[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum lösbaren Verbinden eines
entlang eines Mastes verschiebbaren Drehtisches eines Drehbohrgerätes mit einem Bohrrohr
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein an den Drehtisch befestigbares Anschlussorgan
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Bei bekannten Drehbohrgeräten ist an einem Drehtisch ein rohrförmiges Anschlussorgan
befestigt, welches durch Absenken des Drehtisches mit dem oberen Ende eines Bohrrohres
in Ueberlappung bringbar ist. Dabei umfasst der untere Endbereich des Anschlussorganes
den oberen, in seinem Aussendurchmesser zurückversetzten Endbereich des Bohrrohres.
Das Anschlussorgan weist entlang einer Umfangslinie voneinander beabstandete, in radialer
Richtung verlaufende Rundlöcher mit Innengewinde auf, in welche zum Verbinden des
Anschlussorganes mit dem Bohrrohr Gewindezapfen eingeschraubt werden. Das Bohrrohr
weist entsprechend den Rundlöchern verteilte in radialer Richtung sich gegen innen
verjüngende konische Durchlässe auf, in welche die gegen innen gerichteten kegelstumpfförmigen
Abschnitte der Gewindezapfen in Eingriff kommen. Das Verbinden des Anschlussorganes
mit dem Bohrrohr ist zeitaufwendig und gefährlich, müssen doch die Gewindezapfen
von Hand rund um das Anschlussorgan herum angezogen werden und dies am oberen Ende
der stehenden Bohrrohre. Bei beispielsweise 6m langen Bohrrohren ist diese Arbeit
nur noch mit Hilfe von Leitern oder anderen Hebegeräten ausführbar, was insbesondere
bei kalter Witterung schwierig und gefährlich ist. Das selbe Problem stellt sich,
wenn nach dem Abteufen der Bohrung die Bohrrohre aus dem Bohrloch gezogen und aus
dem Bereich des Bohrlochs entfernt werden müssen. Dabei sind wiederum die Gewindezapfen
von Hand zu entfernen. Ueblicherweise werden dieselben Gewindezapfen auch eingesetzt,
um zwei gefügte Bohrrohre miteinander zu verbinden, wobei jedes Bohrrohr in seinem
unteren Endbereich mit entsprechenden Rundlöchern ausgebildet ist wie das Anschlussorgan.
Das Verbinden bzw. Lösen von zwei Bohrrohren ist aber weniger gefährlich, kann dies
doch beim Abteufen der Bohrrohre bzw. beim Herausziehen derselben vom Boden aus ohne
Hilfe von Leitern erfolgen.
[0003] Um die genannten gefährlichen Arbeiten auf grosser Höhe zu vermeiden, wurde schon
versucht, am Anschlussorgan in radialer Richtung mittels Federn gegen innen vorgespannte
und entgegen der Federkraft mittels Seilen vom Boden aus zurückziehbare Zapfen vorzusehen.
Sobald die Zapfen durch die Federkraft beim Aufsetzen des Anschlussorganes in Eingriff
mit den konischen Durchlässen des Bohrrohres gelangen, werden die Zapfen mittels
ebenfalls über Seile vom Boden aus verschiebbare Sicherungskeile am Zurückweichen
gehindert. Für das Loslösen des Anschlussorganes vom Bohrrohr mussten somit zuerst
die Verriegelungskeile gelöst und anschliessend die Zapfen entgegen der Federkraft
aus den Durchlässen gezogen werden. Mit einer solchen Ausbildung des Anschlussorganes
wird wohl das Arbeiten auf grosser Höhe vermieden, doch ist das Anschlussorgan kompliziert
im Aufbau und infolge der grossen Verschmutzungsgefahr wenig zuverlässig und einer
grossen Wartung unterworfen.
[0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemässe Einrichtung
zu schaffen, welche einfach aufgebaut und zuverlässig funktionsfähig ist, und welche
unter Vermeidung von Arbeiten auf grosser Höhe ein Verbinden des Drehtisches mit dem
Bohrrohr ohne die Zuhilfenahme von vom Boden aus betätigbaren vom Drehtisch getrennten
Mitteln ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
gelöst.
[0006] Die Zapfen können am liegenden Bohrrohr befestigt werden oder werden am aus dem Bohrloch
gezogenen Bohrrohr belassen, was ein Arbeiten auf grosser Höhe verhindern lässt.
Durch die am Anschlussorgan vorgesehenen gegen das Bohrrohr hin offenen Ausnehmungen,
die bajonettverschlussartig mit den Zapfen zusammenwirken, kann das Anschlussorgan
in einfacher Weise durch Absenken des Drehtisches und Drehen des Anschlussorganes
mittels des Drehtisches mit dem Bohrrohr verbunden werden. Es sind damit überhaupt
keine weiteren als für die Bedienung des Drehbohrgerätes sowieso notwendigen Steuerelemente
für das Herstellen dieser Verbindung notwendig.
[0007] In einer bevorzugten Ausbildungsform weisen die Ausnehmungen Hinterschneidungen
auf, in welche beim Anheben des Anschlussorganes die Zapfen eingreifen. Es wird somit
eine beim Ziehen des Bohrrohres drehwirksame Verbindung zwischen dem Anschlussorgan
und dem Bohrrohr hergestellt, was insbesondere ein Herausziehen des Bohrrohres aus
dem Bohrloch unter Hin- und Herdrehen des Bohrrohres gestattet.
[0008] Bei weiteren bevorzugten Ausbildungsformen gemäss den Ansprüchen 3 und 4 wird eine
spielfreie Uebertragung der Drehbewegung des Drehtisches auf das Bohrrohr in beiden
Drehrichtungen ermöglicht. Die Bohrrohre können somit unter gleichzeitgem Drücken
und abwechslungsweisem Drehen in beiden Drehrichtungen in das Bohrloch abgesenkt werden,
ohne dass bei den jeweiligen Drehrichtungen Schläge auftreten.
[0009] Bei einer Ausbildungsform gemäss Anspruch 5 können mit dem Anschlussorgan auch Bohrrohre
erfasst werden, welche in den Ueberlappungsbereich des Anschlusselementes und des
Bohrrohres vorstehende Nocken aufweisen. Bei einer solchen Ausbildungsform wird die
Drehbewegung des Drehtisches entweder über die Zapfen und oder über die Nocken an
das Bohrrohr übertragen.
[0010] Bei einer ebenfalls bevorzugten Ausbildungsform gemäss Anspruch 6 wird beim Drücken
des Bohrrohres zusätzlich zur Drehbewegung auch eine Druckkraft über die Zapfen bzw.
die Nocken auf das Bohrrohr übertragen.
[0011] Weiter bevorzugte Ausbildungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Ein Anschlussorgan, welches eine schnelle und gefahrlose Verbindung des Drehtisches
mit dem Bohrrohr ermöglicht, ist im Anspruch 9 definiert.
[0013] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von in den Figuren dargestellen Ausführungsformen
näher beschrieben.
[0014] Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in Ansicht und vereinfacht dargestellt einen Hydraulikbagger mit einem daran
angeordneten Drehbohrgerät,
Fig. 2 bis 4 in Seitenansicht und teilweise geschnitten drei verschiedene Ausbildungsformen
des Anschlussorganes mit jeweils dem oberen Endbereich des Bohrrohres, und
Fig. 5 den in der Figur 2 mit dem Pfeil V gezeigten Ausschnitt vergrössert.
[0015] Figur 1 zeigt einen Hydraulikbagger 10, an dessen Oberwagen 12 der Mast 14 eines
Drehbohrgerätes 16 befestigt ist. Der Mast 14 verläuft im wesentlichen in senkrechter
Richtung und ist mittels Zylinder- und Kolbenantriebsaggregaten 18 im Bezug auf
den Oberwagen 12 in begrenzten Bereichen schwenkbar um bei nicht genau horizontalem
Boden in genau vertikaler Richtung verlaufende bzw. gegenüber der vertikalen genau
definiert schräg verlaufende Bohrlöcher abzuteufen.
[0016] Am Mast 14 ist ein Drehtisch 20 entlang der Längsachse des Mastes 14 verschiebbar
geführt, welcher mittels eines einerends am oberen Endbereich des Mastes 14 und andernends
am Drehtisch 20 befestigten Kolben-Zylinderaggregates 22 von einer mit ausgezogenen
Linien dargestellen oberen Endlage in eine gestrichelt, vereinfacht dargestellte und
mit 20′ bezeichnete untere Endlage und wieder zurückverschiebbar ist.
[0017] Der Drehtisch 20 weist einen hydraulischen, in beide Drehrichtungen wirkungsfähigen
Drehantrieb 24 auf, an dessen Abtrieb ein unterhalb des Drehtisches 20 vorgesehenes
Anschlussorgan 28 drehfest befestigt ist. Der Drehantrieb 24 wirkt ebenfalls auf ein
durch diesen und das Anschlussorgan 28 hindurchgeführtes teleskopierbares Bohrgestänge
30 drehwirksam ein, an dessen unteren Ende ein Bohrwerkzeug 32 befestigt ist. Die
Längsachse des Bohrgestänges 30, welche mit der Längsachse des Bohrloches übereinstimmt,
ist strichpunktiert angedeutet und mit 34 bezeichnet. Der Abtrieb des Drehantriebes
24 ist mit dem Bohrgestänge 30 in bekannter Art und Weise auch in Druckrichtung hubwirksam
verbindbar, um das Bohrwerkzeug 32 durch Absenken des Drehtisches 20 mittels des Kolben-Zylinderaggregates
22 in den Boden zu pressen. Mittels einer Seilwinde 36 wird das vom Drehantrieb 24
hubwirksam entkoppelte Bohrgestänge 30 angehoben.
[0018] Desweitern ist am Mast 14 eine Kranwinde 38 vorgesehen, deren Kranhaken 40 für das
Heben von Lasten, beispielsweise für das Einsetzen von Armierungskörben in ein abgeteuftes
Bohrloch, einsetzbar ist. In der Figur 1 ist der obere Endbereich 42 eines in ein
Bohrjoch abgesenkten Bohrrohres 44 sichtbar. Das Bohrrohr 44 weist im oberen Endbereich
42 eine nach innen abgesetzte Mantelfläche 46 auf, in deren Bereich entlang einer
Umfangslinie in radialer Richtung verlaufende Durchlässe 48 in regelmässigen Abständen
verteilt angeordnet sind.
[0019] Die Figuren 2 bis 4 zeigen in vergrösserter Darstellung verschiedene Ausführungsformen
des Anschlussorganes 28 und des oberen Endbereichs 42 des Bohrrohres 44. Im Bereich
der nach innen abgesetzen äusseren Mantelfläche 46 sind die Durchlässe 48 angeordnet.
In einige Durchlässe 48, beispielsweise in jeden zweiten, wie in den Figuren 2 und
4, oder in jeden dritten, wie in der Figur 3, sind Zapfen 50 eingesetzt. Die in den
Figuren 3 und 4 gezeigten Bohrrohre 44 weisen von der Mantelfläche 46 in radialer
Richtung nach aussen abstehende und vom die Mantelfläche 46 begrenzenden Absatz 52
nach oben vorstehende Nocken 54, 54′ auf, die ungefähr bis auf die Höhe der Durchlässe
48 reichen. In der Figur 3 sind jeweils zwischen zwei benachbarten Nocken 54 drei
Durchlässe 48 vorgesehen und in den jeweils mittleren dieser Durchlässe 48 ist ein
Zapfen 50 eingesetzt. Beim Bohrrohr 44 gemäss Figur 4 sind zwischen jeweils zwei benachbarten
Nocken 54′ zwei Durchlässe 48 vorgesehen, wobei in den jeweils in Ansicht näher beim
rechten Nocken 54′ gelegenen Durchlass 48 ein Zapfen 50 eingesetzt ist.
[0020] In der Figur 5 ist der in der Figur 2 mit V bezeichnete Schnitt durch den oberen
Endbereich 42 des Bohrrohres 44 vergrössert dargestellt. Wie dies aus dieser Figur
sehr deutlich hervorgeht, sind die Durchlässe 48 in radialer Richtung gegen innen
sich verjüngend konisch ausgebildet. Die von aussen in die Durchlässe 48 eingesetzten
Zapfen 50 weisen einen entsprechend kegelstumpfförmig ausgebildeten inneren Abschnitt
56 und einen nach aussen über die Mantelfläche 46 vorstehenden, im wesentlichen zylinderförmigen,
äusseren Abschnitt 58 auf. In eine in axialer Richtung des Zapfens 50, das heisst
bezüglich des Bohrrohres 44 in radialer Richtung, verlaufende abgesetzte Bohrung 60
ist eine Imbusschraube 62 eingesetzt, die in eine im wesentlichen scheibenförmige
und vom Innern des Bohrrohres 44 her in den Durchlass 48 eingreifende Mutter 64 eingeschraubt
ist. Die Mutter 48 ist in Richtung gegen den Zapfen 50 zweimal abgesetzt, wobei ein
erster Absatz 66 die Mutter 64 bezüglich des Durchlasses 48 zentriert und der zweite
Absatz 68 in eine entsprechende Ausdrehung 70 im Zapfen 50 eingreift. Gestrichelt
ist ein Teil des Anschlussorganes 28 angedeutet.
[0021] Die in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Anschlussorgane 28 weisen je ein rundes
Rohr 72 auf, an welchem am oberen Ende ein ringförmiger Anschlussflansch 74 befestigt
ist. Die Anschlussflanschen 74 weisen in Axialrichtung 34 gegen oben vorstehende Anschlussbolzen
76 mit je einem Durchgangsloch 78 auf. Die Anschlussbolzen 76 greifen in eine entsprechende
Aufnahme im Drehantrieb 24 ein (vergl. Fig. 1) und sind mittels in die Durchgangslöcher
78 eingreifende Haltebolzen an diesem befestigt. Durch den Durchlass 79 im Anschlussflansch
74 ist das Bohrgestänge 30 geführt (Fig. 1).
[0022] Am unteren Ende ist auf das Rohr 72 eine Krone 80 mit in Richtung gegen das Bohrrohr
44 offenen Ausnehmungen 82, 84 aufgesetzt. Diese Ausnehmungen 82, 84 sind je nach
der Ausbildung des oberen Endbereiches 42 des betreffenden Bohrrohres 44 verschieden
ausgebildet. Um die Krone 80 herum verläuft im Bereich der Ausnehmungen 82, 84 ein
die Krone 80 in diesem Bereich verstärkender Kragen 86. Durch Verschieben des Anschlussorganes
28 in Pfeilrichtung A wird die Krone 80 mit dem durch die Mantelfläche 46 begrenzten
Teil des Bohrrohres 44 gefügt und in Ueberlappung gebracht, wozu der freie Innendurchmesser
der Krone 80 geringfügig grösser ausgebildet ist als der Durchmesser der Mantelfläche
46.
[0023] Bei der Ausbildungsform gemäss Figur 2 sind in das Bohrrohr 44 vier Zapfen 50 gegeneinander
um 90° versetzt eingesetzt. Entsprechend diesen Zapfen 50 sind an der Krone 80 vier
Ausnehmungen 82 vorgesehen, die zusammen mit den Zapfen 50 einen Bajonettverschluss
bilden. Die Ausnehmungen 82 weisen eine gegen unten gerichtete Hinterschneidung 88
auf, wodurch bei in die Hinterschneidung 88 eingeführten Zapfen 50 unter Zug das
Anschlussorgan 28 drehfest mit dem Bohrrohr 44 verbunden ist. Im Mittelbereich zwischen
jeweils zwei Ausnehmungen 82 ist je eine weitere Ausnehmung 84 vorgesehen, die sich
parallel zur Längsachse 34 erstreckt. Die Breite der Ausnehmungen 84 entspricht dem
Durchmesser des äusseren Abschnitts 58 der Zapfen 50 (vergl. Fig. 5). Durch Verdrehen
des Anschlussorganes 28 um 45° gegenüber der in der Figur 2 gezeigten Stellung und
anschliessendem Absenken des Anschlussorganes 28 in Pfeilrichtung A kommen die weiteren
Ausnehmungen 84 mit den Zapfen 50 in Eingriff, wodurch beim Drücken das Bohrrohr 44
mit dem Anschlussorgan 28 praktisch spiellos drehwirksam verbunden ist.
[0024] Zum Anheben bzw. Ziehen des Bohrrohres 44 wird somit das Anschlussorgan 28 in der
in der Figur 2 gezeigten Lage in Pfeilrichtung A mit dem Bohrrohr 44 gefügt und in
Pfeilrichtung B verdreht. Durch das nachfolgende Anheben des Anschlussorganes 28
entgegen Pfeilrichtung A kommen die Zapfen 50 mit den Hinterschneidungen 88 in Eingriff,
wodurch das Bohrrohr 44 unter Drehen in und entgegen der Pfeilrichtung B angehoben
werden kann. Um das Bohrrohr 44 unter Druckwirkung zu drehen, wird das Anschussorgan
28 in Pfeilrichtung A derart auf das Bohrrohr 44 abgesenkt, dass die weiteren Ausnehmungen
84 mit den Zapfen 50 in Eingriff gelangen.
[0025] Die in der Figur 3 gezeigte Ausbildungsform des Anschlussorganes 28 ist derjenigen
der Figur 2 sehr ähnlich. Am Bohrrohr 44 sind ebenfalls vier gegeneinander um 90°
versetzte Zapfen 50 befestigt. In der Mitte zwischen jeweils zwei Zapfen 50 sind
am Bohrrohr 44 die Nocken 54 vorgesehen. Um nun ein Einfahren der Zapfen 50 in die
Ausnehmungen 82 und Verdrehen des Anschlussorganes 28 in Pfeilrichtung B bezüglich
des Bohrrohres 44 zu ermöglichen, weisen die weiteren Ausnehmungen 84 einen verbreiterten
Abschnitt 90 auf, dessen Höhe H′ mindestens der Höhe H der Nocken 54 entspricht. Die
Breite der weiteren Ausnehmungen 84 im Bereich des Abschnitts 90 in Pfeilrichtung
B ist so gross, dass ein Verdrehen der Zapfen 50 über die gesamte Breite in Pfeilrichtung
B der Ausnehmung 82 durch die Nocken 54 nicht gehemmt ist. Beim Absenken des Anschlussorganes
28 in Pfeilrichtung A kommen die Ausnehmungen 82 mit den Zapfen 50 in Eingriff. Die
verbreiterten Abschnitte 90 der weiteren Ausnehmungen 84 erlauben nun ein Drehen des
Anschlussorganes 28 in Pfeilrichtung B bezüglich dem Bohrrohr 44 und somit ein Schliessen
des Bajonettverschlusses. Durch die Hinterschneidung 88 wird das Bohrrohr 44 unter
Zug mit dem Anschlussorgan 28 drehfest verbunden. Um das Bohrrohr 44 mit dem Anschlussorgan
28 beim Drücken des Bohrrohres 44 drehfest zu verbinden, wird der Bajonettverschluss,
gelöst, das Anschlussorgan um 45° gedreht und wieder abgesenkt, sodass nun die Nocken
54 in die Ausnehmungen 82 und die Zapfen 50 in die Ausnehmungen 84 eingreifen. Falls
die Breite der Nocken 54 dem Durchmesser der Zapfen 50 entspricht, wird die Drehbewegung
sowohl über die seitlichen Flanken 84′ der Ausnehmungen 84 und die Zapfen 50 als auch
durch die seitlichen Flanken 82′ der Ausnehmungen 82 über die Nocken 54 an das Bohrrohr
44 übertragen. Wenn die Nocken 54 schmäler ausgebildet sind als der Durchmesser der
Zapfen 50, so wird die Drehbewegung nur von den seitlichen Flanken 84′ der Ausnehmungen
84 über die Zapfen 50 praktisch spielfrei an das Bohrrohr 44 übertragen.
[0026] Auch bei der Ausbildungsform des Bohrrohres 44 gemäss Figur 4 sind die Zapfen 50
um 90° gegeneinander versetzt am Bohrrohr 44 befestigt. Die Nocken 54′ befinden sich
nun aber nicht wie in der Figur 3 in der Mitte zwischen jeweis zwei Zapfen 50 sondern
sind benachbart zu jeweils einem Zapfen 50 angeordnet. Der Winkel zwischen den Zapfen
50 und der Mitte des jeweiligen benachbarten Nockens 54′ beträgt vorzugsweise 22,5°.
Die seitlichen Flanken 82′ der Ausnehmung 82 sind soweit voneinander beabstandet,
dass beim Absenken des Anschlussorganes 28 in Pfeilrichtung A der Zapfen 50 und der
jeweilige Nocken 54′ in die Ausnehmung 82 eingreifen. Durch anschliessendes Verdrehen
des Anschlussorganes 28 in Pfeilrichtung B kommt der Zapfen 50 in den Bereich der
Hinterschneidung 88 zu liegen. Durch Anheben des Anschlussorganes 28 entgegen Pfeilrichtung
A wird das Bohrrohr 44 mit dem Anschlussorgan 28 unter Zug drehfest verbunden. Um
eine unter Druck drehfeste Verbindung zwischen dem Bohrrohr 44 und dem Anschlussorgan
28 herzustellen, wird der bajonettartige Verschluss gelöst, das Anschlussorgan 28
angehoben, verdreht und erneut abgesenkt, sodass die weiteren Ausnehmungen 84 mit
den Nocken 54′ in Eingriff kommen. Dabei sind die weiteren Ausnehmungen 84 in ihren
Abmessungen an die Form der Nocken 54′ angepasst. In dieser gegenseitigen Position
des Bohrrohres 44 und des Anschlussorganes 28 liegen die Zapfen 50 im Bereich der
Ausnehmungen 82.
[0027] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die vom Anschlussorgan 28 auf das Rohr
44 ausgeübte Druckkraft sowohl über die Zapfen 50 als auch über die Nocken 54, 54′
oder über die am Absatz 52 anstehende Krone 80 übertragen werden kann. Im Rohr 72
sind verteilt Löcher 92 vorgesehen, um dem Bedienungspersonal den Einblick in das
Innere des Anschlussorganes 28 zu ermöglichen.
[0028] Beim Abteufen eines Bohrloches und Verrohren desselben, wird wie folgt vorgegangen.
Zuerst werden an den Bohrrohren 44 die Zapfen 50 befestigt. Dies kann vom Boden aus
an den liegenden Bohrrohren 44 erfolgen. Dann werden, beispielsweise unter Zuhilfenahme
der Kranwinde 38, die Bohrrohre 44 auf einem Kreisbogen um die Drehachse des Hydraulikbaggers
10 aufgestellt. Nach dem erfolgten Abteufen des Bohrloches mittels des Bohrwerkzeuges
32 auf eine bestimmte Tiefe, beispielsweise 1,5m, wird das Bohrwerkzeug 32 mittels
der Seilwinde 36 bezüglich dem Drehtisch 20 in die obere in der Figur 1 gezeigte Endlage
gebracht, in welcher das Bohrwerkzeug 32 im wesentlichen im innern des Anschlussorganes
28 positioniert ist. Der Oberwagen 12 des Hydraulikbaggers 10 wird nun bei sich in
oberster Position befindendem Drehtisch 20 so gedreht, dass das Anschlussorgan 28
oberhalb das erste zu erfassende Bohrrohr 44 zu stehen kommt. Mittels des Drehantriebes
24 wird nun das Anschlussorgan 28 in die in den Figuren 2 bis 4 gezeigte Lage verdreht,
um durch anschliessendes Absenken des Drehtisches 20 mittels des Kolben-Zylinderaggregates
22 die Ausnehmungen 82 mit den Zapfen 50 in Eingriff zu bringen. Anschliessend wird
das Anschlussorgan 28 mittels des Drehantriebes 24 in Pfeilrichtung B verdreht und
der Drehtisch 20 mittels des Kolben-Zylinderaggregates 22 wieder angehoben, wodurch
das Bohrrohr 44 mitangehoben wird. Das so am Anschlussorgan 28 hängende Bohrrohr 44
wird in das Bohrloch abgesenkt. Anschliessend wird durch leichtes Absenken des Drehtisches
20 und Verdrehen des Anschlussorganes 28 das Bohrrohr 44 vom Anschlussorgan 28 gelöst.
Falls das Bohrrohr 44 nicht durch das Eigengewicht alleine genügend tief in das Bohrloch
eingedrungen ist, wird das Anschlussorgan 28 derart auf das Bohrrohr 44 abgesenkt,
dass nun eine unter Druck drehfeste Verbindung zwischen dem Bohrrohr 44 und dem Anschlussorgan
28 entsteht. Durch anschliessendes Absenken des Drehtisches 20 und gleichzeitiges
Hin- und Herdrehen des Anschlussorganes 28 mittels des Drehantriebes 24 wird nun das
Rohr 44 in die gewünschte Tiefe abgesenkt. Anschliessend wird in bekannter Art und
Weise das Bohrloch mittels des Bohrwerkzeuges 32 erneut um einen weiteren Schritt
abgeteuft und das Bohrrohr 44 mittels des Anschlussorganes 28 nachgedrückt. Dies
wird wiederholt, bis das Bohrrohr 44 ungefähr die Lage einnimmt, welche in der Figur
1 dargestellt ist. Nun kann vom Boden aus das Bedienungspersonal die Zapfen 50 lösen.
Durch anschliessendes Holen eines zweiten Bohrrohres 44 mittels des Anschlussorganes
28 wird das zweite Bohrrohr 44 mit seinem untern Endbereich mit dem oberen Endbereich
42 des in das Bohrloch abgesenkten Bohrrohres 44 in Ueberlappung gebracht. Die Bohrrohre
44 weisen in ihrem unteren Endbereich ebenfalls in radialer Richtung verlaufende Durchlässe
auf, die den Durchlässen 48 im oberen Endbereich 42 entsprechen, wobei aber die Durchlässe
im unteren Endbereich der Bohrrohre 44 ein Innengewinde aufweisen. Um nun die beiden
gefügten Bohrrohre 44 miteinander zu verbinden, werden Gewindezapfen in die Durchlässe
von aussen eingeschraubt, bis deren kegelstumpfförmigen inneren Abschnitte an den
konischen Durchlässen 48 des unteren Bohrrohres 44 zur Anlage kommen. Durch Wiederholen
dieser Verfahrensschritte können nun Bohrlöcher grosser Tiefe abgeteuft und verrohrt
werden, ohne dass das Bedienungspersonal auf grossen Höhen arbeiten muss und gefährdet
wird, um beispielsweise das Anschlussorgan 28 mit dem Bohrrohren 44 zu verbinden.
[0029] Um im abgeteuften Bohrloch einen Ortbetonpfahl herzustellen, wird mittels der Kranwinde
38 ein Armierungskorb in das verrohrt Bohrloch abgesenkt und der unterster Abschnitt
mit Beton gefüllt. Dann wird durch Absenken des Drehtisches 20 das Anschlussorgan
28 auf den oberen Endbereich 42 des obersten, über das Bohrloch vorstehenden Bohrrohres
44 aufgesetzt und durch Verdrehen in Pfeilrichtung B der Bajonettverschluss geschlossen.
Durch Anheben des Drehtisches 20 mittels des Kolben-Zylinderaggregates 22 und abwechslungsweisem
Antreiben des Anschlussorganes 28 mittels des Drehantriebes 24 in der einen und in
der anderen Richtung werden die Bohrrohre 44 soweit angehoben, bis das untere Ende
des untersten Bohrrohres noch vom Beton überdeckt ist. Dann wird ein weiterer Abschnitt
mit Beton gefüllt und die Bohrrohre 44 werden in beschriebener Art und Weise wiederum
angehoben. Diese Schritte werden wiederholt, bis das zweitoberste Bohrrohr 44 über
den Boden vorsteht. Durch Lösen der Gewindezapfen werden die beiden obersten Bohrrohre
44 von einander getrennt und das vom Anschlussorgan 28 gehaltene oberste Bohrrohr
44 wird angehoben und beiseite gestellt. An das nun aus dem Boden vorstehende Bohrrohr
44 werden Zapfen 50 befestigt, und unter Wiederholung der aufgezeigten Schritte wird
der Ortsbetonpfahl stufenweise gefertigt und das Bohrloch entrohrt.
[0030] Das Befestigen und Entfernen der Zapfen 50 am bzw. vom Bohrrohr 44 kann somit immer
vom Boden aus erfolgen, was die Gefährdung des Betriebspersonals erheblich verringert
und die Sicherheit erhöht. Ueberdies ist die Verbindung des Anschlussorganes 28 mit
dem Bohrrohr 44 auf einfache Weise und sehr schnell herstellbar, was die Zeit für
die Erstellung eines verrohrten Bohrloches erheblich verkürzt. Der einfache Aufbau
der Verbindung zwischen dem Bohrrohr 44 und dem Anschlussorgan 28 unter Vermeidung
von beweglichen Teilen erhöht, auch bei Verschmutzung, die Funktionssicherheit und
gewährleistet ein sicheres Funktionieren.
[0031] Es ist auch denkbar, dass in den Ausnehmungen 82 nicht dargestellte gegen oben gerichtete
Hinterschneidungen vorgesehen sind, um die unter Druck drehwirksame Verbindung zwischen
dem Bohrrohr 44 und dem Anschlussorgan 28 herzustellen. Bei dieser Ausbildungsform
ist es nicht mehr notwendig, den Zapfen 50 aus der Ausnehmung 82 auszufahren, um
von einer in Zugrichtung drehwirksamen Verbindung in eine in Druckrichtung zugwirksame
Verbindung umzuschalten. Bei dieser Ausführungsform ist der Abstand zwischen den Zapfen
50 und dem Absatz 52 so bemessen, dass die Krone 80 am Absatz 52 ansteht, wenn die
Zapfen 50 in die gegen oben gerichteten Hinterschneidungen eingreifen.
[0032] Es sei noch erwähnt, dass handelsübliche Bohrrohre verwendet werden können, an denen
Zapfen befestigbar sind.
1. Einrichtung zum lösbaren Verbinden eines entlang eines Mastes verschiebbaren Drehtisches
eines Drehbohrgerätes mit einem Bohrrohr, mit einem am Drehtisch befestigten, im wesentlichen
rohrförmigen und in beiden Drehrichtungen antreibbaren Anschlussorgan das mit dem
oberen Endbereich des Bohrrohres in axialer Richtung fügbar und über im wesentlichen
in radialer Richtung verlaufende Zapfen mit diesem verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zapfen (50) am Bohrrohr (44) angeordnet sind, und am Anschlussorgan (28)
gegen das Bohrrohr (44) hin offene Ausnehmungen (82) vorgesehen sind die zumindest
beim Ziehen des Bohrrohres (44) mit den Zapfen (50) in der Art eines Bajonettverschlusses
zusammenwirken.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (82)
Hinterschneidungen (88) zum drehwirksamen Verbinden der Zapfen (50) mit dem Anschlussorgan
(28) beim Ziehen des Bohrrohres aufweisen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen
Hinterschneidungen zum drehwirksamen Verbinden der Zapfen mit dem Anschlussorgan beim
Drücken des Bohrrohres aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen
den genannten Ausnehmungen (82) gegen das Bohrrohr (44) hin offene weitere Ausnehmungen
(84) zum drehwirksamen Verbinden der Zapfen (50) mit dem Anschlussorgan (28) beim
Drücken des Bohrrohres vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen
den genannten Ausnehmungen (82) weitere Ausnehmungen (84, 90) für am Bohrrohr (44)
angeformte Nocken (54) vorgesehen sind um ein Verdrehen des Anschlusselementes (28)
gegenüber dem Bohrrohr (44) beim Einfahren der Zapfen (50) in die entsprechenden Ausnehmungen
(82) zu ermöglichen oder um das Anschlussorgan (28) mit dem Bohrrohr (44) über die
weiteren Ausnehmungen (84) und die Nocken (54, 54′) beim Drücken des Bohrrohres drehwirksam
zu verbinden.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
beim Drücken des Bohrrohres drehwirksamen Hinterschneidungen bzw weiteren Ausnehmungen
(84) druckwirksam sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Bohrrohr (44) in seinem oberen Endbereich (42) in Umfangsrichtung voneinander beabstandete,
in radialer Richtung gegen innen sich verjüngende konische Durchlässe (48) aufweist,
und dass in Durchlässe (48) entsprechend kegelstumpfförmig ausgebildete Zapfen (50)
eingesetzt sind, die vorzugsweise im Bereich ihrer in radialer Richtung über das Bohrrohr
(44) vorstehenden Abschnitten (58) zylinderförmig ausgebildet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Zapfen (50) mittels
einer Schraubenverbindung (62) gegen ein vom Innern des Bohrrohres (44) her in den
entsprechnden Durchlass (48) eingesetztes, vorzugsweise scheibenförmiges, Halteorgan
(64) gespannt ist.
9. An einen in beiden Drehrichtungen antreibbaren Drehtisch eines Drehbohrgerätes
befestigbares, im wesentlichen rohrförmiges Anschlussorgan das mit dem oberen Endbereich
eines Bohrrohres in axialer Richtung fügbar und über in radialer Richtung verlaufende
Zapfen mit diesem verbindbar ist, gekennzeichnet durch gegen das Bohrrohr (44) hin
offene Ausnehmungen (82, 84) zum bajonett-verschlussartigen Zusammenwirken mit den
am Bohrrohr (44) befestigten Zapfen (50).