1. Verfahren zum Stranggießen von Stahl, bei dem Schmelze aus einem Verteiler durch
einen Tauchausguß in eine Kokille mit rechteckigem Querschnitt geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Kokille mit einem Abstand der Breitseiten von 40 bis 100 mm und einem
Abstand der Schmalseiten zwischen 200 und 2000 mm
a) der Angießvorgang in Verbindung mit der Ingangsetzung des Strangabzuges automatisch
geregelt oder gesteuert wird, wobei
a1) der Strangabzug bei Erreichen einer gewünschten Badspiegelhöhe des Stahles in
der Kokille gestartet wird und
a2) der Strangantrieb über einen Regler definiert auf eine gewünschte Strangabzugsgeschwindigkeit
gebracht wird,
b) die Lage des Badspiegels in der Kokille durch ein System einer an sich bekannten
Badspiegelregeleinrichtung erfaßt wird,
c) der zunächst auf eine von der betrieblichen Sollstellung abweichenden Sstellung
eingefahrene Tauchausguß in Abstimmung mit dem steigenden Badspiegel in die betriebliche
Sollstellung durch eine Lageänderung des Verteilers hochgefahren wird, wobei
c1) die betriebliche Sollstellung des Tauchausgusses im Bezug zur Oberkante der Kokille
eine Variable ist, welche abhängig ist von der Temperatur der Stahlschmelze, der Stahlqualität,
dem K-Wert der Strangerstarrung, der Strangabzugsgeschwindigkeit und der Badspiegelhöhe
errechnet und während des Gießens einen Abstand einer äußeren Unterkante des Tauchausgusses
zwischen Erstarrungsfront der Strangschale und Badspiegel festlegt.