[0001] Die Erfindung betrifft Mittel gegen parasitäre Protozoen und Metazoen, von denen
einige Klassen bei Fischen und Insekten stark verbreitet sind.
[0002] Protozoen und Metazoen sind als Parasiten bei Tieren weit verbreitet. Endoparasiten
befallen bevorzugt innere Organe und Ektoparasiten Haut oder Augen der Tiere, wodurch
erhebliche Schädigungen auftreten können.
[0003] Im Falle von Fischen führt ein Parasitieren mancher Protozoen und Metazoen zu Verletzungen
von Haut und Kiemen, wodurch die Fische für Infektionen anfällig werden und/oder direkt
getötet werden. Andere dieser Parasiten befallen innere Organe der Fische und führen
häufig zu Verwachsungen oder zum Tod der Fische. Bei der Massentierhaltung von Fischen
in großen Zuchtanlagen können sich parasitäre Protozoen und Metazoen schnell über
den ganzen Bestand ausbreiten und bedeuten somit ein großes Risiko für die wirtschaftliche
Nutzung dieser Anlagen.
[0004] Bei Insekten sind parasitäre Protozoen und Metazoen ebenfalls häufig. Im Falle der
Honigbiene sind Protozoen wie Nosema apis weltweit Ursache für schwere Erkrankungen
und können neben verminderter Honigproduktion sogar zum Absterben von Bienenvölkern
führen. Die Parasiten schädigen die Wirtstiere durch Zerstörung innerer Organe. Dadurch
geschwächte Tiere werden häufig anfällig für weitere Erreger. Befall mit Varroamilben
schwächt Bienen derartig, daß sie häufig durch die
Nosema-Erreger verenden.
[0005] Bisher bekannte Mittel zur Bekämpfung von parasitären Protozoen und Metazoen haben
meist ein zu enges Wirkungsspektrum. Auch sind manche Mittel zu wenig wirksam, so
daß hohe Dosen verabreicht werden müssen, was andererseits die Gefahr von toxischen
Effekten erhöht. Aus den genannten Gründen und wegen der Möglichkeit der Resistenzbildung
gegen vorhandene Mittel besteht ein ständiger Bedarf nach neuen effektiven Mitteln
gegen Parasiten bei Fischen und Insekten.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I)

worin
R¹ zusammen mit R² eine chemische Bindung oder Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes
C₁-C₁₂ -Alkyl, C₃ -C₈ -Cycloalkyl, Benzyl, das im Phenylring durch 1 - 3 Reste aus
der Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann, C₁-C₁₂-Alkanoyl, das 1-
bis 3-fach durch Halogen substituiert sein kann, oder Benzoyl, das durch 1 bis 3 Reste
aus der Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann, repräsentiert,
R² zusammen mit R¹ eine chemische Bindung oder Wasserstoff repräsentiert,
R³ Wasserstoff, C₁-C₁₂-Alkyl oder C₃-C₈-Cycloalkyl repräsentiert,
R⁴ Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₂-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl, Benzyl,
das durch 1 bis 3 Reste aus der Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann,
repräsentiert,
X¹ , X² , Y¹ , Y² und Z unabhängig voneinander
a) Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, C₁-C₆-Alkoxy,
C₁-C₆-Alkylthio, C₁-C₆-Alkylsulfinyl, C₁-C₆-Alkylsulfonyl, Benzylthio, Benzylsulfinyl,
Benzylsulfonyl, Nitro, Cyano, Amino, C₁-C₁₂-Alkylamino, Di-(C₁-C₁₂-alkyl)-amino,
N-(C₁-C₁₂-Alkyl)-aminomethyl, N,N-Di-(C₁-C₁₂-alkyl)-amino-methyl, Piperidino, Morpholino,
Thiomorpholino, 1-Pyrrolidinyl, 4-Methyl-1-piperazinyl oder C₁-C₆-Acylamino oder
b) einen im Phenylring unsubstituierten oder insgesamt 1-, 2- oder 3-fach durch unter
a) genannte Reste substituierten Phenoxy-, Phenylthio-, Phenylsulfinyl-, Phenylsulfonyl-,
Benzoyl-, Benzoylamino-, Phenylamino-, N,N-Phenyl-(C₁-C₆-alkyl)-amino, 1-Cyano-1-phenyl-methyl-,
1-Cyano-1,1-diphenyl-methyl-, 1-Cyano- 1-phenyl- 1-(C₁-C₆-alkyl)-methyl-, 1- Cyano-1-phenyl-1-(C₃-C₆-cycloalkyl)-methyl-,
Thienyl- oder Naphthyl-Rest repräsentieren
zur Bekämpfung von Endo- und Ektoparasiten bei Fischen und Insekten.
[0007] Von besonderem Interesse ist die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I), in der X¹ , X² , Y¹ , Y² unabhängig voneinander aus der Gruppe der Reste Wasserstoff,
Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Nitro und
Cyano ausgewählt sind.
[0008] Bevorzugt werden Verbindungen der allgemeinen Formel (I) verwendet, in der X¹ und
X² unabhängig voneinander Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, vorzugsweise Wasserstoff oder
Methyl, insbesondere nur Wasserstoff, repräsentieren und Y¹ und Y² unabhängig voneinander
aus der Gruppe der Reste Wasserstoff, Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl,
C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl und Ethyl, ausgewählt sind.
[0009] Vorzugsweise werden erfindungsgemäße Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingesetzt,
in welcher Z
a) Wasserstoff, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl,
Benzylthio, Benzylsulfinyl oder Benzylsulfonyl, oder
b) Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, Benzoyl, Benzoylamino, Phenylamino,
1-Cyano-1-phenyl-methyl, 1-Cyano-1-phenyl-1-(C₁-C₆-alkyl)-methyl, Thienyl oder einen
unter b) genannten Rest, der durch 1 bis 3 Reste aus der Gruppe
c) Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆-Alkoxy, C₃-C₆-Cycloalkyl,
C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl, Nitro, Cyano, Amino, C₁-C₄-Alkylamino,
N,N-Di-(C₁-C₄-alkyl)-amino und C₁-C₄-Acylamino substituiert ist, repräsentiert.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
in welcher
Z Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, 1-Cyano-1-phenyl-methyl oder
einen der genannten Reste, der durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Halogen,
insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl
und C₁-C₄-Alkylsulfonyl substituiert ist, repräsentiert.
[0011] In den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) ist
R¹ vorzugsweise zusammen mit R² eine chemische Bindung oder Wasserstoff, geradkettiges
oder verzweigtes C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl oder Ethyl, Benzyl, C₁-C₅-Alkanoyl
oder Benzoyl;
R² ist vorzugsweise Wasserstoff oder zusammen mit R¹ eine chemische Bindung;
R³ ist vorzugsweise Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl oder Ethyl;
R⁴ ist vorzugsweise Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₄-Alkyl, insbesondere
Methyl oder Ethyl, oder Benzyl.
[0012] Im Falle R⁴ = H können die Verbindungen der Formel (I) als Salze vorliegen. Die Erfindung
betrifft insbesondere auch die physiologisch verträglichen Salze der Verbindung der
Formel (I), beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierten
Ammoniumsalze.
[0013] Besonders bevorzugte Verbindungen der genannten Formel (I) sind solche, die eine
Kombination der obengenannten bevorzugten Merkmale enthalten.
[0014] Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der Formel (I) sind in der Regel bekannt
oder können analog bekannten Verfahren hergestellt werden; siehe beispielsweise EP-A-0215
354, EP-A-0154 885, EP-A-0170 316, EP-A-0232 932, DE-A-27 22 537 und DE-A-24 23 972.
[0015] Geeignete Verbindungen für die erfindungsgemäße Verwendung sind beispielsweise
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfonyl-phenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylthiophenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfinylphenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(3-methyl-4-methylthio)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-chlorphenylthio)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylthio-phenoxy)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3.5-Dichlor-4-(4-methylsulfinyl-phenoxy)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dimethyl-4-(4-methylthio-phenoxy)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(3-methyl-4-methylthio-phenoxy)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-chlorphenylthio)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylthio-phenylthio)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfonyl-phenoxy)-phenyl]-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfonylphenoxy)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylthio-phenoxy)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfinyl-phenoxy)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5- (2H,4H)-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(3-methyl-4-methylthio-phenoxy)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(4-chlorphenylthio)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion,
2-[3,5-Dichlor-4-(1-cyano-1-(4-chlorphenyl)-methyl)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion
und
2-[3-Chlor-4-(1-cyano-1-(4-chlorphenyl)-methyl)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion.
[0016] Die bekannten Verbindungen sind als Mittel zur Bekämpfung von Coccidiose, insbesondere
in der Geflügelhaltung beschrieben (siehe obengenannte Literatur). Es war überraschend,
daß sie effektiv gegen Parasiten bei Fischen und Insekten eingesetzt werden können.
[0017] Beispiele für Parasiten, die mit den Verbindungen der Formel (I) wirksam bekämpft
werden können, sind Fischparasiten aus dem Stamm der Protozoen und Metazoen, insbesondere
Protozoen aus der Klasse Ciliata, wie Ichthyophthirius multifiliis, Chilodonella cyprini,
Trichodina spp., Glossatella spp., Apiosoma spp., Epistylis spp., oder aus der Klasse
Myxozoa, wie Myxobolis cerebralis, Myxosoma spp., Myxidium spp., Myxobolus spp., Henneguya
spp. und Hoferellus oder der Klasse der Mikrosporidia, wie Glugea spp., Thelohania
spp., und Pleistophora spp., oder Plathelminthen der Klasse Monogenea, wie Dactylogyrus
spp., Gyrodactylus spp., Pseudodactylogyrus spp., Diplozoon spp., etc.. Weiterhin
kommen als Parasiten bei Fischen Amoeben, Darmflagellaten und Kokzidien in Frage.
Beispiele für Parasiten bei Insekten, insbesondere Bienen und Seidenraupen, sind Amoeben,
Mikrosporidien, wie Nosema apis bei Bienen, Milben der Acarapis-Arten und Brutmilben
der Klasse Varroa.
[0018] Bevorzugt ist die Verwendung zur Behandlung von Fischen gegen Parasiten der Haut
und der Kiemen.
[0019] Die Verbindungen der Formel (I) sind sowohl zur Behandlung von Süß- als auch Salzwasserfischen
geeignet. Beispielsweise können Nutz-, Zucht-, Aquarien- und Zierfische unterschiedlichster
Altersstufen behandelt werden, insbesondere Nutz- oder Zuchtfische, wie Lachs, Rotauge,
Karpfen, Forelle, Aal, Brachse, Weißfisch, Rotfeder, Scholle, Heilbutt, Seezunge,
Döbel, Seebrassen (Dicentrarchus spp.), Red seabream (Pagurus major), Grey mullet
(Mugil cephalus), Pompano, Gilthread seabream (Sparus auratus), Tilapia spp., Japanaal
(Anguilla japonica), Yellow tail (Seriola quinqueradiata) und Chichliden-Arten wie
Plagioscion und Channel catfish.
[0020] Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Verwendung zur Behandlung von Fischbrut,
beispielsweise von Karpfen, Aal und Zierfischen.
[0021] Die Behandlung der Fische mit einer Verbindung der Formel (I) kann beispielsweise
durch Zusatz der Verbindung oder eines Mittels, das die Verbindung enthält, zu dem
Wasser erfolgen, in dem sich die Fische aufhalten. Beispielsweise können die Fische
in ein Bad oder Becken eingesetzt und für relativ kurze Zeit, z.B. von Minuten bis
zu mehreren Stunden behandelt werden. Eine solche Behandlung ist in Zuchtanlagen gut
beim Umsetzen der Fische von einem Zuchtbecken in ein anderes durchzuführen. Alternativ
ist eine länger andauernde Behandlung des Lebensraums der Fische, z.B. in Aquarien,
Fischbecken, Tanks oder Teichen durchführbar. Ebenso ist es möglich, die Verbindungen
der Formel (I) den Fischen oral, beispielsweise über das Futter, zu applizieren.
[0022] Die Behandlung der Fische kann auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen durchgeführt
werden, beispielsweise solchen, die bevorzugt gegen andere Schädlinge wirksam sind.
[0023] Zu den Insekten gehören die vom Menschen gehaltenen Nutz- und Zuchtinsekten, wie
z.B. Honigbienen, Seidenraupen, Schlupfwespen; ebenso gehören dazu Insekten, die zu
Versuchszwecken gezüchtet oder zur Sammlung genetischen Materials gehalten werden.
Die Verbindungen der Formel (I) eignen sich zur Behandlung aller Entwicklungsstadien
der Insekten.
[0024] Eine Behandlung in Kombination mit anderen Wirkstoffen ist möglich, beispielsweise
eine Behandlung von Bienen gegen Nosema apis und Varroa jacobsoni mit einer Verbindung
der Formel (I) und einem oder mehreren Wirkstoffen aus der Gruppe synthetische Phosphorsäureester
wie Coumaphos und Malathion, Pyrethroide wie Flumethrin, Cyfluthrin und Cyalothrin,
Amitraz und Cymiazol, Formamidine wie Chlordimeform und Phenothiazine wie Promazin.
[0025] Die Behandlung der Insekten kann beispielsweise durch Füttern oder Kontakt der Insekten
mit fein verteiltem Wirkstoff, gegebenenfalls in Kombination mit Hilfsstoffen, erfolgen.
Der Wirkstoff wird dazu z.B. versprüht, verstäubt, verdampft, verdunstet, verräuchert
oder in Trägerstoffen dispergiert oder auf solche aufgebracht.
[0026] Die Behandlung kann auch systemisch über die Hämolymphe der Insekten erfolgen, wobei
der Wirkstoff dann vorzugsweise dem Futter oder Trinkwasser zugesetzt oder in entsprechender
Weise angeboten wird.
[0027] Die Behandlung der Insekten kann ganzjährig erfolgen, bei Honigbienen vorzugsweise
bei der Wintereinfütterung und/oder in der brutfreien Zeit.
[0028] In der Regel werden die wirksamen Verbindungen in bestimmter Weise zubereitet, die
der Anwendung angemessen ist. Gegenstand der Erfindung sind deshalb auch Mittel, enthaltend
Verbindungen der genannten Formel (I), zur Bekämpfung von Endo- und Ektoparasiten
bei Fischen und Insekten.
[0029] Geeignete Mittel für die kurzzeitige oder längerfristige Behandlung der Fische in
Bädern oder Teichen sind Lösungen der Wirkstoffe in einem oder mehreren polaren Lösungsmitteln,
wobei die Lösung beim Verdünnen mit Wasser in der Regel alkalisch reagieren sollen.
Derartige Mittel können beispielsweise hergestellt werden, indem der Wirkstoff in
einem wasserlöslichen Lösungsmittel gelöst wird, welches entweder selbst alkalisch
reagiert oder dem eine wasserlösliche Base zugefügt wird. Die Base kann in dem Mittel
gelöst oder suspendiert vorliegen. Bei Verdünnen des Mittels mit Wasser auf die Anwendungskonzentration
soll vorzugsweise ein pH von 7 bis 10, insbesondere von 8 bis 10, eingestellt werden.
Für die Herstellung der Mittel in Lösungsform sind wasserlösliche Lösungsmittel geeignet,
in denen der Wirkstoff in genügender Konzentration, vorzugsweise 0,4 bis 60 Gew.-%,
insbesondere 1 bis 30 Gew.-%, löslich ist, und die physiologisch unbedenklich sind.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Alkohole wie Ethanol und Isopropanol,
aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Polyhydroxyverbindungen wie Glycerin, Propylenglykol,
Polyethylenglykole, Blockpolymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid, Aminoalkanole
wie Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Ketone wie Aceton, und Methylethylketon,
Ester wie Essigsäureethylester oder Dispergier- und Emulgiermittel, wie Polyethylenglykolether,
Polyethylenglykol-alkylamine, Polyethylenglykolstearat, Nonylphenolpolyethylenglykolether,
Polyoxyethylensorbitanmonooleat oder polyoxyethyliertes Rizinusöl.
[0030] Zur Einstellung des alkalischen Milieus eignen sich Basen wie beispielsweise organische
Basen aus der Gruppe der Aminosäuren, speziell L- oder D,L-Arginin und L- oder D,L-Lysin,
oder Glucosamin, Methylglucosamin, 2-Amino-2-hydroxymethylpropandiol-(1,3) oder auch
N,N,N′,N′-Tetrakis-(2-hydroxypropyl)-ethylendiamin; ebenfalls geeignet sind anorganische
Basen, wie Ammoniak oder Natriumcarbonat.
[0031] Die erfindungsgemäßen Mittel in Lösungsform können auch weitere Formulierungsstoffe
enthalten, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-% Hilfsstoffe aus der Gruppe der Antioxidantien,
Tenside, Suspensionsstabilisatoren und Verdickungsmittel wie Methylcellulose, Alginate,
Polysaccharide, Galactomannane oder kolloidale Kieselsäure. Aufbaustoffe zur Tierernährung,
Aroma- und Farbstoffe können ebenfalls zugesetzt werden. Zur Einstellung des pH der
Lösung eignen sich vielfach auch Säuren, die mit der enthaltenen Base ein Puffersystem
bilden.
[0032] Mittel zur oralen Anwendung können Pulver, Granulate, Lösungen, Emulsions- oder Suspensionskonzentrate
sein, die in der Regel mit dem Futter homogen vermischt verabreicht werden. Derartige
Mittel lassen sich analog üblichen Verfahren herstellen, beispielsweise indem man
den Wirkstoff mit festen oder flüssigen Trägerstoffen und eventuell unter Zusatz von
Emulgier- oder Dispergiermitteln, Lösungsvermittlern, Farbstoffen, Konservierungsstoffen
und/oder Antioxidantien vermischt.
[0033] Als feste Trägerstoffe seien z.B. natürliche Gesteinsmehle wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Diatomeenerde, organische Trägerstoffe wie Rohrzucker, Milchzucker,
Traubenzucker, Getreidemehle oder -schrote, Stärke, Tiermehle, Cellulose, Milchpulver,
anorganische Trägerstoffe, wie Kochsalz, Carbonate wie Calciumcarbonat oder Hydrogencarbonate,
Aluminiumoxide, Kieselsäure und Silikate genannt. Als flüssige Trägerstoffe und Lösungsvermittler
sind beispielsweise Wasser, Alkohole wie Ethanol oder Isopropanol, Glykole wie Ethylenglykol,
Propylenglykol, Polyethylenglykole, Polypropylenglykole, Blockpolymere von Propylenoxid
und Ethylenoxid, Glycerin, aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Phenylethylethanol,
und Phenoxyethanol, Ester wie Essigsäureethylester, Essigsäurebutylester und Benzoesäurebenzylester,
Alkylenglykolalkylether wie Dipropylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonobutylether,
Ketone wie Aceton und Methylethylketon, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe,
pflanzliche und synthetische Öle, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Dimethylacetamid
und N-Methylpyrrolidon geeignet.
[0034] Beispiele für geeignete Dispergier- und Emulgiermittel sind nichtionogene Tenside
wie polyoxyethyliertes Rizinusöl, Polyoxyethylensorbitanmonoölsäureester, Sorbitanstearinsäureester,
Ethanolglycerinmonostearinsäureester, Stearinsäure-polyethylenglykol-ester. Alkylphenolpolyglykolether
wie Nonylphenolpolyglykolether, ampholytische Tenside wie Dinatrium-N-lauryl-β-iminodipropionat
oder Lecithin, anionaktive Tenside wie Natriumlaurylsulfat, Fettalkoholethersulfate
und kationaktive Tenside wie Cetyltrimethylammoniumchlorid. Die Konzentration des
Wirkstoffs kann in Mitteln zur oralen Anwendung in weiten Bereichen variieren und
ist vorzugsweise zwischen 0,0001 bis 15 Gew.-%. Erfindungsgemäße Futterzusatzmittel
bestehen beispielsweise aus 1 bis 10 Gew.-% der Verbindung der Formel (I) und 49 -
90 Gew.-% Sojabohnen-Protein oder aus 0,5 bis 10 Gew.-% Verbindung der Formel (I),
0,05 bis 1,5 Gew.-% Benzylalkohol, bis zu 4 % Hydroxypropylmethylcellulose und Restanteil
Wasser.
[0035] Die wirksame Dosis an Verbindung der Formel (I) zur Behandlung der Fische hängt von
Art und Dauer der Behandlung sowie Alter und Zustand der behandelten Fische ab. Die
Dosis ist bei der Behandlung in Bädern in der Regel zwischen 0,1 und 50 mg Wirkstoff
pro Liter Wasser. Bei einer kurzen Behandlungsdauer ist die Konzentration vorzugsweise
2 bis 50 mg Wirkstoff pro Liter, insbesondere 5 bis 10 mg Wirkstoff pro Liter Wasser
bei einer Behandlungsdauer von 1 bis 5 Stunden. Bei jüngeren Fischen liegt die Konzentration
in der Regel niedriger als bei älteren Fischen. Bei längeren Behandlungsdauern kann
die Konzentration ebenfalls in der Regel niedriger eingestellt werden. Bei langfristiger
Behandlung des Lebensraums der Fische, beispielsweise in Teichen, wird vorzugsweise
0,1 bis 5 mg Wirkstoff pro Liter Wasser verwendet.
[0036] Geeignete Mittel zur Sprühbehandlung von Insekten enthalten den Wirkstoff in einer
Konzentration 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 20 Gew.-% neben Verdünnungsmitteln
und/oder Hilfsstoffen, wie Emulgatoren, die unter den anwendungsgemäßen Konzentrationen
insektenverträglich sind. Bei Fütterung soll vorzugsweise eine gesättigte Zuckerlösung
als Träger dienen.
[0037] Als Verdünnungsmittel kommen beispielsweise Wasser, Alkohole wie Methanol, Ethanol,
n- und i-Propanol, Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol und Octanol, Glycerin, Glykole
wie Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3- und 1,4-Butylenglykol sowie entsprechende
Glykolmonomethyl- oder -dimethylether, Benzylalkohol und verwandte aromatische Alkohole,
Ester wie Essigsäureethylester, -propyl- oder -butylester, Milchsäureethylester, Ketone
wie Aceton und Methylethylketon, Mono- und Triglyceride mit natürlichen Fettsäuren,
pflanzliche und synthetische Öle, z.B. Ricinusöl, Olivenöl, flüssige aliphatische
Kohlenwasserstoffe, Dimethylsulfoxid, Dimethylacetamid, Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon.
[0038] Als Emulgatoren eignen sich anionaktive, kationaktive, nichtionogene und ampholytische
Tenside. Beispiele für Emulgatoren sind Fettalkoholsulfate und -ethersulfate, z.B.
Natriumlaurylsulfat, Alkylarylsulfonate, Tetraalkylammoniumsalze wie Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Lecithin, Di-Na-N-lauryl-β-iminodipropionat, polyoxyethyliertes Ricinusöl, Sorbitanfettsäureester,
polyoxyethylierte Sorbitanfettsäureester, Fettsäurepolyglykolether, Alkylphenolpolyglykolether.
[0039] Die Mittel zur Sprühbehandlung der Insekten enthalten die Emulgatoren und den Wirkstoff
vorzugsweise im Gewichtsverhältnis von 0,05 bis 10:1, insbesondere 0,1 bis 5:1 und
werden durch Lösen der Wirkstoffe im Verdünnungsmittel und/oder Emulgator, Zusatz
der übrigen Komponenten und Hilfsstoffe und gegebenenfalls weiterem Verdünnen mit
Wasser auf die gewünschte Konzentration hergestellt. Die Mittel können in relativ
hoher Konzentration nach dem ULV-Verfahren (Ultra-low-volume-Verfahren)mit dafür
üblichen Geräten oder mit Hilfe elektrostatischer Aufladung versprüht werden. Konventionell
werden die Sprühmittel in der Regel auf Konzentrationen von 10⁻⁴ bis 5 Gew.-% Wirkstoff,
vorzugsweise 10⁻³ bis 0,5 Gew.-% Wirkstoff mit Wasser verdünnt und mit üblichen Geräten
wie Rückenspritze, Kolbenpumpe oder Lackierpistole versprüht.
[0040] Geeignete Stäubemittel zur Behandlung von Insekten enthalten neben Wirkstoff insektenverträgliche
Trägerstoffe, die zur Herstellung von Pudern und wettable-powder geeignet sind, sowie
gegebenenfalls Netzmittel, die den oben angeführten Emulgatoren entsprechen. Anorganische
Trägerstoffe sind beispielsweise Talkum, Kaolin, Calciumcarbonat, Silikate, Bentonite;
als organische Trägerstoffe seien Stärken wie Reisstärke, Zucker, Cellulose und -derivate
genannt. Die Mittel werden durch inniges Vermischen der Komponenten hergestellt.
[0041] Andere Mittel und Hilfsmittel zur Behandlung von Insekten, wobei die Wirkstoffe verdampft,
verdunstet oder verräuchert werden, können nach für Insektenbehandlungen üblichen
Methoden mit Verbindungen der Formel (I) zubereitet und angewendet werden.
[0042] Mittel zur Insektenbehandlung, die systemisch wirken, enthalten neben vorzugsweise
0,5 bis 25 %, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% Wirkstoffen der Formel (I) Futterstoffe
wie Zuckerarten in Form von Granulaten, Lösungen, Suspensionen, Emulsionen oder anderen
Mischungen. Die Mischungen werden in der Regel mit Wasser oder Zuckerlösung auf Anwendungskonzentrationen
von vorzugsweise 10⁻⁹ bis 2 Gew.-%, insbesondere 10⁻⁴ bis 0,1 Gew.-% verdünnt oder
stellen feste anwendungsfertige Futterteige oder Knete dar, die den Wirkstoff in der
Anwendungskonzentration neben Zucker und Stärke enthalten. Bevorzugt sind systemisch
wirkende Mittel, die als wassermischbare Lösungen der Wirkstoffe dem Trinkwasser der
Insekten zugesetzt werden können. Diese Mittel enthalten vorzugsweise Hilfsstoffe
wie Emulgatoren und Lösungsmittel, wie sie auch für die bereits erwähnten Mittel zur
Behandlung von Fischen in Bädern und Teichen geeignet sind, insbesondere die Mittel
zur pH-Kontrolle. Die Lösung des Wirkstoffkonzentrats sollte einen pH von 11 vorzugsweise
nicht überschreiten. Zur Herstellung der systemisch wirkenden Mittel werden in einfacher
Weise die Wirkstoffe mit dem Lösungsmittel und Emulgator so lange vermischt, bis eine
klare Lösung entstanden ist.
Beispiel 1
In Vivo-Versuche bei Karpfen
[0043] Karpfen im Zuchtstadium von 6-8 cm, die stark mit Ektoparasiten aus der Klasse der
Monogeneen (25 - 42 Monogeneen der Species Dactylogyrus vastator und Dactylogyrus
extensus pro Fisch) bzw. Ciliata (mehrere Hundert Trophozoiten der Species Ichthyophthirius
multifiliis pro Fisch) infiziert waren, wurden in Kurzzeitbädern bei 22 °C unter Belüftung
mit 2-[3,5-Di-chlor-4-(4-methylsulfonyl-phenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion
bei der angegebenen Konzentration behandelt und nach verschiedenen Inkubationsdauern
untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
[0044] Unter den verwendeten Konzentrationen treten bei den Fischen keine Unverträglichkeiten
gegenüber dem Wirkstoff auf.
Tabelle 1
Vers.-Nr. |
Wirkstoffkonzentration (mg/ml) |
Inkubationsdauer |
Wirksamkeit bei |
|
|
|
D. vastator und D. extensus |
I. multifiliis |
1 |
1 |
2 h |
wenig wirksam, vereinzelt tote Würmer |
nicht wirksam |
2 |
1 |
3 h |
wenig wirksam, vereinzelt tote Würmer |
nicht wirksam |
3 |
5 |
1 h |
30 % tote Würmer, |
nicht wirksam |
|
|
|
30 % mit verminderter Beweglichkeit, |
|
|
|
|
40 % normal |
|
4 |
5 |
2 h |
90 % tote Würmer, |
nicht wirksam |
|
|
|
10 % verminderte Beweglichkeit; |
|
5 |
5 |
3 h |
10 % verminderte Beweglichkeit; |
nicht wirksam |
6 |
10 |
1 h |
100 % tote Würmer |
nicht wirksam |
7 |
10 |
2 h |
100 % tote Würmer |
- vereinzelt tote Trophozoiten (Bodensatz) |
8 |
10 |
3 h |
100 % tote Würmer |
- etwas mehr Wirkung als in Versuch 7 |
9 |
10 |
4 h |
100 % tote Würmer |
- Fische symptomfrei |
10 |
15 |
1 h |
100 % tote Würmer |
- nicht wirksam |
11 |
15 |
2 h |
100 % tote Würmer |
- vereinzelt tote Tropozoiten |
12 |
15 |
3 h |
100 % tote Würmer |
- 80 % tote Trophozoiten |
Beispiel 2
In vitro-Inkubation von Trophozoiten (Ichthyophthirius multifiliis) aus Karpfenkiemen
oder Aalkiemen
[0045] In Wasser gehaltene Trophozoiten der Größe 150 bis 900 µm wurden auf eine Konzentration
von 50 Trophozoiten/100 ml Wasser eingestellt und in Boverischalen mit 2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfonyl-phenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion
in der angegebenen Konzentration versetzt; Temperatur 20 °C. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle 2
Vers.-Nr. |
Wirkstoffkonzentration [mg/ml] |
Inkubationsdauer |
Wirkung |
1 |
5 |
1 h |
100 % Cytolyse |
2 |
10 |
1 h |
100 % Cytolyse |
3 |
15 |
1 h |
100 % Cytolyse |
4 |
10 |
15 min |
100 % Cytolyse |
5 (Kontrolle) |
0 |
12 |
keine Cytolyse; Tomitenbildung |
Beispiel 3
In vivo-Versuche bei Zierfischen
[0046] Jeweils 10 Zierfische der Species Neon rot (paracheirodon axelrodi, 18 - 25 mm),
Schwertträger (Xiphophorus helleri) und Zebrabärblinge (Brachydanio rerio, 30 - 32
mm) wurden in Kurzzeitbädern bei 25°C unter Belüftung mit 10 mg/l 2-[3,5-Dichlor-4-(4-methylsulfonyl-phenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1,2,4-triazin-3,5-dion,
das dem Badwasser direkt zugesetzt wurde, behandelt und somit die Verträglichkeit
getestet. Unter analogen Bedingungen wurden mit Ichthyophthirius multifiliis infizierte
Fische behandelt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3
Vers.-Nr. |
Fischspecies |
infiziert |
Behandlungsdauer |
Parasiten pro Fisch |
Effekt auf Parasiten |
Verträglichkeit |
1 |
Neon rot |
nein |
4 h |
- |
- |
100 % |
2 |
Neon rot |
ja |
4 h |
vereinzelte Trophozoiten noch auf Fischen |
viele tote Trophozoiten am Boden |
100 % |
3 |
Schwertträger |
nein |
4 h |
- |
- |
100 % |
4 |
Schwertträger |
ja |
4 h |
vereinzelte Trophozoiten noch auf Fischen |
viele tote Trophozoiten am Boden; Fische symptomfrei nach 4 Tagen |
100 % |
5 |
Zebrabärblinge |
nein |
4 h |
- |
- |
100 % |
6 |
Zebrabärblinge |
ja |
4 h |
vereinzelte Trophozoiten auf Fischen |
viele Trophozoiten am Boden |
100 % |
Beispiel 4
In vivo-Behandlung von Stichlingen
[0047] Die Wirksamkeit von 10 mg/l 2-[3,5-Dichlor-4-(4-methyl-sulfonyl-phenoxy)-phenyl]-1-methyl-hexahydro-1
,2,4-triazin-3,5-dion gegen Parasiten wurde an einer größeren Zahl von infizierten
Stichlingen untersucht, die mit den in der Tabelle 4 angegebenen Monogeneen-, Ciliaten-
bzw. Mikrosporidia-Spezies infiziert waren (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4
Vers.-Nr. |
Infektion durch |
Inkubationsdauer |
Effekte auf Fisch |
Effekte auf Parasiten |
1 |
Gyrodactylus arcuatus |
1 h |
keine Würmer auf Fisch |
Tote Würmer im Bodensatz |
2 |
Gyrodactylus arcuatus |
4 h |
keine Würmer auf Fisch |
Lysierte Würmer nicht mehr nachweisbar |
3 |
Trichodina spp. |
4 h |
Fische 100 % parasitenfrei |
Alle Parasiten abgetötet |
4 |
Glugea anomala |
4 h |
Fische 100 % parasitenfrei |
Meronten und Sporoblasten völlig zerstört |
Beispiel 5
In vitro-Behandlung von Monogeneen
[0048] In Wasser gehaltene Monogeneen der Spezies Pseudodactylogyrus bini wurde analog Beispiel
2 bei einer Konzentration von 10 mg/l desselben Wirkstoffes behandelt. Nach 2 1/4
Stunden waren bereits 90 % der Würmer abgetötet.
Beispiel 6
[0049] Analog Beispiel 1 wurde die Wirksamkeit von 2-[3,5-Dichlor-4-(1-cyano-1-(4-chlorphenyl)-methyl)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion
gegen Protozoa (Trichodina sp.; Apiosoma sp.) und Monogenea (Gyrodactylus arcuatus)
an Karpfen und Stichlingen getestet (s. Tabelle 5)
Tabelle 5
Vers.-Nr. |
Infektion durch |
Konzentration (mg/l|/Dauer (h| |
Effekte auf Parasiten an Karpfen und Stichlingen |
1 |
Trichodina sp. |
10/1 |
100 % letal |
2 |
Apiosoma sp. |
10/1 |
100 % letal |
3 |
Gyrodactylus arcuatus |
5/1 |
100 % letal |
Beispiel 7
[0050] Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei jedoch als Wirkstoff 2-[3-Chlor-4-(1-cyano-1-(4-chlorphenyl)-methyl)-phenyl]-1,2,4-triazin-3,5-(2H,4H)-dion
eingesetzt wurde. Es wurden entsprechend gute Ergebnisse erhalten.
1. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

worin
R¹ zusammen mit R² eine chemische Bindung oder Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes
C₁-C₁₂-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl, Benzyl, das im Phenylring durch 1 - 3 Reste aus der
Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann, C₁-C₁₂-Alkanoyl, das 1- bis
3-fach durch Halogen substituiert sein kann, oder Benzoyl, das durch 1 bis 3 Reste
aus der Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann, repräsentiert,
R² zusammen mit R¹ eine chemische Bindung oder Wasserstoff repräsentiert,
R³ Wasserstoff, C₁-C₁₂-Alkyl oder C₃-C₈-Cycloalkyl repräsentiert,
R⁴ Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₂- Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl, Benzyl,
das durch 1 bis 3 Reste aus der Gruppe Halogen und C₁-C₄-Alkyl substituiert sein kann,
repräsentiert,
X¹, X², Y¹, Y² und Z unabhängig voneinander
a) Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl, C₁-C₆-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl, C₁-C₆-Alkoxy,
C₁-C₆-Alkylthio, C₁-C₆-Alkylsulfinyl, C₁-C₆-Alkylsulfonyl, Benzylthio, Benzylsulfinyl,(
Benzylsulfonyl, Nitro, Cyano, Amino, C₁-C₁₂-Alkylamino, Di-(C₁-C₁₂-alkyl)-amino,
N-(C₁-C₁₂-Alkyl)- aminomethyl, N,N-Di-(C₁-C₁₂-alkyl)-amino-methyl, Piperidino, Morpholino,
Thiomorpholino, 1-Pyrrolidinyl, 4-Methyl-1-piperazinyl oder C₁-C₆-Acylamino oder
b) einen im Phenylring unsubstituierten oder insgesamt 1-, 2- oder 3-fach durch unter
a) genannte Reste substituierten Phenoxy-, Phenylthio-, Phenylsulfinyl-, Phenylsulfonyl-,
Benzoyl-, Benzoylamino-, Phenylamino-, N,N-Phenyl-(C₁-C₆-alkyl)-amino, 1-Cyano-1-phenyl-methyl-,
1-Cyano- 1,1-diphenyl-methyl-, 1-Cyano-1-phenyl-1-(C₁-C₆-alkyl)-methyl-, 1-Cyano-1-phenyl-1-(C₃-C₆-cycloalkyl)-methyl-,
Thienyl- oder Naphthyl-Rest repräsentieren
oder im Falle R⁴=H auch ihrer physiologisch verträglichen Salze zur Bekämpfung von
Endo- und Ektoparasiten bei Fischen oder Insekten.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X¹, X², Y¹, Y² unabhängig
voneinander aus der Gruppe der Reste Wasserstoff, Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl,
C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Nitro und Cyano ausgewählt sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß X¹ und X² unabhängig
voneinander Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, vorzugsweise Wasserstoff oder Methyl, insbesondere
nur Wasserstoff, repräsentieren und Y¹ und Y² unabhängig voneinander aus der Gruppe
der Reste Wasserstoff, Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkyl, insbesondere
Methyl und Ethyl, ausgewählt sind.
4. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Z
a) Wasserstoff, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl,
Benzylthio, Benzylsulfinyl oder Benzylsulfonyl, oder
b) Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, Benzoyl, Benzoylamino, Phenylamino,
1-Cyano-1-phenyl-methyl, 1-Cyano-1-phenyl-1-(C₁-C₆-alkyl)-methyl, Thienyl oder einen
unter b) genannten Rest, der durch 1 bis 3 Reste aus der Gruppe
c) Halogen, insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆-Alkoxy, C₃-C₆-Cycloalkyl,
C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl, Nitro, Cyano, Amino, C₁-C₄-Alkylamino,
N,N-Di-(C₁-C₄-alkyl)-amino und C₁-C₄-Acylamino substituiert ist, repräsentiert.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß
Z Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, 1-Cyano-1-phenyl-methyl oder
einen der genannten Reste, der durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Halogen,
insbesondere Chlor, Trifluormethyl, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkylthio, C₁-C₄-Alkylsulfinyl
und C₁-C₄-Alkylsulfonyl substituiert ist, repräsentiert.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹ zusammen mit R² eine chemische Bindung oder alleine Wasserstoff, geradkettiges
oder verzweigtes C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl oder Ethyl, Benzyl, C₁-C₅-Alkanoyl
oder Benzoyl,
R³ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl oder Ethyl und
R⁴ Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₄-Alkyl, insbesondere Methyl oder
Ethyl, oder Benzyl bedeuten.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Bekämpfung von Fischparasiten,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser, in dem sich die Fische befinden, 0,1 bis 50
mg Verbindung der Formel (I) pro Liter Wasser enthält.
8. Mittel zur Bekämpfung von Endo- oder Ektoparasiten bei Fischen, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein oder mehrere Verbindungen der Formel (I) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6 und ein oder mehrere für die Fischbehandlung übliche Hilfsmittel enthält.
9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Futterzusatzmittel ist.
10. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Lösung des Wirkstoffs
in einem wassermischbaren organischen oder wäßrig-organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls
übliche Formulierungsstoffe aus der Gruppe der Antioxidantien, Tenside, Suspensionsstabilisatoren,
Verdickungsmittel, Aufbaustoffe zur Fischernährung, Aroma- und Farbstoffe sowie eine
Base enthält und bei Verdünnen mit Wasser alkalisch reagiert.
11. Mittel zur Bekämpfung von Parasiten bei Insekten, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein oder mehrere Verbindungen der Formel (I) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6 und ein oder mehrere für die Insektenbehandlung übliche Hilfsmittel enthält.
12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Sprüh- oder Stäubemittel
ist.
13. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Futtermittel ist.
14. Mittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Mittel zur Anwendung
über das Trinkwasser ist.
15. Verfahren zur Bekämpfung von Endo- oder Ektoparasiten bei Fischen oder Insekten,
dadurch gekennzeichnet, daß man diese oder deren Lebensraum mit einer oder mehreren
Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 6 behandelt.
16. Verfahren zur Bekämpfung von Endo- oder Ektoparasiten bei Fischen, dadurch gekennzeichnet,
daß man diese oder deren Lebensraum mit einem Mittel gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 8 - 10 behandelt.
17. Verfahren zur Bekämpfung von Parasiten bei Insekten, dadurch gekennzeichnet, daß
man diese oder deren Lebensraum mit einem Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
11- 14 behandelt.