[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine (abgesehen von Kristallwasser) praktisch
wasserfreie oder wässrige Zubereitung, die sich beim Nachwaschen von Drucken oder
Färbungen mit Reaktivfarbstoffen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien verwenden
lässt, sowie ein entsprechendes Waschverfahren. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemässe
Zübereitung, wenn die Nachwäsche mit mineralreichem, hartem Wasser durchgeführt wird.
[0002] Die erfindungsgemässe Zubereitung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie
(A) mindestens ein in Wasser lösliches oder dispergierbares anorganisches Salz aus
der Klasse der Polyphosphate oder Silikate eines Alkalimetalles z.B. Natrium oder
Kalium, und
(B) ein Salz einer monomeren Hydroxycarbonsäure oder einer polymeren aliphatischen
Carbonsäure
enthält.
[0003] Neben den genannten Komponenten (A) und (B) kann die erfindungsgemässe Zubereitung
noch zusätzlich Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten.
[0004] Die Komponenten (A) und (s) können als Einzelverbindungen oder als Gemische untereinander
vorhanden sein. Vorzugsweise werden sie einzeln eingesetzt.
[0005] Die erfindungsgemässe Zubereitung enthält, bezogen auf die gesamte Zubereitung, insbesondere
40 bis 85 Gewichtsprozent der Komponente (A)
3 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3 bis 30 Gewichtsprozent der Komponente (B)
und
0 bis 30 Gewichtsprozent der Zusatz- und Hilfsstoffe.
[0006] Als Komponente (A), welche die eigentliche Wirksubstanz der neuen als Nachwaschmittel
in Betracht kommenden Zubereitung darstellt, kommen vorteilhafterweise wasserlösliche
Alkalimetallsilikate, vorzugsweise Natriumsilikate mit einem Na₂O:SiO₂-Verhältnis
von 1:1 bis 1:3,5, insbesondere Alkalimetallmetasilikate und vor allem Kalium- oder
Natriummetasilikate - 5 bis 10-Hydrate sowie Magnesiumsilikat.
[0007] Gut geeignet sind auch als Komponente (A), Natriumdiphosphat, Natriumtripolyphosphat
und die entsprechenden Kaliumsalze.
[0008] Besonders bevorzugt ist Natriummetasilikat-9-Hydrat.
[0009] Als Komponente (B) verwendet man vorteilhafterweise Alkalimetallsalze, wie z.B. Natrium-,
Kalium- oder Lithiumsalze von aliphatischen Hydroxylgruppen enthaltenden Mono- oder
vorzugsweise Polycarbonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen. Beispiele für derartige
Säuren sind Glykolsäure, Milchsäure, Hydroxyacrylsäure, Hydroxybuttersäure, Weinsäure,
Zitronensäure, 2,2′-Dihydroxybernsteinsäure, Gluconsäure, Mannonsäure, Glycerinsäure
sowie Biscarboxymethylglycerinsäure oder Triscarboxymethylglycerin.
[0010] Weiterhin eignen sich polymere Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht von mindestens
450 in Form der wasserlöslichen Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze. Diese Polymerisate
stellen vorteilhafterweise polymerisierte ethylenisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren
von 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, wie z . B. Polyacrylsäure oder Polymerisate von Methacrylsäure,
Crotonsäure, α-Hydroxy(meth)acrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Teraconsäure, Fumarsäure,
Citraconsäure oder Mesaconsäure sowie die Copolymerisate der genannten Carbonsäuren
untereinander oder mit Vinylverbindungen insbesondere C₂-C₄-Olefinen, wie z.B. Ethylen,
Propylen, Isobutylen sowie Acrylnitril, Acrylamid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylalkylether
oder Styrol.
[0011] Als besonders brauchbare Komponenten (B) haben sich folgende Produkte erwiesen:
(a) Natriumgluconat oder vor allem Trinatriumcitrat
(b) ein teilweise hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid. Dieses liegt in der Regel
teilweise in Form eines wasserlöslichen Salzes vor und besitzt vorzugsweise ein Molekulargewicht
von 500 bis 5000.
(c) Polyacrylsäure oder Copolymerisate aus Acrylsäure und Acrylnitril oder Acrylamid
mit vorzugsweise einer Viskosität bei 20°C von 1'000 bis 3'000 m·Pa·s entsprechend
einem Molekulargewicht zwischen 5'000 und 100'000, die in Form der wasserlöslichen
Natrium- oder Kaliumsalze vorliegen.
[0012] Ausser den Komponenten (A) und (B) kann die neue Zubereitung zusätzlich als Komponente
(C) ein Gemisch aus monomeren und oligomeren Phosphorverbindungen der Formel

enthalten, worin Y Wasserstoff oder -CO-T, R, T und X je Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und m 1 bis 15 bedeuten.
[0013] Als Alkylrest für R, X und T in den Phosphorverbindungen der Formel (1) kommen beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl oder Isobutyl in Betracht,
wobei Methyl bevorzugt ist.
[0014] Ist Y -CO-T, so sind T und R vorzugsweise identisch. Y bedeutet jedoch vorzugsweise
Wasserstoff. Als Grenzwerte für m ist 1 bis 12 bevorzugt, wobei im Gemisch Monomere
und Oligomere mit mittleren Werten für m von 2 bis 9 den Hauptanteil bilden.
[0015] Diese Gemische sind an sich bekannt und werden nach bekannten Methoden hergestellt.
So werden sie beispielsweise durch Umsetzung von Phosphortrichlorid, Essigsäure und
gegebenenfalls Essigsäureanhydrid in wässrigem Medium hergestellt.
[0016] Die Mengen, in denen Komponente (C) in der Zübereitung vorhanden sein kann, bewegen
sich vorteilhafterweise von 0 bis 15 Gewichtsprozent, und sofern vorhanden, vorzugsweise
0,1 bis 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Zubereitung.
[0017] Als weiterer Mischungsbestandteil (Komponente (D)) kann die erfindungsgemässe Zubereitung
ein Monosaccharid vom Typ der Aldosen und Ketosen bzw. deren Hydrierungsprodukte mit
4 bis 7 Kohlenstoffatomen im Molekül enthalten. Beispiele sind Fructose, Maltose,
Sorbose und besonders Glucose, Sorbit oder Mannit.
[0018] Der nötigenfalls zur Erzielung einer raschen Dispergierbarkeit in kurzer Zeit erforderliche
Zusatz an Monosaccharid, liegt insbesondere im Bereich von 5 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Menge der erfindungsgemässen Zubereitung.
[0019] Besonders bevorzugte erfindungsgemässe Zubereitungen enthalten mindestens folgende
Komponenten
(Aa) Ein Natriummetasilikat,
(Bb₁) Trinatriumcitrat oder
(Bb₂) eine wässrige Lösung einer polymerisierten ethylenisch ungesättigten Mono-
oder Dicarbonsäure von 3 bis 5 Kohlenstoffatomen oder
(Bb₃) Natriumgluconat zusammen mit einer wässrigen Lösung eines Gemisches aus einer
monomeren und einer oligomeren Phosphorverbindung der Formel

worin m₁ 1 bis 12 bedeutet. Die Zusammensetzungen
(Aa) + (Bb₂)
(Aa) + (Bb₃)
enthalten vorteilhafterweise zusätzlich ein Monosaccharid.
[0020] Die erfindungsgemässen Nachwaschmittel können durch einfaches Verrühren der genannten
Komponenten (A) und (B) und gegebenenfalls (C) und/oder (D) in Wasser oder ohne Wasser
hergestellt werden. Man erhält homogene Mischungen, die, sofern sie wässsrig sind,
bei Raumtemperatur gut lagerstabil und sedimentationsfrei sind.
[0021] Wasserfreie Mittel enthalten vorzugsweise als alleinige Bestandteile, jeweils bezogen
auf das Gemisch
65 bis 85 Gewichtsprozent der Komponente (A), insbesondere Natriummetasilikat und
15 bis 35 Gewichtsprozent der Komponente (B), insbesondere Trinatriumcitrat.
[0022] Wässrige Zubereitungen enthalten vorzugsweise, jeweils bezogen auf das gesamte Gemisch
40 bis 60 Gewichtsprozent der Komponente (A) insbesondere Natriummetasilikat
5 bis 35 Gewichtsprozent der Komponente (B)
5 bis 15 Gewichtsprozent der Komponente (C)
0 bis 15, vorzugsweise 3 bis 12 Gewichtsprozent der Komponente (D) und mindestens
25 Gewichtsprozent Wasser.
[0023] Gewünschtenfalls können erfindungsgemässe Zubereitungen zusätzlich noch Essigsäureester,
Malonsäurediester, Bernsteinsäurediester, Adipinsäurediester, 2-Ethylhexanol, Neopentylglykol,
Benzylalkohol, Furfurylalkohol, Alkylbenzole, Tetralin, Dekalin, Paraffinöle oder
auch Silikonöle oder Ethylenbisfettsäureamide enthalten. Der Zusatz von Fettalkoholpolyglykolethern
ist nicht notwendig.
[0024] Die erfindungsgemässen Zubereitungen werden insbesondere beim Nachwaschen von Färbungen
oder Drucken auf Cellulosefasern oder Mischgewebe aus Cellulose und synthetischem
organischem Material, z.B. linearen Polyestern oder modifizierter Cellulose (Celluloseester)
eingesetzt, wobei als Cellulosematerial solches aus natürlicher oder regenerierter
Cellulose in Betracht kommt, wie z.B. Hanf, Leinen, Jute, Viskose-Seide, Zellwolle
oder insbesondere Baumwolle und der allfällige Polyesteranteil gegebenenfalls vor
oder nach der Cellulose gefärbt wird. Unter Cellulosefärbungen oder Cellulosedrucken
werden hierbei die nach beliebigen Verfahren mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Färbungen
oder Drucke verstanden, wobei die Anwendung der erfindungsgemässen Zubereitungen
als Nachbehandlung erfolgt.
[0025] Das Färbematerial kann in beliebigen Verarbeitungsstadien vorliegen, z.B. als loses
Material (Flocke), als dubliertes, vorverstrecktes Stapelfaserband oder in Form von
Fäden, Garnen, insbesondere aber Geweben oder Gewirken. Unter Reaktivfarbstoffen werden
die üblichen anionischen Farbstoffe verstanden, welche mit der Cellulose eine chemische
Bindung eingehen, z.B. die im Colour Index, 3rd Edition (1971) Vol. 3 auf den Seiten
3391-3562 aufgeführten "Reactive Dyes".
[0026] Die erfindungsgemässe Zubereitung ermöglicht es, die üblichen Waschoperationen der
obengenannten mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucke oder Färbungen auch mit Hartwasser
(Brauchwasser), wie es aus der Wasserleitung unmittelbar zur Verfügung steht, mit
gutem Erfolg durchzuführen. Dadurch wird die Wasserhärte ohne den üblichen Zusatz
von Elektrolyten, Ionenaustauschern und/oder Komplexbildnern und vor allem ohne Verwendung
von phosphathaltigen Verbindungen, wie z.B. Phosphonsäuren oder anorganischen Phosphaten
eliminiert, die in jüngster Zeit mehr und mehr durch die ökologischen und gesetzgeberischen
Forderungen nach phosphatfreien Produkten eingeschränkt worden sind.
[0027] Die Erfindung betrifft somit weiter ein Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen
erzeugten Drucken oder Färbungen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien unter Verwendung
der erfindungsgemässen Waschmittel. Dieses Verfahren besteht darin, dass man die bedruckten
und gefärbten Textilien vorteilhafterweise bei einer Temperatur von 60 bis 100°C in
einer wässerigen Waschflotte, die die erfindungsgemässe Zubereitung, vorzugsweise
in Mengen von 1-10 g/l, enthält, behandelt. Die Textilien werden anschliessend von
der Waschflotte entfernt und mit frischem Wasser bis zur völligen Entfernung der Waschflottenbestandteile
gespült. Man erhält somit Druckfärbungen, deren Weissfond nicht angefärbt ist, und
Färbungen aus dem Ausziehverfahren, die die erwünschten Nassechtheiten vor allem Waschechtheiten
aufweisen.
[0028] In den nachfolgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile und die Prozentangaben
Gewichtsprozente.
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1:
[0029] In einer Kugelmühle werden 800 g Natriummetasilikat-9 Hydrat und 200 g Trinatriumcitrat-2
Hydrat homogen vermischt.
[0030] Von dieser pulverförmigen Mischung kann vor Gebrauch eine wässerige Zubereitung hergestellt
werden, das Produkt kann aber auch bei der Anwendung direkt dem Bad zugegeben werden.
Beispiel 2:
[0031] In einem Rührgefäss werden bei Raumtemperatur und unter ständigem Rühren
500 g Natriummetasilikat-9 Hydrat
400 g einer wässerigen Lösung von hydrolysiertem Polymaleinsäureanhydrid (50 %) (Na-Salz)
100 g Zucker
gemischt. Man erhält eine homogene und lagerstabile dünnflüssige Lösung.
Beispiel 3:
[0032] In einem Rührgefäss werden bei Raumtemperatur und unter ständigem Rühren
500 g Natriummetasilikat-9 Hydrat
300 g Polyacrylsäure (Viskosität bei 23°C 1600 m·Pa·s)
200 g Wasser
gemischt. Man erhält eine homogene und lagerstabile Lösung.
Beispiel 4:
[0033] In einem Rührgefäss werden bei Raumtemperatur und unter ständigem Rühren
500 g Natriummetasilikat-9 Hydrat
45 g Natriumgluconat und
116 g eines Gemisches aus monomeren und oligomeren Phosphosäureestern der Formel

100 g Zucker und
309 g Wasser
gemischt. Man erhält eine lagerstabile Lösung.
Anwendungsbeispiele
Beispiel 5:
[0034] A) Auf einer geschlossenen Haspelkufe werden 10 kg Tricot (195 g/m²) aus gebleichter
und mercerisierter Baumwolle in 400 Liter Wasser unter Zugabe von 400 g eines Farbstoffes
der Formel

32 kg Natriumchlorid und
800 g m-Nitrobenzolsulfonsäure als Natriumsalz
eingenetzt. Alsdann wird die Färbeflotte auf 95°C erhitzt, worauf das Färbebad 30
Minuten bei 85°C gehalten wird. Hierauf gibt man zur Färbeflotte
8 kg Natriumcarbonat und
1,2 l Natriumhydroxydlösung (30%ig)
zu und färbt das Tricot noch 60 Minuten bei 85°C. Danach wird die Flotte abgekühlt
und die gefärbte Ware gespült und getrocknet.
[0035] B) Je ein gemäss A) gefärbter Baumwoll-Tricot-Abschnitt wird in einem Ahiba-Färbeapparat
bei einem Flottenverhältnis von 1:50 20 Minuten bei Kochtemperatur mit folgenden drei
Waschflotten behandelt:
1. Entsalztes Wasser
2. Wasser von Härte 20° deutsche Härte (dH)
3. Wasser von Härte 20° dH + 4 g/l der Zubereitung gemäss Herstellungsbeispiel 1.
[0036] Anschliessend werden die einzelnen Waschproben zusammen 10 Minuten in kaltem Permutit-Wasser
gespült.
[0037] Die behandelten gefärbten Muster werden auf 100 % Wasseraufnahme geschleudert und
in Anlehnung an SNV-Norm 19832 auf Nassbügelechtheit geprüft. Dabei wird ein weisser
Baumwollabschnitt in destilliertem Wasser genetzt und auf 100 % Wasseraufnahme abgeschleudert.
Der feuchte gefärbte Tricotabschnitt wird auf einen trockenen weissen Baumwollabschnitt
gelegt und mit dem feuchten weissen Abschnitt gedeckt. In einer auf 180°C eingestellten
Bügelpresse werden dann die Waschproben zusammen während 2 Minuten gepresst. Das
weisse vorgenetzte Begleitgewebe wird dann auf Bügelechtheit beurteilt.
[0038] Der gemäss dem Waschversuch 3 erhaltene gefärbte Abschnitt färbt den weissen Abschnitt
bei der Prüfung der Bügelechtheit nicht an, während die weisse Baumwolle von den gemäss
den Waschversuchen 1 und 2 erhaltenen Abschnitten stark angefärbt wird.
Beispiel 6:
[0039] A) Gebleichtes und mercerisiertes Baumwollsatin (120 g/m²) wird auf einer Rouleaux-Druckmaschine
mit 1 kg Druckpaste der Zusammensetzung:
900 g Stammverdickung bestehend aus
550 Teilen Alginatverdickungsmittel 5%ig
150 Teilen Harnstoff
10 Teilen m-Nitrobenzolsulfonsäure (Natriumsalz)
60 Teilen Natriumcarbonatlösung 30%ig
230 Teilen Wasser,
50 g eines Farbstoffes der Formel

50 g Wasser
bedruckt. Die Ware wird dann 8 Minuten bei 101°C gedämpft und anschliessend 5 Minuten
kalt gespült.
[0040] (B) Es werden 3 Waschflotten auf Kochtemperatur (98°C) erhitzt:
1. Entsalztes Wasser
2. Wasser von Härte 20° dH
3. Wasser von Härte 20° dH + 4 g/l der Zubereitung gemäss Herstellungsbeispiel 1.
[0041] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander
3 der gemäss A) bedruckten Abschnitte während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt,
in kaltem Wasser gespült und an der Luft getrocknet.
[0042] Man erhält mit der Waschflotte 3. eine Ware, die auf unbedruckten Teilen keine Anfärbung
aufweist. Dagegen ist der Weissanteil der mit Waschflotten 1. und 2. behandelten
Drucke stark angefärbt.
Beispiel 7:
[0043] (A) Ein Gewebe (208 g/m²) aus 67 % Polyester und 33 % Baumwolle wird auf einer Schablone
mit einer Druckpaste bedruckt, welche die Zusammensetzung
938 g Stammverdickung bestehend aus
500 Teilen Alginatverdicker
50 Teilen Harnstoff
8 Teilen Natriumbicarbonat und
442 Teilen Wasser,
30 g eines Farbstoffes der Formel

und 32 g eines Farbstoffes der Formel

hat. Die Ware wird dann 8 Minuten im HT-Dämpfer bei 180°C behandelt und anschliessend
5 Minuten kalt gespült.
[0044] (B) Es werden 3 Waschflotten auf Kochtemperatur (98°C) erhitzt:
1. Entsalztes Wasser
2. Wasser von Härte 20° dH
3. Wasser von Härte 20° dH + 4 g/l der Zubereitung gemäss Herstellungsbeispiel 1.
[0045] In jede dieser Waschflotten werden bei einem Flottenverhältnis von 1:60 jeweils nacheinander
3 der gemäss A) bedruckten Abschnitte während 5 Minuten bei Kochtemperatur behandelt,
in kaltem Wasser gespült und anschliessend an der Luft getrocknet.
[0046] Man erhält mit der Waschflotte 3. eine Ware, die auf unbedruckten Teilen keine Anfärbung
aufweist. Dagegen ist der Weissanteil der mit Waschflotten 1. und 2. behandelten
Drucke stark angefärbt.
1. Wasserfreies oder wässriges Waschmittel, dadurch gekennzeichnet, dass es
(A) mindestens ein in Wasser lösliches oder dispergierbares anorganisches Salz aus
der Klasse der Polyphosphate oder Silikate eines Alkalimetalles und
(B) ein Salz einer monomeren Hydroxycarbonsäure oder einer polymeren aliphatischen
Carbonsäure enthält.
2. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente (A) ein
Alkalimetallmetasilikat ist.
3. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente (A) ein
Natriumsilikat mit einem Na₂O:SiO₂-Verhältnis von 1:1 bis 1:3,5 ist.
4. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente
(A) Natriummetasilikat-9-Hydrat ist.
5. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente
(B) ein Alkalimetallsalz einer aliphatischen, Hydroxylgruppen enthaltenden Mono- oder
Polycarbonsäure mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen ist.
6. Waschmittel gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydroxycarbonsäure
Gluconsäure oder Zitronensäure ist.
7. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Komponente (B) eine polymere aliphatische Carbonsäure mit einem Molekulargewicht von
mindestens 450 in Form eines Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzes ist.
8. Waschmittel gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die polymere Carbonsäure
ein teilweise hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid mit einem Molekulargewicht von
500 bis 5000 ist.
9. Waschmittel gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die polymere Carbonsäure
Polyacrylsäure mit einer Viskosität bei 20°C von 1000 bis 3000 m·Pa·s ist.
10. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
es zusätzlich als Komponente (C) ein Gemisch aus monomeren und oligomeren Phosphorverbindungen
der Formel

worin Y Wasserstoff oder -CO-T, R, T und X je Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und m 1 bis 15 bedeuten, enthält.
11. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
es aus einem Natriummetasilikat und Trinatriumcitrat besteht.
12. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Natriummetasilikat und eine wässrige Lösung einer polymerisierten aethylenisch
ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure von 3 bis 5 Kohlenstoffatomen enthält.
13. Waschmittel gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6 und 10, dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Natriummetasilikat, Natriumgluconat und eine wässrige Lösung eines Gemisches
aus einer monomeren und einer oligomeren Phosphorverbindung der Formel

worin m₁ 1 bis 12 bedeutet, enthält.
14. Waschmittel gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es bezogen auf das
gesamte Gemisch
65 bis 85 Gewichtsprozent Natriummetasilikat und
15 bis 35 Gewichtsprozent Trinatriumcitrat enthält.
15. Waschmittel gemäss Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass es bezogen
auf das gesamte Gemisch
40 bis 60 Gewichtsprozent Natriummetasilikat
5 bis 35 Gewichtsprozent der Komponente (B) und zusätzlich
5 bis 15 Gewichtsprozent der Komponente (C)
enthält.
16. Waschmittel gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich als
Komponente (D)
3 bis 12 Gewichtsprozent eines Monosaccharides enthält.
17. Verwendung des Waschmittels gemäss einem der Ansprüche 1 bis 16 beim Nachwaschen
von Drucken oder Färbungen mit Reaktivfarbstoffen auf cellulosehaltigen Textilmaterialien.
18. Verfahren zum Waschen von mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Drucken oder Färbungen
auf cellulosehaltigen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man die bedruckten
oder gefärbten Textilien mit einer wässrigen Waschflotte behandelt, die das in einem
der Ansprüche 1 bis 16 definierte Waschmittel enthält.