(19)
(11) EP 0 383 279 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1990  Patentblatt  1990/34

(21) Anmeldenummer: 90102827.4

(22) Anmeldetag:  13.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B62D 49/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 13.02.1989 DE 3904227

(71) Anmelder: ANTON SCHLÜTER MÜNCHEN GMBH & CO.
D-85354 Freising (DE)

(72) Erfinder:
  • Leutner, Siegfried
    D-8050 Freising (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlepper, insbesondere für landwirtschaftlichen Einsatz Stichwort: Verschiebbares Gegengewicht


    (57) Ein landwirtschaftlicher Schlepper (10) mit Unterflurmotor (18) trägt auf seinem Rahmen in Fahrtrichtung vor dem Führersitz (36) ein Gegengewicht (30), das in einer Schiebeführung (28) parallel zur allgemeinen Fahrtrichtung verschiebbar ist. Dadurch kann die Achslastverteilung optimiert werden. In die Schiebeführung kann wahlweise ein Arbeitsgerät eingesetzt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schlepper, insbesondere für land­wirtschaftlichen Einsatz, umfassend einen Schlepperrahmen, an diesem Schlepperrahmen angeordnete Achsbaugruppen, eine Führerplatzbaugruppe auf dem Rahmen und ein Antriebsaggregat zum Antrieb mindestens einer Achsbaugruppe.

    [0002] Bei bekannten Schleppern dieser Art ist das Antriebsaggregat in Fahrtrichtung vor der Führerplatzbaugruppe angeordnet. Dabei erfüllt das Antriebsaggregat für bestimmte Betriebs­zustände bereits die Funktion eines Gegengewichts, beispiels­weise dann, wenn an dem rückwärtigen Ende des Schleppers ein schweres Anbaugerät angebracht ist, das entweder durch sein Eigengewicht oder durch seinen Eingriff mit dem zu kultivie­renden Boden ein Moment um die Hinterachse erzeugt, welches den Schlepper im Bereich der Vorderachse anzuheben sucht.

    [0003] Es ist auch bereits bekannt, einen Schlepper mit Unterflur­motor auszurüsten, so dass vor der Führerplatzbaugruppe Raum für beispielsweise ein Arbeitsgerät besteht.

    [0004] Bei den bekannten Geräten ist es nicht möglich, die Last­verteilung auf die einzelnen Achsbaugruppen an die jewei­ligen Arbeitsbedingungen anzupassen.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Schlepper gattungsgemässer Art so auszubilden, dass die Lasten auf die einzelnen Achsbaugruppen entsprechend den jeweiligen Arbeitsbedingungen optimal verteilt werden können.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss vorge­schlagen, dass unter wenigstens teilweiser Verlagerung des Antriebsaggregats aus dem Bereich vor der Führerplatz­baugruppe in diesem Bereich auf dem Rahmen eine in Fahrt­richtung sich erstreckende Schiebeführung für die Auf­nahme eines Gegengewichts oder eines Arbeitsgeräts ange­bracht ist.

    [0007] Die Schiebeführung kann dabei annähernd auf Fußbodenhöhe der Fahrerplatzbaugruppe angeordnet sein, so dass das Gegengewicht etwa in Höhe der Unterschenkel des Schlepper­führers sich befindet, wenn der Schlepperführer auf einem Führersitz sitzt und seine Füße auf dem Fußboden der Führer­platzbaugruppe aufruhen. Damit ist gewährleistet, dass durch das Gegengewicht, gleichgültig welche Stellung längs der Schiebeführung es einnimmt, die Sicht des Schlepperführers nach vorne und unten möglichst wenig behindert wird.

    [0008] Das Antriebsaggregat kann bei der erfindungsgemässen Aus­führungsform, wie an sich bekannt, unterhalb der Führer­platzbaugruppe zwischen zwei Achsbaugruppen angeordnet sein.

    [0009] Wie ebenfalls an sich bekannt, kann in Fahrtrichtung hinter der Führerplatzbaugruppe mindestens eine Anbaueinrichtung für Anbaugeräte vorgesehen sein.

    [0010] Wenn also zum Beispiel an der Rückseite des Schleppers ein Pflug aufgehängt ist, der ein Kippmoment um die Hinterachse im Sinne einer Anhebung der Vorderachse erzeugt, so kann dieses Kippmoment durch entsprechende Einstellung des Ge­gengewichts längs der Schiebeführung kompensiert werden, etwa dahin, dass auf beiden Achsbaugruppen annähernd die gleiche Last ruht. Dies ist besonders bei vierradgetrie­benen Schleppern von Bedeutung, damit beide Achsbaugruppen das Antriebsmoment der jeweiligen Räder gleichmässig auf das Gelände übertragen können. Ändert sich das auf den Schlepper um die Hinterachse wirkende Kippmoment etwa bei beginnendem Eingriff des Pflugs in das zu kultivierende Gelände oder ändert sich dieses Kippmoment wegen Änderung der Bodenverhältnisse, so kann die Kompensation des Kipp­moments durch entsprechende Verstellung des Gegengewichts nachkorrigiert werden.

    [0011] Es ist grundsätzlich möglich, das Gegengewicht jeweils von Hand zu verschieben und in der jeweils erreichten Stellung zu verriegeln. Bevorzugt wird aber, dass der Schiebeführung ein Kraftgerät, insbesondere ein Hydraulikzylinder, zum Ver­schieben des Gegengewichts oder des Arbeitsgeräts zugeordnet ist. Der Schlepperführer entwickelt nach einiger Übung ein sicheres Gefühl für die richtige Einstellung des Gegenge­wichts und kann dies dann von seinem Führersitz aus durch entsprechende Ansteuerung des Kraftgerätes nachkorrigieren, beispielsweise aufgrund der ihm leicht erkennbaren Ein­stellung des Schleppers um die Hinterachse, beispielsweise aber auch aufgrund der Wahrnehmung von Schlupf an den Rä­dern der einen oder anderen Achsbaugruppe.

    [0012] Darüber hinaus ist es möglich, dass das Kraftgerät in Ab­hängigkeit von der jeweiligen Ist-Belastung der Achsbau­gruppen auf eine gewünschte Belastungsverteilung auf die Achsbaugruppen hin regelbar ist. Die Ist-Belastung der Achsbaugruppen lässt sich leicht durch Kraftmessgeräte bestimmen, die etwa zwischen dem Rahmen und den Achsbau­gruppen eingebaut werden können. Aufgrund der an solchen Kraftmessgeräten gemessenen Ist-Lastverteilung lässt sich dann mittels eines einfachen Rechners die notwendige Rich­tung und der notwendige Weg der Verschiebung des Gegenge­wichts zur Herstellung der gewünschten Belastungsverteilung ermitteln.

    [0013] Daneben kann die Regelung der Gegengewichtseinstellung bei­spielsweise auch von etwaigem Schlupf an den Rädern der Achsbaugruppen abhängig gemacht werden, dahingehend, dass der Schlupf vollständig unterdrückt oder die Schlupfvertei­lung vergleichmässigt wird. Der Schlepperführer kann im Falle eines Steckenbleibens des Schleppers im schwierigen Gelände auch versuchen, durch Hin- und Herfahren des Gegen­gewichts und damit wechselnde Lastverteilung auf die Achs­baugruppen den Schlepper nach Gefühl wieder aus der Situa­tion des Steckenbleibens herauszumanövrieren.

    [0014] Eine konstruktiv einfache Lösung für die bewegliche Lage­rung des Gegengewichts besteht darin, dass die Schiebefüh­rung von zwei parallel zueinander in Fahrtrichtung ange­ordneten U-Schienen gebildet ist, welche mit ihren offenen Seiten einander zugekehrt sind und dass an dem Gegengewicht bzw. dem Arbeitsgerät Führungsrollen zum Eingriff in die U-Schienen angebracht sind.

    [0015] Die Schiebeführung des Gegengewichts kann nach Abnahme des Gegengewichts auch zur Aufnahme eines Arbeitsgerätes benutzt werden, beispielsweise zur Aufnahme eines Frontladers oder eines Gabelstaplers. Es besteht deshalb das Problem, das Gegengewicht auf einfache Weise durch ein Arbeitsgerät ersetzen zu können und umgekehrt. Hierzu ist es vorteil­haft, dass an dem Gegengewicht bzw. dem Arbeitsgerät für jede U-Schiene jeweils mindestens drei Führungsrollen in Fahrtrichtung beabstandet angeordnet sind derart, dass das Gegengewicht bzw. Arbeitsgerät mit den vordersten Führungs­rollen aus der Schiebeführung des Schleppers ausfahrbar ist, ohne dass das Gegengewicht bzw. Arbeitsgerät seine stabile Halterung in der Schiebeführung verliert. Bei die­ser Ausbildung besteht die Möglichkeit, das Gegengewicht bzw. das Arbeitsgerät in einer Abstelleinrichtung abzustel­len. Eine solche Abstelleinrichtung kann etwa gebildet sein von einem Ständer und einer der Schiebeführung des Schlep­pers angepassten Aufnahmeführung, welche in Flucht zu der Schiebeführung des Schleppers einstellbar ist. Ist diese Flucht einmal hergestellt, so kann man das Gegengewicht bzw. das Arbeitsgerät zwischen dem Schlepper und der Ab­stelleinrichtung hin- und herschieben, wobei dank der Drei­rollenausführung ein Abkippen des Schiebegewichts bzw. des Arbeitsgerätes in jedem Falle vermieden ist. Ein solches Abstellgerät kann von beiden Enden her benutzbar sein, so dass man etwa an einem Ende jeweils das Gegengewicht und an dem anderen Ende das Arbeitsgerät bereitstellt. Bei mehreren Arbeitsgeräten benötigt man eine entsprechende Mehrzahl von Abstelleinrichtungen, sofern man nicht ein Hebezeug zur Verfügung hat, um wahlweise verschiedene Arbeitsgeräte in die Abstelleinrichtung einfädeln zu können.

    [0016] Bringt man auf der Schiebeführung ein Arbeitsgerät an, so kann natürlich auch dieses in verschiedene Positionen längs der Schiebeführung eingestellt werden. Auf diese Weise lässt sich die Ausladung beispielsweise eines Anbaubaggers verän­dern. Es lässt sich aber auch hier wieder die Achslastver­teilung optimieren.

    [0017] Das Kraftgerät lässt sich mit dem erforderlichen Hub leicht auf der Höhe der U-Schienen zwischen diesen unterbringen. Dabei empfiehlt es sich, dass das Kraftgerät mit einem in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende an dem Rahmen und mit einem in Fahrtrichtung vorderen Ende an dem Gegengewicht bzw. Arbeitsgerät angekuppelt ist. Der Grund für diese Massnahme ist der, dass das Kraftgerät dann von dem Gegengewicht bzw. Arbeitsgerät betriebsmässig leicht ab­kuppelbar ist, während der Schlepperführer am vorderen Ende des Schlepperrahmens steht und von dort aus zu einer Kupplung am vorderen Ende des Kraftgeräts einen guten Zu­gang hat.

    [0018] Es wird weiter empfohlen, ein Auflager für das Arbeitsge­rät vorzusehen, welches das Arbeitsgerät im abgekuppelten Zustand in Einkupplungsbereitschaft hält, beispielsweise auch während der Fahrt des Schleppers ohne Gegengewicht und ohne Arbeitsgerät.

    [0019] Die Schiebeführung kann auch zur Aufnahme von grossvolumi­gen Lasten benutzt werden, z.B. Flüssigkeitstanks. In die­sem Falle wird die Sicht vom Führerstand aus in Fahrtrich­tung nach vorne behindert. Dies ist aber dann kein Problem, wenn, wie an sich bekannt, die Führerplatzbaugruppe um eine vertikale Achse um 180 Grad schwenkbar angeordnet ist. Dann kann die Vorwärtsfahrtrichtung gegen die Rückwärts­fahrtrichtung einfach vertauscht werden.

    [0020] Es ist grundsätzlich denkbar, vor und hinter der Führer­platzbaugruppe eine Schiebeführung anzubringen.

    [0021] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Es stellen dar:

    Figur 1 einen erfindungsgemässen Schlepper in Seitenansicht;

    Figur 2 einen erfindungsgemässen Schlepper in Vorderansicht gemäss Pfeilrichtung II der Figur 1;

    Figur 3 eine Draufsicht auf den Schlepper gemäss Figuren 1 und 2;

    Figur 4 eine Seitenansicht entsprechend Figur 1 mit verschobenem Gegengewicht und angebautem Pflug;

    Figur 5 eine Seitenansicht entsprechend Figur 1 nach Austausch des Gegengewichts durch einen Bagger;

    Figur 6 eine Seitenansicht entsprechend Figur 1 nach Austausch des Gegengewichts durch einen Flüssigkeitstank und 180 Grad Wendung der Führerplatzbaugruppe;

    Figur 7 eine Seitenansicht gemäss Figur 1 bei dem Überführen des Gegengewichts zwischen dem Schlepper und einer Ab­stelleinrichtung und

    Figur 8 das Schema einer Regelung des Gegengewichts in Abhängig­keit von der Achslastverteilung.



    [0022] In Figur 1 ist ein Schlepper ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Dieser Schlepper weist einen Rahmen 12 und zwei Achsbaugrup­pen 14,16 auf. Zwischen den beiden Achsbaugruppen 14,16 ist an der Unterseite des Rahmens 12 ein Unterflurantriebs­aggregat 18 angebracht, welches die Räder beider Achsbau­gruppen antreibt. Oberhalb des Unterflurantriebsaggregats ist eine Führerplatzbaugruppe 20 auf dem Rahmen 12 angeord­net, die mit einer Kabine 22 kombiniert ist. Die normale Vorwärtsrichtung ist durch einen Pfeil 24 angedeutet. Am rückwärtigen Ende des Schleppers ist beispielsweise zur Anbringung des Pfluges eine übliche Dreipunktaufhängung 26 angeordnet. In Fahrtrichtung vor der Kabine 22 ist auf dem Rahmen eine Schiebeführung 28 für ein Gegengewicht 30 an­gebracht. Die Schiebeführung 28 ist, wie aus Figur 2 zu er­sehen, von zwei U-Schienen 34 gebildet, die sich knapp ober­halb des Rahmens 12 befinden und damit annähernd auf Fußhöhe des Schlepperführers, wenn dieser auf einem Sitz 36 sitzt. Das Gegengewicht 30 ist in den U-Schienen 34 jeweils durch drei annähernd gleichbeabstandete Rollen 38 geführt.

    [0023] Zur Verschiebung des Gegengewichts dient ein hydraulisches Kraftgerät 40, welches bei 42 (Figur 3) an dem Rahmen 12 angekuppelt ist und durch eine lösbare Kupplung 44 mit dem vorderen Ende des Gegengewichts 30 lösbar verbunden ist (Figur 3). Das Kraftgerät 40 hängt an dem ohnehin vorhande­nen hydraulischen Kreislauf des Schleppers und ist von einem Schalter oder einem Stellorgan in der Kabine aus steuerbar. Auf diese Weise kann die Stellung des Gegenge­wichts in Pfeilrichtung 46 der Figur 3 verändert werden.

    [0024] Figur 3 lässt weiter erkennen, dass dank der schmalen Bau­weise des Gegengewichts 30 ein sehr grosser Einschlagwinkel der Räder 14a der vorderen Achsbaugruppe 14 möglich ist.

    [0025] In Figur 8 ist eine Steuerung des Kraftgerätes 40 schema­tisch angedeutet. Zwischen dem Rahmen 12 und den beiden Achs­baugruppen 14,16 ist je ein Kraftmessgerät 48 bzw. 50 vorge­sehen, welches die Grösse der Istlast auf der jeweiligen Achsbaugruppe ermittelt. Die ermittelten Werte werden einem Rechner 52 zugeführt. Dieser Rechner 52 steuert einen hy­draulischen Verteilerblock 54, der den Zufluss zu den beiden Enden des Kraftgerätes 40 bestimmt. Der Rechner kann bei­spielsweise so programmiert sein, dass das Gegengewicht 30 stets in diejenige Stellung eingefahren wird, in welcher die Achslast an beiden Achsbaugruppen 14,16 gleich gross ist. Die automatische Steuerung kann durch eine Handsteue­rung mittels eines Handsteuerhebels 58 ersetzt werden.

    [0026] Zum Abnehmen des Gegengewichts 30 wird der Schlepper 10 gemäss Figur 7 in Fluchtstellung mit einer Abstelleinrich­tung 60 gebracht. Diese Abstelleinrichtung 60 umfasst ein höhenverstellbares Untergestell 61 und eine Aufnahmeführung 64, welche profilgleich mit der Schiebeführung 28 ist. Nach Einstellung der Flucht von Schiebeführung 28 und Aufnahme­führung 64 kann das Gegengewicht 30 zwischen dem Schlepper 10 und der Abstelleinrichtung 60 hin- und hergeschoben werden, wie in Figur 7 dargestellt. Dabei sorgen die drei in Pfeilrichtung hintereinander eingeordneten Rollenpaare 38 dafür, dass ein Abkippen des Gegengewichts nicht statt­finden kann. Figur 7 lässt weiter ein Arbeitsgerät 62 in Form eines Baggers erkennen, welches ebenfalls in dem Ab­stellgerät 60 abgestellt ist und von dem Schlepper über­nommen werden kann, wenn dieser nach Abnahme des Gegenge­ wichts an das andere Ende der Abstelleinrichtung 60 heran­gefahren worden ist.

    [0027] In Figur 4 erkennt man den Schlepper 10 mit einem Anbau­pflug 66 an der Dreipunktaufhängung 26. Das Gegengewicht ist so eingestellt, dass auf beiden Achsgruppen gleiche Lasten liegen.

    [0028] In Figur 5 ist das Gegengewicht abgebaut und durch den Bagger 62 gemäss Figur 7 ersetzt. Der Bagger 62 kann zur Veränderung der Ausladung und/oder zur Veränderung der Achslastverteilung wiederum in der Schiebeführung 28 ver­schoben und verriegelt werden. Die Verriegelung kann rein hydraulisch sein. Zur Sicherheit können aber zusätzliche mechanische Verriegelungsmittel vorgesehen sein. Beim Aus­tausch des Gegengewichts 30 durch ein Arbeitsgerät 62 wird die Kupplung 44 gelöst. Um das Kraftgerät 40 dann annähernd in seiner alten Stellung zu belassen und zu sichern, sind im einzelnen nicht dargestellte Ablege- und Sicherungsmit­tel für das Kraftgerät 40 vorgesehen.

    [0029] In Figur 6 ist das Gegengewicht durch einen grossvolumigen Flüssigkeitstank 70 ersetzt. Die Führerplatzanordnung 20 ist um 180 Grad gedreht, so dass der Schlepperführer nun­mehr entgegen der allgemeinen Vorwärtsfahrtrichtung fahren kann und damit wieder die Sicht in Fahrtrichtung nach vorne hat.


    Ansprüche

    1. Schlepper, insbesondere für landwirtschaftlichen Einsatz, umfassend einen Schlepperrahmen (12), an diesem Schlepper­rahmen angeordnete Achsbaugruppen (14,16), eine Führerplatz­baugruppe (20) auf dem Rahmen (12) und ein Antriebsaggregat (18) zum Antrieb mindestens einer Achsbaugruppe (14,16),
    dadurch gekennzeichnet,
    dass unter wenigstens teilweiser Verlagerung des Antriebs­aggregats (18) aus dem Bereich vor der Führerplatzbaugruppe (20) in diesem Bereich auf dem Rahmen (12) eine in Fahrt­richtung sich erstreckende Schiebeführung (28) für die Auf­nahme eines Gegengewichts (30) oder eines Arbeitsgerätes (62) angebracht ist.
     
    2. Schlepper nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schiebeführung (28) annähernd auf Fußbodenhöhe der Führerplatzbaugruppe (20) angeordnet ist.
     
    3. Schlepper nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Antriebsaggregat (18) als Unterflurantriebsaggre­gat unterhalb der Führerplatzbaugruppe (20) zwischen zwei Achsbaugruppen (14,16) angeordnet ist.
     
    4. Schlepper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass in Fahrtrichtung hinter der Führerplatzbaugruppe (20) mindestens eine Anbaueinrichtung (26) für Anbaugeräte (66) vorgesehen ist.
     
    5. Schlepper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Schiebeführung (28) ein Kraftgerät (40), ins­besondere ein Hydraulikzylinder (40), zum Verschieben des Gegengewichts (30) oder des Arbeitsgeräts (62) zuge­ordnet ist.
     
    6. Schlepper nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) von der Führerplatzbaugruppe (20) aus manuell steuerbar ist.
     
    7. Schlepper nach Anspruch 5 oder 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) in Abhängigkeit von der jeweili­gen Ist-Belastung der Achsbaugruppen (14,16) auf eine gewünschte Belastungsverteilung auf die Achsbaugruppen (14, 16) hin regelbar ist.
     
    8. Schlepper nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) in Abhängigkeit von etwaigem Schlupf an den Rädern der Achsbaugruppen (14,16) auf Schlupfunterdrückung bzw. eine gewünschte Schlupfver­teilung hin regelbar ist.
     
    9. Schlepper nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Schiebeführung (28) von zwei parallel zueinander in Fahrtrichtung angeordneten U-Schienen (34) gebildet ist, welche mit ihren offenen Seiten einander zugekehrt sind und dass an dem Gegengewicht (30) bzw. dem Arbeits­gerät (62) Führungsrollen (38) zum Eingriff in die U-­Schienen (34) angebracht sind.
     
    10. Schlepper nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass an dem Gegengewicht (30) bzw. dem Arbeitsgerät (62) für jede U-Schiene (34) jeweils mindestens drei Führungs­rollen (38) in Fahrtrichtung beabstandet angeordnet sind derart, dass das Gegengewicht (30) bzw. Arbeitsgerät (62) mit den vordersten Führungsrollen (38) aus der Schiebe­führung (28) des Schleppers (10) ausfahrbar ist, ohne dass das Gegengewicht (30) bzw. Arbeitsgerät (62) seine stabile Halterung in der Schiebeführung verliert.
     
    11. Schlepper nach einem der Ansprüche 5 und 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) auf der Höhe der U-Schienen (34) zwischen diesen angeordnet ist.
     
    12. Schlepper nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) mit einem in Fahrtrichtung rück­wärtigen Ende an dem Rahmen (bei 42) und mit einem in Fahrtrichtung vorderen Ende an dem Gegengewicht bzw. Arbeitsgerät (62) angekuppelt ist.
     
    13. Schlepper nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kraftgerät (40) von dem Gegengewicht (30) bzw. Arbeitsgerät (62) betriebsmässig abkuppelbar ist und dass ein Auflager für das Arbeitsgerät (62) vorgesehen ist, welches das Arbeitsgerät (62) im abgekuppelten Zustand in Einkupplungsbereitschaft hält.
     
    14. Schlepper nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Führerplatzbaugruppe (20) um eine vertikale Achse um 180 Grad schwenkbar angeordnet ist.
     
    15. Abstelleinrichtung für das Gegengewicht und/oder ein Arbeitsgerät eines Schleppers nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
    gekennzeichnet durch einen Ständer (61) und eine der Schiebeführung (28) des Schleppers (10) angepasste Auf­nahmeführung (64), welche in Flucht zu der Schiebeführung (28) des Schleppers einstellbar ist und nach Einstellung der Flucht eine Überführung des Gegengewichts (30) bzw. des Arbeitsgeräts (62) von dem Schlepper (10) auf die Abstelleinrichtung (60) gestattet.
     
    16. Abstelleinrichtung nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass sie von zwei Enden her beschickbar ist.
     




    Zeichnung