[0001] Die Erfindung betrifft eine Verladebrücke mit mindestens zwei, ggf. auf Fahrwerken
gelagerten Brückenstützen, einem rohrförmig ausgebildeten mit den Brückenstützen zusammenwirkenden
Träger sowie einer Einrichtung zum Be- und Entladen von Gütern.
[0002] Durch die DE-OS 33 43 872 ist ein Kranträger mit einem geschlossenen Trägerprofil
vorbekannt, das an beiden Ende mit je einer Endscheibe verschweißt ist. Das Trägerprofil
wird durch ein als Obergurt dienendes nach unten offenes U-Profil und durch eine als
Untergurt dienende, im Querschnitt etwa U-förmig gestaltete, Schale gebildet, deren
Ränder mit den Flanschen des U-Profiles verschweißt sind. Alternativ besteht die Möglichkeit,
das Trägerprofil durch ein als Obergurt dienendes H-Profil sowie durch eine als Untergurt
dienende, im Querschnitt U-förmig gestaltete, Schale auszubilden. Ebenfalls möglich
ist, das Trägerprofil durch einen Rohrabschnitt zu bilden, an dem zur Lasteinleitung
in der Längsrichtung wenigstens zwei Laufbahnprofile angeschweißt sind. Dieser Kranträger
ist als Hallenkran ausgebildet, wobei im Bereich der Endscheiben bzw. der Rohrabschnitte
Fahrwerke vorgesehen sind, die sich auf entsprechenden Fahrbahnen abstützen. Größere
Spannweiten sind mit einer solchen Einrichtung nicht überbrückbar, ohne weitere bauliche
Maßnahmen durchzuführen. Die an dem Träger auf Fahrschienen verfahrbare Laufkatze
kann ebenfalls nur zwischen den Fahrbahnen verfahren, wodurch die Einsatzmöglichkeiten
begrenzt werden. Ferner treten bei diesem Anwendungsfall keine weiteren durch die
Laufkatze hervorgerufenen äußeren Kräfte, wie Momente, Torsion oder dgl., im Trägerprofil
auf.
[0003] Durch die DE-PS 11 06 249 ist eine Verladebrücke mit einem auf Brückenstützen abgestützen
Brückenträger und einem gegenüber diesem verschiebbar gelagerten Verschiebeträger
bekannt. Der Verschiebeträger ist als vollwandiges, durch Querschotten und an seinem
Außenumfang durch Schalen oder kastenförmige Längsgurte ausgesteiftes Rohr ausgebildet,
das in einem als vollwandiges durch Längsgurte ausgesteiftes Tragrohr ausgebildeten
Brückenträger mittels Geradführungen längsverschiebbar gelagert ist. Im Bereich des
Tragrohres sind Führungsrollen vorgesehen, damit der Verschiebeträger in seiner Längsrichtung
verschoben werden kann. Der Brückenträger selber nimmt ein Förderband zum Schüttguttransport
auf und ist an einem seiner freien Enden mit einer Beladeeinrichtung versehen, in
welche das Förderband das Schüttgut aufgibt. Durch diese konstruktive Lösung wird
eine Art Nut-Federsystem gebildet, wobei es einerseits verhältnismäßig aufwendig ist,
die entsprechenden Profile sowohl an dem Tragrohr als auch am Verschiebeträger herzustellen
und andererseits notwendige Wartungsarbeiten an den Lagerstellen vorzunehmen.
[0004] Ferner ist der DE-PS 14 31 888 ein Kranbrückenträger in geschlossener Schalenbauweise
für innenlaufende Laufkatzen zu entnehmen. Der Kranbrückenträger besteht aus einer
inneren Schale mit Oberwand und zwei inneren Seitenwänden, an denen beiderseits unten
innen die Laufschienen für die Laufkatze gelagert sind sowie einer unten an die innere
Schale anschließenden äußeren Schale, die wenigstens im oberen Teil die Querschnittsform
eines sich nach unten öffnenden Kreisbogens aufweist. Diese konstruktive Ausbildung
ist vom herstellungs- und fertigungstechnischen Aufwand verhältnismäßig groß, wobei
zumindest die innenliegenden Teile bei auftretenden Reparaturarbeiten verhältnismäßig
schwer zugänglich sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im gattungsbildenden Teil des ersten
Anspruches beschriebene Verladebrücke dahingehend weiterzubilden, daß eine vom Gewicht
her leicht bauende und somit preiswerte Konstruktion gewährleistet ist. Ferner sollen
gegenüber dem St.d.T. die Schweiß- und Richtarbeiten auf ein Minimum reduziert und
die auftretenden Kräfte problemlos abgeführt werden, ohne in angrenzenden Bauteilen
zu Beschädigungen zu führen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl der Träger als auch
die Brückenstützen sowie eine oberhalb des Trägers vorgesehene Überspannung als glattwandige
Rohrkonstruktion mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sind,
daß der Träger mit den Brückenstützen einerseits fest und andererseits gelenkig verbunden
ist und daß die Einrichtung zum Be- und Entladen als unterhalb des Trägers verfahrbare
Laufkatze ausgebildet ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0008] Gegenüber dem St.d.T. werden folgende Vorteile erzielt:
[0009] In Abhängigkeit von der Baugröße kann gegenüber dem St.d.T. eine Gewichtsersparnis
von ca. 35 % herbeigeführt werden. Basierend auf dieser Gewichtsersparnis ist es möglich,
mit weniger oder aber leichteren Fahrwerken auszukommen. Darüberhinaus werden erhebliche
Ersparnisse in der Fertigung erzielt, da im Gegensatz zur sonst üblichen aufwendigen
Rahmen-Schweißkonstruktion gekaufte Fertigrohre als A-Stützen ausgeführt werden können.
Der die Laufkatze aufnehmende Hauptträger ist ebenfalls als steifenloses Bauteil
(Fertigrohr) ausgebildet. Die Schweißarbeiten reduzieren sich somit ausschließlich
auf die Verbindungsstellen der Brückenstützen, der Überspannung sowie den Verbindungsbereichen
mit dem Träger.
[0010] Die untergehängte Laufkatze ist aufgrund der gewählten dreieckförmigen bzw. A-förmigen
Konstruktion der Brückenstützen in der Lage, beide Brückenstützen zu durchfahren,
wodurch eine bessere Lagerplatzausnutzung gewährleistet werden kann. Lediglich bei
der Feststütze sind zusätzliche Streben in Form einer Fachwerkscheibe vorgesehen,
um die Kräfte aus dem Träger besser ableiten zu können. Das Gelenk ist unmittelbar
an der Spitze der Pendelstütze vorgesehen, wodurch in die Stäbe fast nur Druck- und
Zugkräfte eingeleitet werden. Die aus dem Verfahren der Laufkatze sowie Windeinflüssen
resultierenden Massenkräfte werden über den pendelnd angeordneten Hänger in die Hauptträgerröhre
eingeleitet und als Torsion in die Feststütze (Fachwerkscheibe) abgegeben.
[0011] Der Hauptträger ist zwischen der Spur, d. h. zwischen den Fahrwerken der Brückenstützen
überspannt und am Kragarm mit mindestens einer Zugstange gehalten, wodurch die auftretenden
Momente drastisch reduziert werden können. Die Zugstange greift vorzugsweise etwa
auf halber Höhe des Kragarmes an, wobei beim Verfahren der Laufkatze im Bereich des
Kragarmes ein guter Momentenausgleich bezogen auf den Hauptträger sichergestellt wird.
[0012] Die Fahrschienen für das Katzfahrwerk können in verschiedenen Stellungen (Ebenen)
der Röhre angebracht werden. Dies sollte von der jeweiligen Ausführung der Laufkatze
abhängig gemacht werden.
[0013] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt
und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verladebrücke
Figur 2 - Vorderansicht gemäß Figur 1
Figur 3 - Schnitt durch die Figur 1 gemäß der Linie A-A
Figur 4 - Schnitt durch die Figur 1 gemäß der Linie B-B
[0014] Die Figuren 1 bis 4 zeigen die erfindungsgemäße Verladebrücke 1 in verschiedenen
Ansichten bzw. Schnitten. Die Verladebrücke 1 besteht aus folgenden Bauteilen:
einer als Pendelstütze ausgelegten Brückenstütze 2, einer als Feststütze ausgelegten
Brückenstütze 3, einem sich zwischen den Brückenstützen 2,3 erstreckenden Träger 4,
einer oberhalb des Trägers 4 angeordneten Überspannung 5. Die Brückenstützen 2,3,
der Träger 4 sowie die Überspannung 5 sind samt und sonders aus glattwandigen, im
Querschnitt etwa kreisförmigen Rohren zusammengesetzt. Durch diese Maßnahme soll
einerseits eine Gewichtsersparnis und andererseits eine Verringerung der Schweißarbeiten
durch Verwendung von vorgefertigten Bauteilen erzielt werden. Die Brückenstützen 2,3
sind im Querschnitt etwa dreieckförmig ausgebildet (Figuren 2 und 3) und sind mit
Fahrwerken 6 versehen. Der Träger 4 weist einen Kragarm 7 auf, der sich über die Pendelstütze
2 in Richtung eines zu entladenden Schiffes 8 erstreckt. Zur Abstützung dieses Kragarmes
7 ist eine Zugstange 9 vorgesehen, die sich einerseits zur Pendelstütze 2 und andererseits
zur Spitze 10 der Überspannung 5 erstreckt. Der Träger 4 selber ist über Hänger 11,12
mit der Spitze 13 der Feststütze 3 fest verbunden und im Bereich der Pendelstütze
2 über ein Gelenk 14 in der Spitze 15 verlagert. Eine mit einer Be-/Entladeeinrichtung
16 versehene Laufkatze 17 ist auf parallel in gleicher horizontaler Ebene verlaufenden
Fahrschienen 18,19 entlang des Trägers 4 verfahrbar, wobei sowohl die Pendelstütze
2 als auch die Feststütze 3 infolge der dreieckförmigen Ausbildung derselben durchfahren
werden können. Im Bereich der Feststütze 3 ist eine aus Streben 20,21,22 gebildete
Fachwerkscheibe 23 vorgesehen.
[0015] Die aus dem Verfahren der Laufkatze 17 sowie Windeinflüssen resultierenden Massenkräfte
werden über den Hänger 11 in den Träger 4 eingeleitet und als Torsion in die Feststütze
3 (Fachwerkscheibe 23) abgegeben.
1. Verladebrücke mit mindestens zwei, ggf. auf Fahrwerken gelagerten Brückenstützen,
einem rohrförmig ausgebildeten, mit den Brückenstützen zusammenwirkenden Träger sowie
einer Einrichtung zum Be- und Entladen von Gütern, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
der Träger (4) als auch die Brückenstützen (2,3) sowie eine oberhalb des Trägers (4)
vorgesehene Überspannung (5) als glattwandige Rohrkonstruktion mit im wesentlichen
kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sind, daß der Träger (4) mit den Brückenstützen
(2,3) einerseits fest (3) und andererseits gelenkig (2) verbunden ist und daß die
Einrichtung zum Be- und Entladen als unterhalb des Trägers (4) verfahrbare Laufkatze
(17) ausgebildet ist.
2. Verladebrücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brückenstützen (2,3)
einen etwa dreieck- oder A-förmigen Querschnitt aufweisen und daß die Verlagerung
des Trägers (4) über vertikal angeordnete Hänger (11,12) in den oberen Spitzen (13,15)
der Brückenstützen (2,3) erfolgt.
3. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der
jeweils zu be- bzw. zu entladenden Einrichtung (17) zugewandte Brückenstütze (2) als
Pendelstütze ausgebildet ist, wobei der mit dem Träger (4) zusammenwirkende Hänger
(11) über mindestens ein Gelenk (14) mit der Brückenstütze (2) verbunden ist.
4. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überspannung
(5) des Trägers (4) zwischen den Brückenstützen (2,3) vorgesehen ist.
5. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in
Richtung der zu be- bzw. zu entladenden Einrichtung (17) weisende Kragarm (7) mit
mindestens einer sich in Richtung der Pendelstütze (2) bzw. der Spitze (10) der Überspannung
(5) erstreckenden, ebenfalls rohrförmig ausgebildeten, Zugstange (9) versehen ist.
6. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Feststütze (3) eine daran angeformte, aus rohrförmigen Streben (20,21,22) gebildete
Fachwerkscheibe (23) angeordnet ist.
7. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrschienen
(18,19) für die Laufkatze (17) am Träger (4) in gleichen horizontalen bzw. vertikalen
Ebenen angeordnet sind.
8. Verladebrücke nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrschienen
für die Laufkatze (17) am Träger (4) in unterschiedlichen vertikalen Ebenen angeordnet
sind.