[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben und Senken einer Fensterscheibe,
insbesondere in Kraftfahrzeugen, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Vorrichtungen der eingangs genannten Art haben gegenüber Fensterhebevorrichtungen,
bei denen das Heben und Senken einer Fensterscheibe über einen mittig an der Scheibenunterkante
ansetzenden Mitnehmer erfolgt, den Vorteil, daß durch den doppelten, außermittigen
Angriff von zwei Mitnehmern an der Scheibenunterkante ein Verkanten der Fensterscheibe
in beidseitig von dieser angeordneten Führungsschienen ausgeschlossen werden kann.
Voraussetzung hierfür ist natürlich, daß beide Mitnehmer mit ihren Anlagekanten so
zur Scheibenunterkante ausgerichtet sind, daß die Scheibenseitenkanten parallel zu
den Führungsschienen verlaufen. In der Regel bedeutet dies, daß die Anlagekanten
der Mitnehmer horizontal zueinander ausgerichtet sein müssen.
[0003] Aus der DE-OS 37 27 153 ist ein Bowdenzug-Fensterheber bekannt, der zwei Führungsschienen
besitzt, in denen die Fensterscheibe mittels zweier vom Bowdenzug bewegter Mitnehmerplatten
gleitend geführt ist. Zum Ausgleich von Unparallelitäten der Führungsschienen, die
bei der Montage der Fensterheber auftreten können, ist an einer Mitnehmerplatte ein
Exenterbolzen vorgesehen, mit dem die Fensterscheibe in ihrer Scheibenebene bzw.
die Höhe der Fensterscheibe im Bereich dieses Mitnehmers verstellt werden kann.
[0004] Zu diesem Zweck wird die Fensterscheibe mit ihren Halteplatten an die Mitnehmerplatte
angesetzt und durch eine Feststellschraube lose gehalten. Durch Drehen an Flügeln
des Exenterbolzens wird die Höhe der von dem Mitnehmer erfaßten Fensterscheibenecke
einjustiert, so daß die Fensterscheibe mit ihrer Unterkante waagerecht verläuft.
In dieser justierten Stellung wird die Feststellschraube festgezogen, so daß zum Heben
und Senken der Fensterscheibe ein waagerechter Verlauf der Scheibenunterkante gewährleistet
ist.
[0005] Bei dieser Höhenverstelleinrichtung für Bowdenzug-Fensterheber muß die Höhenverstellung
manuell und mit mehreren aufeinanderfolgenden Handgriffen durchgeführt werden, indem
zunächst die Feststellschraube gelöst und daran anschließend der Exenterbolzen verdreht
werden muß. Liegt schließlich die korrekte waagerechte Lage vor, muß erneut die Feststellschraube
angezogen werden.
[0006] Darüber hinaus liegt ausschließlich eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Mitnehmerplatte
und Halteplatten vor, da die Verbindung im wesentlichen durch den von der Feststellschraube
bewirkte Anpressdruck hergestellt wird, während die Auflage auf dem Exenterbolzen
so unwesentlich zu der Lagefixierung des Mitnehmers in Bezug auf die Halteplatten
beiträgt, da wegen dessen Verstellflügel eine leichte Verstellung erfolgen kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die eine feste, formschlüssige Verbindung zwischen
dem Mitnehmer und dem mit diesem verbindbaren Anschlag gewährleistet und eine einfache,
vorzugsweise automatische Montage mit einem Minimum an Montageschritten gestattet.
[0008] Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung schafft eine feste, formschlüssige Verbindung zwischen
dem Verbindungsteil des Anschlags und dem Mitnehmer, wobei durch die feine Rasterung
der Verzahnung eine feinstufige Einstellung erfolgen kann. Die Verbindung ist damit
dauerhaft angelegt und kann selbst durch stärkere Erschütterung, die bei einem Kraftfahrzueg
jederzeit in Kauf genommen werden müssen, nicht gelöst werden.
[0010] Die horizontale Ausrichtung der Scheibenunterkante sowie die Festlegung des variablen
Anschlags am Mitnehmer kann automatisch mit einem Montageautomaten durchgeführt werden
und als Montageschritte sind lediglich das Ausrichten der Scheibenunterkante in die
erforderliche Position und daran anschließend die Lagefixierung durch Herstellung
der Verzahnungsverbindung erforderlich.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Öffnung des Mitnehmers
sowie das Verbindungsteil des Anschlags rechteckförmig ausgebildet und die Außenverzahnung
bzw. die Innenverzahnung sind an den jeweils senkrecht zur Scheibenunterkante verlaufenden
Rändern der Öffnung und des Verbindungsteils vorgesehen.
[0012] Durch diese besondere Gestaltung der Öffnung bzw. des Verbindungsteils ist die Ausrichtung
des Anschlags gegenüber dem Mitnehmer eindeutig und unveränderbar definiert, so daß
lediglich die Positionierung des Anschlags in der Öffnung als veränderbare Einstellgröße
verbleibt. Hierdurch ist die relative Positionierung des Anschlags zum Mitnehmer
besonders einfach und sicher vorzunehmen, so daß auch relativ einfach ausgeführte
Montageautomaten zur Installation des Anschlags eingesetzt werden können.
[0013] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles soll der der Erfindung
zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 eine Fensterhebevorrichtung mit zwei jeweils mit einer Führungsschiene verbundenen
Mitnehmern,
Figur 2 einen Mitnehmer zur Aufnahme eines variablen Anschlags und
Figur 3 eine Unteransicht des in Figur 2 dargestellten Mitnehmers in teilweiser Schnittdarstellung.
[0014] Figur 1 zeigt eine Fensterhebevorrichtung, die im wesentlichen aus zwei parallel
angeordneten und in hier nicht näher dargestellter Weise mit einer Fahrzeugtür verbundenen
Führungsschienen 1, 2 besteht, auf denen jeweils ein Mitnehmer 3, 4 in Längsrichtung
verschiebbar angeordnet ist. Beide Mitnehmer weisen Anschläge 15, 16 auf, auf denen
eine Fensterscheibe 5 mit ihrer Scheibenunterkante 6 aufliegt, so daß mit einem synchronen
Auf- oder Abbewegen der Mitnehmer 3, 4 auf den Führungsschienen 1, 2 eine entsprechende
Hub- oder Absenkbewegung der Fensterscheibe 5 verbunden ist.
[0015] Für den Antrieb eines kraftschlüssig mit den Mitnehmern 3, 4 verbundenen endlosen
Seils 7 ist eine Antriebsvorrichtung 8 vorgesehen, die bspw. mit der Führungsschiene
1 verbunden ist. Zur reibungsarmen Umlenkung des in den Führungsschienen 1, 2 geführten
Seils 7 sind an den Enden der Führungsschienen 1, 2 Umlenkvorrichtungen 9, 10, 11
und 12 vorgesehen. Zur Aufnahme der Fensterscheibe 5 weisen beide Mitnehmer 3, 4 Scheibenklemmungen
13, 14 auf.
[0016] Zumindest einer der beiden Anschläge 15, 16 ist in seiner Position relativ zum Mitnehmer
3 bzw. 4 veränderbar. Bei dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Anschlag
16 des Mitnehmers 4 als formschlüssig mit diesem verbindbares Einzelteil ausgeführt.
[0017] Die Figuren 2 und 3 zeigen den mit der Führungsschiene 2 verbundenen Mitnehmer 4.
Zur formschlüssigen Verbindung des Mitnehmers 4 mit dem Anschlag 16 weist der Mitnehmer
4 eine Öffnung 17 auf, in die der Mitnehmer 16 mit einem Verbindungsteil 18 eingreift.
[0018] Die Öffnung 17 ist rechteckförmig ausgebildet und weist an ihren Längswandungen 19,
20 eine Innenverzahnung 21 auf, die in eine entsprechend ausgeführte Außenverzahnung
22 am Verbindungsteil 18 des Anschlags 16 eingreift. In Einbaulage des Mitnehmers
4 sind die Längswandungen 19, 20 der Öffnung 17 im wesentlichen senkrecht ausgerichtet.
Der in die Öffnung 17 eingreifende Verbindungsteil 18 des Anschlags 16 geht in einen
Anlageteil 23 über, der quaderförmig ausgebildet und mit seiner senkrecht zu den
Längswandungen 19, 20 der Öffnung 17 ausgerichteten Anlagefläche 24 im eingebauten
Zustand längs der gesamten Anlagefläche 24 an der Scheibenunterkante 6 anliegt.
[0019] Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, ist der Querschnitt 25 des Verbindungsteils 18 deutlich
kleiner als der Öffnungsquerschnitt 26 der Öffnung 17 ausgeführt. Hierdurch ist es
möglich, die Lage des Verbindungsteils 18 in der Öffnung 17 entsprechend der Teilung
der ineinandergreifenden Innenverzahnung 21 und Außenverzahnung 22 zu variieren,
wobei in jeder möglichen Position die exakte Ausrichtung der Anlagefläche 24 des
einstückig mit dem Verbindungsteil 18 verbundenen Anlageteils 23 durch den genauen
Eingriff der Innenverzahnung 21 in die Außenverzahnung 22 gesichert ist.
[0020] Abgesehen von dem variablen Anschlag 16 des Mitnehmers 4 sind beide Mitnehmer 3 und
4 gleich ausgeführt, um ihre Funktion in einer Fensterhebevorrichtung der eingangs
genannten Art erfüllen zu können. Im einzelnen sind die Mitnehmer 3 und 4 aus einem
Klemmbereich 27 zur Aufnahme der Scheibenklemmung 13 bzw. 14 und einem Verbindungsbereich
28 zur formschlüssigen, gleitfähigen Verbindung mit der Führungsschiene 1 bzw. 2 aufgebaut.
[0021] Die Scheibenklemmung 13, 14 besteht aus einem in Figur 2 nur andeutungsweise dargestellten
Blech mit Elastomereinlage, das über Halteorgane 29 und Klemmzungen 30 mit dem Klemmbereich
27 verbindbar ist. Die Scheibenklemmungen 13, 14 dienen dabei der seitlichen Führung
der Fensterscheibe 5.
[0022] Der Verbindungsbereich 28 weist im wesentlichen zwei miteinander fluchtend angeordnete
Schienenführungen 31, 32 und eine im Bereich der unteren Schienenführung 32 ange
ordnete Nippelkammer 33 auf, die zur Aufnahme eines mit dem Seil 7 verbundenen Festnippels
34 dient.
[0023] Bei der Montage der Fensterhebevorrichtung wird so verfahren, daß zunächst der mit
dem festen Anschlag 15 versehene Mitnehmer 3 durch Eindrücken eines Festnippels 34
in die Nippelkammer 33 mit dem Seil 7 verbunden und mit seinen Schienenführungen 31,
32 in die Führungsschiene 1 eingespurt wird. Anschließend wird, bspw. durch Betätigung
der Antriebsvorrichtung 8, der Mitnehmer 3 mit seinem Anschlag 15 gegen die Scheibenunterkante
6 der Fensterscheibe 5 verfahren.
[0024] Nachdem nun die Position des Anschlags 15 des Mitnehmers 3 gegenüber der Scheibenunterkante
6 festliegt folgt die Installation des Mitnehmers 4. Dieser wird in die Führungsschiene
2 eingespurt und mit dem betreffenden Festnippel 34 verbunden. Der Abstand der beiden
Festnippel 34 auf dem endlosen Seil 7 ist von vornherein so festgelegt, daß sich durch
das Einführen des Festnippels 34 in die Nippelkammer 33 des Mitnehmers 4 eine im Rahmen
von üblichen Fertigungs- und Montagetoleranzen angenähert richtige Position des Mitnehmers
4 gegenüber der Scheibenunterkante 6 ergibt. Zu diesem Montagezeitpunkt ist der variable
Anschlag 16 noch nicht mit dem Mitnehmer 4 verbunden, so daß die Scheibenunterkante
6 lediglich auf dem Anschlag 15 des Mitnehmers 3 aufliegt und horizontal ausgerichtet
werden kann.
[0025] Die Installation des Anschlags 16 kann mit einem nicht näher dargestellten Montageautomaten
durchgeführt werden, der über eine Bezugsgröße die horizontale Ausrichtung der Scheibenunterkante
6 ausführt und in dieser Stellung den Anschlag 16 mit seinem Verbindungsteil 18 so
in die Öffnung 17 des Mitnehmers 4 einfügt, daß unter Eingriff von Innenverzahnung
21 und Außenverzahnung 22 die Anlagefläche 24 des Anschlags 16 an der Scheibenunterkante
6 anliegt.
[0026] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch machen.
1. Vorrichtung zum Heben und Senken einer Fensterscheibe in Kraftfahrzeugen, mit
zwei jeweils auf einer Führungsschiene formschlüssig gleitend geführten Mitnehmern,
die zum Antrieb mit einem Seil verbunden sind und beabstandet voneinander mit ihren
Anschlägen an einer Unterkante der Fensterscheibe anliegen, von denen mindestens
ein Mitnehmer einen mit diesem variabel verbindbaren Anschlag aufweist, der mit einem
Verbindungsteil versehen ist, das in eine Öffnung des Mitnehmers eingreift, wobei
das Verbindungsteil einem gegenüber der Öffnung kleineren Querschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsteil (18) des variablen Anschlags (16) eine mit kleiner Teilung
versehene Außenverzahnung (22) aufweist, die formschlüssig in eine Innenverzahnung
(21) der Öffnung (17) des Mitnehmers (4) eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (17) des Mitnehmers (4) sowie das Verbindungsteil (18) des Anschlags
(16) rechteckförmig ausgebildet sind, und daß die Außenverzahnung (22) bzw. die Innenverzahnung
(21) an den jeweils senkrecht zur Scheibenunterkante (6) verlaufenden Rändern der
Öffnung (17) und des Verbindungsteils (18) vorgesehen sind.