(19)
(11) EP 0 382 711 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.1990  Patentblatt  1990/33

(21) Anmeldenummer: 90890027.7

(22) Anmeldetag:  07.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41B 11/32, F17C 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.02.1989 AT 264/89

(71) Anmelder: STEYR-DAIMLER-PUCH AKTIENGESELLSCHAFT
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Kefer, Hubert, Ing.
    A-4400 Steyr (AT)
  • Rohrauer, Hermann
    AT-4591 Molln 461 (AT)
  • Wesp, Horst, Ing.
    A-4400 Steyr (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Druckgasbehälter für Gasdruck-Sportwaffen


    (57) Ein Druckgasbehälter für Gasdruck-Sportwaffen besteht aus einem Rohr (1), das an einem Ende einen eingezogenen Boden (2) bildet und am anderen Ende einen Verschlußkopf (3) auf­weist, der mit einem sich beim Anschrauben des Behälters an die Waffe öffnenden Ventil (4) ausgestattet ist. Um den Druck im Behälter annähernd konstant zu halten, ist ein ins Freie führendes zusätzliches Ventil (9; 9a; 9b) vorgesehen, wobei die Vorspannkraft der den Ventilkörper (13) dieses zu­sätzlichen Ventils (9; 9a; 9b) belastenden Feder (15) vor­einstellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgasbehälter für Gasdruck-­Sportwaffen, bestehend aus einem Rohr, das an einem Ende einen eingezogenen Boden bildet und am anderen Ende einen mit einem sich beim Anschrauben des Behälters an die Waffe öffnenden Ventil ausgestatteten Verschlußkopf aufweist.

    [0002] In der Regel besitzt die betreffende Waffe, und zwar eine Pistole oder ein Gewehr zum Anschrauben des Druckgasbehäl­ters, insbesondere CO₂-Behälters, einen Schraubansatz, der in Achsrichtung durchbohrt ist, wobei die Bohrung in eine Druckkammer einmündet, die über einen durch ein Ventil ver­schlossenen Kanal mit dem Lauf der Waffe hinter der Patrone verbunden ist. Beim Aufschrauben des Druckgasbehälters bzw. CO₂-Behälters auf den Schraubansatz drückt dieser über einen Stift das Ventil im Verschlußkopf des Behälters von seinem Sitz, so daß das Druckgas in die Druckkammer der Waffe überströmt und sich dort der gleiche Druck wie im Behälter einstellt.Das den zum Lauf führenden Kanal ver­schließende Ventil wird bei Betätigung der Abzugvorrichtung der Waffe mittels eines Schlagstiftes od. dgl. kurzzeitig geöffnet, so daß das Druckgas durch den Kanal zum Geschoß gelangen kann.

    [0003] Der Druckgasbehälter kann nach Entleerung selbstverständ­lich wieder aufgefüllt werden. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften ändert sich aber der Druck im Druckgasbehälter in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Füllungsgrad mit Druckgas bzw. CO₂. Bei einem Füllgrad von etwa 50 % und bei einer Temperatur von ungefähr 20° C herrscht im Behälter ein Druck von etwa 60 bar. Dieser Druck herrscht nach dem Auf­schrauben des Behälters auf die Waffe, auch in deren Druck­kammer. Wenn nun der Druck im Behälter aufgrund Überfüllung und/oder zu hoher Temperatur ansteigt, die Energie des auf den Schlagstift einwirkenden Schlagstückes der Waffe aber gleichbleibt, ändert sich die jeweils freigegebene Druck­gasmenge, wodurch selbstverständlich die Geschwindigkeit des Geschoßes beeinflußt wird, was wieder ungünstige Rückwirkun­gen auf die Genauigkeit des Schusses haben kann. Bisher wird versucht, diesem Sachverhalt dadurch Rechnung zu tragen, daß nach dem Füllen des Druckgasbehälters das genaue Füllgewicht ermittelt, durch Abblasen des überschüssigen Druckgases ein­gestellt wird und darauf geachtet wird, daß die Tempera­tur beim Schließen möglichst konstant bleibt. Das Abwiegen und Abblasen lassen ist aber verhältnismäßig umständlich und es ist auch nicht immer möglich, eine Temperaturkonstanz beizubehalten.

    [0004] Dazu kommt noch, daß eine starke Überfüllung des Behälters sowie große Temperaturbelastungen die Gefahr des Berstens des Behälters mit sich bringen. Es ist zwar bereits bekannt, eine Abblasöffnung des Behälters durch eine dünne Scheibe zu verschließen, die bei Druckanstieg im Behälter über ein be­stimmtes Maß zerstört wird, doch ist nach dem Ansprechen der durch eine solche Berstscheibe gebildeten Sicherheitsein­richtung der Druckgasbehälter für den Schützen unbrauchbar, d. h. er kann von ihm nicht mehr aufgefüllt werden.

    [0005] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Druckgasbehälter der eingangs ge­schilderten Art zu schaffen, bei dem Druckschwankungen im wesentlichen vermieden werden, also kein unzulässiger Über­druck auftreten kann und der für den Schützen praktisch stets brauchbar bleibt.

    [0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß ein ins Freie führendes zusätzliches Ventil vorgesehen und die Vorspannkraft der dessen Ventilkörper belastenden Feder vor­einstellbar ist.

    [0007] Die Vorspannung der Feder des zusätzlichen Ventils wird also bei der Montage von vornherein auf das dem gewünschten Innen­druck entsprechende Maß eingestellt, so daß Druckschwankungen durch selbständiges Abblasen des überschüssigen CO₂ od. dgl. in gewissen Grenzen gehalten werden können, um schließlich die Geschwindigkeit des Geschoßes möglichst gleich zu halten und die Genauigkeit der Schüsse zu steigern. Selbstverständ­lich wirkt das zusätzliche Ventil auch als Sicherheitsein­richtung, die den Vorteil hat, daß der Behälter nach ihrem Ansprechen funktionstüchtig bleibt. Der Wiegevorgang beim Nachfüllen des Druckgasbehälters wird zwar nicht überflüssig gemacht, doch dient dieser nur mehr zur Bestimmung der noch vorhandenen Druckgas- bzw. CO₂-Menge.

    [0008] Um möglichste Genauigkeit beim Öffnen und Schließen des zu­sätzlichen Ventils zu erreichen, besteht der Ventilkörper des zusätzlichen Ventils aus einer in einer Bohrung geführ­ten, die Feder aufnehmenden Zylinderbüchse, deren dem Ven­tilsitz zugekehrter, gegebenenfalls mit einer Dichtungs­auflage versehener Boden in seinem Randbereich wenigstens eine Durchtrittsöffnung ins Büchseninnere aufweist. Es wird dadurch eine sichere Führung des Ventilkörpers erreicht und eine Verkantung, die Unsicherheiten beim Schließ- bzw. Öff­nungsvorgang mit sich brächte, vermieden.

    [0009] Aus dem gleichen Grunde ist dem Ventilsitz des zusätzlichen Ventils zum Behälterinneren hin ein Filter vorgeordnet, so daß keine Staubteilchen od. dgl. auf den Ventilsitz gelan­gen können.

    [0010] Das zusätzliche Ventil ist vorzugsweise im Verschlußkopf an­ geordnet. Es ist auch möglich, das zusätzliche Ventil als eigene in den Verschlußkopf oder Behälterboden eingeschraubte Baueinheit auszubilden, die dann leicht von vornherein auf den gewünschten Innendruck eingestellt werden kann und nur mehr in den Verschlußkopf- oder Behälterboden eingeschraubt zu werden braucht.

    [0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in beträchtlicher Vergrößerung dargestellt, und zwar zeigen

    Fig. 1 den mit dem Verschlußkopf versehenen Teil eines Druckgasbehälters im Axialschnitt,

    Fig. 2 ein im Behälterboden eingeschraubtes zusätzliches Ventil in gleicher Darstellungsweise und

    Fig. 3 eine Ausbildung nach Fig. 1, jedoch in noch größe­rem Maßstab und mit einem als eigene Baueinheit ausgebildeten zusätzlichen Ventil.



    [0012] Der Druckgas- bzw. CO₂-Behälter besteht aus einem Rohr 1, das an einem Ende einen eingezogenen Boden 2 bildet und am anderen Ende mit einem eingeschraubten Verschlußkopf 3 ver­sehen ist. Der Verschlußkopf 3 besitzt ein Ventil 4, das beim Aufschrauben des Behälters auf einen Schraubansatz der Waffe, der in die Gewindebohrung 5 eindringt, über den Stift 6 durch Abheben des Ventilkörpers 7 von seinem Sitz 8 geöff­net wird.

    [0013] Erfindungsgemäß ist nun ein zusätzliches Ventil 9, 9a, 9b vorgesehen, das gemäß Fig. 1 in einer Bohrung des Verschluß­kopfes 3 angeordnet ist. Der Ventilkörper 10 besteht aus einer in einer Bohrung 11 geführten zylindrischen Büchse, deren dem Ventilsitz 12 zugekehrter, mit einer Dichtungsauf­lage 13a versehener Boden 13 in seinem Randbereich zwei Durchtrittsöffnungen 14 ins Büchseninnere aufweist und eine Druckfeder 15 aufnimmt. Der Ventilsitz 12 kann zur Verän­derung der Vorspannung der Feder 15 im Verschlußkörper 3 durch Verschraubung verstellt werden, wobei dem eigentlichen Ventilsitz zum Behälterinneren hin ein Filter 16 vorgeordnet ist.

    [0014] Gemäß Fig. 2 ist das zusätzliche Ventil 9a nicht im Verschlußkopf 3 angeordnet, sondern besitzt ein eigenes zy­lindrisches Gehäuse 17, das im Boden 2 des Behälters ein­geschraubt ist. Die Ventilfeder 15 kann in ihrer Vorspannung durch Relativverdrehung des Ventilsitzes 12 gegenüber dem Gehäuse 17 auf das gewünschte Maß voreingestellt werden.

    [0015] Wie Fig. 3 zeigt, kann das zusätzliche Ventil 9b als Bau­einheit auch in den Ventilkopf 3 eingeschraubt werden, wo­bei der Ventilsitz 12 mit dem Gehäuse 17 einstückig ausge­bildet und das Widerlager 18 der Feder 15 im Gehäuse 17 zur Veränderung der Federvorspannung schraubverstellbar ist.


    Ansprüche

    1. Druckgasbehälter für Gasdruck-Sportwaffen bestehend aus einem Rohr (1), das an einem Ende einen eingezogenen Boden (2) bildet und am anderen Ende einen mit einem sich beim Anschrau­ben des Behälters an die Waffe öffnenden Ventil ausgestatteten Verschlußkopf (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein ins Freie führendes zusätzliches Ventil (9; 9a; 9b) vorgesehen und die Vorspannkraft der dessen Ventilkörper (10) belastenden Feder (15) voreinstellbar ist.
     
    2. Druckgasbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (10) des zusätzlichen Ventils (9; 9a) aus einer in einer Bohrung (11) geführten, die Feder (15) aufneh­menden Zylinderbüchse besteht, deren dem Ventilsitz (12) zugekehrter, gegebenenfalls mit einer Dichtungsauflage (13a) versehener Boden (13) in seinem Randbereich wenigstens eine Durchtrittsöffnung (14) ins Büchseninnere aufweist.
     
    3. Druckgasbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß dem Ventilsitz (12) des zusätzlichen Ventils (9; 9a) zum Behälterinneren hin ein Filter (16) vorgeordnet ist.
     
    4. Druckgasbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Ventil (9; 9b) im Verschlußkopf (3) angeordnet ist.
     
    5. Druckgasbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Ventil (9; 9b) als eigene in dem Verschlußkopf (3) oder Behälterboden (2) eingeschraubte Baueinheit ausgebildet ist.
     




    Zeichnung