(19)
(11) EP 0 384 026 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.08.1990  Patentblatt  1990/35

(21) Anmeldenummer: 89123310.8

(22) Anmeldetag:  16.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45D 33/00, A45D 40/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.02.1989 DE 3905580

(71) Anmelder: GEORG KARL GEKA-BRUSH GMBH
D-91572 Bechhofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Fitjer, Holger
    D-8800 Ansbach (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
D-90402 Nürnberg
D-90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika, wie Puder, Pasten oder dergleichen mit einem Applikator, der gegen die Oberfläche des in einem Vorratsraum un­tergebrachten Kosmetikums federnd angedrückt wird, ist zur Erzielung einer zuverlässigen, zwangsweisen Über­tragung von Kosmetikum auf den Applikator beim Aus­einanderziehen von zwei Gehäuseteilen der stiftartigen Vorrichtung bei einfachem konstruktiven Aufbau vorge­sehen, daß der Applikator (8) oder der Vorratsraum (18) für das Kosmetikum (19) innerhalb ihres jewei­ligen Gehäuseteils (1 bzw. 2) drehbar gelagert sind, und daß unter der Krafteinwirkung der Feder (16) beim Abziehen der beiden Gehäuseteile (1 bzw. 2) voneinan­der der drehbar gelagerte Applikator (8) oder der Vor­ratsraum (18) relativ zu dem feststehenden Vorratsraum (18) oder dem Applikator (8) unter Wahrung des Ober­flächenkontaktes zwischen dem Applikator (8) und dem im Vorratsraum (18) befindlichen Kosmetikum (19) ver­dreht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika, wie Puder, Pasten oder der­gleichen, umfassend zwei ineinandersteckbare hülsen­artige Gehäuseteile, wobei in dem einen, ersten Ge­häuseteil ein Applikator derart angeordnet ist, daß dieses Gehäuseteil als Hülse für den Applikator dient, wenn das andere, zweite Gehäuseteil abgezogen ist, wobei in einem Vorratsraum in dem zweiten Gehäuseteil das aufzutragende Kosmetikum untergebracht ist, und wobei der Applikator und der Vorratsraum für das Kos­metikum im verbundenen Zustand des ersten und zweiten Gehäuseteils mittels einer Feder gegeneinander ange­drückt werden.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP-OS 0 263 329 bekannt. Bei dieser vorbekannten Vorrichtung sind das erste und zweite Gehäuseteil über einen Ringwulst bzw. eine korrespondierende Ringausbauchung axial ineinan­der einrastbar, wobei die im Querschnitt kreisförmigen Gehäuseteile in dem derart eingerasteten Zustand dann auch relativ zueinander verdrehbar sind. Durch die Fe­derkraft, mit welcher der Applikator gegen den Vor­ratsraum und damit auch gegen die Oberfläche des in dem Vorratsraum befindlichen Kosmetikums gedrückt wird, ist sichergestellt, daß beim Lösen der beiden Gehäuseteile voneinander, um den Applikator zu ge­brauchen, an der Applikatorspitze eine Mindestmenge von Kosmetikum haften bleibt. Wenn jedoch beim Öffnen der Vorrichtung die beiden Gehäuseteile in der übli­chen Weise einfach voneinander axial abgezogen werden, wird in der Regel an der Applikatorspitze eine relativ kleine Menge des Kosmetikums haften bleiben, so daß alsbald ein neues Eintauchen erforderlich sein wird.

    [0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß unabhängig von einer bewußt her­beigeführten Drehbewegung vor dem Öffnen der Vorrich­tung in jedem Fall sichergestellt ist, daß eine für einen längeren Gebrauch ausreichende Menge des Kosme­tikums von dem Applikator aufgenommen wird, wobei die Konstruktion gleichwohl mit einer relativ kleinen Zahl von Einzelteilen und damit als kostengünstiges Weg­werfprodukt realisierbar sein soll.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Applikator oder der Vorratsraum für das Kosmetikum innerhalb ihres jeweiligen Gehäuseteils drehbar gela­gert sind, und daß unter der Krafteinwirkung der Feder beim Abziehen der beiden Gehäuseteile voneinander der drehbar gelagerte Applikator oder Vorratsraum relativ zu dem feststehenden Vorratsraum oder dem Aplikator unter Wahrung des Oberflächenkontaktes zwischen dem Applikator und dem im Vorratsraum befindlichen Kosme­tikum verdreht wird.

    [0005] Hierdurch wird erreicht, daß bei der Benutzung einer derartigen Vorrichtung es nicht mehr erforderlich wird, vor dem Auseinanderziehen der Gehäuseteile be­wußt eine relative Drehbewegung derselben zueinander zu veranlassen, sondern daß beispielsweise eine Be­nutzerin bei der Ausführung eines schnellen Nach­schminkvorganges zwischendurch in jedem Fall auf dem Applikator eine ausreichende Menge des aufzutragenden Kosmetikums durch einfaches Auseinanderziehen der Ge­häuseteile erhält.

    [0006] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Applikator an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke in dem er­sten Gehäuseteil axial verschiebbar gelagerten Stößels angeordnet ist, wobei der Stößel einen Drillgewindeab­schnitt aufweist, der eine korrespondierende Öffnung in einer Querwand des ersten Gehäuseabschnittes durch­setzt, und wobei der Stößel in Richtung auf den Vor­ratsraum zu federbeaufschlagt wird.

    [0007] Diese Maßnahme führt dazu, daß beim Lösen der vorzugs­weise ineinander verrasteten beiden Gehäuseteile in axialer Richtung voneinander die Feder auf den Stößel drückt, so daß dessen Drillgewindeabschnitt durch die korrespondierende Öffnung gedrückt wird und hierdurch der Stempel und der damit verbundene Applikator eine Drehbewegung ausführt. Da der Stößel in dem ersten Gehäuseteil über eine bestimmte Strecke axial ver­schiebbar ist, bleibt er trotz der axialen Auseinan­derbewegung der Gehäuseteile über diese Streckung un­ter der Krafteinwirkung der Feder unter Anlage an der Oberfläche des Kosmetikums in dem Vorratsbehälter, d.h. der Applikator führt unter Druck zwangsweise eine Drehbewegung an der Oberfläche aus, so daß in jedem Fall eine definierte Menge Kosmetikum abgestreift und auf den Aplikator übertragen wird. Trotz dieses Vor­teils bleibt die Gesamtkonstruktion außerordentlich einfach, wobei sie sich aus kunststofftechnisch leicht herstellbaren und montierbaren Teilen realisieren läßt.

    [0008] Günstigerweise ist die als Druckfeder ausgebildete Fe­der zwischen einer Querwand des ersten Gehäuseteils und einer mit dem Stößel verbundenen Querwand angeord­net. Die Feder, insbesondere eine Schraubenfeder, kann dementsprechend einfach und ohne weitere Verankerung bei der Montage in diesen Raum eingesetzt werden.

    [0009] Zur axialen Begrenzung des Verschiebeweges des Stößels ist in dem ersten Gehäuseteil vorzugsweise ein Ring­bund angeordnet, der mit einer Querwand des Stößels als Anschlag zusammenwirkt. Hierbei kann die gleiche Querwand verwendet werden, welche als Anlage für die Druckfeder dient.

    [0010] Zur Erzielung einer möglichst einfachen kunststoff­technischen Herstellung ist der Drillgewindeabschnitt des Stößels aus einem verdrillten, längsgespritzten Vierkant-Kunststoff hergestellt. Dementsprechend weist die korrespondierende Ausnehmung in der Querwand des ersten Gehäuseteils ein quadratisches Profil auf. Die­se Ausgestaltung bringt gegenüber dem eingangs gewür­digten Stand der Technik den weiteren Vorteil mit sich, daß die ineinandergreifenden Gehäuseteile nicht notwendigerweise einen kreisförmigen Querschnitt auf­weisen müssen, um eine relative Verdrehbarkeit zu er­möglichen. Vielmehr können diese Gehäuseteile auch einen rechteckigen, abgerundet rechteckigen oder ova­len Querschnitt aufweisen, um z.B. bei der Handhabung hierdurch eine Vorzugsrichtung für die Haltung der Vorrichtung beim Applizieren des Kosmetikums vorzuge­ben.

    [0011] Das erste und zweite Gehäuseteil können günstigerweise aus Kunststoff hergestellt sein, wobei wenigstens das den Vorratsraum umgebende Gehäuseteil teilweise trans­parent ausgebildet sein kann. Hierdurch ist es mög­lich, gleichermaßen eine Farb- und Füllstandsanzeige für das in dem Vorratsraum befindliche Kosmetikum zu verwirklichen.

    [0012] Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Aus­führungsform ist vorgesehen, daß in einem einzigen, gemeinsamen Gehäuse im Bereich der äußeren Enden des Gehäuses je ein Vorratsbehälter angeordnet ist, wobei zwei mit Applikatoren versehene Stößel voneinander weg federbeaufschlagt je einem Vorratsraum zugewandt längsverschiebbar angeordnet sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, in einer einzigen, stiftartigen Vor­richtung zwei Kosmetika mit unterschiedlichem Farbton oder mit unterschiedlicher Konsistenz unterzubringen. Dies trägt dem Umstand Rechnung, daß bei der modernen Schminktechnik häufig mit zwei unterschiedlichen Farb­tönen gearbeitet wird, so daß es nicht erforderlich ist, hierfür zwei gesonderte Stifte vorzusehen und diese dementsprechend gesondert aus einer Damenhand­tasche oder eine Kosmetiktasche herauszusuchen.

    [0013] Zur Erzielung eines besonders einfachen Aufbaus ist vorgesehen, daß eine einzige Druckfeder zwischen den rückseitigen Querwänden der beiden Stößel angeordnet ist. Da die jeweils abnehmbaren Gehäuseteile im Nicht-­Gebrauchs-Zustand axial aufgerastet sind, bilden diese ein Widerlager für die Feder, wenn der Applikator an dem jeweils anderen Gehäuseteil benutzt wird.

    [0014] Im Sinne einer derartigen Konstruktionsvereinfachung ist auch vorgesehen, daß die beiden Vorratsbehälter in je einem Gehäuseteil angeordnet sind, und daß die bei­den Gehäuseteile über ein die beiden Stößel aufnehmen­des Gehäuseteil miteinander verbunden sind. Durch die­se Ausgestaltung ist es möglich, für die Herstellung von erfindungsgemäßen Vorrichtungen mit einem oder zwei Applikatoren weitestgehend die identischen Teile zu verwenden, wobei jeweils für die Einzelausführung nur ein gesondertes Gehäuseabschlußteil oder für die Doppelausführung ein Gehäuseverbindungsteil vorgesehen sein muß.

    [0015] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vor­gesehen, daß der Applikator an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke axial verschiebbar gelagerten Stößels angeordnet ist, wobei der Stößel einen Gewin­deabschnitt aufweist, der in einem korrespondierenden Gewindeabschnitt des ersten Gehäuseteils eingreift. Durch das Vorsehen derartiger korrespondierender Ge­windeabschnitte kann erreicht werden, daß im Vergleich zu den vorstehend beschriebenen Lösungen beim Ausein­anderziehen der beiden Gehäuseteile eine noch stärkere Relativdrehung zwischen Applikator und Vorratsraum auftritt.

    [0016] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Gewindeab­schnitt des Stößels durch ein Außengewinde gebildet ist, welches sich jeweils nur längs zweier einander gegenüberliegender Umfangsbereiche erstreckt, wobei die beiden Gewindeabschnitte eine solche Zahl von Ge­windegängen aufweisen, daß in jeder relativen Dreh­winkellage ein Gewindeeingriff gewährleistet ist. Die­se Ausgestaltung ermöglicht es, bei der spritztechni­schen Herstellung aller Einzelteile aus Kunststoff auf die Verwendung kostenaufwendiger und langsamer arbei­tender Schraubformen zu verzichten und mit einer li­near, ohne Drehbewegung zu öffnenden Form zu arbeiten.

    [0017] Bei einer weiteren Variante ist vorgesehen, daß mit dem Stößel ein Führungsabschnitt mit einer äußeren, gewindeartigen Nut verbunden ist, der mit einer den Führungsabschnitt umgebenden, axial festgelegten Drahtspirale in Eingriff steht. Bei dieser Lösung wird praktisch durch die Nut einerseits und durch die Drahtspirale andererseits ein Gewindeeingriff gebil­det. Eine derartige axial festgelegte Drahtspirale läßt sich relativ leicht einlegen, wobei auch hier Entformungsprobleme zur Ausbildung von Gewinden ver­mieden werden.

    [0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Er­findung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeich­nung. Dabei zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausfüh­rungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

    Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Applikators und des Stößels bei abgezogenem zweiten Gehäuseteil,

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausfüh­rungsform mit zwei Applikatoren,

    Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 1,

    Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 1,

    Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1,

    Fig. 7 einen Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit zwei korrespondieren­den Gewindeabschnitten,

    Fig. 8 einen Querschnitt durch die entsprechend modi­fizierte Ausgestaltung des Stößels,

    Fig. 9 eine Fig. 8 entsprechende Ansicht des Stößels und

    Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie X-X in Fig. 8.



    [0019] Eine in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt ein hülsenartiges erstes Gehäuseteil 1 aus Kunststoff und ein ebenfalls hülsenartiges zweites Gehäuseteil 2, welches wiederum aus Kunststoff hergestellt ist. Das zweite Gehäuseteil 2 übergreift einen Abschnitt 3 des ersten Gehäuseteils 1 mit reduziertem Außendurchmesser und ist auf diesen Abschnitt 3 des ersten Gehäuseteils 1 mittels einer am zweiten Gehäuseteils ausgebildeten Ringnut 4 und eines am Abschnitt 3 des ersten Gehäuse­teils 1 ausgebildeten Ringwulstes 5 axial aufgerastet, so daß die Außenwände der beiden Gehäuseteile in die­sem verbundenen Zustand miteinander fluchten.

    [0020] In dem ersten Gehäuseteil 1 ist an dem vorderen Ende 6 eines Stößels 7 ein Applikator 8 in Form eines porö­sen, schwammartigen Kunststoffteils befestigt.

    [0021] Der in Fig. 2 in der Seitenansicht dargestellte Stößel 7 weist einen außen glatten Abschnitt 9 im Anschluß an den Applikator 8 und hierauf folgend ein Drillgewinde 10 auf. Das Drillgewinde 10 ist gebildet durch ein ex­trudiertes, im Querschnitt quadratisches, um die Längsachse verwundenes beziehungsweise verdrilltes Kunststoffprofil.

    [0022] Den rückwärtigen Abschluß dieses Drillgewindeabschnit­tes 10 bildet eine hiermit verbundene Querwand 11, welche den freien Innenraum 12 des ersten Gehäuseteils 1 durchsetzt.

    [0023] Der axiale Innenraum 12 wird axial in Richtung auf den Applikator zu begrenzt durch einen Ringbund 13 und zur abgewandeten Seite hin durch eine Stirnwand 14, welche beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 durch ein in das erste Gehäuseteil 1 eingestecktes Abschlußteil 15 ge­bildet wird. In dem Raum 12 ist eine Schraubenfeder 16 angeordnet, welche sich einerseits an der Stirnwand 14 und andererseits an der Querwand 11 des Stößels ab­stützt und dementsprechend diesen Stößel in Richtung auf das zweite Gehäuseteil 2 wegdrückt.

    [0024] Der Ringbund 13 läßt eine in Fig. 5 erkennbare Durch­laßöffnung 17 frei, welche einen quadratischen Quer­schnitt aufweist, wobei deren lichte Weite etwas größer ist als diejenige des quadratischen Quer­schnitts des Drillgewindeabschnitts 10. Dementspre­chend wird der Stößel und dementsprechend auch der Applikator 8 zu einer Kreisbewegung veranlaßt, wenn der Drillgewindeabschnitt 10 des Stößels 7 axial durch die Ausnehmung 17 relativ zu dem ersten Gehäuseteil 1 bewegt wird.

    [0025] In dem zweiten Gehäuseteil 2 ist ein Vorratsraum 18 für ein Kosmetikum 19 vorgesehen. Wenn das erste Ge­häuseteil 1 und das zweite Gehäuseteil 2 zusammenge­steckt und ineinander verrastet sind, wird aufgrund der Druckwirkung der Feder 16 der Applikator 8 gegen die Oberfläche 20 des Kosmetikums 19 gedrückt. Beim Auseinanderziehen von erstem und zweitem Gehäuseteil wird der Stößel 7 unter dem Einfluß der Druckfeder 16 nach unten gedrückt, wobei aufgrund des Zusammenwir­kens des Drillgewindeabschnitts 10 mit der Ausnehmung 17 eine Drehbewegung erzeugt wird, so daß unter axia­lem Druck der Applikator 8 Kosmetikum 19 aus dem Be­reich der Oberfläche 20 abträgt. Dementsprechend ist der Applikator 8 bei dem nach dem vollständigen Ent­fernen des Gehäuseteils 2 möglichen Auftragsvorgang, bei welchem der Gehäuseteil 1 als Griffhülse wirkt, gut mit Kosmetikum gesättigt. Bei dem anschließenden Aufsetzen des ersten Gehäuseteils 1 auf das zweite Gehäuseteil 2 wird unter Druck Kontakt zwischen der Oberfläche 20 des Kosmetikums 19 und dem Applikator 8 der Stößel 7 nach oben gedrückt, wobei gleichzeitig wiederum eine Drehbewegung des Applikators 8 auf der Oberfläche 20 stattfindet und auf diese Weise bereits für den nächsten Auftragsvorgang Kosmetikum 19 auf den Applikator 8 übertragen wird.

    [0026] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform arbeitet im Prinzip in der gleichen Weise, wobei auch die Gehäuse­teile 2 und die Stößel 7 identisch ausgebildet sind wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1. Im Unter­schied hierzu ist lediglich das erste Gehäuseteil 1′ nicht mit einem Abschlußteil 15 versehen, sondern stattdessen schließt sich ein zweites Gehäuseteil 2 an, welches einen zweiten Stößel 7 und einen zweiten Applikator 8 umgibt, wobei dementsprechend nur eine Druckfeder 16 erforderlich ist, welche auf beide Stößel 7 gleichzeitig einwirkt. Diese Ausgestaltung kann also unter Verwendung der weitgehend identischen Teile wie in Fig. 1 und damit als kostengünstig reali­sierbare Variante hergestellt werden. Diese Variante macht es möglich, unterschiedliche Kosmetika 19 in den Vorratsräumen 18 unterzubringen, was für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten sehr interessant ist.

    [0027] Bei der in Fig. 7 bis 10 dargestellten Ausführungsform sind zwei hülsenförmige Gehäuseteile 1′, 2′ vorgese­hen, wobei in dem Gehäuseteil 2′ der Vorratsraum 18 für das Kosmetikum 19 untergebracht ist. Die beiden Gehäuseteile 1′, 2′ sind durch ein Zwischenstück 21 verbunden, welches Steckabschnitte 22, 23 zum Aufstek­ken des ersten Gehäuseteils 1′ und des zweiten Ge­häuseteils 2′ aufweist. Das erste Gehäuseteil 1′ wird dauerhaft auf das Zwischenteil 21 aufgesteckt, so daß letzteres praktisch ein Teil des ersten Gehäuseteils 1′ bildet. Demgegenüber wird das zweite Gehäuseteil 2′ bei Verwendung des Applikators 8′ abgezogen und an­schließend wieder aufgesetzt.

    [0028] Der Stößel 11′ weist an seiner Vorderseite den Appli­kator 8′ aus Schaumstoff od.dgl. auf, welcher in das vordere Ende 23′eingesteckt ist.

    [0029] Am hinteren Ende des Stößels 11′ ist ein Außengewinde 24 ausgebildet, welches in ein Gewindeabschnitt 25 des Zwischenteils 21 eingreift.

    [0030] Eine Schraubenfeder 16 stützt sich einerseits an einer Ringschulter 26 im Inneren des Stößels 11′ und ande­rerseits an Rippen 27 in der Längsausnehmung 28 einer auf das hintere Ende 29 des ersten Gehäuseteils 1′ aufgesetzten Abdeckkappe 30 ab.

    [0031] Beim Abziehen des Gehäuseteils 2′ von dem Zwischenteil 21 drückt die Feder 16 den Stößel 11′ von dem ersten Gehäuseteil 1′ weg, wobei durch den Eingriff der Ge­windeabschnitte 24 und 25 der Stößel 11′ und mit ihm der Applikator 8′ zu einer Drehbewegung relativ zum Kosmetikum 19 in den Vorratsbehälter 18 veranlaßt wird.

    [0032] Die Gewindeabschnitte 24, 25 sind so ausgebildet, daß sich die diese Gewindeabschnitte tragenden Teile unter Vermeidung von Schraubformen mit linear öffnenden For­men herstellen lassen.

    [0033] Hierzu ist vorgesehen, daß der Gewindeabschnitt 24 bzw. die einzelnen Gewindegänge 31 sich nicht über 360° erstrecken, sondern jeweils nur - wie in Fig. 10 dargestellt - über zwei einander gegenüberliegende Winkelbereiche α von etwa 90°. Die abgeschnittenen Außenkanten 32, 33 einander gegenüberliegender Um­fangsbereiche fluchten dabei miteinander und verlaufen parallel zu der in Fig. 10 dargestellten Mittellinie 34.

    [0034] Trotz dieser hierdurch erzielbaren linearen Entform­barkeit soll gewährleistet sein, daß die Gewindeab­schnitte 24, 25 bei jeder Relativlage axial im Ein­griff stehen, um zu verhindern, daß die Feder 16 den Stößel 11′ bei abgenommenem Gehäuseteil 2′ heraus­drückt. Dies läßt sich bei einer bevorzugten Aus­ führungsform mit einem viergängigen Gewinde realisie­ren, welches einen Flankenwinkel von 60° und eine Steigung von 10 mm unter Verwendung eines Trapez­profils aufweist.

    [0035] Vorzugsweise weist ein solcher Gewindeabschnitt 24 vier Gewindegänge auf. Weiterhin ist günstigerweise ein Linkgsgewinde vorgesehen, um eine beim Auseinan­derziehen der Gehäuseteile 1′ und 2′ auftretende, un­willkürliche Rechtsschraubbewegung nicht als die Dreh­wirkung reduzierend wirksam werden zu lassen, d.h. die beabsichtigte Relativbewegung sollte sich zu der Rechtschraubbewegung addieren und nicht um diese ver­mindert werden.

    [0036] Im Zusammenhang mit Fig. 3 wurde eine Ausführungsform mit zwei Applikatoren beschrieben. Auch eine solche Ausführungsform läßt sich gemäß der Ausgestaltung nach Fig. 7 bis 10 mit zwei korrespondierenden Gewindeab­schnitten für jeden einzelnen Applikator realisieren.

    [0037] Als Applikator kann entweder in beiden Fällen ein po­röser Schaumstoff-Formkörper verwendet werden. Ande­rerseits ist es auch möglich, bei einer deratigen Dop­pelversion auf der einen Seite einen Applikator mit einer puderartigen Masse für flächigen Auftrag vorzu­sehen und auf der anderen Seite könnte ein sogenannter Kajal-Stift vorgesehen sein, d.h. man könnte mit dem einen Applikator Lidschatten malen und auf der anderen Seite mittels eines Konturenstiftes Umrisse zeichnen.

    [0038] Grundsätzlich ist es selbstverständlich auch denkbar, einen oder beide Applikatoren als Pinsel auszubilden und entsprechende Schutzeinrichtungen hierfür vorzu­sehen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Auftragen von Kosmetika, wie Puder, Pasten oder dergleichen, umfassend zwei ineinander­steckbare hülsenartige Gehäuseteile, wobei in dem einen, ersten Gehäuseteil ein Applikator derart ange­ordnet ist, daß dieses Gehäuseteil als Griffhülse für den Applikator dient, wenn das andere, zweite Gehäuse­teil abgezogen ist, wobei in einem Vorratsraum in dem zweiten Gehäuseteil das aufzutragende Kosmetikum un­tergebracht ist, und wobei der Applikator und der Vor­ratsraum für das Kosmetikum im verbundenen Zustand des ersten und zweiten Gehäuseteils mittels einer Feder gegeneinander angedrückt werden, dadurch gekennzeich­net, daß der Applikator (8) oder der Vorratsraum (18) für das Kosmetikum (19) innerhalb ihres jeweiligen Ge­häuseteils (1 bzw. 2) drehbar gelagert sind, und daß unter der Krafteinwirkung der Feder (16) beim Abziehen der beiden Gehäuseteile (1 bzw. 2) voneinander der drehbar gelagerte Applikator (8) oder der Vorratsraum (18) relativ zu dem feststehenden Vorratsraum (18) oder dem Applikator (8) unter Wahrung des Oberflächen­kontaktes zwischen dem Applikator (8) und dem im Vor­ratsraum (18) befindlichen Kosmetikum (19) verdreht wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Applikator (8) an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke in dem ersten Gehäuseteil (1) axial verschiebbar gelagerten Stößels (7) angeordnet ist, wobei der Stößel (7) einen Drillgewindeabschnitt (10) aufweist, der eine korrespondierende Ausnehmung (17) in einer Querwand (11) des ersten Gehäuseab­schnitts (1) durchsetzt, und wobei der Stößel (7) in Richtung auf den Vorratsraum (18) zu federbeaufschlagt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß eine Druckfeder (16) zwischen einer Querwand (Stirnwand 14) des ersten Gehäuseteils (1) und einer mit dem Stößel (7) verbundenen Querwand (11) angeord­net ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß zur axialen Begrenzung des Verschiebeweges des Stößels (7) in dem ersten Gehäuseteil (1) ein Ringbund (13) angeordnet ist, der mit einer Querwand (11) des Stößels (7) als Anschlag zusammenwirkt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Drillgewindeabschnitt (10) des Stößels (7) aus einem verdrillten, längsgespritzten Vier­kant-Kunststoffprofil besteht.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das erste und zweite Gehäuseteil (1 bzw. 2) aus Kunststoff hergestellt sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß wenigstens das den Vorratsraum (18) umgebende Gehäuseteil (2) teilweise transparent ausgebildet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß in einem einzigen, gemeinsamen Gehäuse im Be­reich der äußeren Enden des Gehäuses (Gehäuseteil 2) je ein Vorratsbehälter (19) angeordnet ist, wobei zwei mit Applikatoren (8) versehene Stößel (7) voneinander weg federbeaufschlagt je einem Vorratsraum (18) zuge­wandt längsverschiebbar angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß eine einzige Druckfeder (16) zwischen den rückseitigen Querwänden (11) der beiden Stößel (7) angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Applikator (8′) an der Spitze eines längs einer begrenzten Strecke axial verschiebbar gelagerten Stößels (11′) angeordnet ist, wobei der Stößel (11′) einen Gewindeabschnitt (25) aufweist, der in einen korrespondierenden Gewindeabschnitt (24) des ersten Gehäuseteils (1′) bzw. eines hiermit axial verbundenen Zwischenteils (21) eingreift.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­net, daß der Gewindeabschnitt (24) des Stößels (11′) durch ein Außengewinde gebildet ist, welches sich je­weils nur längs zweier einander gegenüberliegender Umfangsbereiche erstreckt, wobei die beiden Gewindeab­schnitte (24 bzw. 25) eine solche Zahl von Gewindegän­gen aufweisen, daß in jeder relativen Drehwinkellage ein Gewindeeingriff gewährleistet ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß mit dem Stößel ein Führungsabschnitt mit einer äußeren, gewindeartigen Nut verbunden ist, der mit einer dem Führungsabschnitt umgebenden, axial festgelegten Drahtspirale im Eingriff steht.
     




    Zeichnung