[0001] Die Erfindung betrifft einen Konsolenhalter mit den Merkmalen des Einleitungsteils
von Patentanspruch 1.
[0002] Ein derartiger Konsolenhalter ist aus der DE 37 04 889 A1 bekannt. Bei ihm besteht
das Unterteil aus einem einstückigen, kurzen Aluminium-Spritzgußteil mit festen Seitenwänden,
das nach oben und nach hinten offen ist. Während das Oberteil als kurzer Abschnitt
eines Strangpreßprofiles eine über seine ganze Breite reichende Klemmfläche präsentiert,
findet die Klemmung des Unterteils nur an den schmalen Oberkanten der Vorderwand und
den beiden Seitenwänden statt. Beim Festklemmen von weichen Holzplatten dringen diese
Oberkanten des Unterteils in das Holz ein und bei Belastung der Konsole ist die Eindringtiefe
der Oberkante der Vorderwand am größten. Auch durch Nachspannen kann eine Wackelfreiheit
von Weichholzkonsolen nicht gewährleistet werden. Aus Kostengründen (Spritzgußtechnik)
müssen das Unterteil und damit auch das von diesem umgriffene Oberteil kurz sein.
Die Flächenbelastung ist entsprechend groß. Längere Konsolen erfordern drei oder
mehr Konsolenhalter, die höchst genau linear zu montieren wären, da schon geringe
Fluchtfehler bei Glaskonsolen geringer Wandstärke zu einem Bruch führen können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den bekannten Konsolenhalter dahingehend zu verbessern,
daß trotz einfacher Montage eine bessere und sicherere Klemmung auch langer Konsolen
aus weichen und auch bruchgefährdeten Materialien gewährleistet ist, und die Montage
vereinfacht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird beim Konsolenhalter mit den Merkmalen des Einleitungsteils von
Patentanspruch 1 durch dessen Kennzeichnungskmerkmale gelöst.
[0005] Während bei dem bekannten Konsolenhalter die mit der Vorderwand einstückigen Seitenwände
funktionell unerläßlich sind, entfallen sie gemäß der Erfindung. Daher kann nun auch
das Unterteil als konstengünstiger Strangpreßprofilabschnitt ausgebildet werden. Die
Oberwand bietet eine breite Klemmfläche, die eine schonende, jedoch wackelfreie Klemmung
gewährleistet. Das im Strangpreßverfahren hergestellte Unterteil kann nun ebenso
wie das Oberteil als sich über die ganze Konsolenlänge erstreckende Schiene ausgebildet
sein. Das Aussehen des Konsolenhalters und seine Belastbarkeit werden verbessert.
[0006] Konsolenhalterschienen sind zwar aus der US-A-4,765,575 bekannt, jedoch sind sie
einstückig und daher nur für eine einzige Brettstärke geeignet. Die Klemmung mittels
einer federnden Lippe ist nicht ausreichend.
[0007] Die im Anspruch 7 geschützte Ausgestaltung erlaubt es mehrere Konsolen auf einfache
Weise übereinander in beliebigen stufenlos veränderbaren Abständen zu montieren.
[0008] Die Merkmale der Ansprüche 8 bis 10 führen zu einer Erhöhung der Steifigkeit des
Konsolenhalters, da die Klemmschrauben ein Abkippen des Vorderendes des Unterteils
durch Formschluß verhindern.
[0009] Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, sei die Erfindung näher
beschrieben.
[0010] Es zeigt
FIG. 1 einen Querschnitt durch den neuen Konsolenhalter längs der Linie 1-1 der FIG.
2,
FIG. 2 einen Längsschnitt durch den Konsolenhalter längs der Linie 2-2 der FIG. 1,
FIG. 3 eine Ansicht einer separaten Seitenwand für den Konsolenhalter,
FIG. 4 eine stirnseitige Ansicht der Seitenwand,
FIG. 5 eine vollständige Vorderansicht des Konsolenhalters mit eingeklemmter Konsole,
FIG. 6 eine Vorderansicht einer abgewandelten Ausführungsform eines Konsolenhalters,
FIG. 7 eine Querschnittansicht längs der Linie 7-7 der Figuren 5 und 6,
FIG. 8 eine Vorderansicht einer aus mehreren Konsolenhaltern bestehenden Anordnung,
FIG. 9 eine Schnittansicht längs der Linie 9-9 der FIG. 8 und
FIG. 10 einen Horizontalschnitt längs der Linie 10-10 der FIG. 9.
[0011] Ein als Schiene ausgebildeter Konsolenhalter 10 weist ein im Schnitt U-förmiges Oberteil
12 mit oberem Schenkel 16, Joch 18 und unterem Schenkel 20 auf. Das Joch hat eine
Anzahl Bohrungen zum Festschrauben an einer Wand W. Ein Unterteil 14 hat eine Bodenwand
22, eine an diese anschließende nach vorn schräg aufwärtssteigende Vorderwand 24
und eine sich an diese anschließende und nach hinten bis an das Joch 18 reichende
Oberwand 26. Die Bodenwand 22 hat gestufte Bohrungen, in denen Schrauben 30 mit ihren
Köpfen drehbar geführt sind, die damit vertikal ausgefluchtete Bohrungen im unteren
Schenkel 20 durchsetzen und in rechteckigen undrehbaren Gewindestücken 28 verschraubbar
sind und mit ihren oberen Enden in Bohrungen 27 der Oberwand 26 formschlüssig eingreifen,
jedoch unterhalb deren Deckfläche enden. Die Bohrungen (27) können deckseitig geschlossen
sein. Der obere Schenkel 16 und die Oberwand 26 bilden parallele Klemmflächen für
eine Konsole K.
[0012] Die Bodenwand 22 steht über die Oberwand 26 nach hinten um die Dicke des Joches 18
des Oberteils 12 vor, sodaß beim Festziehen der Schrauben 30 die Bodenwand 22 an der
Gebäudewand W und die Oberwand 26 an der Innenseite des Joches 18 gleitet und somit
eine Vertikalführung des Unterteils 14 gewährleistet ist.
[0013] Zwischen der Oberwand 26 und der vorderwand 24 wird innenseitig eine erste Hohlkehle
32 gebildet. Die Oberwand 26 weist eine nach unten ragende Rippe 34 auf, die von der
Hinterkante der Oberwand 26 einen Abstand gleich der lichten Innenbreite des unteren
Schenkels 20 des Oberteils 12 hat. Die Vorderwand 24 hat innenseitig unmittelbar
angrenzend an die Bodenwand 22 ebenfalls eine Rippe 36. Die beiden Rippen 34, 36 bilden
mit den benachbart anschließenden Wänden 26, 24 zwei weitere Hohlkehlen 38, 40, die
vertikal übereinander liegen. Die Rippe 36 hat eine vertikale Hinterfläche, die von
der Hinterkante der Bodenwand 22 mindestens soweit entfernt ist, wie sich der untere
Schenkel 20 von der Wand W nach vorn erstreckt. Dadurch kann dieser untere Schenkel
20 bis an die Bodenwand 22 heranfahren, sodaß ein möglichst großer Klemmstärkenbereich
gewährleistet ist.
[0014] Die drei Hohlkehlen 32, 38, 40 dienen als Halterungen für Steck- oder Rastzapfen
42, die innenseitig an Seitenwänden 44 angeformt sind, deren Außenkontur so gewählt
ist, daß sie den Konsolenhalter 10 unterhalb der Konsole K vollflächig abdeckt.
[0015] FIG. 5 veranschaulicht einen Konsolenhalter 10, bei dem das Oberteil 12 und das Unterteil
14 gleichlang ausgebildet sind und sich nahezu über die ganze Länge der Konsole K
erstrecken. Die beiden Seitenwände 44 schließen den Konsolenhalter 10 unterhalb der
Konsole K vollständig ab.
[0016] FIG. 6 zeigt einen Konsolenhalter 11, der sich vom Konsolenhalter 10 gemäß FIG.
5 dadurch unterscheidet, daß an den Enden des Unterteils 14 zwei kurze Oberteile 13
angeordnet sind. Der Querschnitt des kurzen Oberteils 13 stimmt mit demjenigen des
langen Oberteils 12 gemäß FIG. 5 überein, wie FIG. 7 veranschaulicht.
[0017] Um mehrere Konsolenhalter 10 in beliebig geringen Abständen übereinander befestigen
zu Können, wird eine Anordnung gewählt, die in den Figuren 8 bis 10 veranschaulicht
ist. Die Oberteile 12 der Konsolenhalter 10 werden jeweils an einem Schieber 46 festgeschraubt,
der im Querschnitt C-förmit ausgebildet ist und auf einer T-Schiene 48 vertikal verschiebbar
geführt ist und die Ränder der Schiene 48 umgreift und untergreift. Mittels einer
vollversenkten Klemmschraube 50 wird der Schieber 46 in der gewünschten Höhe an der
Schiene 48 festgeklemmt.
[0018] Die Montage einer regalartigen Konsolenanordnung gemäß Figuren 8 bis 10 ist denkbar
einfach. Die beiden Schienen 48 werden in genau vorgegebenen Horizontalabstand an
der Wand angedübelt Dann werden in die Schienen die Schieber 46 eingefahren und in
den gewünschten Höhenpositionen durch die Klemmschrauben 50 festgeklemmt, wonach
die Oberteile 12 der Konsolenhalter 10 oder 11 an den Schiebern 46 angeschraubt werden,
sodaß nun die Unterteile 14 durch Betätigung der Schrauben 30 nach oben gedrückt
werden, bis die Konsolen K festgeklemmt sind.
[0019] Anstelle der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verankerung der Oberwand 26 an den
Schrauben 30 ist in Figuren 7 und 9 eine am Unterende der Oberwand angeformte nach
unten abgewinkelte Längsrippe 29 vorgesehen, die die oberen Enden der Schrauben 30
formschlüssig hintergreift. Die Längsrippe 29 gehört zum Profil des Unterteils 14
und spart den Arbeitsgang, Bohrungen 27 oder Sacklöcher einbringen zu müssen. Dank
der die Bodenwand 22 mit der Oberwand 26 verbindenden Schrauben 30 verhält sich das
an sich offene Profil des Unterteils 14 unter Belastung wie ein geschlossenes Hohlprofil,
bietet also einen wesentlich größeren Widerstand gegen Verformung, so daß insbesondere
ein Abkippen des Vorderendes des Unterteils 14 durch elastische Verformung bei Belastung
verhindert wird.
1. Konsolenhalter mit einem, als Strangpreßprofil ausgebildeten, im Querschnitt etwa
U-förmigem, nach vorne offenen Oberteil mit Wandanlage-Joch und zwei vorspringenden
Schenkeln, und einem in dieses eingreifenden Unterteil mit Bodenwand und schräger
vorderwand, das mittels Schrauben mit dem Oberteil verbunden ist, wobei die Unterfläche
des oberen Schenkels des Oberteils und die dazu etwa parallele Deckebene des Unterteils
Klemmflächen zum Einspannen der Konsole bilden, dadurch gekennzeichnet, daß das
Unterteil (14) als Schiene ebenfalls in Form eines Strangpreßprofilabschnittes ausgebildet
ist und eine über ihre ganze Länge reichende Oberwand (26) aufweist, deren Oberfläche
in der Deckebene des Unterteils (14) verläuft und die bodenseitige Klemmfläche für
die Konsole (k) bildet.
2. Konsolenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Enden des Unterteils
(14) jeweils ein kurzes Oberteil (12) zugeordnet ist.
3. Konsolenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (12) als
durchgehende Schiene mit einer Länge gleich der des Unterteils (14) ausgebildet ist.
4. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hinterfläche der Bodenwand (22) in der Rückenflächenebene des Joches (18) des Oberteils
(12) liegt und um die Materialstärke des Joches (18) über die Hinterfläche der Oberwand
(26) des Unterteils (14) nach hinten vorsteht.
5. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Enden des Unterteils (14) jeweils eine abnehmbare Seitenwand (44) befestigt ist.
6. Konsolenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26) und
die Vorderwand (24) nahe der Bodenwand (22) innenseitig je eine längsverlaufende Rippe
(34, 36) aufweisen, daß im Eckbereich zwischen Vorderwand (24) und Oberwand (26) innenseitig
eine Hohlkehle (32) gebildet ist und daß die beiden Rippen (34, 36) und die Hohlkehle
(32) Halterungen für drei Befestigungselemente (42) der Seitenwand (44) bilden.
7. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am
Oberteil (12) rückseitig ein oder mehrere Vertikalschieber (46) befestigt sind, die
in an einer Wand (W) anzubringenden Vertikalschienen (48) verschiebbar geführt sind
und mittels einer Klemmschraube (50) jeweils an diesen festklemmbar sind.
8. Konsolenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schraube (30)mit ihrem Kopfbereich in der Bodenwand (22) drehbar geführt und mit
ihrem Mittelteil am oder im unteren Schenkel (20) des Oberteils (12) verschraubbar
ist und daß die Oberwand (26) des Unterteils (14) am oberen Ende der Schraube (30)
verankert ist.
9. Konsolenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26) eine
abwärtsweisende Längsrippe (27) aufweist, die das obere Ende jeder der Schrauben (30)
hintergreift.
10. Konsolenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwand (26)
für jede Schraube (30) eine mindestens nach unten offene Bohrung (29) aufweist, und
daß alle Schrauben (30) in diese Bohrungen (29) formschlüssig eingreifen.