[0001] Die Erfindung betrifft ein Stoßwellenrohr mit einer auf einem Träger angeordneten
Flachspule mit spiralförmig angeordneten Windungen und einer dieser gegenüberliegenden,
einen mit einer Flüssigkeit gefüllten Raum abschließenden, aus einem elektrisch leitenden
Werkstoff gebildeten Membran aufweist, wobei die Flachspule über durch im Träger angebrachte
Bohrungen geführte Anschlüsse an eine Versorgungseinheit von Hochspannungsimpulsen
anschließbar ist. Derartige Stoßwellenrohre dienen insbesondere zum Zertrümmern von
Konkrementen im Körper eines Lebewesens, beispielsweise zur Nierenstein-Zertrümmerung
in einem Patienten.
[0002] In der EP-A-O 253 053 ist ein derartiges Stoßwellenrohr beschrieben, das zur längeren
Haltbarkeit einen Spulenträger aus Keramik aufweist. Auf der Stirnseite des Spulenträgers
ist eine Flachspule mit spiralförmig angeordneten Windungen befestigt. Vor der Flachspule
ist getrennt durch eine Isolierfolie eine runde Membran aus elektrisch leitendem Material
angeordnet, an die sich ein mit einer Koppelflüssigkeit gefüllter Raum anschließt.
Diese Anordnung des Stoßwellengenerators wird durch einen Kappe mit dem Gehäuse des
Stoßwellenrohres gehalten und zusammengepreßt. Durch Anlegen eines Hochspannungs-Entladungsimpules
an die Flachspule wird die Membran schlagartig von der Flachspule wegbewegt, so daß
eine ebene Stoßwelle innerhalb der Koppelfüssigkeit erzeugt wird, die durch eine im
Stoßwellenrohr angeordnete akustische Linse im Fokus gebündelt wird, damit ein im
Fokus liegendes Konkrement zerstört werden kann. Bei der schlagartigen Auslenkung
ist die Membran hohen mechanischen Kräften ausgesetzt.
[0003] Die beiden Enden der Flachspule werden unter Abknickung des Drahtes der Flachspule
als Anschlüsse durch Bohrungen im Keramikträger herausgeführt und mit der Hochspannungsversorgung
durch Lötkontaktierung verbunden. Dieser derart durchgeführte Mittenanschluß der Flachspule
verursacht auf Grund von Inhomogenitäten bei der Feldverteilung eine ungleichmäßige
Belastung der Membran, wobei das Feld in der Mitte am stärksten ist. Das führt zu
Verformungen und Eindellungen des Membranmaterials im Mittenbereich, also an der Stelle,
an der die Spule zur ersten Windung übergeht. Diese Eindellung stellt eine Vorschädigung
des Membranmaterials dar, und es kommt zu kleinen Rissen der Membran, die im weiteren
Verlauf der Stoßwellenauslösung sich über die gesamte Membran ausweiten und zum Ausfall
des Stoßwellenrohres führen.
[0004] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Stoßwellenrohr der eingangs genannten
Art zu schaffen, das eine leichte und einfache Kontaktierung der Flachspule ermöglicht
und gleichzeitig Inhomogenitäten in der Mitte der Flachspule beseitigt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bohrung für den mittleren
Anschluß der Flachspule eine den Kopf einer Schraube aufnehmende Versenkung aufweist,
wobei das Ende der Windungen durch die durch die Bohrung durchgeführte Schraube zur
Bildung einer Schraubkontaktierung auf eine in der Versenkung befindliche Fläche
gepreßt wird. Durch diese Anordnung wird das Ende der Windungen der Flachspule durch
die Schraube festgehalten und der Anschluß mittels der Schraube durch den Spulenträger
durchgeführt, so daß eine einfache Kontaktierung auf der Rückseite des Trägers durch
eine auf die Schraube aufgesetzte Mutter erfolgen kann. Gleichzeitig wird die Inhomogenität
des magnetischen Feldes im mittleren Bereich der Flachspule beseitigt, so daß keine
die Membran zerstörenden Kräfte auf sie einwirken.
[0006] Die Schraubkontaktierung weist einen einfachen Aufbau auf, wenn das Ende der Windungen
auf der die Versenkung bildenden Fläche aufliegt und wenn die Schraube das Ende der
Windungen an den Träger zur Bildung der Schraubkontaktierung preßt. Eine einfache
Montage der Flachspule ergibt sich, wenn die Versenkung zur Aufnahme eines Metallteiles
ausgebildet ist, durch das die Schraube geführt ist, und wenn das Ende der Windungen
zwischen dem Kopf der Schraube und dem Metallteil zur Bildung der Schraubkontaktierung
eingeklemmt ist. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Metallteil
mit einem Innengewinde zur Aufnahme der Schraube ausgebildet ist. Dadurch läßt sich
erreichen, daß die Spule vor dem Aufbringen auf dem Träger mittels des Kopfes der
Schraube und des Metallteiles kontaktiert werden kann.
[0007] Eine gleichmäßigere Verteilung des Magnetfeldes und eine Reduzierung der Induktivität
der Flachspule wird weiterhin erreicht, wenn die Flachspule aus mehreren ineinander
verschlungenen, spiralförmigen Windungen besteht, die parallel angeschlossen sind,
und wenn die Enden der Anschlüsse der Flachspule gleichmäßig auf dem Umfang der Versenkung
verteilt und in radialer Richtung herausgeführt sind. Auch der zweite Anschluß mit
der Spannungversorgung kann auf leichte Weise erreicht werden, wenn auch das äußere
Ende der Flachspule mit einer Schraubkontaktierung versehen ist. Es hat sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn die Flachspule aus drei ineinander verschlungenen Windungen
besteht.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 einen abgebrochen dargestellten Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stoßwellenrohr,
FIG 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Schraubkontaktierung gemäß FIG 1 und
FIG 3 einen abgebrochen dargestellten Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße
Ausführungsform des Stoßwellenrohres.
[0009] In der FIG 1 ist das erfindungsgemäße Stoßwellenrohr mit einem Gehäuse 1 dargestellt,
das einen mit einer Flüssigkeit gefüllten, durch eine Membran 2 abgeschlossenen Raum
3 enthält. Der aus einem elektrisch leitenden Werkstoff gebildeten Membran 2 gegenüberliegend
ist eine Flachspule 4 mit spiralförmig angeordneten Windungen vorgesehen, wobei zwischen
der Membran 2 und der Flachspule 4 eine Isolierfolie 5 angeordnet ist. Die Windungen
der Flachspule 4 sind auf einer Auflagefläche 6 eines Spulenträgers 7 mit Hilfe eines
nicht dargestellten Kunstharzes, einem elektrisch isolierenden Gießharz, aufklebt.
Die Membran 2, die Isolierfolie 5 und die den Spulenträger 7 der Flachspule 4 wird
durch einen mittels Schrauben 9 an dem Gehäuse 1 befestigten Ring 8 gehalten.
[0010] Für die Anschlüsse der Flachspule 4 weist der Spulenträger 7 in seiner Mitte und
am Rand jeweils eine Bohrung 10 und 11 auf, die auf ihre der Flachspule 4 zugewandten
Seite mit Versenkungen 12 und 13 versehen sind. Auf die Fläche der konischen Versenkungen
12 und 13 sind jeweils die Enden 14 und 15 der Windungen der Flachspule 4 gelegt,
die durch die Köpfe von Schrauben 16 und 17, beispielsweise Senkkopfschrauben, festgepreßt
werden. Die Schrauben 16 und 17 stützen sich dabei durch Muttern 18 und 19 an den
Spulenträger 7 ab. Von zwei weiteren Muttern 20 und 21 werden die Anschlüsse 22 und
23 der Hochspannungsversorgung 24 an diese Schrauben 16 und 17 gehalten. Der mittlere
Anschluß 23 ist über einen Schalter 25 mit der Hochspannungsversorgung 24 verbunden,
während der zweite Anschluß 22 weiterhin mit Masse 26 und der Membran 2 verbunden
ist.
[0011] In FIG 2 ist gezeigt, daß die Flachspule 4 aus drei ineinander verschlungen, spiralartig
angeordneten Windungen besteht, die parallel geschaltet sind. Die Enden 15 der Einzelwindungen
sind dabei gleichmäßig an die Vertiefung 13 herangeführt und liegen radial auf der
Fläche der Vertiefung 13 auf. Die Schraube 17 hält die Enden 15 auf der Fläche der
Vertiefung 13 fest und bewirkt gleichzeitig die Kontaktierung der Flachspule 4 mit
dem Hochspannungsgenerator 24. Die gleiche Art der Schraubkontaktierung wird dabei
auch für das äußere Ende der Windungen verwendet.
[0012] In der FIG 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem in dem Spulenträger
7 eine rechtwinklige, zylinderförmige Versenkung 13 angebracht ist, wobei im oberen
Bereich die Kante der Versenkung 13 abgeschrägt ist. Über diese abgeschrägten Kanten
werden die Enden 15 der Wicklung der Flachspule 4 in die Versenkung 13 geführt, wobei
sie zwischen dem Senkkopf der Schraube 17 und einem Metallteil 27 eingeklemmt werden.
Das Metallteil 17, das beispielsweise gedreht sein kann, ist mit seiner Außenfläche
der Form der Versenkung 13 angepaßt. Die Innenfläche bildet dabei die Fortsetzung
der abgeschrägten Kante der Versenkung 13, so daß diese Fläche des Metallteiles 27
parallel zur Fläche des Senkkopfteiles der Schraube 17 verläuft. Zwischen diesen beiden
Flächen werden die Enden 15 der Windungen eingeklemmt. In der Mitte ist das Metallteil
27 mit einer Bohrung oder einem Innengewinde versehen. Zur Aufnahme und besseren Arretierung
kann dieses Metallteil mit Führungsnuten für die Enden 15 der Windungen der Flachspule
4 versehen sein.
[0013] Durch dieses beispielsweise mit einem Innengewinde versehene Metallteil 27 kann die
Flachspule 4 vor dem Aufbringen auf dem Spulenträger 7 mittels der mit einem Senkkopf
versehenen Schraube 17 als passendes Gegenstück kontaktiert werden. Anschließend
kann dann die Flachspule 4 vollstandig montiert werden, indem die Schraube 17 durch
die entsprechende Bohrung 11 durchgesteckt und mittels der Mutter 19 gehalten wird.
Mittels der zweiten Mutter 21 wird die Schraube 17 und dadurch die Flachspule 4 mit
der Spannungsversorgung 24 über den Anschluß 23 verbunden.
[0014] Durch diese spezielle Anordnung der Enden 14 und 15 der Windungen der Flachspule
4 ergibt sich insbesondere im mittleren Bereich ein homogeneres magnetisches Feld,
so daß das Membranmaterial gleichmäßiger belastet wird. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit,
dünnere Membranmaterialien einzusetzen. Somit ist die zu beschleunigende Masse geringer
und eine höhere Druckausbeute möglich. Auch kann die Hochspannung reduziert werden,
so daß sich für das Isoliermaterial ebenfalls eine geringere elektrische Belastung
und damit höhere Lebensdauer ergibt.
1. Stoßwellenrohr mit einer auf einem Träger (7) angeordneten Flachspule (4) mit spiralförmig
angeordneten Windungen und einer dieser gegenüberliegenden, einen mit einer Flüssigkeit
gefüllten Raum (3) abschließenden, aus einem elektrisch leitenden Werkstoff gebildeten
Membran (2), wobei die Flachspule (4) über durch im Träger (7) angebrachte Bohrungen
(10,11) geführte Anschlüsse an eine Versorgungseinheit (24) von Hochspannungsimpulsen
anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (11) für den mittleren Anschluß der Flachspule (4) eine den Kopf
einer Schraube (17) aufnehmenden Versenkung (13) aufweist, wobei das Ende (15) der
Windungen durch die durch die Bohrung (11) durchgeführte Schraube (17) zur Bildung
einer Schraubkontaktierung auf eine in der Versenkung (13) befindliche Fläche gepreßt
wird.
2. Stoßwellenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (15) der Windungen auf der die Versenkung (13) bildenden Fläche aufliegt
und daß die Schraube (17) das Ende (15) der Windungen an den Träger (7) zur Bildung
der Schraubkontaktierung preßt.
3. Stoßwellenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versenkung (13) zur Aufnahme eines Metallteiles (27) ausgebildet ist, durch
das die Schraube (17) geführt ist, und daß das Ende (15) der Windungen zwischem dem
Kopf der Schraube (17) und dem Metallteil (27) zur Bildung der Schraubkontatierung
eingeklemmt ist.
4. Stoßwellenrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallteil (27) mit einem Innengewinde zur Aufnahme der Schraube (17) ausgebildet
ist.
5. Stoßwellenrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flach spule (4) aus mehreren, ineinander verschlungenen, spiralförmigen
Windungen besteht, die parallel angeschlossen sind, und daß die Enden (l5) der Windungen
der Flachspule (4) gleichmäßig auf dem Umfang der Versenkung (13) verteilt und in
radialer Richtung herausgeführt sind.
6. Stoßwellenrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch das äußere Ende (14) der Flachspule (4) mit einer Schraubkontaktierung
versehen ist.
7. Stoßwellenrohr nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachspule (4) aus drei ineinander verschlungenen Windungen besteht.