[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen,
insbesondere Klappschachteln, aus Zuschnitten, die von einer fortlaufenden Materialbahn
abgetrennt und zur Bildung von Packungen Faltaggregaten zugeführt werden.
[0002] Eine derartige Zigaretten-Verpackungsmaschine ist Gegenstand der DE-A-24 40 006.
Die Zuschnitte für die Herstellung derartiger Packungen bestehen aus dünnem Karton.
Sie werden außerhalb der Verpackungsmaschine hergestellt und dieser in Stapeln zugeführt.
Die Verpackungsmaschine ist mit einem Zuschnitt-Magazin ausgestattet, dem Zuschnitte
für die Verarbeitung einzeln entnommen werden. Die Zu schnitte werden längs einer
Zuschnittbahn einem um eine vertikale Achse drehenden Faltrevolver zugeführt und im
Bereich desselben gefaltet und befüllt.
[0003] Bei der Erfindung geht es um die Herstellung der Zuschnitte und Zuführung derselben
zum Faltrevolver. Die Erfindung geht davon aus, daß die Zuschnitte im Bereich der
Verpakkungsmaschine durch Abtrennen von einer fortlaufenden Materialbahn hergestellt
werden. Diese wird in Gestalt einer Bobine der Verpackungsmaschine zur Verfügung gestellt.
Insbesondere erfolgt die Herstellung der Zuschnitte nach den in der DE-Patentanmeldung
P 37 16 897.5 aufgeführten Merkmalen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung der Zuschnitte und deren
Transport innerhalb der Verpakkungsmaschine derart auszugestalten, daß eine hohe
Speicherkapazität innerhalb der Verpackungsmaschine durch gleichzeitige Vereinfachung
der Bauweise bzw. Verringerung der Bauhöhe erreicht wird, ohne die Funktion der Verpakkungsmaschine
im übrigen zu beeinträchtigen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung darin, daß die
Zuschnitte zur Bildung der Materialbahn über Restverbindungen miteinander verbunden
sind und daß die Materialbahn einen Speicher durch zick-zack-förmiges Falten im Bereich
der Restverbindungen bildet.
[0006] Die Bildung eines Speichers der Materialbahn bzw. der Zuschnitte durch leporelloartiges
Legen der Materialbahn ist dann besonders vorteilhaft, wenn die Zuschnitte nach Maßgabe
der DE-Patentanmeldung P 37 16 897.5 innerhalb der Materialbahn durch Perforationen,
Teilschnitte etc. gegeneinander abgegrenzt sind. Im Bereich der quergerichteten Materialschwächungen
werden die Zuschnitte gegeneinander gefaltet unter Bildung einer zick-zack-förmigen
Struktur der Materialbahn. Die Zuschnitte liegen dabei eng aneinan der und ermöglichen
so eine verhältnismäßig hohe Speicherkapazität auf engem Raum.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt die Bildung des zick-zack-förmigen Speichers der Materialbahn
in einem besonders ausgebildeten Speicherbehälter, durch den die Materialbahn hindurchläuft.
An der Eintrittsseite desselben erfolgt das Falten der Materialbahn unter Bildung
der zick-zack-förmigen Gestalt, und zwar durch Auslaufen der Materialbahn auf den
bereits bestehenden Speicher. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Zick-zack-Struktur
durch Ziehen der Materialbahn in die Strecklage aufgehoben. Dies erfolgt beim Austritt
der Materialbahn aus dem Speicherbehälter.
[0008] Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, den Speicherbehälter im Querschnitt
rechteckig auszubilden. Um die zick-zack-förmige Faltung der Materialbahn zu erleichtern,
ist erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen, die Längs- und Querseiten des Speicherbehälters
geringfügig größer als die Materialbahn selbst auszugestalten. Somit können die aufeinander
gefalteten Zuschnitte in Längs- und Querrichtung mit Lücke in dem Speicherbehälter
Aufnahme finden.
[0009] Schließlich ist erfindungsgemäß im Bereich der Förderbahn nach dem Speicherbehälter
für die Materialbahn ein Bahndurchhang gebildet, der die Aufgabe hat, das Abtrennen
der Zuschnitte von der Materialbahn im Bereich einer Preßstation zu erleichtern.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die Anordnung von Aggregaten für
die Herstellung und den Transport der Materialbahn und der Zuschnitte. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Verpackungsmaschine im schematischen Grundriß,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Verpackungsmaschine gemäß Fig. 1, ebenfalls schematisch,
Fig. 3 eine Queransicht bzw. einen Querschnitt der Verpackungsmaschine gemäß Fig.
1 und 2 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 eine Einzelheit der Verpackungsmaschine mit einem Speicher für die Materialbahn
in Seitenansicht in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 eine Trennstation für die Herstellung von Zuschnitten als Einzelheit der Verpackungsmaschine
in Seitenansicht.
[0011] Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel einer Verpackungsmaschine
ist bestimmt für die Herstellung von Klappschachteln (Hinge-Lid-Packungen) für Zigaretten.
In Fig. 1 und 2 ist die Verpackungsmaschine schematisch in Grundriß und Seitenansicht
dargestellt. Zentrales Verpakkungsorgan ist ein Faltrevolver 10, der eine Anzahl
von längs des Umfangs angeordneten Taschen 11, 12 aufweist, je zur Aufnahme einer
Packung. Der Faltrevolver ist tellerförmig ausgebildet und rotiert um eine vertikale
Achse. Bei dem gezeigten Beispiel (Fig. 1) sind je zwei parallel gerichtete Taschen
11, 12 nebeneinander angeordnet zur gleichzeitigen Beschickung und Herstellung von
Packungen.
[0012] Dem Faltrevolver 10 bzw. den Taschen 11, 12 werden Zuschnitte 13 zugeführt. Diese
werden im Bereich einer Einschubstation 14 (paarweise) von oben her in eine Tasche
11, 12 des Faltrevolvers 10 eingeführt. Hierfür ist in der Einschubstation 14 oberhalb
des bzw. neben dem Faltrevolver 10 ein auf- und abbewegbarer Eindrückstempel 15 vorge
sehen, der einzelne oder gleichzeitig zwei Zuschnitte in darunterliegende Taschen
11, 12 bei gleichzeitiger Faltung der Zuschnitte eindrückt. Die Einschubstation 14
kann zu diesem Zweck im wesentlichen so ausgebildet sein, wie in der DE-A-24 40 006
beschrieben.
[0013] Die Zuschnitte 13 werden im Bereich der Vorrichtung bzw. Verpackungsmaschine hergestellt,
und zwar durch Abtrennen von einer Materialbahn 16. Diese wird als großvolumige Bobine
17 der Verpackungsmaschine zur Verfügung gestellt. Die Materialbahn 16 wird längs
einer Förderbahn 18 von der drehbar gelagerten Bobine 17 abgezogen und einer Trennstation
19 zugeführt. In deren Bereich werden die Zuschnitte einzeln oder - wie bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel - paarweise von der Materialbahn 16 abgetrennt. Die Zuschnitte
werden sodann der Einschubstation 14 zugeführt.
[0014] Materialbahn 16 und Zuschnitte 13 können in verschiedener Weise ausgebildet sein.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird bei Gestaltung der Materialbahn 16
und der Zuschnitte 13 nach Maßgabe der DE-Patentanmeldung P 37 16 897.5 vorgegangen.
Dies bedeutet, daß einzelne, quer zur Längsrichtung der Materialbahn 16 orientierte
Zuschnitte 13 durch Vorstanzungen markiert sind. Der Zusammenhang innerhalb der
Materialbahn 16 ist durch Restverbindungen der Zuschnitte 13 miteinander vorgegeben.
Im Bereich der Trennstation 19 werden die Zuschnitte 13 durch Abreißen von der Materialbahn
16 abgetrennt und so vereinzelt.
[0015] Einzelheiten der Trennstation 19 sind in vergrößertem Maßstab in Fig. 5 dargestellt.
Diese Ausführungsform ist darauf ausgerichtet, gleichzeitig zwei Zuschnitte 13 herzustellen
und zu verarbeiten. Zu diesem Zweck werden zunächst zwei nebeneinanderliegende Zuschnitte
13 als Einheit von der Materialbahn 16 abgerissen, und zwar durch ein erstes Paar
von Reißwalzen 20. Diesen vorgeordnet ist ein Paar von Vorschubwalzen 21. Die Reißwalzen
20 werden mit größerer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben als die Vorschubwalzen 21.
Dadurch wird innerhalb der Materialbahn 16 eine in Längsrichtung wirkende Zugkraft
erzeugt, die das Abtrennen der beiden Zuschnitte 13 bewirkt. Die Zugkraft wird durch
entsprechende Gestaltung der Reißwalzen 20 nur zeitweilig ausgeübt.
[0016] Durch Förderwalzen 22 werden die beiden von der Materialbahn 16 abgetrennten, aber
noch miteinander verbundenen Zuschnitte 13 einem weiteren Paar von Reißwalzen 23 zugeführt.
Diese wirken zusammen mit vorgeordneten Vorschubwalzen 24. Die beiden Zuschnitte
13 werden durch die höhere Geschwindigkeit der Reißwalzen 23 gegenüber den Vorschubwalzen
24 getrennt. Die beiden einzelnen Zuschnitte werden sodann dem Faltrevolver 10 zugeführt.
[0017] Die vorgenannten Aggregate und Einrichtung für die Materialbahn 16, Bobine 17 und
für die Herstellung der Zuschnitte 13 sind an einer Rückseite 25 der langgestreckten
Verpackungsmaschine angeordnet. Die Materialbahn 16 bzw. die Förderbahn 18 für diese
und für die Zuschnitte 13 verläuft parallel zu einer (gedachten) Längsmittelebene
der Verpackungsmaschine. Am Ende der Förderbahn 18 befindet sich die Trennstation
19. Von hier aus werden die abgetrennten, einzelnen Zuschnitte 13 bzw. jeweils zwei
Zuschnitte 13 nebeneinanderliegend auf einer quer zur Förderbahn 18 gerichteten,
also im Rechten Winkel anschließenden Zuschnittbahn 26 dem Faltrevolver 10 zugeführt.
Die Bewegungsbahn für die Zuschnitte 13 im Bereich der Förderbahn 18 einerseits und
der Zuschnittbahn 26 andererseits ist demnach winkelförmig bzw. L-förmig ausgebildet.
Durch die Anordnung an der Rückseite 25 ist einerseits der Zugang zu diesen Organen
ungehindert möglich. Andererseits bleibt die gegenüberliegende Vorderseite (Längsseite)
der Verpackungsmaschine frei von Organen zur Herstellung und Förderung der Zuschnitte
13.
[0018] Die Bobine 17 ist auf einer Bobinenrolle 27 angeordnet, die ihrerseits auf einem
an der Rückseite 25 der Verpakkungsmaschine nach rückwärts weisenden, stehenden Tragzapfen
28 gelagert ist. Der Tragzapfen 28 wird durch einen Motor 29 über ein Getriebe 30
drehend angetrieben. Die Bobine 17 mit Bobinenrolle 27 kann demnach von der Rückseite
25 her frei auf den Tragzapfen 28 aufgesetzt und von diesem angenommen werden.
[0019] Für die Materialbahn 16 ist ein Bahnspeicher 31 eingerichtet, ebenfalls an der Rückseite
25 der Verpackungsmaschine. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Bahnspeicher
31 durch zick-zack-förmiges Legen der Materialbahn 16 gebildet (leporelloartige Anordnung
derselben). Knickstellen 32 befinden sich jeweils an den Rändern der Zuschnitte 13,
im Bereich der Restverbindungen zu den benachbarten Zuschnitten. Dadurch ist die zick-zack-förmige
Faltung der Materialbahn 16 im Bereich des Bahnspeichers 31 erleichtert ebenso wie
die Rückführung der Materialbahn 16 in die ebene Position am Ausgang des Bahnspeichers
31.
[0020] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die zick-zack-förmige Faltung der
Materialbahn 16 im Bereich eines entsprechend ausgebildeten Speicherbehälters 33.
Dieser ist im vorliegenden Falle aufrecht und im Anschluß an die Bobine 17 angeordnet.
Der Speicherbehälter 33 ist im Querschnitt rechteckig ausgebildet, so daß die aufeinander
gefalteten Zuschnitte 13 in Längs- und Querrichtung mit Lükke in dem Speicherbehälter
33 Aufnahme finden können.
[0021] An der Eingangsseite ist der Speicherbehälter 33 mit einem trichterförmigen Einlaufstück
34 ausgebildet. Am unteren bzw. eintrittsseitigen Ende ist ein Eingangsschlitz 35
für die Materialbahn 16 vorgesehen. Unmittelbar davor befindet sich ein Paar von Schubwalzen
36, die die Materialbahn 16 einerseits von der Bobine 17 übernehmen und andererseits
in den Speicherbehälter 33 einschieben. Durch das Auflaufen der Materialbahn 16 auf
den bereits gebildeten Speicher, also auf den gefalteten Stapel von Zuschnitten 13,
erfolgt die weitere Faltung im Bereich der Schwachstellen bzw. Restverbindungen.
[0022] An der gegenüberliegenden, oberen Seite ist ebenfalls ein trichterförmiges Auslaufstück
37 am Speicherbehälter 33 angebracht, und zwar mit einem Austrittsschlitz 38 in den
Abmessungen der Materialbahn 16. Über hieran anschließende Zugwalzen 39 wird die Materialbahn
16 fortlaufend aus dem Speicherbehälter 33 herausgezogen, und zwar durch den mittigen
Austrittsschlitz 38 des Auslaufstücks 37. Dadurch wird selbsttätig die zick-zack-förmige
Faltung der Materialbahn 16 wieder aufgehoben und diese in eine gestreckte Position
gebracht. Die eine der Zugwalzen 39 ist dabei zugleich mit größerem Durchmesser als
Umlenkwalze für die Materialbahn 16 ausgebildet.
[0023] Im Anschluß an die Zugwalze 39 bildet die Materialbahn 16 einen Durchhang 40. Dessen
Größe wird durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Kontrollorgane überwacht,
nämlich durch Lichtschranken 41 und 42. Etwa festgestellte Veränderungen des Durchhangs
40 über oder unter eine kritische Größe bewirken eine Veränderung der Fördergeschwindigkeit
der Materialbahn 16, so daß stets ein Durchhang 40 in dem durch die Lichtschranken
41, 42 definierten Bereich gegeben ist. Der Durchhang 40 ist erforderlich, um eine
spannungsfreie Arbeitsweise der Organe im Bereich der Trennstation 19 zu gewährleisten.
[0024] Die bereits erwähnte Zuschnittbahn 26 quer zur Förderbahn 18 besteht bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus Förderwalzen 43 und die Zwischenräume überbrückenden Führungsorganen,
nämlich seitlichen Führungsschienen etc. Diese sind hier aus Gründen der Vereinfachung
nicht näher dargestellt. Die Zuschnittbahn 26 ist hier in Förderrich tung schräg
ansteigend ausgebildet, wobei in der Endposition der Zuschnitt 13 oberhalb einer
Tasche 11, 12 des Faltrevolvers 10 ebenfalls eine schräggerichtete Position einnimmt.
1. Vorrichtung zum Herstellen von (Zigaretten-)Packungen, insbesondere Klappschachteln,
aus Zuschnitten, die von einer fortlaufenden Materialbahn abgetrennt und zur Bildung
von Packungen Faltaggregaten zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte (13) zur Bildung der Materialbahn (16) über Restverbindungen
miteinander verbunden sind und daß die Materialbahn (16) einen Speicher (31) durch
zick-zack-förmiges Falten im Bereich der Restverbindungen bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (16)
einen Speicherbehälter (33) durchläuft, in dem eintrittsseitig die zick-zack-förmige
Faltung und austrittsseitig die Ausrichtung der Materialbahn (16) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherbehälter
(33) ein sich trichterförmig erweiterndes Einlaufstück (34) mit Eingangsschlitz (35)
und ein sich trichterförmig verjüngendes Auslaufstück (37) mit Austrittsschlitz (38)
aufweist, jeweils für den Durchtritt der Materialbahn (16).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicherbehälter (33) im Querschnitt rechteckig ausgebildet ist, wobei dessen
Längs- und Querseiten zur Erleichterung der zick-zack-förmigen Faltung der Materialbahn
(16) geringfügig größer als die Materialbahn (16) gehalten sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in Förderrichtung vor dem Eingang des Speicherbehälters (33) ein Paar von Schubwalzen
(36) und an der Austrittsseite des Speicherbehälters (33) ein Paar von Zugwalzen
(39) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Zugwalzen (39) ein
Durchhang (40) der Materialbahn (16) nachgeordnet ist, wobei die Größe des Durchhangs
(40) durch Kontrollorgane (Lichtschranken 41, 42) überwacht ist.