[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilrohranordnung für einen Wärmetauscher gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 35 43 893 ist eine derartige Profilrohranordnung bekannt geworden,
bei der eine Anzahl S-förmig gekrümmter Profilröhrchen zwischen einem Sammelrohr und
einem Matrixumlenkabschnitt angebracht sind. Durch die Krümmung der einzelnen Profilröhrchen
ergeben sich eine Reihe von Vorteilen gegenüber gradlinig verlaufenden Profilröhrchen.
Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, daß der individuelle Dehnungsausgleich eines
Profilröhrchen einen Querausschlag in Bezug auf das es umgebende Kollektiv von Profilröhrchen
nur an denjenigen Stellen zur Folge hat, an denen die Abstandshalter der maximalen
Auslenkungspunkte angeordnet sind. Dadurch wird der Dehnungsausgleich behindert,
sofern er das in der Abstandshalterung vorhandene Spiel überschreitet.
[0003] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Anordnung derart
zu verbessern, daß unter allen Betriebsbedingungen ein ungehinderter Dehnungsausgleich
stattfinden kann, ohne daß sich die Wärmetauscheranordnung ungezielt verformt.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Aneinanderreihung von Kurvenabschnitten ergibt über die gesamte
Länge eines Profilröhrchens einen vollständigen Wellenzug, der ein kontrolliertes
Ausknicken eines gesamten Röhrchens bzw. eines gesamten Röhrchenkollektivs einer Schicht
bei Relativdehnungen durch Wärmedehnungen oder durch stoßbedingte Dehnungen bzw.
Stauchungen im Verhältnis zu deren äußeren Einspannung ermöglicht. Die Profilröhrchen
können sich somit trotz beidseitig fixierter Einspannungen und fester Verbindung
an den Stellen der Abstandshalter kontrolliert und nur mit geringen inneren Spannungen
unter der Wirkung von Temperaturdifferenzen und -gradienten in der Länge ausdehnen
und kontrahieren, ohne daß die Strömungsquerschnitte zwischen benachbarten Profilröhrchen
wesentlich verändert werden. Es muß dabei betont werden, daß die Profilröhrchen aus
einem Stück gefertigt sind, und die einzelnen Kurvenabschnitte lediglich gebogene
Teilabschnitte eines Profilröhrchens darstellen.
[0006] In Folge der S-förmigen Krümmung der Profilröhrchen erfolgt der Ausgleich von Verbiegungen
in der Ebene einer Profilröhrchenschicht durch Torsion der Kurvenabschnitte zwischen
Abstandshaltern, wodurch ein geringerer Widerstand gegen Verbiegungen und somit geringere
Spannungen gegenüber ungekrümmten Profilröhrchen erzielbar sind.
[0007] Der erhebliche Vorteil der neuen Formgestaltung der Profilröhrchen liegt darin, daß
die Abstandshalter an den Stellen ihrer maximalen Auslenkungspunkte und den Zwischenpunkten
spielfrei fixiert werden können, wodurch das Kollektiv der Profilröhrchen an diesen
Stellen gegen Schwingungen und Stoßkräfte fest abgestützt werden kann. Der Dehnungsausgleich
erfolgt dann durch Stauchen oder Strecken der Profilröhrchen auf jeweils der Länge
zweier aneinander stoßender Kurvenabschnitte, d.h. zwischen je zwei Fixierpunkten,
die entlang einer gesamten Rohrstrecke zumindest zweimal auftreten. Für die gleiche
Relativdehnung ergeben sich dabei Querauslenkungen, die etwa um den Faktor 3 geringer
sind als diejenigen von bekannten Ausführungen.
[0008] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weisen die Kurvenabschnitte konstante
Krümmungsradien auf, wodurch eine einfache Herstellbarkeit der Kurvenabschnitte erreichbar
ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn alle Kurvenabschnitte den gleichen Krümmungsradius
aufweisen, der etwa im Bereich von 1 bis 2fachen Länge der Kurvenabschnitte beträgt.
Bei einem beispielsweise aus acht Kurvenabschnitten zusammengesetzten Profilröhrchen
lassen sich auf diese Weise die für die Durchströmung wichtigen Abstände zwischen
den Profilröhrchen auch bei großen Temperaturdifferenzen ausreichend groß halten.
Die Stellen minimalen Abstandes zwischen zwei Profilröhrchen treten an den Wendepunkten
auf, d.h., an Stoßstellen zweier entgegengesetzt gekrümmter Kurvenabschnitte.
[0009] In alternativer Ausbildung der Erfindung weisen die Kurvenabschnitte sinusförmigen
Kurvenverlauf auf. Dabei sind zwei alternative Ausführungsformen eines sinusförmigen
Kurvenverlaufes möglich. Gemäß einer bevorzugten Alternative bilden zwei Kurvenabschnitte
zusammen einen vollständigen Sinuszug, wobei die gedachte Winkelachse die gradlinige
Verbindung zweier Fixierpunkte darstellt. Somit entsprechen die Fixierpunkte dem Winkel
0 bzw. 2π während die Wendestellen, an denen zwei entgegengesetzt gekrümmte Kurvenabschnitte
auf einander treffen dem Winkel

entspricht.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform bilden zwei Kuvenabschnitte zusammen einen
halben Kosinuszug. D. h. die gedachte Winkelachse ist parallel gleich beabstandet
zu den Profilröhrchentangenten an den beiden Fixierstellen. Die beiden Fixierstellen
entsprechen somit den Winkeln 0 und π.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Profilröhrchen
etwa ellipsenartigen Querschnitt aufweisen, wobei die einzelnen Kurvenabschnitte um
die Halbachse mit dem geringeren Biegewiderstandmoment gebogen sind. Ein derartig
ellipsenartiger Querschnitt ermöglicht eine aerodynamisch günstigere Umströmung der
einzelnen Profilröhrchen. Alternativ wäre es doch auch denkbar die Profilröhrchen
mit Kreisquerschnitt zu fertigen, um eine vereinfachte Herstellung zu erzielen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Profilröhrchens,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Profilröhrchenreihe.
[0013] In Fig. 1 ist ein Profilröhrchen 1 dargestellt, daß mittels zweier Sammelbehälterbefestigungspunkte
2a, 2b an zwei nur teilweise gezeichneten Sammelbehältern 3a und 3b angebracht ist.
Dabei kann einer der beiden Sammelbehälter (3a, 3b) auch ein Umlenkabschnitt einer
beispielsweise U-förmigen Profilrohrmatrix sein. Parallel zum Profilröhrchen 4 sind
eine Vielzahl gleichartiger, regelmäßig beabstandeter Profilröhrchen 4 vorgesehen,
die zusammen mit dem gezeigten Profilröhrchen 1 eine vollständige Matrix bilden, durch
die ein Strömungsmedium beispielsweise vom Sammelbehälter 3a zum Sammelbehälter 3b
geleitet wird. Dabei wird der innerhalb der Profilröhrchen 1,4 fließende Fluidstrom
von einem außen im Kreuzstrom vorbeifließenden Fluidstrom, dessen Strömungsrichtung
mit 12 bezeichnet ist, zum Wärmetausch veranlaßt. Üblicherweise wird der innerhalb
der Profilröhrchen 1,4 bewegende Fluidstrom dabei aufheizt.
[0014] Das dargestellte Profilröhrchen 1 besteht im wesentlichen aus acht gleichlangen Kurvenabschnitten
5, die an den Wendestellen 6 aneinander anschließen. Dabei sind die Kurvenabschnitte
5 nur verschieden gekrümmte Bereiche des integral hergestellten Profilröhrchens 1,
d. h. es werden keine Vielzahl von Kurvenabschnitten 5 zusammengefügt, sondern ein
Profilröhrchen 1 wird entsprechend in die Kurvenabschnitt gebogen. Ferner sind die
Kurvenabschnitte 5 abwechselnd entgegengesetzt (nach links bzw. nach rechts) gekrümmt
zur Bildung einer schlangenlinienartigen Kontur, die einem im wesentlichen S-förmigen
Verlauf überlagert ist.
[0015] Das Profilröhrchen 1 weist zwei Maximalauslenkungspunkte 7a und 7b auf, zwischen
denen ein von beiden Punkten 7a, 7b gleichweit entfernter Zwischenpunkt 8 vorgesehen
ist. Im Bereich zwischen den Maximalauslenkungspunkten 7a und 7b sind je zwei Kurvenabschnitte
5 so angeordnet, daß die Krümmungsmittelpunkte auf abwechselnd entgegengesetzten
Seiten des Profilröhrchens 1 liegen, so daß alternierend eine Links- und Rechtskrümmung
vorhanden ist. Insgesamt liegen vier Kurvenabschnitte 5 zwischen den Maximalauslenkungspunkten
7a und 7b.
[0016] Die Tangenten 11 an den Profilröhrchensverlauf in den Maximalauslenkungspunkten
7a, 7b und im Zwischenpunkt 8 sind parallel. Ferner sind an den Punten 7a, 7b und
8 Abstandshalter 9 vorgesehen, mittels deren die Abstände zu benachbarten Profilröhrchen
4 - die aus Übersichtsgründen nicht eingezeichnet sind - eingehalten werden (Fixierpunkte).
Die Tangenten 11 an den Sammelbehälterbefestigungspunkten 2a, 2b sind ebenfalls parallel
zu den obengenannten Tangenten.
[0017] Die Kurvenabschnitte 5 können konstante Krümmungsradien aufweisen, so daß sie als
Kreisabschnitte anzusehen sind, oder sie können sinusförmigen Verlauf haben.
[0018] Im Betrieb wird der Wärmetauscher thermischen Dehnungen ausgesetzt sein, wobei gleichzeitig
die Sammelbehälter 3a, 3b und die Abstandshalter 9 ortsfest fixiert sein können..Dadurch
ergibt sich der mit 10 bezeichnete, gestrichelt eingezeichnete Verlauf des Profilröhrchens
1, der also eine Thermodehnung des Profilröhrchens zuläßt ohne daß eine Gesamtformänderung
des Wärmetauschers eintritt. Bei einer derartigen thermisch bedingten Verformung der
Kurvenabschnitte 5 des Profilröhrchens 1 tritt an denjenigen Wendestellen 6, die
nicht gleichzeitig Fixierpunkte 7a, 7b, 8 sind die größtmögliche Annäherung benachbarter
Profilröhrchen auf, während aufgrund der Abstandshalter 9 an den letztgenannten Punkten
keinerlei Veränderung des Abstandes zwischen einzelnen Profilröhrchen zu beobachten
ist. Um unter allen Betriebsbedingungen eine für den Durchfluß notwendigen Mindestabstand
benachbarter Profilröhrchen 1, 4 zu erhalten, ist der Krümmungradius der Kurvenabschnitte
5 bzw. die Amplitude des sinusförmigen Kurvenabschnittes 5 derart zu bemessen, daß
bei maximaler temperaturinduzierter Dehnung die Minimalabstände noch so groß sind,
daß die minimal zulässigen Strömungsquerschnitte zwischen benachbarten Profilröhrchen
1,4 nicht unterschritten werden. Beispielsweise bei einer Dicke der Profilröhrchen
1,4 von 1,6 mm und einer Temperaturdifferenz zwischen warmem und kaltem Zustand von
100 K ist der Krümmungsradius bei einer Länge der Kurvenabschnitte von 2,5 cm etwa
im Bereich von 3 - 4 cm zu wählen.
[0019] Bei der in Fig. 2 dargestellten Draufsicht auf eine Profilröhrchenreihe ist zu sehen,
daß die Profilröhrchen 1,4 breiter sind als in der Seitenansicht gemäß Fig. 1, was
darauf zurückzuführen ist, daß die Profilröhrchen etwa ellipsenförmigen Querschnitt
aufweisen. Zweckmäßigerweise erfolgt die Anströmung in der mit 12 bezeichneten Richtung
und somit in Richtung der großen Halbachse der ellipsenfömigen Profilröhrchen 1,4.
Entlang regelmäßig beabstandeter Stellen sind die Abstandshalter 9 angebracht, die
sowohl in Richtung der großen Ellipsenhalbachse beabstandeten Profilröhrchen als
auch die in Richtung der kleinen Halbachse beabstandeten Profilröhrchen (Fig. 1) in
einem definierten Abstand halten.
1. Profilrohranordnung für einen Wärmetauscher, bei dem zwei Sammelbehälter über
eine Vielzahl von gleichmäßig beabstandeten Profilröhrchen miteinander verbunden
sind, wobei die Profilröhrchen S-förmig gekrümmt sind und an ihren Maximalauslenkungspunkten
und an von diesen gleich weit entfernten Zwischenpunkten (Fixierpunkten) Abstandshalter
aufweisen, mittels der die Abstände zu benachbarten Profilröhrchen festgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Profilröhrchen (1,4) eine Anzahl aneinanderstoßender
Kurvenabschnitte (5) aufweist, wobei zwischen benachbarten Fixierpunkten (7a, 7b,
8) zwei entgegengesetzt gekrümmte Kurvenabschnitte (5) liegen und die Profilröhrchentangenten
(11) in den Maximalauslenkungspunkten (7a, 7b) und den Zwischenpunkten (8) etwa parallel
sind.
2. Profilrohranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenabschnitte
(5) konstante Krümmungsradien aufweisen.
3. Profilrohranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Profilröhrchen
(1) 8 Kurvenabschnitte aufweist, derart, daß zwischen den Maximalauslenkungspunkten
(7a, 7b) und den Sammmelbehälterbefestigungspunkten (2a, 2b) einerseits sowie dem
Zwischenpunkt 8 andererseits je zwei Kurvenabschnitte (5) vorgesehen sind, und die
Profilröhrchentangenten (11) in den Sammelbehälterbefestigungspunkten (2a, 2b) mit
den Profilröhrchentangenten (11) in den Zwischenpunkten (8) fluchten.
4. Profilrohranordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius
das 1 - 2fache, vorzugsweise das 1,6fache der Länge der Kurvenabschnitte beträgt.
5. Profilrohranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenabschnitte
(5) sinusförmigen Kurvenverlauf aufweisen.
6. Profilrohranordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kurvenabschnitte
(5) zusammen einen vollständigen Sinuszug (0...π) ergeben.
7. Profilrohranordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kurvenabschnitte
(5) zusammen einen halben Cosinuszug (0...π) ergeben.
8. Profilrohranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilröhrchen (1) Kreisquerschnitt ausweisen.
9. Profilrohranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet daß
die Profilröhrchen (1) etwa elliptischen Querschnitt aufweisen, wobei die Krümmung
um die Halbachse mit dem geringeren Biegewiderstandsmoment erfolgt.