[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgasbehälter für Gasdruck-Sportwaffen, bestehend
aus einem Rohr, das an einem Ende einen eingezogenen Boden bildet und am anderen Ende
einen mit einem sich beim Anschrauben des Behälters an die Waffe öffnenden Ventil
ausgestatteten Verschlußkopf aufweist.
[0002] In der Regel besitzt die betreffende Waffe, und zwar eine Pistole oder ein Gewehr
zum Anschrauben des Druckgasbehälters, insbesondere CO₂-Behälters, einen Schraubansatz,
der in Achsrichtung durchbohrt ist, wobei die Bohrung in eine Druckkammer einmündet,
die über einen durch ein Ventil verschlossenen Kanal mit dem Lauf der Waffe hinter
der Patrone verbunden ist. Beim Aufschrauben des Druckgasbehälters bzw. CO₂-Behälters
auf den Schraubansatz drückt dieser über einen Stift das Ventil im Verschlußkopf des
Behälters von seinem Sitz, so daß das Druckgas in die Druckkammer der Waffe überströmt
und sich dort der gleiche Druck wie im Behälter einstellt.Das den zum Lauf führenden
Kanal verschließende Ventil wird bei Betätigung der Abzugvorrichtung der Waffe mittels
eines Schlagstiftes od. dgl. kurzzeitig geöffnet, so daß das Druckgas durch den Kanal
zum Geschoß gelangen kann.
[0003] Der Druckgasbehälter kann nach Entleerung selbstverständlich wieder aufgefüllt werden.
Aufgrund der physikalischen Eigenschaften ändert sich aber der Druck im Druckgasbehälter
in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Füllungsgrad mit Druckgas bzw. CO₂. Bei
einem Füllgrad von etwa 50 % und bei einer Temperatur von ungefähr 20° C herrscht
im Behälter ein Druck von etwa 60 bar. Dieser Druck herrscht nach dem Aufschrauben
des Behälters auf die Waffe, auch in deren Druckkammer. Wenn nun der Druck im Behälter
aufgrund Überfüllung und/oder zu hoher Temperatur ansteigt, die Energie des auf den
Schlagstift einwirkenden Schlagstückes der Waffe aber gleichbleibt, ändert sich die
jeweils freigegebene Druckgasmenge, wodurch selbstverständlich die Geschwindigkeit
des Geschoßes beeinflußt wird, was wieder ungünstige Rückwirkungen auf die Genauigkeit
des Schusses haben kann. Bisher wird versucht, diesem Sachverhalt dadurch Rechnung
zu tragen, daß nach dem Füllen des Druckgasbehälters das genaue Füllgewicht ermittelt,
durch Abblasen des überschüssigen Druckgases eingestellt wird und darauf geachtet
wird, daß die Temperatur beim Schließen möglichst konstant bleibt. Das Abwiegen und
Abblasen lassen ist aber verhältnismäßig umständlich und es ist auch nicht immer möglich,
eine Temperaturkonstanz beizubehalten.
[0004] Dazu kommt noch, daß eine starke Überfüllung des Behälters sowie große Temperaturbelastungen
die Gefahr des Berstens des Behälters mit sich bringen. Es ist zwar bereits bekannt,
eine Abblasöffnung des Behälters durch eine dünne Scheibe zu verschließen, die bei
Druckanstieg im Behälter über ein bestimmtes Maß zerstört wird, doch ist nach dem
Ansprechen der durch eine solche Berstscheibe gebildeten Sicherheitseinrichtung der
Druckgasbehälter für den Schützen unbrauchbar, d. h. er kann von ihm nicht mehr aufgefüllt
werden.
[0005] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen
Druckgasbehälter der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei dem Druckschwankungen
im wesentlichen vermieden werden, also kein unzulässiger Überdruck auftreten kann
und der für den Schützen praktisch stets brauchbar bleibt.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß ein ins Freie führendes zusätzliches
Ventil vorgesehen und die Vorspannkraft der dessen Ventilkörper belastenden Feder
voreinstellbar ist.
[0007] Die Vorspannung der Feder des zusätzlichen Ventils wird also bei der Montage von
vornherein auf das dem gewünschten Innendruck entsprechende Maß eingestellt, so daß
Druckschwankungen durch selbständiges Abblasen des überschüssigen CO₂ od. dgl. in
gewissen Grenzen gehalten werden können, um schließlich die Geschwindigkeit des Geschoßes
möglichst gleich zu halten und die Genauigkeit der Schüsse zu steigern. Selbstverständlich
wirkt das zusätzliche Ventil auch als Sicherheitseinrichtung, die den Vorteil hat,
daß der Behälter nach ihrem Ansprechen funktionstüchtig bleibt. Der Wiegevorgang beim
Nachfüllen des Druckgasbehälters wird zwar nicht überflüssig gemacht, doch dient dieser
nur mehr zur Bestimmung der noch vorhandenen Druckgas- bzw. CO₂-Menge.
[0008] Um möglichste Genauigkeit beim Öffnen und Schließen des zusätzlichen Ventils zu
erreichen, besteht der Ventilkörper des zusätzlichen Ventils aus einer in einer Bohrung
geführten, die Feder aufnehmenden Zylinderbüchse, deren dem Ventilsitz zugekehrter,
gegebenenfalls mit einer Dichtungsauflage versehener Boden in seinem Randbereich
wenigstens eine Durchtrittsöffnung ins Büchseninnere aufweist. Es wird dadurch eine
sichere Führung des Ventilkörpers erreicht und eine Verkantung, die Unsicherheiten
beim Schließ- bzw. Öffnungsvorgang mit sich brächte, vermieden.
[0009] Aus dem gleichen Grunde ist dem Ventilsitz des zusätzlichen Ventils zum Behälterinneren
hin ein Filter vorgeordnet, so daß keine Staubteilchen od. dgl. auf den Ventilsitz
gelangen können.
[0010] Das zusätzliche Ventil ist vorzugsweise im Verschlußkopf an geordnet. Es ist auch
möglich, das zusätzliche Ventil als eigene in den Verschlußkopf oder Behälterboden
eingeschraubte Baueinheit auszubilden, die dann leicht von vornherein auf den gewünschten
Innendruck eingestellt werden kann und nur mehr in den Verschlußkopf- oder Behälterboden
eingeschraubt zu werden braucht.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in beträchtlicher Vergrößerung
dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 den mit dem Verschlußkopf versehenen Teil eines Druckgasbehälters im Axialschnitt,
Fig. 2 ein im Behälterboden eingeschraubtes zusätzliches Ventil in gleicher Darstellungsweise
und
Fig. 3 eine Ausbildung nach Fig. 1, jedoch in noch größerem Maßstab und mit einem
als eigene Baueinheit ausgebildeten zusätzlichen Ventil.
[0012] Der Druckgas- bzw. CO₂-Behälter besteht aus einem Rohr 1, das an einem Ende einen
eingezogenen Boden 2 bildet und am anderen Ende mit einem eingeschraubten Verschlußkopf
3 versehen ist. Der Verschlußkopf 3 besitzt ein Ventil 4, das beim Aufschrauben des
Behälters auf einen Schraubansatz der Waffe, der in die Gewindebohrung 5 eindringt,
über den Stift 6 durch Abheben des Ventilkörpers 7 von seinem Sitz 8 geöffnet wird.
[0013] Erfindungsgemäß ist nun ein zusätzliches Ventil 9, 9a, 9b vorgesehen, das gemäß Fig.
1 in einer Bohrung des Verschlußkopfes 3 angeordnet ist. Der Ventilkörper 10 besteht
aus einer in einer Bohrung 11 geführten zylindrischen Büchse, deren dem Ventilsitz
12 zugekehrter, mit einer Dichtungsauflage 13a versehener Boden 13 in seinem Randbereich
zwei Durchtrittsöffnungen 14 ins Büchseninnere aufweist und eine Druckfeder 15 aufnimmt.
Der Ventilsitz 12 kann zur Veränderung der Vorspannung der Feder 15 im Verschlußkörper
3 durch Verschraubung verstellt werden, wobei dem eigentlichen Ventilsitz zum Behälterinneren
hin ein Filter 16 vorgeordnet ist.
[0014] Gemäß Fig. 2 ist das zusätzliche Ventil 9a nicht im Verschlußkopf 3 angeordnet, sondern
besitzt ein eigenes zylindrisches Gehäuse 17, das im Boden 2 des Behälters eingeschraubt
ist. Die Ventilfeder 15 kann in ihrer Vorspannung durch Relativverdrehung des Ventilsitzes
12 gegenüber dem Gehäuse 17 auf das gewünschte Maß voreingestellt werden.
[0015] Wie Fig. 3 zeigt, kann das zusätzliche Ventil 9b als Baueinheit auch in den Ventilkopf
3 eingeschraubt werden, wobei der Ventilsitz 12 mit dem Gehäuse 17 einstückig ausgebildet
und das Widerlager 18 der Feder 15 im Gehäuse 17 zur Veränderung der Federvorspannung
schraubverstellbar ist.
1. Druckgasbehälter für Gasdruck-Sportwaffen bestehend aus einem Rohr (1), das an
einem Ende einen eingezogenen Boden (2) bildet und am anderen Ende einen mit einem
sich beim Anschrauben des Behälters an die Waffe öffnenden Ventil ausgestatteten
Verschlußkopf (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein ins Freie führendes zusätzliches Ventil (9; 9a; 9b) vorgesehen und die Vorspannkraft
der dessen Ventilkörper (10) belastenden Feder (15) voreinstellbar ist.
2. Druckgasbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (10) des zusätzlichen Ventils (9; 9a) aus einer in einer Bohrung
(11) geführten, die Feder (15) aufnehmenden Zylinderbüchse besteht, deren dem Ventilsitz
(12) zugekehrter, gegebenenfalls mit einer Dichtungsauflage (13a) versehener Boden
(13) in seinem Randbereich wenigstens eine Durchtrittsöffnung (14) ins Büchseninnere
aufweist.
3. Druckgasbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ventilsitz (12) des zusätzlichen Ventils (9; 9a) zum Behälterinneren hin
ein Filter (16) vorgeordnet ist.
4. Druckgasbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Ventil (9; 9b) im Verschlußkopf (3) angeordnet ist.
5. Druckgasbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Ventil (9; 9b) als eigene in dem Verschlußkopf (3) oder Behälterboden
(2) eingeschraubte Baueinheit ausgebildet ist.