[0001] Die Erfindung betrifft einen jalousierbaren Rolladen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei jalousierbaren Rolladen sind die einzelnen Rolladenstäbe gelenkig mit Zug- und
Verstellkettengliedern verbunden, so daß die Rolladenstäbe aus einer Rolladenstellung,
in welcher durch die Rolladenstäbe die dahinter befindliche Öffnung voll geschlossen
bzw. abgedeckt ist, in eine Jalousie-Stellung verschwenkbar sind, in welcher die Durchsicht
zwischen den derart verschwenkten Rolladenstäben möglich ist. Aufgrund der für die
Verschwenkung dieser Rolladenstäbe erforderlichen Jalousiereinrichtung bedarf es
zumeist spezieller Führungsschienen für den Einbau der Rolladen. Diese Führungsschienen
müssen in der Regel breiter als die von normalen Rolladen dimensioniert sein, um die
für die Verschwenkung der Rolladenstäbe erforderliche Jalousiereinrichtung bzw. Teile
hiervon, unterbringen zu können. Dies hat zur Folge, daß eine Nachrüstung von bereits
in Bauwerken vorhandenen normalen Rolladen durch jalousierbare Rolladen nur schwer
möglich ist, weil die ortsfest vorhandenen Rahmen und Führungen durch solche mit
größeren Abmessungen ersetzt werden müssen. Es liegt auf der Hand, daß es zweckmäßig
wäre, derartige jalousierbare Rolladen so auszubilden, daß sie in bereits vor Ort
vorhandene Führungsschienen oder Führungsprofile für normale Rolladen ohne Jalousiereinrichtung
einbaubar sind.
[0003] Jalousierbare Rolladen, die eine solche Umrüstung vorhandener Anlagen ermöglichen,
sind bereits bekannt (EP-A-0 189 091). Hierbei sind die jalousierbaren Rolladenstäbe
an ihren oberen Enden durch Zugkettenglieder und an ihren unteren Enden durch Verstellkettenglieder
verbunden. Die Zugkettenglieder und die Verstellkettenglieder sind hierbei an einem
Ende in Art eines Auges und am anderen Ende in Art einer Gabel ausgebildet, so daß
benachbarte Kettenglieder scharnierartig zusammengesetzt werden können. Zwischen je
einem Paar von benachbarten Zug- und Verstellkettengliedern sind hierbei die Rolladenstäbe
aufgenommen. Alleine diese Bauart macht es bereits unmöglich, die Rollädenstäbe in
eine geschlossene Nut/Feder-Position zu verfahren, wo die in einem Rolladenstab ausgebildete
Feder in eine am benachbarten Rolladenstab ausgebildete Nut zur Bildung eines einbruchssicheren
Rolladenverschlusses einfahrbar ist.
[0004] Ferner benötigt der bekannte jalousierbare Rolladen zu den beiden Ketten aus Zug-
und Verstellkettengliedern eine weitere randseitig an den Rolladenstäben vorgesehene
Kette aus Führungskettengliedern, die in den ortsfest eingebauten Führungsprofilen
geführt sind. Die Führungskettenglieder sind als Schlitzkettenglieder ausgebildet
und untereinander durch Schlitzbuchsen, also mit einem Längsschlitz versehene Buchsen
scharnierartig verbunden. Die Aufhängung der Rolladenstäbe erfolgt über einen Gelenkbolzen,
der axial mit den entspre chend zu gestaltenden Schlitzbuchsen der Führungskettenglieder
auszurichten ist. Hierbei sind die Schlitzbuchsen als Verbindungselemente für die
Führungskettenglieder festigkeitsmäßig so auszulegen, daß sie den Belastungen aus
den darunterliegenden Kettengliedern und den darunter sich befindlichen Rolladenstäben
standhalten können. Ferner sind die Schlitzbuchsen so auszulegen, daß sie die Gelenkbolzen
für die Anlenkung der Rolladenstäbe aufnehmen können. Eine weitere Funktion, die diese
Schlitzbuchsen zu erfüllen haben, besteht darin, daß die Schlitzbuchsen beim Übergang
aus der Rolladenstellung in die Jalousierstellung ein Einfahren der Gelenkbolzen für
die Aufhängung der Rolladenstäbe in die Schlitze der Schlitzkettenglieder ermöglichen
müssen. Somit muß die Verbindung der Führungskettenglieder entsprechend den verschiedenen
Funktionen ausgelegt werden, was kompliziert ist und es fürderhin erschwert, derartig
gestaltete Führungskettenglieder in vorhandene Führungsschienen für normale Rolladen
unterzubringen. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Gelenkstellen für
die Anlenkung der Rolladenstäbe an den Führungskettengliedern axial mit den Achsen
der Schlitzbuchsen ausgerichtet sein müssen, woraus sich wiederum bauliche Beschränkungen
für die Rolladenkonstruktion ergeben. Für den Übergang aus der Rolladenstellung in
die Jalousierstellung sind zudem an den Rolladenstäben und an den Führungskettengliedern
entsprechende Anschläge auszubilden, ebenso wie an einer speziell am untersten Rolladenstab
vorzusehenden Ausstellstütze. Insgesamt ist der bekannte jalousierbare Rolladen
kompliziert aufgebaut und es sind auch Fehlfunktionen nicht ausgeschlossen. Auch der
Wickelumfang aufgrund der auf der Vorderfläche und auf der Rückfläche der Rolladenstäbe
auftragenden Verstell- und Zugkettenglieder ist vergleichsweise groß. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß aufgrund der drei Ketten und der im wesentlichen bandartigen
Ausbildung der Zug- und Verstellkettenglieder sich eine Begrenzung der verfügbaren
lichten Weite für den jalousierfähigen bzw. für die Durchsicht verfügbaren Bereich
ergibt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine alousierbare Rollade zu schaffen, welche einfach
und robust aufgebaut ist sowie eine zuverlässige Jalousierung ermöglicht. Ferner soll
sich der Rolladen ohne Schwierigkeiten in vorhandene Führungsprofile für normale Rolladen
unterbringen lassen und beim Aufwickeln einen mit einem normalen Rolladen vergleichbaren
Wickeldurchmesser aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Ansprüches
1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch
die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
[0007] Nach der Erfindung sind die Zugkettenglieder und die Verstellkettenglieder seitlich
an den beiden Enden eines jeden Rolladenstabs angeordnet und zwar nebeneinander sowie
in Flucht untereinander, so daß die Kettenglieder praktisch eine seitliche Verlängerung
der Rolladenstäbe darstellen. Dadurch bauen die Rolladenstäbe an der Vorder- und an
der Rückfläche nicht um die Dicke bzw. Stärke der Kettenglieder auf, was sich günstig
für den Wickeldurchmesser des jalousierbaren Rolladens auswirkt. Sind die Zugkettenglieder
und Verstellkettenglieder in ihrer Querschnittsabmessung der Querschnittsabmessung
des Rolladenstabs angepaßt und verlaufen sie somit im wesentlichen bündig mit der
Vorder- und Rückfläche der Rolladenstäbe, so ergibt sich praktisch derselbe Wickeldurchmesser
wie bei einem normalen Rolladen ohne Jalousiereinrichtung. Infolge der seitlichen
Anordnung der Kettenglieder in Flucht mit den Rolladenstäben entfällt eine Überdeckung
der Rolladenstäbe durch die Kettenglieder, was eine Maximierung der lichten Weite
des jalousierbaren Öffnungsbereiches erlaubt. Diese Optimierung kommt insbesondere
zum Tragen, wenn mindestens die Verstellkettenglieder schmal in Art von Lamellen ausgeführt
werden. Ferner können die Zugkettenglieder als Führungselemente für die Rolladenstäbe
verwendet werden, was zur Folge hat, daß ein Kettenzug gegenüber dem konventionellen
Stand der Technik entfällt. Durch diese Anordnung lassen sich ferner die für die Jalousierbewegung
erforderlichen Bauelemente innerhalb der Querschnittsabmessung der Rolladenstäbe
unterbringen.
[0008] Im geschlossenen Zustand des Rolladens erreicht man bei Anpassung der Kettenglieder
an die Form eines Rolladenstabs ein voll glatt und bündiges Aussehen des Rolladenpanzers.
[0009] Aufgrund der Anordnung der für das Jalousieren erforderlichen Elemente in Flucht
des Rolladenstabs verhält sich der jalousierbare Rolladen beim Aufwickeln so, als
wäre die Jalousiereinrichtung überhaupt nicht vorhanden. Dadurch lassen sich auch
Fehlfunktionen, also ein unbeabsichtigtes Jalousieren, ausschließen.
[0010] Wesentlich ist ferner die nach der Erfindung erreichte Entkopplung zwischen den
Gelenkkettengliedern einerseits und den Gelenken, die für die schwenkbare Lagerung
eines jeden Rolladenstabs an den zugehörigen Zug- und Verstellkettengliedern erforderlich
sind. Dadurch lassen sich die Kettengelenke einfach gestalten, ebenso wie die Gelenke
zur Aufnahme der Rolladenstäbe. Für die Ketten können einfache Gelenkbolzen verwendet
werden, die im oberen Bereich das gesamte Gewicht des darunterhängenden Rolladens
zu tragen haben. Hingegen müssen die Gelenkbolzen für die Lagerung der Rolladenstäbe
lediglich das Gewicht des einzelnen Rolladenstabs aufnehmen. Dadurch wird auch die
Jalousierbewegung erleichtert. Ferner wird eine saubere Trennung zwischen den Kettengelenken
und den Jalousiergelenken erreicht, was wiederum ein unbeabsichtigtes Auslösen der
Jalousierbewegung verhindert. Im besonderen lassen sich die Gelenkstellen für die
Anlenkung des Rolladenstabs an die Kettenglieder aus der vertikalen Ebene der Kettengelenkbolzen
verlagern, wodurch sich die Jalousierbewegung begünstigende Hebelarme ergeben. Insgesamt
vereinfacht sich die Gestaltung der für die Jalousierung erforderlichen Bauelemente,
was sich günstig für die Herstellung des jalousier baren Rolladens auswirkt.
[0011] In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, die Gelenkbolzen in randseitig der Rolladenstäbe
angeordnete einsteckbare Profile zu verlagern, so daß die Rolladenstäbe ohne Rücksicht
auf die Jalousierbewegung gestaltet und hergestellt werden können.
[0012] Bei Ausbildung der oberen Längsränder der Rolladenstäbe als Feder, d.h. als vorspringende
Nase, und der unteren Längsränder als Nut, die komplementär zu den Federn ausgebildet
ist, lassen sich die Rolladenstäbe in eine Nut- und Feder-Position verfahren, wodurch
sich eine Einbruchssicherung ergibt. Diese Bewegung in die Nut- und Feder-Position
und aus dieser heraus kann an den Zug- und Verstellkettengliedern durch entsprechende
längsverschiebliche Führung der Kettengelenkbolzen in baulich einfacher Weise aufgefangen
bzw. kompensiert werden.
[0013] In vorteilhafter Weise sind die Zugkettenglieder mehrteilig, insbesondere zweiteilig,
ausgebildet, was fertigungstechnisch Vorteile bringt und die Eingliederung einer verstärkenden
Einlage aus Stahl ermöglicht. Die Zugkettenglieder können hierbei aus Materialersparnisgründen
hohl ausgebildet sein, wobei der Hohlraum ggf. ausgeschäumt werden kann.
[0014] Die Auslösung der Jalousierbewegung kann durch unterschiedliche Mechanismen erfolgen,
zweckmäßigerweise ist jedoch an einem Verstellkettenglied oder Rolladenstab oder
daran angeordnetem Einsteckprofil ein Haken ausgebildet, der mit einem Gegenhaken
zur Auslösung der Jalousierbewegung zusammenwirkt. Zweckmäßigerweise ist der Gegenhaken
auslenkbar angeordnet, so daß für die normale Rolladenfunktion der Haken am Gegenhaken
vorbeigeführt werden kann.
[0015] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Teils einer bevorzugten Ausführungsform längs der
Linie I-I in Fig.2,
Fig. 2 eine Stirnansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform eines jalousierbaren
Rolladens, von dem drei Rolladenstäbe dargestellt sind,
Fig. 3 eine Seitenansicht zur Darstellung der Wirkverbindung von Zugkettengliedern
und Verstellkettengliedern des oberen Rolladenabschnitts in Jalousierstellung,
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 3 in normaler Rolladenstellung,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht zweier Rolladenstäbe einer alternativen Ausführungsform,
wobei rechts in einer Einzelheit das Profil der Rolladenstäbe hervorgeht,
Fig. 6 eine aufgelöste perspektivische Ansicht eines Rolladenstabs mit zugehörigen
Jalousierelementen,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Teils des Rolladens in normaler Rolladenstellung
sowie
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines Teils des in den Fig. 5 bis 7 dargestellten
Rolladens an seinem oberen Abschnitt.
[0016] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 4 ist jedem Rolladenstab 1 ein Zugkettenglied
2 zugeordnet, die untereinander zu einer Zugkette 3 verbunden sind. Die Führung des
Rolladens bzw. der Rolladenstäbe erfolgt in üblichen U-förmigen Profilen 4, die an
den Wänden des Bauwerks im Bereich der durch den Rolladen zu verschließenden Öffnung
befestigt sind. Zur jalousieartigen Verstellung der Rolladenstäbe 1 sind Verstellkettenglieder
5 vorgesehen, von denen jeweils ein Glied einem Ende eines Rolladenstabs 1 analog
den Zugkettengliedern zugeordnet ist. Die Verstellkettenglieder 5 sind untereinander
zur Bildung einer gelenkigen Verstellkette 6 verbunden.
[0017] Es liegt auf der Hand, daß die Zugkettenglieder 2 und auch die Verstellkettenglieder
5 im jeweiligen Kettenzug vertikal übereinander angeordnet sind. Die an den beiden
Enden eines jeden Rolladenstabs 1 vorgesehenen Zugkettenglieder 2 und Verstellkettenglieder
5 sind entsprechend Fig. 2 nebeneinander und, wie aus Fig. 1 hervorgeht, in Flucht
zum entsprechenden Rolladenstab 1 angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß die Zug-
und Verstellkettenglieder 2 und 5 in ihrer Stärke bzw. Dicke nicht auf den Rolladenstab
1 auftragen, so daß bei dieser Anordnung auf die beim Stand der Technik häufig verwirklichte
Maßnahme der Platzeinsparung durch Ausbildung von Ausnehmungen an der Vorder- und
Rückfläche der Rolladenstäbe 1 verzichtet werden kann, die im übrigen mit einer Schwächung
des Rolladenstabs verbunden sind. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin,
daß beim Aufwickeln des Rolladens der Wickeldurchmesser nur durch die Dicke der Rolladenstäbe
1 bestimmt ist, d.h. die Eingliederung einer Jalousiereinrichtung am Wickelumfang
selbst nichts ändert.
[0018] Die Zugkettenglieder 2 sind untereinander gelenkig verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
weist jedes Zugkettenglied 2 an seinem unteren Ende eine Gabel 7 gebildet aus zwei
zwischen sich eine Ausnehmung begrenzenden Schenkeln und am oberen Ende ein Gelenkauge
8 auf, welches zwischen die Gabelausnehmung greift. Beim Ineinandergreifen von Gabel
7 und Auge 8 ergibt sich somit unter Einschluß eines Gelenkbolzens 9 ein scharnierartiges
Gelenk zwischen den Zugkettengliedern 2.
[0019] In analoger Weise erfolgt auch die gelenkartige Verbindung der Verstellkettenglieder
5, wobei die Gabel mit 10, das Gelenkauge mit 11 und der Gelenkbolzen mit 12 bezeichnet
sind.
[0020] Entsprechend den Fig. 1, 3 und 4 weisen die Gelenkaugen 8, 11 der Zug- und Verstellkettenglieder
2, 5 ein Langloch 13 auf, in welchem jeweils der Gelenkbolzen 9 bzw. 12 relativ längsverschieblich
geführt ist. Die Langlöcher 13 haben den Zweck, das Einfahren der Rolladenstäbe 1
in eine Nut- und Feder-Position und das Herausfahren aus dieser Position zu ermöglichen,
wie sich am besten anhand von Fig. 4 ergibt und im übrigen im folgenden noch näher
erläutert wird.
[0021] Jeder Rolladenstab 1 ist an seinen beiden Enden gelenkig mit einem Zug- und Verstellkettenglied
2 und 5 verbunden, um eine Jalousierbewegung des Rolladenstabs 1 zu ermöglichen. Entsprechend
Fig. 2 ist jeder Rolladenstab 1 über einen Gelenkbolzen 14 mit einem zugeordneten
Zugkettenglied 2 und mittels eines Gelenkbolzens 15 mit einem zugehörigen Verstellkettenglied
5 verbunden. Da der Gelenkbolzen 14 infolge der fluchtenden Anordnung von Zugkettenglied,
Verstellkettenglied und Rolladenstab am Verstellkettenglied 5 vorbeigeführt werden
muß, ist das Verstellkettenglied 5 an seiner Rückfläche mit einer entsprechenden Ausnehmung
16 versehen. Der Gelenkbolzen 14 ist hierbei im oberen Bereich des Zugkettenglieds
2, hingegen der Gelenkbolzen 5 im unteren Bereich des Verstellkettenglieds 5 verlagert.
Die Gelenkbolzen 14 und 15 eines Rolladenstabes 1 sind zueinander bezüglich der vertikalen
Ebene versetzt und zwar vorzugsweise im Bereich von 4 bis 5 mm, wie durch die beiden
Pfeile in Fig. 1 bei 17 gekennzeichnet ist. Diese Versetzung der beiden Gelenkpunkte
zueinander begünstigt die Einleitung und Ausführung der Jalousierbewegung der Rolladenstäbe
1. Die Verlagerung der Gelenkbolzen 14 und 15 in den Rolladenstäben 1 erfolgt im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 bis 4 in buchsenartigen Profilabschnitten 18, wie sich aus Fig. 1
unten ergibt. Diese Profilabschnitte 18 sind Bestandteile des Profils entweder des
Rolladenstabs 1 oder eines an den Enden des Rolladenstabs 1 einsteckbaren bzw. aufsetzbaren
Einsteckprofils. Bei der Montage der Zugkettenglieder, Verstellkettenglieder und
Rolladenstäbe werden diese Teile somit lediglich seitlich zusammengesteckt, so daß
die Gelenkbolzen 14 und 15 in die entsprechenden buchsenartigen Profilabschnitte
18 greifen, insbesondere einschnappen.
[0022] Die Betriebsweise des jalousierbaren Rolladens nach den Fig. 1 bis 4 wird am besten
anhand der Fig. 3 und 4 erläutert, in denen Fig. 4 die normale Rolladenstellung zeigt,
in der die Öffnung durch die Rolladenstäbe verschlossen ist, und Fig. 3 die Jalousierstellung
zeigt, in der die Rolladenstäbe aus der vertikalen Ebene in eine mehr oder weniger
starke Schräglage herausgeschwenkt sind, so daß zwischen den Rolladenstäben Durchsichtmöglichkeit
besteht.
[0023] Zum Schließen des Rolladens wird der Rolladen in üblicher Weise abgewickelt, wobei
die Zugkettenglieder 2 in den seitlichen U-Profilen 4 geführt sind. Die Verschlußstellung
erreicht man, sobald der unterste Rolladenstab unten anschlägt und die weiteren Stäbe
sich nacheinander aufsetzen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel ein am Boden
der durch den Rolladen zu schließenden Öffnung stationär angeordnetes leistenartiges
Teil 19 mit einem nasenförmigen Vorsprung 20 in eine Nut 21 am unteren Längsrand des
Rolladenstabs 1 greift bzw. der Rolladenstab auf den Vorsprung 20 aufgefahren wird.
Da jeder Rolladenstab 1 an seinem oberen Ende mit einem nasenförmigen Vorsprung 20
und an seinem unteren Ende mit einer komplementär geformten Ausnehmung 21 ausgebildet
ist (siehe auch Fig. 1), können die Rolladenstäbe 1 in die in Fig. 4 dargestellte
Nut- und Feder-Position gefahren werden, in welcher die Rolladenstäbe 1 übereinander
längs einer Vertikalen ausgerichtet sind. In dieser Nut- und Feder-Position ist eine
Einbruchsicherung gewährleistet, weil die einzelnen Rolladenstäbe 1 von außen her
nicht ausgehoben werden können.
[0024] Soll eine Jalousierung der Rolladenstäbe 1 stattfinden, so müssen die Rolladenstäbe
1 aus ihrer Nut- und Feder-Position ausgefahren werden. Zur Kompensation dieser Bewegung
sind die Langlöcher 13 in den Gelenkaugen 8 und 11 der Zug- und Verstellkettenglieder
2 und 5 vorgesehen. Erst in dieser ausge hobenen Stellung lassen sich die Rolladenstäbe
jalousieren.
[0025] Anzumerken ist hierbei noch, daß bei jalousierbaren Rolladenstäben ganz allgemein
die obersten Rolladenstäbe, meist die obersten drei bis fünf Rolladenstäbe, nicht
jalousierbar ausgebildet sind, sondern erst die darunter folgenden. Da es sich hierbei
aber um einen allgemein bekannten Sachverhalt handelt, ist dies im Vorliegenden nicht
eigens erörtert. Jedenfalls weist das Verstellkettenglied des obersten jalousierbaren
Rolladenstabs im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Haken 22 auf, der zum Auslösen
der Jalousierbewegung dient. Mit diesem Haken 22 wirkt ein Gegenhaken 23 zusammen,
der an einem Lenkhebel 24 sitzt, der bei 25 gelenkig an einem ortsfesten Teil, etwa
am U-Profil 4, befestigt ist. Oberhalb des Gegenhakens 23 befindet sich ein Auslenkglied
26 mit einer Schrägfläche 27, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel das Auslenkglied
26 an einem Stab 28 geführt und durch eine Feder 29 in seine untere Lage vorgespannt
ist. Beim Herablassen des Rolladenpanzers fährt der Haken 22 am Gegenhaken 23 vorbei,
weil der Lenkhebel 24 beim Auftreffen des Hakens 22 auf die Schrägfläche 27 nach außen
weggeschwenkt wird. Zum Jalousieren ist der Rolladenpanzer durch Hochziehen des Rolladengurtes
aus einer Nut- und Feder-Position zu heben, wobei der Haken 22 am Gegenhaken 23 von
unten her kommend vorbeiläuft, was auch hier durch eine Schrägfläche 29 begünstigt
ist, die ein Auslenken des Lenkhebels bewerkstelligt. Wird weiter hochgezogen, so
drückt der Haken 22 das Auslenkglied 26 entgegen der Federvorspannung nach oben, wobei
beim weiteren Hochziehen der Haken 22 schließlich infolge Auslenkung des Lenkhebels
24 ohne weiteres das Auslenkglied 26 passieren kann. Für das Jalousieren wird aber
der Haken 22 nur über den Gegenhaken 23 gefahren und dann wieder abgesenkt, wobei
dann der Haken 22 unmittelbar mit dem Gegenhaken 23 zusammenwirkt, da der Lenkhebel
nicht mehr aufgrund einer Schrägfläche ausgelenkt wird. Beim weiteren Absenken des
Rolladens verhakt sich der Haken 22, so daß die Verstellkettenglieder 5 in ihrer
vertikalen Lage festgehalten, jedoch die Zugkettenglieder 2 weiter abgesenkt werden,
so daß das Jalousieren der Rolladenstäbe 1 eintritt. Soll die Jalousierstellung aufgehoben
werden, so wird der Gurt wieder angezogen, so daß die Zugkettenglieder 2 angehoben
und schließlich, nachdem die Rolladenstäbe 1 weitgehend in Flucht mit den Zugkettengliedern
2 verschwenkt sind, der Haken 22 aus der Eingriffsstellung gefahren und der Rolladenpanzer
nach oben gezogen werden kann. Hierbei sind die zugeordneten Zug-, Verstellkettenglieder
und Rolladenstäbe wieder vertikal in Flucht zueinander ausgerichtet, so daß der Rolladenpanzer
wie ein normaler Rolladenpanzer aufgewickelt werden kann. Das heißt, die Zugkettenglieder
und Verstellkettenglieder sind bündig mit den Rolladenstäben, was durch die Anordnung
der Elemente in Flucht zueinander ermöglicht wird. Beim Aufwickeln baut somit der
jalousierbare Rolladen nicht stärker auf (kein größerer Wickeldurchmesser) als ein
normaler Rolladen ohne Jalousiereinrichtung.
[0026] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 bis 8 sind für dieselben Bauteile die gleichen
Bezugszeichen verwendet worden. Bei dieser gleichfalls weitgehend schematisch nur
anhand eines Teils des Rolladens dargestellten Ausführungsform sind die Zugkettenglieder
2 zweiteilig ausgebildet, wobei die Hälften mit 2a und 2b bezeichnet sind. Diese zweiteilige
Ausbildung hat fertigungstechnische Vorteile, weil die Zugkettenglieder hohl und
aus Kunststoff hergestellt sind und zum Zugkettenglied zusammengesteckt werden können.
Hierbei lassen sich weitgehend gleiche Wanddicken erreichen, was fertigungstechnisch
vorteilhaft ist. Im besonderen läßt sich infolge dieser Zweiteilung jedoch eine lamellenartige
Stahleinlage 2c zwischen den Profilhälften 2a und 2b anordnen, wodurch sich eine
Festigungserhöhung ergibt. Eine solche Ausführungsform eignet sich insbesondere für
Rolläden mit einer entsprechenden Länge und Breite. Die Versetzung der Teile bei 30
erklärt sich daraus, daß die Zugkettenglieder oben und unten zur Aufnahme des Gelenkbolzens
9 vorbeigeführt werden müssen. Aus der Darstellung rechts in Fig. 5 ergibt sich das
Ineinanderfahren der Rolladenstäbe 1 in die Nut- und Feder- Position infolge Ineinandergreifens
der nasenartigen Vorsprünge 20 und der Ausnehmungen 21. Das gleichfalls sehr schmale
Verstellkettenglied 5 ist oben bei 31 gegabelt, um das untere Ende des darüberliegenden
Verstellkettenglieds scharnierartig aufzunehmen.
[0027] Bei 32 ist eine am Teil 2b seitlich angeformte Zunge zu erkennen, die auch in Fig.
4 ersichtlich ist und die das Verstellkettenglied 5 von hinten überdeckt und damit
in Schließstellung des Rolladenpanzers eine Durchsicht zwischen Zugkettenglied und
zugeordnetem Rolladenstab 1 verhindert.
[0028] Der aus Fig. 6 ersichtliche Gelenkbolzen 14 für die gelenkige Aufhängung des Rolladenstabs
1 dient zugleich als Befestigung der beiden Hälften 2a und 2b des Zugkettenglieds
2. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 sind sowohl der Gelenkbolzen 14 wie auch
der Gelenkbolzen 15 in einem Einsteckprofil 33 des Rolladenstabs 1 verlagert, der
seitlich in das offene Ende des Rolladenstabes 1 einsteckbar ist. Dadurch kann der
Rolladenstab 1 als im Querschnitt über die gesamte Länge gleichbleibend konturiertes
Bauteil in entsprechenden Längen hergestellt und in der Fertigung auf die gewünschte
Rolladenstablänge zugeschnitten werden.
[0029] Fig. 7 zeigt die Rolladenstäbe 1 in normaler Schließstellung und Fig. 8 den Rolladen
in jalousierter Stellung der Stäbe 1, wobei mit 1′ der bereits zuvor erläuterte festbleibende
Rolladenstab bezeichnet ist. In Fig. 8 ist unten schematisch das ortsfeste Führungsprofil
4 zum Führen der Rolladenstäbe 1 bzw. der Zugkettenglieder 2 dargestellt.
[0030] Aus Fig. 8 ist auch eine Ausführungsvariante des Hakens ersichtlich. Der Haken 22
ist hierbei am Verstellkettenglied des obersten jalousierbaren Rolladenstabs 1 federnd
angelenkt, so daß der Haken 22 beim Aufwickeln der Rolladenstäbe 1 nach innen geschwenkt
werden kann und somit beim Aufwickeln der Rolladenstäbe 1 nicht mehr stört. Sobald
beim Abwickeln der Rolladenstäbe 1 der Haken 22 freigegeben wird, schwenkt er in die
in Fig. 8 ersichtliche Position, wo er mit einem ortsfest angeordneten Gegenhaken
23 zum Auslösen der Jalousierbewegung zusammenwirkt. Aus Fig. 8 unten sind hakenartige
Endausbildungen der Gelenkbolzen 14 und 15 ersichtlich, die beim Zusammenstecken hinter
entsprechende Rastausbildungen am Rolladenstab 1 oder Einsteckprofil 33 greifen, so
daß die Gelenkbolzen 14 und 15 fest verrastet werden können. Zur Montage brauchen
die Zugkettenglieder, die Verstellkettenglieder und die Rolladenstäbe 1 nur durch
Zusammenstecken über die Gelenkbolzen zusammengesteckt werden. Ersichtlich ist die
Anlenkung der Rolladenstäbe 1 an den Verstellkettengliedern und den Zugkettengliedern
völlig unabhängig und damit entkoppelt von der Verbindung der Zugkettenglieder und
Verstellkettenglieder zu einer Kette untereinander, so daß die Gelenkbolzen 14 und
15 festigkeitsmäßig nur zur Aufnahme des Gewichts eines Rolladenstabes dimensioniert
werden müssen.
1. Jalousierbarer Rolladen mit einer Anzahl von jalousierbaren lamellenartigen Rolladenstäben
(1), die an ihren oberen Bereichen mit Zugkettengliedern (2) und an ihren unteren
Bereichen mit Verstellkettengliedern (5) gelenkig verbunden sowie seitlich in ortsfesten
Führungsprofilen (4) über Kettenglieder geführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung in den Führungsprofilen (4) durch die Zugkettenglieder (2) erfolgt,
die jeweils mit dem zugehörigen Verstellkettenglied (5) und jalousierbarem Rolladenstab
(1) nebeneinander und in Flucht zueinander angeordnet sind.
2. Rolladen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolladenstäbe (1) entkoppelt von den Gelenkverbindungen (7, 8, 9; 10, 11,
12) der Kettenglieder (2, 5) durch separate Gelenkbolzen (14, 15) an den entsprechenden
Verstellkettengliedern (5) und Zugkettengliedern (2) angelenkt sind.
3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder jalousierbare Rolladenstab (1) an seinem Ende mit je einem Zugkettenglied
(2) und einem Verstellkettenglied (5) durch einen oberen und unteren Gelenkbolzen
(14, 15) gelenkig verbunden ist, die räumlich zwischen den Gelenkverbindungen (7,
8, 9; 10, 11, 12) der Zug- und Verstellkettenglieder (2, 5) angeordnet sind.
4. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkbolzen (14, 15) zur Aufhängung der Rolla denstäbe (1) aus einer vertikalen
Ebene (bei 17) zueinander versetzt sind und zwar vorzugsweise einheitlich im Bereich
von 4 bis 5 mm.
5. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Gelenkbolzen (14) mit dem Zugkettenglied (2) und der untere Gelenkbolzen
(15) mit dem zwischen dem Zugkettenglied (2) und dem Rolladenstab (1) angeordneten
Verstellkettenglied (5) verbunden ist.
6. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkbolzen (14, 15) aus der durch die Gelenkbolzen (9, 12) der Kettenglieder
(2, 5) gemeinsam aufgespannten vertikalen Ebene versetzt zueinander angeordnet sind
und zwar vorzugsweise auf derselben Seite und von außen gesehen (Fig. 1 von links)
vor der vertikalen Ebene angeordnet sind.
7. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkbolzen (14, 15) in Einsteckprofilen (33) gelagert sind, die seitlich
in die offenen Enden der Rolladenstäbe (1) einsetzbar oder einrastbar sind.
8. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkbolzen (14, 15) innerhalb der Querschnittsabmessungen der Rolladenstäbe
(1) angeordnet sind.
9. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennnzeichnet,
daß die Verstellkettenglieder (5) rückseitig mit einer Ausnehmung (16) zum Vorbeiführen
des Gelenkbolzens (14) zum Rolladenstab versehen sind.
10. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolladenstäbe (1) an ihren oberen Längsrändern mit Federn (20) und an ihren
unteren Längsrändern mit komplementären Nuten (21) versehen sind, derart, daß die
Rolladenstäbe (1) in Schließstellung in eine Nut- und Feder-Position angeordnet sind,
wobei die Gelenkaugen (8, 11) der Kettengelenke mit entsprechenden Längsführungen,
vorzugsweise Langlöchern (13) zur Aufnahme und längsverschieblichen Führung der Kettengelenkbolzen
(9; 12) versehen sind.
11. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkettenglieder (2) mehrteilig, insbesondere zweiteilig (2a, 2b) ausgebildet
sind und vorzugsweise eine verstärkende Einlage (1c) zwischen sich aufweisen.
12. Rolladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise am obersten jalousierbaren Rolladenstab (1) am Verstellkettenglied
(5) oder am Rolladenstab (1) bzw. am endseitig angeordneten Einsteckprofil (33) ein
Haken (22) angeordnet ist, der zur Auslösung der Jalousierbewegung mit einem Gegenhaken
(23) zusammenwirkt.
13. Rolladen nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhaken (23) an einem verschwenkbar gelagerten Lenkhebel (24) angeordnet
ist.
14. Rolladen nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhaken (23) Auslenkmittel (26, 27, 29) für den Lenkhebel (24) aufweist.
15. Rolladen nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haken (22) vorzugsweise auf dem Verstellkettenglied (5) entgegen der Federwirkung
einschwenkbar gelagert ist, derart, daß der Haken beim Ausfahren des Rolladens in
Wirkstellung vorgerückt und beim Aufwickeln in eine eingeschwenkte Lage bewegbar ist.