(19)
(11) EP 0 383 213 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1990  Patentblatt  1990/34

(21) Anmeldenummer: 90102617.9

(22) Anmeldetag:  10.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 96/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.02.1989 DE 3904533

(71) Anmelder: BAJO TRADING ANSTALT
FL-9496 Balzers (LI)

(72) Erfinder:
  • Fiori, Alfredo
    CH-8942 Oberrieden (CH)

(74) Vertreter: Hübner, Hans-Joachim, Dipl.-Ing. 
Mozartstrasse 31
87435 Kempten
87435 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Konsolenhalter


    (57) Ein Konsolenhalter besteht aus einem Oberteil (12) in Form einer länglichen Schiene mit U-förmigem Querschnitt und einem gleichlangen Unterteil (14), das eine Boden­wand (22), eine Vorderwand (24) und eine Oberwand (26) aufweist. Mittels Schrauben (30) kann das Unterteil (14) gegenüber dem Oberteil (12) verschoben werden, um eine Konsole (K) sicher festzuklemmen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Konsolenhalter mit den Merkma­len des Einleitungsteils von Patentanspruch 1.

    [0002] Ein derartiger Konsolenhalter ist aus der DE 37 04 889 A1 bekannt. Bei ihm besteht das Unterteil aus einem einstückigen, kurzen Aluminium-Spritzgußteil mit festen Seitenwänden, das nach oben und nach hinten offen ist. Während das Oberteil als kurzer Abschnitt eines Strangpreßprofiles eine über seine ganze Breite reichende Klemmfläche präsentiert, findet die Klemmung des Unterteils nur an den schmalen Oberkanten der Vorderwand und den beiden Seitenwänden statt. Beim Festklemmen von weichen Holzplatten dringen diese Ober­kanten des Unterteils in das Holz ein und bei Belastung der Konsole ist die Eindringtiefe der Oberkante der Vorderwand am größten. Auch durch Nachspannen kann eine Wackelfrei­heit von Weichholzkonsolen nicht gewährleistet werden. Aus Kostengründen (Spritzgußtechnik) müssen das Unterteil und damit auch das von diesem umgriffene Oberteil kurz sein. Die Flächenbelastung ist entsprechend groß. Längere Konso­len erfordern drei oder mehr Konsolenhalter, die höchst genau linear zu montieren wären, da schon geringe Fluchtfehler bei Glaskonsolen geringer Wandstärke zu einem Bruch führen können.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den bekannten Konsolenhalter dahingehend zu verbessern, daß trotz einfacher Montage eine bessere und sicherere Klemmung auch langer Konsolen aus weichen und auch bruchgefährdeten Materialien gewähr­leistet ist, und die Montage vereinfacht wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird beim Konsolenhalter mit den Merkmalen des Einleitungsteils von Patentanspruch 1 durch dessen Kenn­zeichnungskmerkmale gelöst.

    [0005] Während bei dem bekannten Konsolenhalter die mit der Vorder­wand einstückigen Seitenwände funktionell unerläßlich sind, entfallen sie gemäß der Erfindung. Daher kann nun auch das Unterteil als konstengünstiger Strangpreßprofilabschnitt ausgebildet werden. Die Oberwand bietet eine breite Klemm­fläche, die eine schonende, jedoch wackelfreie Klemmung ge­währleistet. Das im Strangpreßverfahren hergestellte Unter­teil kann nun ebenso wie das Oberteil als sich über die ganze Konsolenlänge erstreckende Schiene ausgebildet sein. Das Aussehen des Konsolenhalters und seine Belastbarkeit werden verbessert.

    [0006] Konsolenhalterschienen sind zwar aus der US-A-4,765,575 bekannt, jedoch sind sie einstückig und daher nur für eine einzige Brettstärke geeignet. Die Klemmung mittels einer federnden Lippe ist nicht ausreichend.

    [0007] Die im Anspruch 7 geschützte Ausgestaltung erlaubt es mehrere Konsolen auf einfache Weise übereinander in belie­bigen stufenlos veränderbaren Abständen zu montieren.

    [0008] Die Merkmale der Ansprüche 8 bis 10 führen zu einer Erhöhung der Steifigkeit des Konsolenhalters, da die Klemmschrauben ein Abkippen des Vorderendes des Unterteils durch Form­schluß verhindern.

    [0009] Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, sei die Erfindung näher beschrieben.

    [0010] Es zeigt

    FIG. 1 einen Querschnitt durch den neuen Konsolenhalter längs der Linie 1-1 der FIG. 2,

    FIG. 2 einen Längsschnitt durch den Konsolenhalter längs der Linie 2-2 der FIG. 1,

    FIG. 3 eine Ansicht einer separaten Seitenwand für den Konsolenhalter,

    FIG. 4 eine stirnseitige Ansicht der Seitenwand,

    FIG. 5 eine vollständige Vorderansicht des Konsolenhal­ters mit eingeklemmter Konsole,

    FIG. 6 eine Vorderansicht einer abgewandelten Ausfüh­rungsform eines Konsolenhalters,

    FIG. 7 eine Querschnittansicht längs der Linie 7-7 der Figuren 5 und 6,

    FIG. 8 eine Vorderansicht einer aus mehreren Konsolen­haltern bestehenden Anordnung,

    FIG. 9 eine Schnittansicht längs der Linie 9-9 der FIG. 8 und

    FIG. 10 einen Horizontalschnitt längs der Linie 10-10 der FIG. 9.



    [0011] Ein als Schiene ausgebildeter Konsolenhalter 10 weist ein im Schnitt U-förmiges Oberteil 12 mit oberem Schenkel 16, Joch 18 und unterem Schenkel 20 auf. Das Joch hat eine An­zahl Bohrungen zum Festschrauben an einer Wand W. Ein Unter­teil 14 hat eine Bodenwand 22, eine an diese anschließen­de nach vorn schräg aufwärtssteigende Vorderwand 24 und eine sich an diese anschließende und nach hinten bis an das Joch 18 reichende Oberwand 26. Die Bodenwand 22 hat gestuf­te Bohrungen, in denen Schrauben 30 mit ihren Köpfen drehbar geführt sind, die damit vertikal ausgefluchtete Bohrungen im unteren Schenkel 20 durchsetzen und in rechteckigen undreh­baren Gewindestücken 28 verschraubbar sind und mit ihren oberen Enden in Bohrungen 27 der Oberwand 26 formschlüssig eingreifen, jedoch unterhalb deren Deckfläche enden. Die Boh­rungen (27) können deckseitig geschlossen sein. Der obere Schenkel 16 und die Oberwand 26 bilden parallele Klemmflächen für eine Konsole K.

    [0012] Die Bodenwand 22 steht über die Oberwand 26 nach hinten um die Dicke des Joches 18 des Oberteils 12 vor, sodaß beim Festziehen der Schrauben 30 die Bodenwand 22 an der Gebäudewand W und die Oberwand 26 an der Innenseite des Joches 18 gleitet und somit eine Vertikalführung des Unterteils 14 gewährleistet ist.

    [0013] Zwischen der Oberwand 26 und der vorderwand 24 wird innen­seitig eine erste Hohlkehle 32 gebildet. Die Oberwand 26 weist eine nach unten ragende Rippe 34 auf, die von der Hinterkante der Oberwand 26 einen Abstand gleich der lichten Innenbreite des unteren Schenkels 20 des Ober­teils 12 hat. Die Vorderwand 24 hat innenseitig unmit­telbar angrenzend an die Bodenwand 22 ebenfalls eine Rippe 36. Die beiden Rippen 34, 36 bilden mit den benach­bart anschließenden Wänden 26, 24 zwei weitere Hohlkehlen 38, 40, die vertikal übereinander liegen. Die Rippe 36 hat eine vertikale Hinterfläche, die von der Hinterkante der Bodenwand 22 mindestens soweit entfernt ist, wie sich der untere Schenkel 20 von der Wand W nach vorn erstreckt. Dadurch kann dieser untere Schenkel 20 bis an die Bodenwand 22 heranfahren, sodaß ein möglichst großer Klemmstärkenbe­reich gewährleistet ist.

    [0014] Die drei Hohlkehlen 32, 38, 40 dienen als Halterungen für Steck- oder Rastzapfen 42, die innenseitig an Seitenwänden 44 angeformt sind, deren Außenkontur so gewählt ist, daß sie den Konsolenhalter 10 unterhalb der Konsole K voll­flächig abdeckt.

    [0015] FIG. 5 veranschaulicht einen Konsolenhalter 10, bei dem das Oberteil 12 und das Unterteil 14 gleichlang ausgebil­det sind und sich nahezu über die ganze Länge der Konsole K erstrecken. Die beiden Seitenwände 44 schließen den Kon­solenhalter 10 unterhalb der Konsole K vollständig ab.

    [0016] FIG. 6 zeigt einen Konsolenhalter 11, der sich vom Konso­lenhalter 10 gemäß FIG. 5 dadurch unterscheidet, daß an den Enden des Unterteils 14 zwei kurze Oberteile 13 ange­ordnet sind. Der Querschnitt des kurzen Oberteils 13 stimmt mit demjenigen des langen Oberteils 12 gemäß FIG. 5 überein, wie FIG. 7 veranschaulicht.

    [0017] Um mehrere Konsolenhalter 10 in beliebig geringen Abständen übereinander befestigen zu Können, wird eine Anordnung ge­wählt, die in den Figuren 8 bis 10 veranschaulicht ist. Die Oberteile 12 der Konsolenhalter 10 werden jeweils an einem Schieber 46 festgeschraubt, der im Querschnitt C-för­mit ausgebildet ist und auf einer T-Schiene 48 vertikal verschiebbar geführt ist und die Ränder der Schiene 48 um­greift und untergreift. Mittels einer vollversenkten Klemm­schraube 50 wird der Schieber 46 in der gewünschten Höhe an der Schiene 48 festgeklemmt.

    [0018] Die Montage einer regalartigen Konsolenanordnung gemäß Figuren 8 bis 10 ist denkbar einfach. Die beiden Schie­nen 48 werden in genau vorgegebenen Horizontalabstand an der Wand angedübelt Dann werden in die Schienen die Schieber 46 eingefahren und in den gewünschten Höhenpo­sitionen durch die Klemmschrauben 50 festgeklemmt, wonach die Oberteile 12 der Konsolenhalter 10 oder 11 an den Schiebern 46 angeschraubt werden, sodaß nun die Unter­teile 14 durch Betätigung der Schrauben 30 nach oben ge­drückt werden, bis die Konsolen K festgeklemmt sind.

    [0019] Anstelle der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verankerung der Oberwand 26 an den Schrauben 30 ist in Figuren 7 und 9 eine am Unterende der Oberwand angeformte nach unten abge­winkelte Längsrippe 29 vorgesehen, die die oberen Enden der Schrauben 30 formschlüssig hintergreift. Die Längsrippe 29 gehört zum Profil des Unterteils 14 und spart den Arbeits­gang, Bohrungen 27 oder Sacklöcher einbringen zu müssen. Dank der die Bodenwand 22 mit der Oberwand 26 verbindenden Schrauben 30 verhält sich das an sich offene Profil des Un­terteils 14 unter Belastung wie ein geschlossenes Hohlprofil, bietet also einen wesentlich größeren Widerstand gegen Ver­formung, so daß insbesondere ein Abkippen des Vorderendes des Unterteils 14 durch elastische Verformung bei Belastung verhindert wird.


    Ansprüche

    1. Konsolenhalter mit einem, als Strangpreßprofil aus­gebildeten, im Querschnitt etwa U-förmigem, nach vorne offenen Oberteil mit Wandanlage-Joch und zwei vorsprin­genden Schenkeln, und einem in dieses eingreifenden Un­terteil mit Bodenwand und schräger vorderwand, das mit­tels Schrauben mit dem Oberteil verbunden ist, wobei die Unterfläche des oberen Schenkels des Oberteils und die dazu etwa parallele Deckebene des Unterteils Klemm­flächen zum Einspannen der Konsole bilden, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Unterteil (14) als Schiene eben­falls in Form eines Strangpreßprofilabschnittes ausge­bildet ist und eine über ihre ganze Länge reichende Oberwand (26) aufweist, deren Oberfläche in der Deckebene des Unterteils (14) verläuft und die bodenseitige Klemm­fläche für die Konsole (k) bildet.
     
    2. Konsolenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Enden des Unterteils (14) jeweils ein kurzes Oberteil (12) zugeordnet ist.
     
    3. Konsolenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (12) als durchgehende Schiene mit ei­ner Länge gleich der des Unterteils (14) ausgebildet ist.
     
    4. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterfläche der Bodenwand (22) in der Rückenflächenebene des Joches (18) des Oberteils (12) liegt und um die Materialstärke des Joches (18) über die Hinterfläche der Oberwand (26) des Unterteils (14) nach hinten vorsteht.
     
    5. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Unterteils (14) jeweils eine abnehmbare Seitenwand (44) befestigt ist.
     
    6. Konsolenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26) und die Vorderwand (24) nahe der Bodenwand (22) innenseitig je eine längsverlaufende Rippe (34, 36) aufweisen, daß im Eckbereich zwischen Vorderwand (24) und Oberwand (26) innenseitig eine Hohlkehle (32) gebildet ist und daß die beiden Rippen (34, 36) und die Hohlkehle (32) Halterungen für drei Befestigungselemente (42) der Seitenwand (44) bilden.
     
    7. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Oberteil (12) rückseitig ein oder mehrere Vertikalschieber (46) befestigt sind, die in an einer Wand (W) anzubringenden Vertikalschienen (48) ver­schiebbar geführt sind und mittels einer Klemmschraube (50) jeweils an diesen festklemmbar sind.
     
    8. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schraube (30)mit ihrem Kopfbe­reich in der Bodenwand (22) drehbar geführt und mit ihrem Mittelteil am oder im unteren Schenkel (20) des Oberteils (12) verschraubbar ist und daß die Oberwand (26) des Unterteils (14) am oberen Ende der Schraube (30) verankert ist.
     
    9. Konsolenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26) eine abwärtsweisende Längsrippe (27) aufweist, die das obere Ende jeder der Schrauben (30) hintergreift.
     
    10. Konsolenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26) für jede Schraube (30) eine min­destens nach unten offene Bohrung (29) aufweist, und daß alle Schrauben (30) in diese Bohrungen (29) form­schlüssig eingreifen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht