[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika, wie
Puder, Pasten oder dergleichen, umfassend zwei ineinandersteckbare hülsenartige
Gehäuseteile, wobei in dem einen, ersten Gehäuseteil ein Applikator derart angeordnet
ist, daß dieses Gehäuseteil als Hülse für den Applikator dient, wenn das andere, zweite
Gehäuseteil abgezogen ist, wobei in einem Vorratsraum in dem zweiten Gehäuseteil das
aufzutragende Kosmetikum untergebracht ist, und wobei der Applikator und der Vorratsraum
für das Kosmetikum im verbundenen Zustand des ersten und zweiten Gehäuseteils mittels
einer Feder gegeneinander angedrückt werden.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP-OS 0 263 329 bekannt. Bei dieser vorbekannten
Vorrichtung sind das erste und zweite Gehäuseteil über einen Ringwulst bzw. eine korrespondierende
Ringausbauchung axial ineinander einrastbar, wobei die im Querschnitt kreisförmigen
Gehäuseteile in dem derart eingerasteten Zustand dann auch relativ zueinander verdrehbar
sind. Durch die Federkraft, mit welcher der Applikator gegen den Vorratsraum und
damit auch gegen die Oberfläche des in dem Vorratsraum befindlichen Kosmetikums gedrückt
wird, ist sichergestellt, daß beim Lösen der beiden Gehäuseteile voneinander, um den
Applikator zu gebrauchen, an der Applikatorspitze eine Mindestmenge von Kosmetikum
haften bleibt. Wenn jedoch beim Öffnen der Vorrichtung die beiden Gehäuseteile in
der üblichen Weise einfach voneinander axial abgezogen werden, wird in der Regel
an der Applikatorspitze eine relativ kleine Menge des Kosmetikums haften bleiben,
so daß alsbald ein neues Eintauchen erforderlich sein wird.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß unabhängig von einer bewußt herbeigeführten
Drehbewegung vor dem Öffnen der Vorrichtung in jedem Fall sichergestellt ist, daß
eine für einen längeren Gebrauch ausreichende Menge des Kosmetikums von dem Applikator
aufgenommen wird, wobei die Konstruktion gleichwohl mit einer relativ kleinen Zahl
von Einzelteilen und damit als kostengünstiges Wegwerfprodukt realisierbar sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Applikator oder der Vorratsraum
für das Kosmetikum innerhalb ihres jeweiligen Gehäuseteils drehbar gelagert sind,
und daß unter der Krafteinwirkung der Feder beim Abziehen der beiden Gehäuseteile
voneinander der drehbar gelagerte Applikator oder Vorratsraum relativ zu dem feststehenden
Vorratsraum oder dem Aplikator unter Wahrung des Oberflächenkontaktes zwischen dem
Applikator und dem im Vorratsraum befindlichen Kosmetikum verdreht wird.
[0005] Hierdurch wird erreicht, daß bei der Benutzung einer derartigen Vorrichtung es nicht
mehr erforderlich wird, vor dem Auseinanderziehen der Gehäuseteile bewußt eine relative
Drehbewegung derselben zueinander zu veranlassen, sondern daß beispielsweise eine
Benutzerin bei der Ausführung eines schnellen Nachschminkvorganges zwischendurch
in jedem Fall auf dem Applikator eine ausreichende Menge des aufzutragenden Kosmetikums
durch einfaches Auseinanderziehen der Gehäuseteile erhält.
[0006] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Applikator an der Spitze eines längs einer begrenzten
Strecke in dem ersten Gehäuseteil axial verschiebbar gelagerten Stößels angeordnet
ist, wobei der Stößel einen Drillgewindeabschnitt aufweist, der eine korrespondierende
Öffnung in einer Querwand des ersten Gehäuseabschnittes durchsetzt, und wobei der
Stößel in Richtung auf den Vorratsraum zu federbeaufschlagt wird.
[0007] Diese Maßnahme führt dazu, daß beim Lösen der vorzugsweise ineinander verrasteten
beiden Gehäuseteile in axialer Richtung voneinander die Feder auf den Stößel drückt,
so daß dessen Drillgewindeabschnitt durch die korrespondierende Öffnung gedrückt wird
und hierdurch der Stempel und der damit verbundene Applikator eine Drehbewegung ausführt.
Da der Stößel in dem ersten Gehäuseteil über eine bestimmte Strecke axial verschiebbar
ist, bleibt er trotz der axialen Auseinanderbewegung der Gehäuseteile über diese
Streckung unter der Krafteinwirkung der Feder unter Anlage an der Oberfläche des
Kosmetikums in dem Vorratsbehälter, d.h. der Applikator führt unter Druck zwangsweise
eine Drehbewegung an der Oberfläche aus, so daß in jedem Fall eine definierte Menge
Kosmetikum abgestreift und auf den Aplikator übertragen wird. Trotz dieses Vorteils
bleibt die Gesamtkonstruktion außerordentlich einfach, wobei sie sich aus kunststofftechnisch
leicht herstellbaren und montierbaren Teilen realisieren läßt.
[0008] Günstigerweise ist die als Druckfeder ausgebildete Feder zwischen einer Querwand
des ersten Gehäuseteils und einer mit dem Stößel verbundenen Querwand angeordnet.
Die Feder, insbesondere eine Schraubenfeder, kann dementsprechend einfach und ohne
weitere Verankerung bei der Montage in diesen Raum eingesetzt werden.
[0009] Zur axialen Begrenzung des Verschiebeweges des Stößels ist in dem ersten Gehäuseteil
vorzugsweise ein Ringbund angeordnet, der mit einer Querwand des Stößels als Anschlag
zusammenwirkt. Hierbei kann die gleiche Querwand verwendet werden, welche als Anlage
für die Druckfeder dient.
[0010] Zur Erzielung einer möglichst einfachen kunststofftechnischen Herstellung ist der
Drillgewindeabschnitt des Stößels aus einem verdrillten, längsgespritzten Vierkant-Kunststoff
hergestellt. Dementsprechend weist die korrespondierende Ausnehmung in der Querwand
des ersten Gehäuseteils ein quadratisches Profil auf. Diese Ausgestaltung bringt
gegenüber dem eingangs gewürdigten Stand der Technik den weiteren Vorteil mit sich,
daß die ineinandergreifenden Gehäuseteile nicht notwendigerweise einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen müssen, um eine relative Verdrehbarkeit zu ermöglichen. Vielmehr
können diese Gehäuseteile auch einen rechteckigen, abgerundet rechteckigen oder ovalen
Querschnitt aufweisen, um z.B. bei der Handhabung hierdurch eine Vorzugsrichtung für
die Haltung der Vorrichtung beim Applizieren des Kosmetikums vorzugeben.
[0011] Das erste und zweite Gehäuseteil können günstigerweise aus Kunststoff hergestellt
sein, wobei wenigstens das den Vorratsraum umgebende Gehäuseteil teilweise transparent
ausgebildet sein kann. Hierdurch ist es möglich, gleichermaßen eine Farb- und Füllstandsanzeige
für das in dem Vorratsraum befindliche Kosmetikum zu verwirklichen.
[0012] Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß
in einem einzigen, gemeinsamen Gehäuse im Bereich der äußeren Enden des Gehäuses je
ein Vorratsbehälter angeordnet ist, wobei zwei mit Applikatoren versehene Stößel voneinander
weg federbeaufschlagt je einem Vorratsraum zugewandt längsverschiebbar angeordnet
sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, in einer einzigen, stiftartigen Vorrichtung
zwei Kosmetika mit unterschiedlichem Farbton oder mit unterschiedlicher Konsistenz
unterzubringen. Dies trägt dem Umstand Rechnung, daß bei der modernen Schminktechnik
häufig mit zwei unterschiedlichen Farbtönen gearbeitet wird, so daß es nicht erforderlich
ist, hierfür zwei gesonderte Stifte vorzusehen und diese dementsprechend gesondert
aus einer Damenhandtasche oder eine Kosmetiktasche herauszusuchen.
[0013] Zur Erzielung eines besonders einfachen Aufbaus ist vorgesehen, daß eine einzige
Druckfeder zwischen den rückseitigen Querwänden der beiden Stößel angeordnet ist.
Da die jeweils abnehmbaren Gehäuseteile im Nicht-Gebrauchs-Zustand axial aufgerastet
sind, bilden diese ein Widerlager für die Feder, wenn der Applikator an dem jeweils
anderen Gehäuseteil benutzt wird.
[0014] Im Sinne einer derartigen Konstruktionsvereinfachung ist auch vorgesehen, daß die
beiden Vorratsbehälter in je einem Gehäuseteil angeordnet sind, und daß die beiden
Gehäuseteile über ein die beiden Stößel aufnehmendes Gehäuseteil miteinander verbunden
sind. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, für die Herstellung von erfindungsgemäßen
Vorrichtungen mit einem oder zwei Applikatoren weitestgehend die identischen Teile
zu verwenden, wobei jeweils für die Einzelausführung nur ein gesondertes Gehäuseabschlußteil
oder für die Doppelausführung ein Gehäuseverbindungsteil vorgesehen sein muß.
[0015] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Applikator
an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke axial verschiebbar gelagerten Stößels
angeordnet ist, wobei der Stößel einen Gewindeabschnitt aufweist, der in einem korrespondierenden
Gewindeabschnitt des ersten Gehäuseteils eingreift. Durch das Vorsehen derartiger
korrespondierender Gewindeabschnitte kann erreicht werden, daß im Vergleich zu den
vorstehend beschriebenen Lösungen beim Auseinanderziehen der beiden Gehäuseteile
eine noch stärkere Relativdrehung zwischen Applikator und Vorratsraum auftritt.
[0016] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Gewindeabschnitt des Stößels durch ein
Außengewinde gebildet ist, welches sich jeweils nur längs zweier einander gegenüberliegender
Umfangsbereiche erstreckt, wobei die beiden Gewindeabschnitte eine solche Zahl von
Gewindegängen aufweisen, daß in jeder relativen Drehwinkellage ein Gewindeeingriff
gewährleistet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, bei der spritztechnischen
Herstellung aller Einzelteile aus Kunststoff auf die Verwendung kostenaufwendiger
und langsamer arbeitender Schraubformen zu verzichten und mit einer linear, ohne
Drehbewegung zu öffnenden Form zu arbeiten.
[0017] Bei einer weiteren Variante ist vorgesehen, daß mit dem Stößel ein Führungsabschnitt
mit einer äußeren, gewindeartigen Nut verbunden ist, der mit einer den Führungsabschnitt
umgebenden, axial festgelegten Drahtspirale in Eingriff steht. Bei dieser Lösung wird
praktisch durch die Nut einerseits und durch die Drahtspirale andererseits ein Gewindeeingriff
gebildet. Eine derartige axial festgelegte Drahtspirale läßt sich relativ leicht
einlegen, wobei auch hier Entformungsprobleme zur Ausbildung von Gewinden vermieden
werden.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Applikators und des Stößels bei
abgezogenem zweiten Gehäuseteil,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform mit zwei Applikatoren,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 1,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1,
Fig. 7 einen Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit zwei
korrespondierenden Gewindeabschnitten,
Fig. 8 einen Querschnitt durch die entsprechend modifizierte Ausgestaltung des Stößels,
Fig. 9 eine Fig. 8 entsprechende Ansicht des Stößels und
Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie X-X in Fig. 8.
[0019] Eine in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt ein hülsenartiges erstes Gehäuseteil
1 aus Kunststoff und ein ebenfalls hülsenartiges zweites Gehäuseteil 2, welches wiederum
aus Kunststoff hergestellt ist. Das zweite Gehäuseteil 2 übergreift einen Abschnitt
3 des ersten Gehäuseteils 1 mit reduziertem Außendurchmesser und ist auf diesen Abschnitt
3 des ersten Gehäuseteils 1 mittels einer am zweiten Gehäuseteils ausgebildeten Ringnut
4 und eines am Abschnitt 3 des ersten Gehäuseteils 1 ausgebildeten Ringwulstes 5
axial aufgerastet, so daß die Außenwände der beiden Gehäuseteile in diesem verbundenen
Zustand miteinander fluchten.
[0020] In dem ersten Gehäuseteil 1 ist an dem vorderen Ende 6 eines Stößels 7 ein Applikator
8 in Form eines porösen, schwammartigen Kunststoffteils befestigt.
[0021] Der in Fig. 2 in der Seitenansicht dargestellte Stößel 7 weist einen außen glatten
Abschnitt 9 im Anschluß an den Applikator 8 und hierauf folgend ein Drillgewinde 10
auf. Das Drillgewinde 10 ist gebildet durch ein extrudiertes, im Querschnitt quadratisches,
um die Längsachse verwundenes beziehungsweise verdrilltes Kunststoffprofil.
[0022] Den rückwärtigen Abschluß dieses Drillgewindeabschnittes 10 bildet eine hiermit
verbundene Querwand 11, welche den freien Innenraum 12 des ersten Gehäuseteils 1 durchsetzt.
[0023] Der axiale Innenraum 12 wird axial in Richtung auf den Applikator zu begrenzt durch
einen Ringbund 13 und zur abgewandeten Seite hin durch eine Stirnwand 14, welche beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 durch ein in das erste Gehäuseteil 1 eingestecktes
Abschlußteil 15 gebildet wird. In dem Raum 12 ist eine Schraubenfeder 16 angeordnet,
welche sich einerseits an der Stirnwand 14 und andererseits an der Querwand 11 des
Stößels abstützt und dementsprechend diesen Stößel in Richtung auf das zweite Gehäuseteil
2 wegdrückt.
[0024] Der Ringbund 13 läßt eine in Fig. 5 erkennbare Durchlaßöffnung 17 frei, welche einen
quadratischen Querschnitt aufweist, wobei deren lichte Weite etwas größer ist als
diejenige des quadratischen Querschnitts des Drillgewindeabschnitts 10. Dementsprechend
wird der Stößel und dementsprechend auch der Applikator 8 zu einer Kreisbewegung veranlaßt,
wenn der Drillgewindeabschnitt 10 des Stößels 7 axial durch die Ausnehmung 17 relativ
zu dem ersten Gehäuseteil 1 bewegt wird.
[0025] In dem zweiten Gehäuseteil 2 ist ein Vorratsraum 18 für ein Kosmetikum 19 vorgesehen.
Wenn das erste Gehäuseteil 1 und das zweite Gehäuseteil 2 zusammengesteckt und ineinander
verrastet sind, wird aufgrund der Druckwirkung der Feder 16 der Applikator 8 gegen
die Oberfläche 20 des Kosmetikums 19 gedrückt. Beim Auseinanderziehen von erstem und
zweitem Gehäuseteil wird der Stößel 7 unter dem Einfluß der Druckfeder 16 nach unten
gedrückt, wobei aufgrund des Zusammenwirkens des Drillgewindeabschnitts 10 mit der
Ausnehmung 17 eine Drehbewegung erzeugt wird, so daß unter axialem Druck der Applikator
8 Kosmetikum 19 aus dem Bereich der Oberfläche 20 abträgt. Dementsprechend ist der
Applikator 8 bei dem nach dem vollständigen Entfernen des Gehäuseteils 2 möglichen
Auftragsvorgang, bei welchem der Gehäuseteil 1 als Griffhülse wirkt, gut mit Kosmetikum
gesättigt. Bei dem anschließenden Aufsetzen des ersten Gehäuseteils 1 auf das zweite
Gehäuseteil 2 wird unter Druck Kontakt zwischen der Oberfläche 20 des Kosmetikums
19 und dem Applikator 8 der Stößel 7 nach oben gedrückt, wobei gleichzeitig wiederum
eine Drehbewegung des Applikators 8 auf der Oberfläche 20 stattfindet und auf diese
Weise bereits für den nächsten Auftragsvorgang Kosmetikum 19 auf den Applikator 8
übertragen wird.
[0026] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform arbeitet im Prinzip in der gleichen Weise,
wobei auch die Gehäuseteile 2 und die Stößel 7 identisch ausgebildet sind wie bei
der Ausführungsform nach Fig. 1. Im Unterschied hierzu ist lediglich das erste Gehäuseteil
1′ nicht mit einem Abschlußteil 15 versehen, sondern stattdessen schließt sich ein
zweites Gehäuseteil 2 an, welches einen zweiten Stößel 7 und einen zweiten Applikator
8 umgibt, wobei dementsprechend nur eine Druckfeder 16 erforderlich ist, welche auf
beide Stößel 7 gleichzeitig einwirkt. Diese Ausgestaltung kann also unter Verwendung
der weitgehend identischen Teile wie in Fig. 1 und damit als kostengünstig realisierbare
Variante hergestellt werden. Diese Variante macht es möglich, unterschiedliche Kosmetika
19 in den Vorratsräumen 18 unterzubringen, was für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
sehr interessant ist.
[0027] Bei der in Fig. 7 bis 10 dargestellten Ausführungsform sind zwei hülsenförmige Gehäuseteile
1′, 2′ vorgesehen, wobei in dem Gehäuseteil 2′ der Vorratsraum 18 für das Kosmetikum
19 untergebracht ist. Die beiden Gehäuseteile 1′, 2′ sind durch ein Zwischenstück
21 verbunden, welches Steckabschnitte 22, 23 zum Aufstekken des ersten Gehäuseteils
1′ und des zweiten Gehäuseteils 2′ aufweist. Das erste Gehäuseteil 1′ wird dauerhaft
auf das Zwischenteil 21 aufgesteckt, so daß letzteres praktisch ein Teil des ersten
Gehäuseteils 1′ bildet. Demgegenüber wird das zweite Gehäuseteil 2′ bei Verwendung
des Applikators 8′ abgezogen und anschließend wieder aufgesetzt.
[0028] Der Stößel 11′ weist an seiner Vorderseite den Applikator 8′ aus Schaumstoff od.dgl.
auf, welcher in das vordere Ende 23′eingesteckt ist.
[0029] Am hinteren Ende des Stößels 11′ ist ein Außengewinde 24 ausgebildet, welches in
ein Gewindeabschnitt 25 des Zwischenteils 21 eingreift.
[0030] Eine Schraubenfeder 16 stützt sich einerseits an einer Ringschulter 26 im Inneren
des Stößels 11′ und andererseits an Rippen 27 in der Längsausnehmung 28 einer auf
das hintere Ende 29 des ersten Gehäuseteils 1′ aufgesetzten Abdeckkappe 30 ab.
[0031] Beim Abziehen des Gehäuseteils 2′ von dem Zwischenteil 21 drückt die Feder 16 den
Stößel 11′ von dem ersten Gehäuseteil 1′ weg, wobei durch den Eingriff der Gewindeabschnitte
24 und 25 der Stößel 11′ und mit ihm der Applikator 8′ zu einer Drehbewegung relativ
zum Kosmetikum 19 in den Vorratsbehälter 18 veranlaßt wird.
[0032] Die Gewindeabschnitte 24, 25 sind so ausgebildet, daß sich die diese Gewindeabschnitte
tragenden Teile unter Vermeidung von Schraubformen mit linear öffnenden Formen herstellen
lassen.
[0033] Hierzu ist vorgesehen, daß der Gewindeabschnitt 24 bzw. die einzelnen Gewindegänge
31 sich nicht über 360° erstrecken, sondern jeweils nur - wie in Fig. 10 dargestellt
- über zwei einander gegenüberliegende Winkelbereiche α von etwa 90°. Die abgeschnittenen
Außenkanten 32, 33 einander gegenüberliegender Umfangsbereiche fluchten dabei miteinander
und verlaufen parallel zu der in Fig. 10 dargestellten Mittellinie 34.
[0034] Trotz dieser hierdurch erzielbaren linearen Entformbarkeit soll gewährleistet sein,
daß die Gewindeabschnitte 24, 25 bei jeder Relativlage axial im Eingriff stehen,
um zu verhindern, daß die Feder 16 den Stößel 11′ bei abgenommenem Gehäuseteil 2′
herausdrückt. Dies läßt sich bei einer bevorzugten Aus führungsform mit einem viergängigen
Gewinde realisieren, welches einen Flankenwinkel von 60° und eine Steigung von 10
mm unter Verwendung eines Trapezprofils aufweist.
[0035] Vorzugsweise weist ein solcher Gewindeabschnitt 24 vier Gewindegänge auf. Weiterhin
ist günstigerweise ein Linkgsgewinde vorgesehen, um eine beim Auseinanderziehen der
Gehäuseteile 1′ und 2′ auftretende, unwillkürliche Rechtsschraubbewegung nicht als
die Drehwirkung reduzierend wirksam werden zu lassen, d.h. die beabsichtigte Relativbewegung
sollte sich zu der Rechtschraubbewegung addieren und nicht um diese vermindert werden.
[0036] Im Zusammenhang mit Fig. 3 wurde eine Ausführungsform mit zwei Applikatoren beschrieben.
Auch eine solche Ausführungsform läßt sich gemäß der Ausgestaltung nach Fig. 7 bis
10 mit zwei korrespondierenden Gewindeabschnitten für jeden einzelnen Applikator
realisieren.
[0037] Als Applikator kann entweder in beiden Fällen ein poröser Schaumstoff-Formkörper
verwendet werden. Andererseits ist es auch möglich, bei einer deratigen Doppelversion
auf der einen Seite einen Applikator mit einer puderartigen Masse für flächigen Auftrag
vorzusehen und auf der anderen Seite könnte ein sogenannter Kajal-Stift vorgesehen
sein, d.h. man könnte mit dem einen Applikator Lidschatten malen und auf der anderen
Seite mittels eines Konturenstiftes Umrisse zeichnen.
[0038] Grundsätzlich ist es selbstverständlich auch denkbar, einen oder beide Applikatoren
als Pinsel auszubilden und entsprechende Schutzeinrichtungen hierfür vorzusehen.
1. Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika, wie Puder, Pasten oder dergleichen, umfassend
zwei ineinandersteckbare hülsenartige Gehäuseteile, wobei in dem einen, ersten Gehäuseteil
ein Applikator derart angeordnet ist, daß dieses Gehäuseteil als Griffhülse für den
Applikator dient, wenn das andere, zweite Gehäuseteil abgezogen ist, wobei in einem
Vorratsraum in dem zweiten Gehäuseteil das aufzutragende Kosmetikum untergebracht
ist, und wobei der Applikator und der Vorratsraum für das Kosmetikum im verbundenen
Zustand des ersten und zweiten Gehäuseteils mittels einer Feder gegeneinander angedrückt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (8) oder der Vorratsraum (18) für das Kosmetikum (19) innerhalb ihres
jeweiligen Gehäuseteils (1 bzw. 2) drehbar gelagert sind, und daß unter der Krafteinwirkung
der Feder (16) beim Abziehen der beiden Gehäuseteile (1 bzw. 2) voneinander der drehbar
gelagerte Applikator (8) oder der Vorratsraum (18) relativ zu dem feststehenden Vorratsraum
(18) oder dem Applikator (8) unter Wahrung des Oberflächenkontaktes zwischen dem
Applikator (8) und dem im Vorratsraum (18) befindlichen Kosmetikum (19) verdreht
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (8) an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke in dem ersten
Gehäuseteil (1) axial verschiebbar gelagerten Stößels (7) angeordnet ist, wobei der
Stößel (7) einen Drillgewindeabschnitt (10) aufweist, der eine korrespondierende Ausnehmung
(17) in einer Querwand (11) des ersten Gehäuseabschnitts (1) durchsetzt, und wobei
der Stößel (7) in Richtung auf den Vorratsraum (18) zu federbeaufschlagt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfeder (16) zwischen einer Querwand (Stirnwand 14) des ersten Gehäuseteils
(1) und einer mit dem Stößel (7) verbundenen Querwand (11) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur axialen Begrenzung des Verschiebeweges des Stößels (7) in dem ersten Gehäuseteil
(1) ein Ringbund (13) angeordnet ist, der mit einer Querwand (11) des Stößels (7)
als Anschlag zusammenwirkt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drillgewindeabschnitt (10) des Stößels (7) aus einem verdrillten, längsgespritzten
Vierkant-Kunststoffprofil besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Gehäuseteil (1 bzw. 2) aus Kunststoff hergestellt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das den Vorratsraum (18) umgebende Gehäuseteil (2) teilweise transparent
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem einzigen, gemeinsamen Gehäuse im Bereich der äußeren Enden des Gehäuses
(Gehäuseteil 2) je ein Vorratsbehälter (19) angeordnet ist, wobei zwei mit Applikatoren
(8) versehene Stößel (7) voneinander weg federbeaufschlagt je einem Vorratsraum (18)
zugewandt längsverschiebbar angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Druckfeder (16) zwischen den rückseitigen Querwänden (11) der beiden
Stößel (7) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (8′) an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke axial verschiebbar
gelagerten Stößels (11′) angeordnet ist, wobei der Stößel (11′) einen Gewindeabschnitt
(25) aufweist, der in einen korrespondierenden Gewindeabschnitt (24) des ersten Gehäuseteils
(1′) bzw. eines hiermit axial verbundenen Zwischenteils (21) eingreift.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeabschnitt (24) des Stößels (11′) durch ein Außengewinde gebildet ist,
welches sich jeweils nur längs zweier einander gegenüberliegender Umfangsbereiche
erstreckt, wobei die beiden Gewindeabschnitte (24 bzw. 25) eine solche Zahl von Gewindegängen
aufweisen, daß in jeder relativen Drehwinkellage ein Gewindeeingriff gewährleistet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Stößel ein Führungsabschnitt mit einer äußeren, gewindeartigen Nut verbunden
ist, der mit einer dem Führungsabschnitt umgebenden, axial festgelegten Drahtspirale
im Eingriff steht.