduhr 11 handelt.
[0008] Die Antenne 15 kann aber auch auf zwei Ferrit-Stäbe als den Kernen 16 für Spulen
17 aufgeteilt sein, um eine kleinbauendere Anordnung für die Integration der Antenne
15 zu erzielen. Nach Fig. 2 sind dabei zwei phasengleich geschaltete Antennenspulen
17 auf zwei Kerne 16 an den beiden Längsseiten des Uhrengehäuses 14 verteilt. Die
Stabkerne 16 können aber auch gemäß Fig. 3 winklig zueinander im oder am Uhrengehäuse
14 (je nach dessen Material) angeordnet und in unterschiedlichen Längen ausgeführt
sein, beispielsweise um die an sich nicht erwünschte Richtcharakteristik einer Ferritstabantenne
in Richtung auf einen besseren Rundum-Empfang zu beeinflussen (wie im einzelnen in
der EP-OS 0 242 717 näher beschrieben).
[0009] Besonders interessante Realisierungsmöglichkeiten in technischer und gestalterischer
Hinsicht ergeben sich, wenn gemäß Fig. 4 oder Fig. 5 das Uhrgehäuse 14 selbst als
der Antennenkern 16 ausgelegt wird, beispielsweise aus Preßstoff mit eingepritzten
Ferritkörnern oder Weichmagnetpartikeln ausgebildet ist. Dieser Gehäuse-Kern 16 kann
dann in der Draufsicht U-förmig oder gemäß Fig. 4 O-förmig bzw. auch gemäß Fig. 5
als flacher Topf, also mit einem durchgehenden Boden 19 ausgestaltet sein. In jedem
Falle nimmt der Innenraum 20 das unter dem Zifferblatt 18 gelegene Uhrwerk 13 auf.
Eine einzelne Antenne 17 bzw. eine Mehrzahl davon kann um eine in Richtung der zu
empfangenden Funkfeldkomponente 21 sich erstreckende Kern-Verlängerung 22 gewunden
sein, vorzugsweise eingelassen in einen als Wickelkörper wirkenden Kern-Einschnitt
23. Die Spule 17 kann aber auch koaxial um eine auf dem Kern-Boden 19 stehende topfförmige
Wandung 24 gewickelt sein, wie aus der Querschnittsdarstellung der Fig. 5 ersichtlich,
wo der Kern 16 als im Verhältnis zum Durchmesser sehr kurzes Rohrstück auf der dem
Zifferblatt 18 abgewandten Seite des Uhrengehäuses 14 ausgebildet ist. Fig. 6 zeigt
eine Anordnung gemäß Fig. 5 in Draufsicht auf das Uhrgehäuse 14; wobei anstelle des
im Verhältnis zu seinem Durchmesser sehr kurzen rohrförmigen Kernes (16) auch einfach
koaxiale Wicklungen als Antennenspule 17 vorgesehen sein können, wenn nämlich die
in Projektion der Feldkomponente 21 innerhalb des Windungsdurchmessers liegenden
ferromagnetischen Teile des Werkes 13 und des Gehäuses 14 bereits eine hinreichende
Empfangsempfindlichkeit der Antenne 15 erbringen.
1. Kleine Funkuhr (11) mit Antennen-Spule (17) für Ihren Zeittelegramm-Empfänger,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule (17) im Randbereich des Uhren-Zifferblattes (18) seitlich am Uhren-Gehäuse
(14) angeordnet ist.
2. Funkuhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse der Spule (17) außerhalb des symmetrischen Teiles des Uhrgehäuses (14)
liegt und in Richtung quer zur Uhrwerksachse orientiert ist.
3. Funkuhr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Spulen (17) an unterschiedlichen Seiten des Uhrengehäuses (14) vorgesehen
sind.
4. Funkuhr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Spulen (17) mit gegeneinander verschwenkten Längsachsen vorgesehen sind.
5. Funkuhr nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulen (17) von Antennenkernen (16) aus weichmagnetischen oder Ferrit-Materialien
durchsetzt sind.
6. Funkuhr nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Spule (17) in einem Einschnitt (23) einer Kern-Verlängerung (22) angeordnet
ist.
7. Funkuhr nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Querschnitt U- oder O-förmiger Kern (16) vorgesehen ist, in dessen Innenraum
(20) das Uhrwerk (13) angeordnet ist.
8. Funkuhr nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein flach-topfförmiger Kern (16) aus einer umlaufenden Wandung (24) auf einem
topfförmigen Boden (19) vorgesehen ist, wobei die Wandung (24) die Antennenspule
(17) trägt.