[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden aus Spinnlösungen
nach dem Naßspinnverfahren, bei dem wenigstens ein Teil des Spinnbads fadenbegleitend
durch ein Spinnrohr geführt wird, sowie eine hierzu geeignete Vorrichtung.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der Deutschen Patentschrift 11 05
104 zur Herstellung von feintitrigen Kunstseidefäden einerseits und Fäden mit hohem
Titer andererseits beschrieben. Es wird zur gezielten Beeinflussung der Hydrodynamik
des Fadenbildungsprozesses eingesetzt, um den Reibungswiderstand zwischen dem sich
bildenden Faden und dem Spinnbad zu verringern.
[0003] Dies ist von besonderer Bedeutung bei der Herstellung hochfester Fäden aus regenerierter
Cellulose, z.B. gemäß der Deutschen Auslegeschrift 10 13 829. Das dort verwendete
Spinnbad wirkt sehr mild, so daß der sich bildende Faden zunächst eine noch sehr geringe
Festigkeit besitzt. Selbst niedrige Abzugsgeschwindigkeiten können einen Fadenabriß
infolge der Reibungswirkung im Spinnbad nicht zuverlässig verhindern.
[0004] Außerdem bewirkt eine Steigerung der Spinngeschwindigkeit eine grundlegend andere
Morphologie des ersponnenen Fadens, die seine Eigenschaften zum Nachteil verändert.
So sind ausgeprägte Mantel-Kern-Effekte zu beobachten, die durch eine hohe Kristallinität
im Außenbereich des Fadens charakterisiert sind. Dies beeinträchtigt erheblich die
Verarbeitbarkeit des Fadens, so verschlechtert sich z.B. die Anfärbbarkeit hinsichtlich
Schnelligkeit und Gleichmäßigkeit.
[0005] Zur Lösung dieses Problems findet sich u.a. in der Literatur (Götze, K., Chemiefasern
nach dem Viskoseverfahren, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg/New York, 3. Auflage,
1967, S. 631) der Hinweis, das Spinnbad fadenbegleitend durch ein Spinnrohr zu leiten,
und zwar mit derselben Geschwindigkeit, mit der sich der zwischen Spinndüse und erstem
Abzugsorgan befindliche Faden fortbewegt. Reibungskräfte zwischen Faden und Spinnbad
lassen sich auf diese Weise weitgehend eliminieren und die Spinngeschwindigkeit kann
ohne Gefahr eines Fadenabrisses gesteigert werden. Außerdem läßt sich eine Gleichmäßigkeit
der Fadeneigenschaften erzielen, die bei Spinnverfahren mit ruhendem Spinnbad nicht
möglich war.
[0006] In einer weiteren Publikation (Gribanenkov, .A.V., Serkov, A.T., Erspinnen von Viskosefasern
nach dem Rohrspinnverfahren, Lenzinger Berichte, Heft 59, August 1985) werden auf
der Basis grenzschichttheoretischer Untersuchungen Beziehungen zur Bestimmung des
Reibungswiderstandes zwischen Faden und Spinnbad in einem Spinnrohr abgeleitet. Hiermit
ist es theoretisch möglich, durch geeignete Wahl des Durchmessers des zylindrischen
Spinnrohres den Reibungswiderstand zwischen Faden und Spinnbad exakt auf den Wert
Null zu bringen. Dieser Wert wird als optimal bezeichnet, da dann keine Scherkräfte
auf den Faden ausgeübt werden.
[0007] Nun hat es sich aber gezeigt, daß sich auf diese Weise zwar die Spinngeschwindigkeit
gegenüber dem bisher praktizierten Verfahren des freien Fadenabzugs aus dem ruhenden
Spinnbad wesentlich steigern läßt. Der Nachteil der o.g. Rohrspinnverfahren besteht
u.a. jedoch darin, daß eine sehr hohe, kaum beherrschbare Menge an Spinnbad umgewälzt
werden muß, damit die erforderliche Spinnbadgeschwindigkeit im Strömungskanal des
Spinnrohres erreicht werden kann.
[0008] Gleichzeitig muß die Spinnbadgeschwindigkeit möglichst exakt auf dem gewünschten
Wert gehalten werden, um Schwankungen der Struktur längs des ersponnenen Fadens zu
vermeiden. Dies stellt hohe Anforderungen an die Konstanz des Lieferdrucks der eingesetzten
Spinnbadpumpen und deren Regeleinrichtungen.
[0009] Zusätzliche Probleme treten während des Anspinnvorgangs auf. Üblicherweise wird ohne
zusätzliche Hilfsmittel unmittelbar von der Spinndüse in das Spinnrohr ausgespritzt,
so daß der sich bildende Faden von der Spinnbadströmung mitgenommen und zum Spinnrohraustritt
transportiert wird. Von dort wird er auf die Fadenabzugsorgane geführt.
[0010] Häufig tritt jedoch der Fall ein, daß sich unmittelbar am Spinndüsenaustritt eine
sog. Viskoseglocke bildet, deren Querschnitt größer ist als der Querschnitt des Strömungskanals
des Spinnrohres und somit ein Durchtritt durch das Spinnrohr nicht mehr möglich ist.
Der Anspinnvorgang muß abgebrochen und nach Austausch der Apparatur erneut gestartet
werden.
[0011] Besondere Schwierigkeiten treten bei feintritrigen Fäden auf, bei denen Spinnrohre
mit engen Querschnitten verwendet werden. Hier genügen bereits kleinste Turbulenzen
in der Spinnbadströmung vor dem Eintritt in das Spinnrohr, um ein sicheres Anspinnen
und einen optimalen stationären Betrieb zu verhindern.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein gattungsgemäßes Verfahren zur
Verfügung zu stellen, bei dem die geschilderten Nachteile nicht mehr auftreten. Insbesondere
sollte ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden, das es erlaubt, nach dem Rohrspinnverfahren
einen Faden mit morphologischen Eigenschaften, vergleichbar denen eines aus einem
ruhenden Spinnbad mit niedriger Geschwindigkeit ersponnenen Fadens, herzustellen.
Weiterhin sollten Verfahren und eine Vorrichtung hierzu erarbeitet werden, die ein
sicheres und einfaches Anspinnen ermöglichen.
[0013] Diese Aufgabe wird bei den gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1, 8 und 9, sowie bei der gattungsgemäßen Vorrichtung durch das kennzeichnende
Merkmal des Anspruchs 10 gelöst.
[0014] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, entgegen aller bisher praktizierten Techniken
zur Eliminierung des Reibungswiderstandes zwischen Faden und Spinnbad nunmehr gezielt
einen definierten, gleichbleibenden Reibungswiderstand zu erzeugen. Dies gelingt am
einfachsten dadurch, daß im Strömungskanal eine Relativbewegung zwischen Faden und
Spinnbad realisiert wird, wobei die Strömungsgeschwindigkeit des fadenbegleitenden
Spinnbads niedriger ist als die Abzugsgeschwindigkeit des ersponnenen Fadens. Diese
Relativbewegung bewirkt am Faden eine der Abzugsrichtung entgegengesetzte Kraft,
die bei entsprechender Wahl der Geschwindigkeitsverhältnisse zu einer Morphologie
des Fadens führt, die derjenigen entspricht, die man bei den eingangs erwähnten Naßspinnverfahren
mit freiem Abzug aus dem ruhenden Spinnbad bei niedriger Geschwindigkeit erhält.
[0015] Erfindungsgemäß wird dies erreicht, wenn das Verhältnis von Badgeschwindigkeit zu
Fadenabzugsgeschwindigkeit einen Wert zwischen 0,15 und 0,95 aufweist.
[0016] Damit reduziert sich auch vorteilhafterweise die umzuwälzende Spinnbadmenge und
macht das erfindungsgemäße Verfahren für den industriellen Einsatz besonders interessant.
[0017] Unter dem Begriff Badgeschwindigkeit soll in diesem Zusammenhang der Quotient aus
dem durch den Strömungskanal geleiteten Volumenstrom des fadenbegleitenden Spinnbads
zur Querschnittsfläche des Strömungskanals des Spinnrohres am Spinnrohraustritt verstanden
werden, wobei die Querschnittsebene senkrecht zur Achse des Strömungskanals verläuft.
[0018] Der Begriff Fadenabzugsgeschwindigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang die Geschwindigkeit,
mit der der ersponnene Faden am ersten Abzugsorgan abgezogen wird.
[0019] Für beide Geschwindigkeitswerte gilt, daß diese in Abhängigkeit der gewählten Konfiguration
beim Durchgang durch das Spinnrohr nicht zwangsläufig konstant bleiben. So wird die
Badgeschwindigkeit u.a. vom Querschnittsverlauf des Strömungskanals und von der Grenzschichtentwicklung
an den Kanalwänden und am Faden geprägt. Weiterhin erfährt der Faden auf dem Weg von
der Spinndüse zum Aufwickelorgan eine Geschwindigkeitsänderung u.a. dadurch, daß er
durch chemische Reaktion während des Fadenbildungsprozesses schrumpft und infolge
des Reibungswiderstandes im Spinnbad einen Verzug erfährt.
[0020] Vorteilhafterweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren das Spinnrohr vertikal angeordnet
und die Spinndüse unterhalb des Spinnrohres plaziert, so daß senkrecht von unten nach
oben gesponnen wird. Dadurch wird erreicht, daß alle Krafteinwirkungen auf den ersponnenen
Faden symmetrisch wirken. Dies ist beim erfindungsgemäßen Verfahren besonders wichtig,
da die gewünschte Morphologie nur über die gezielte Einstellung der Reibungskräfte
am Faden möglich ist. Eine von der vertikalen abweichende Anordnung bewirkt asymmetrische
Auftriebswirkungen des Fadens im Spinnbad mit der Folge, daß der Faden zum einen ausgelenkt
wird und andererseits, bezogen auf den Fadenquerschnitt, eine Asymmetrie der Eigenschaften
durch asymmetrischen Kraftangriff auftreten kann.
[0021] Ein weiterer Vorzug dieser Fahrweise besteht darin, daß sich der Anspinnvorgang ohne
aufwendige Hilfsmittel durchführen läßt, da der ersponnene Faden, vom begleitenden
Spinnbad mitgeführt, von selbst zur Oberfläche des Spinnbades aufschwimmt und von
dort auf einfache Weise dem Abzugsorgan zugeführt werden kann.
[0022] Bei der Fahrweise mit vertikalem Rohr und einer Spinnrichtung von unten nach oben
wird der für die Spinnbadströmung im Strömungskanal des Spinnrohres erforderliche
Druck vorteilhafterweise über eine Niveaudifferenz erzeugt und konstant gehalten.
[0023] Dies kann z.B. dadurch realisiert werden, daß das im Spinnbadreservoir befindliche
Spinnrohr im Eintrittsbereich Öffnungen aufweist und der Austrittsbereich gegenüber
dem Spinnbadreservoir abgedichtet und mit einem Spinnbadüberlauf versehen ist, der
in einem Sammelbehälter mündet.
[0024] Der Pegel im Spinnbadreservoir liegt höher als der Spinnbadüberlauf, so daß eine
hydrostatische Druckdifferenz vorhanden ist. Diese bewirkt eine Spinnbadströmung
aus dem Spinnbadreservoir durch die Öffnungen im Eintrittsbereich des Spinnrohres
in den Strömungskanal des Spinnrohres hinein und von dort weiter über den Spinnbadüberlauf
in den Sammelbehälter. In Abhängigkeit der hydrostatischen Druckdifferenz ist die
Strömungsgeschwindigkeit im Spinnrohr auf einfache Weise zu regulieren. Wichtig ist,
daß der Pegel im Spinnbadreservoir bzw. die hydrostatische Druckdifferenz konstant
gehalten werden. Es versteht sich von selbst, daß durch geeignete Maßnahmen die ablaufende
Spinnbadmenge im Spinnbadreservoir ersetzt werden muß. Dies kann beispielsweise durch
Zufuhr frischen Spinnbads und/oder Spinnbadrückführung erfolgen.
[0025] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Fadenabzugsgeschwindigkeit
auf Werte über 100 m/min bis zu 500 m/min zu steigern, ohne die bisher damit verbundenen
Nachteile einer verschlechterten Morphologie des Fadens in Kauf nehmen zu müssen.
Versuche haben ergeben, daß eine weitere Steigerung der Fadenabzugsgeschwindigkeiten
auf Werte über 500 m/min möglich ist, wenn entsprechende Abzugsorgane verfügbar sind.
[0026] Es hat sich gezeigt, daß sich bei den genannten hohen Fadenabzugsgeschwindigkeiten
eine Verbesserung der Spinnsicherheit dadurch erzielen läßt, daß die Ausspritztemperatur
der Spinnlösung an der Düse mindestens auf die Temperatur des Spinnbads eingestellt
wird. Insbesondere bei sehr hohen Fadenabzugsgeschwindigkeiten kann es von Vorteil
sein, die Ausspritztemperatur höher als die Spinnbadtemperatur zu wählen.
[0027] Bei der Formgebung des Strömungskanals des Spinnrohres ist darauf zu achten, daß
möglichst konstante bzw. sich nur langsam und kontinuierlich ändernde Reibungskräfte
zwischen Faden und Spinnbad ergeben.
[0028] Gute Erfolge wurden bei der Verwendung eines Spinnrohres mit einem zylindrischen
Querschnittsverlauf des Strömungskanals erzielt. Dieser hat den Vorteil einer äußerst
einfachen Herstellung in Form einer Bohrung.
[0029] Für den Fall, daß eine absolute Konstanz der Badgeschwindigkeit im Strömungskanal
des Spinnrohres erreicht werden soll, ist die Verdrängungswirkung der Grenzschichten
zu berücksichtigen. So entwickelt sich eine Grenzschicht an der Wandung des Strömungskanals
sowie an der Kontaktfläche zwischen Spinnbad und Faden. Die Verdrängungswirkung beider
Grenzschichten bewirkt eine scheinbare Verengung der Querschnittsfläche des Strömungskanals,
die dadurch kompensiert werden kann, daß sich der Querschnitt des Strömungskanals
in Strömungsrichtung entsprechend der Verdrängungswirkung stetig erweitert. Dabei
sind ggf. auch die Querschnittsänderungen des ersponnenen Fadens beim Durchgang durch
das Spinnrohr mit zu berücksichtigen.
[0030] Zur Vereinfachung des Anspinnvorgangs bei derartigen Spinnverfahren wird erfindungsgemäß
die Querschnittsfläche des Strömungskanals des Spinnrohres vorübergehend vergrößert
bzw. das Spinnrohr in seiner Längserstreckung vorübergehend geöffnet.
[0031] Bei der erstgenannten Verfahrensvariante kann die Vergrößerung des Querschnitts
des Strömungskanals beispielsweise dadurch erreicht werden, daß ein Reduziereinschub
aus dem Spinnrohr entfernt wird.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Hälfte des Strömungskanals durch den
Reduziereinschub gebildet. Bei entferntem Reduziereinschub steht ein erweiterter Strömungskanal
zur Verfügung, der ein sicheres und problemloses Anspinnen ermöglicht. In vielen
Fällen ist es ausreichend, den Querschnitt auf das Doppelte zu vergrößern.
[0033] Nach dem Erreichen stabiler Spinnbedingungen wird der Reduziereinschub in das Spinnrohr
langsam eingeführt, so daß der Faden in den sich verengenden Strömungskanal gezwungen
wird. Nach Beendigung des Einschubvorgangs läuft der Faden stationär im Strömungskanal.
[0034] In der zweiten Verfahrensvariante wird erfindungsgemäß für den Anspinnvorgang das
Spinnrohr in seiner gesamten Längserstreckung vorübergehend geöffnet. Das Anspinnen
erfolgt somit unter ähnlichen Bedingungen wie bei Naßspinnverfahren mit ruhendem Spinnbad.
Durch das freie Ausspinnen in das Spinnbad wird die Fadenbildung erleichtert, der
ersponnene Faden kann trotz eventueller Verdickungsstellen ungehindert zur Spinnbadoberfläche
aufschwimmen. Von dort wird der Faden der Abzugseinrichtung zugeführt.
[0035] Nachdem sich stationärer Zustand eingestellt hat, wird das Spinnrohr geschlossen,
der Faden läuft nunmehr durch das Spinnrohr.
[0036] Durch diese Verfahrensvariante lassen sich die für Rohrspinnverfahren typischen
Anspinnprobleme auf einfache Weise lösen. In vielen Fällen ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren erstmalig die Realisierung optimaler Verfahrensparameter. Insbesondere
ist es nunmehr möglich, Spinnrohre mit sehr engen Strömungskanälen zu verwenden.
[0037] Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine Vorrichtung als besonders geeignet
erwiesen, bei der das Spinnrohr in seiner gesamten Längserstreckung zweigeteilt ist.
Es können geeignete, dem Fachmann ohne weiteres geläufige Führungsmittel vorhanden
sein, durch die das für den Zeitraum des Anspinnvorgangs zu entfernende Teil des Spinnrohres
auf einer definierten Bahn bewegt wird. Dies erleichtert insbesondere das Zusammenführen
beider Teile des Spinnrohres nach dem Anlegen des Fadens, da eine Berührung zwischen
Faden und Spinnrohr, beispielsweise durch unbeabsichtigtes Verkanten eines Spinnrohrteils,
vermieden werden muß.
[0038] Die Führungsmittel können vorteilhafterweise so gestaltet sein, daß in der jeweiligen
Endstellung das Spinnrohrteil gegen Verschiebungen gesichert ist. Insbesondere muß
sichergestellt sein, daß das Spinnrohr im stationären Spinnbetrieb geschlossen bleibt
und nicht durch Reibungskräfte des strömenden Spinnbades geöffnet wird.
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden aus Spinnlösungen nach dem Naßspinnverfahren,
bei dem wenigstens ein Teil des Spinnbads fadenbegleitend durch ein Spinnrohr geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Geschwindigkeit des fadenbegleitenden
Spinnbads (Badgeschwindigkeit) zur Geschwindigkeit des ersponnenen Fadens (Fadenabzugsgeschwindigkeit)
einen Wert im Bereich von 0,15 bis 0,95 aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen vertikaler
Anordnung des Spinnrohres von unten nach oben gesponnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Spinnbadströmung
im Strömungskanal des Spinnrohres erforderliche Druck über eine Niveaudifferenz des
Spinnbades erzeugt und konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenabzugsgeschwindigkeit zwischen 100 und 500 m/min liegt.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausspritztemperatur der Spinnlösung in die Nähe der Temperatur des Spinnbads
angehoben wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spinnrohr mit zylindrischem Strömungskanal verwendet wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spinnrohr mit einem sich in Strömungsrichtung stetig erweiternden Strömungskanal
verwendet wird.
8. Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden aus Spinnlösungen nach dem Naßspinnverfahren,
bei dem wenigstens ein Teil des Spinnbads fadenbegleitend durch ein Spinnrohr geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anspinnen die Querschnittsfläche des Strömungskanals
des Spinnrohres vorübergehend vergrößert wird.
9. Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden aus Spinnlösungen nach dem Naßspinnverfahren,
bei dem wenigstens ein Teil des Spinnbads fadenbegleitend durch ein Spinnrohr geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anspinnen das Spinnrohr in seiner gesamten
Längserstreckung vorübergehend geöffnet wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spinnrohr in seiner gesamten Längserstreckung zweigeteilt ist.