[0001] Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetätigbaren Arbeitszylinder gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Arbeitszylinder ist aus der DE-OS 24 04 244 bekannt.
Dieser bekannte Arbeitszylinder weist ein Zylinderrohr auf, in welchem ein Kolben
mit kreisrundem Querschnitt abgedichtet verschiebbar angeordnet ist. An den einander
abgewandten Stirnseiten des Kolbens ist ein Zugelement befestigt, welches als Flachband
ausgebildet ist. Das Zugelement ist aus den einander abgewandten Stirnseiten des
Zylinderrohres abgedichtet aus diesem herausgeführt.
[0003] Auf der Mantelfläche des Zylinders ist in Richtung der Längsachse des Zylinders verlaufend
eine Führung für einen Mitnehmer vorgesehen. Der Mitnehmer ist mit dem Zugelement
verbunden, wobei das Zugelement über an den Zylinderstirnseiten angeordnete Umlenkelemente
geführt ist. Bei einer Bewegung des Kolbens in Richtung der Längsachse des Zylinders
wird der Mitnehmer mittels des Zugelementes ebenfalls in Richtung der Längsachse des
Zylinders mitbewegt.
[0004] Dieser bekannte Arbeitszylinder hat den Nachteil, daß er bedingt durch die Querschnittsform
des Kolbens relativ hoch in seinem Aufbau ist und sich bedingt durch die Querschnittsform
des Zugelementes im Bereich der Durchführungen für das Zugelement nicht absolut zuverlässig
abdichten läßt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen druckmittelbetätigbaren Arbeitszylinder
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der kompakt im Aufbau ist und eine sichere
Abdichtung der Durchführung für das Zugelement gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, einen Arbeitszylinder zu erhalten,
der sehr flach baut und dessen Durchführung für das Zugelement sich mit einfachen
Mitteln sehr gut abdichten läßt. Dadurch, daß das Zugelement einen Querschnitt mit
einer stetigen, von der Kreisform abweichenden Umfangslinie aufweist, können kleine
Rollen als Umlenkelemente verwendet werden. Wenn sich das Zugelement, wie in den Unteransprüche
angegeben ist, aus mehreren vorzugsweise aus einem Kuststoff bestehenden Zugsträngen
zusammensetzt, wird eine besonders hohe Zugfestigkeit des Zugelementes erreicht.
Dadurch, daß gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes der Zugstrang oder
auch die Zugstränge von einem Mantel aus einem Kuststoffmaterial umgeben ist bzw.
umgeben sind, und das aus dem Zugstrang bzw. den Zugsträngen und dem Mantel gebildete
Zugelement die vorstehend erwähnte Querschnittsform aufweist, wird die Kombination
von hoher Zugfestigkeit des Zugelementes und guter Abdichtbarkeit der Durchführungen
für das Zugelement in den Stirnwänden des Zylinders erzielt.
[0008] Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig.1 einen aus einem Profilrohr gefertigten Arbeitszylinder, wobei das Profilrohr an
seinen beiden Stirnseiten von je einem eine Umlenkrolle enthaltenden Deckel verschlossen
ist und
Fig.2 das Profilrohr gemäß Fig.1 im Schnitt nach der Linie A-A.
[0010] In Fig.1 ist ein aus einem Profilrohr bestehendes Zylinderrohr (10) dargestellt,
welches an seinen beiden Stirnseiten von einem ersten Deckel (1) und einem zweiten
Deckel (15) verschlossen wird. Im Zylinder (10) ist ein Kolben (11) mittels in umlaufenden
Nuten (28, 33) des Kolbens (11) gelagerten Dichtringen (27, 32) abgedichtet verschiebbar
angeordnet.
Der Kolben (11) unterteilt den Zylinder (10) in eine erste Arbeitskammer (40) und
eine der ersten Arbeitskammer (40) gegenüber, auf der anderen Seite des Kolbens (11)
gelegene zweite Arbeitskammer (24, 17). Von den Deckeln (1) und (15) werden die Stirnwände
des Zylinders (10) gebildet.
[0011] Die erste Arbeitskammer (40) ist über einen ersten Druckmittelanschluß (41) und eine
nicht dargestellte Ventileinrichtung wahlweise mit einer Druckmittelquelle oder mit
der Atmosphäre bzw. mit einem Rücklauf verbindbar. Desgleichen ist die zweite Arbeitskammer
(24, 17) über einen Druckmittelanschluß (16) und die Ventileinrichtung wahlweise mit
der Druckmittelquelle oder mit der Atmosphäre bzw. mit dem Rücklauf verbindbar.
[0012] Der erste Deckel (1) weist auf seiner dem Zylinderrohr (10) zugewandten Seite, in
dem an das Zylinderrohr (10) anschließenden Bereich eine umlaufende Nut (34) auf,
in welcher ein Nutring (35) gelagert ist. Desgleichen weist der zweite Deckel (15)
auf seiner dem Zylinderrohr (10) zugewandten Seite, in dem an das Zylinderrohr (10)
anschließenden Bereich eine umlaufende Nut (22) auf, in der ein Nutring (23) gelagert
ist.
Innerhalb des ersten Deckels (1) ist eine rohrförmige Anformung (36) vorgesehen, die
sich in Richtung auf die erste Arbeitskammer (40) des Zylinders zu erstreckt.
In gleicher Weise ist innerhalb des zweiten Deckels (15) eine rohrförmige Anformung
(18) vorgesehen, die sich in Richtung auf die zweite Arbeitskammer (24, 17) zu erstreckt.
[0013] Auf der der ersten Arbeitskammer (40) abgewandten Seite der rohrförmigen Anformung
(36) ist im ersten Deckel (1) auf einer quer zur Längsachse des Zylinderrohres (10)
angeordneten Achse (3) eine als Umlenkelement dienende erste Rolle (2) drehbar gelagert.
Im zweiten Deckel (15) ist auf der der zweiten Arbeitskammer (24, 17) abgewandten
Seite der rohrförmigen Anformung (18) des zweiten Deckels (15) ebenfalls auf einer
quer zur Längsachse des Zylinderrohres (10) angeordneten Achse (13) eine als Umlenkelement
dienende zweite Rolle (12) drehbar gelagert.
[0014] Der freie Innenraum der rohrförmigen Anformung (36) des ersten Deckels (1) und der
freie Innenraum der rohrförmigen Anformung (18) des zweiten Deckels (15) dienen als
ein erster Kanal (39) und als ein zweiter Kanal (19), durch welche ein Zugelement
(6) hindurchgeführt ist.
[0015] Das Zugelement (6) ist mit seinem einen Ende (30) an der einen Seite des Kolbens
(11) in einer im Kolben (11) vorgesehenen Halterung (31) befestigt. Durch den Kanal
(39) im ersten Deckel (1) ist das Zugelement (6) hindurchgeführt, umschlingt teilweise
die erste Rolle (2) wird durch eine weitere kanalartige Ausnehmung (4) im ersten Deckel
(1) aus dem ersten Deckel (1) herausgeführt und verläuft parallel zur äußeren Mantelfläche
des Zylinderrohres (10) zum zweiten Deckel (15) hin. Das Zugelement (6) taucht in
eine kanalartige Ausnehmung (14) des zweiten Deckels (15) ein, umschlingt teilweise
die zweite Rolle (12), tritt aus dem zweiten Kanal (19) des zweiten Deckels (15) aus
und ist mit seinem anderen Ende (29) an einer Halterung (26) des Kolbens (11) auf
der Seite des Kolbens (11) befestigt, die dem zweiten Deckel (15) zugewandt ist.
[0016] Um zu verhindern, daß Druckmittel aus der ersten Arbeitskammer (40) durch den Kanal
(39), den Raum für die Rolle (2) und den zweiten Kanal (4) im ersten Deckel (1) austritt,
ist in einer in der Innenwand der rohrförmigen Anformung (36) des ersten Deckels (1)
vorgesehenen umlaufenden Nut (37) ein als Nutring ausgebildeter Dichtring (38) gelagert,
der das Zugelement (6) an dieser Stelle dichtend umschließt.
[0017] Desgleichen ist in einer in der Innenwand der rohrförmigen Anformung (18) des zweiten
Deckels (15) vorgesehenen umlaufenden Nut (20) ein als Nutring ausgebildeter Dichtring
(21) gelagert, der an dieser Stelle das Zugelement (6) dichtend umschließt, so daß
aus der zweiten Arbeitskammer (24, 17) kein Druckmittel durch den ersten Kanal (19),
den Raum für die Rolle (12) und den zweiten Kanal (14) im zweiten Deckel (15) entweichen
kann.
[0018] Das Profilrohr weist in dem Bereich, aus welchem das Zugelement aus den Deckeln (1)
und (15) austritt, eine in Richtung der Längsachse des Zylinders verlaufende Führung
(5) für einen Mitnehmer (8, 9) auf. Der Mitnehmer (8) ist mit dem Zugelement (6) verbunden,
derart, daß bei einer Verschiebebewegung des Kolbens (11) der Mitnehmer (8, 9) mittels
des Zugelementes (6) in Längsrichtung des Zylinders bewegt wird.
[0019] Der Kolben (11) weist an seinen beiden Stirnseiten je eine topfförmige Ausnehmung
(7) bzw. (25) auf, welche mit den rohrförmigen Anformungen (36) bzw. (18) in der Weise
zusammenwirken, daß in der jeweiligen Endlage des Kolbens (11) die entsprechende rohrförmige
Anformung (36) bzw. (18) in die zugehörige Ausnehmung (7) bzw. (25) des Kolbens (11)
eintaucht.
[0020] In Fig.2 ist der aus einem Profilrohr hergestellte Zylinder mit Mitnehmer im Schnitt
dargestellt. Der Zylinder weist eine oval ausgebildete Zylinderbohrung auf, in welcher
der ebenfalls ovale Kolben (11) verschiebbar angeordnet ist. Der Kolben (11) kann
selbstverständlich auch jede beliebige andere Querschnittsform aufweisen, wie z.B.
eine eliptische oder eine kreisförmige Querschnittsform.
Im Bereich der Längsachse des Kolbens (11) ist das ebenfalls oval ausgebildete Zugelement
(6) befestigt.
[0021] Das Zugelement (6) setzt sich aus drei nebeneinanderliegend angeordneten Zugsträngen
(42, 43, 44) zusammen, die von einem für alle Zugstränge (42, 43, 44) gemeinsamen
ovalen Mantel (45) umschlossen sind. Der Mantel (46) kann z.B. aus Kunststoff bestehen.
Selbstverständlich können auch mehr als drei Zugstränge vorgesehen werden.
[0022] Anstelle von mehreren Zugsträngen kann auch ein einziger flachbandartiger Zugstrang
vorgesehen werden, der von einem ovalen Mantel umgeben ist.
[0023] Der flachbandartige Zugstrang kann mit Erhöhungen, Vertiefungen oder Durchbrechungen
versehen werden, um ein Verschieben von Zugstrang und Mantel gegeneinander zu verhindern.
Werden z.B. Durchbrechungen vorgesehen, so kann das Material des Mantels beim Ummantellungsvorgang
durch die Durchbrechungen hindurchtreten, wobei stegartige Verbindungsstücke zwischen
dem Mantelteil auf der einen Seite des Zugstranges und dem Mantelteil auf der dieser
Seite abgewandten Seite des Zugstranges gelegenen Mantelteil gebildet werden.
[0024] Der Kolben (11) und auch das Zugelement (6) sind so im rohrförmigen Körper (10) angeordnet,
daß die Ebene ihres größten Durchmessers im wesentlichen parallel zu der Querachse
der in Richtung der Längsachse des rohrförmigen Körpers (10) verlaufenden Führung
(9) für den Mitnehmer (8) gelegen ist.
[0025] Der Anlenkpunkt (46) für das Zugelement (6) am Mitnehmer (8, 9) ist an einer Stelle
des Mitnehmers (8) vorgesehen, der innerhalb der Führung (5) nahe der äußeren Mantelfläche
des Zylinderrohres (10) gelegen ist.
[0026] Das wesentliche der Erfindung ist in der Querschnittsform des Zugelementes zu sehen,
wobei das Zugelement einen Querschnitt mit einer stetigen, von der Kreisform abweichenden
Umfangslinie aufweist. Die Erstreckung des Querschnittes quer zu der Ebene, in der
das Zugelement geführt wird, sollte wesentlich größer als in der dazu senkrechten
Richtung sein.
[0027] Der Zugstrang oder auch die Zugstränge können aus einem metallischen Werkstoff, wie
z.B. Stahl, oder aus einem Kunststoff, wie z.B. Aramidfaser, bestehen. Der den Zugstrang
oder die Zugstränge umgebende Mantel besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial,
wie z.B. Polyurethan. Wird nun ein Zugstrang, der vorzugsweise aus einem hochbelastbaren
Kunststoffmaterial besteht, verwendet, so kann auf eine Ummantelung verzichtet werden.
Dadurch, daß der Kolben eine Querschnittsform aufweist, die von der Kreisform abweicht,
wird eine Verdrehsicherung für den Kolben erreicht. Gleichzeitig wird durch diese
Maßnahme eine flache Bauweise des Arbeitszylinders erzielt.
Selbstverständlich ist der Durchlaßquerschnitt der Dichtelemente in den Durchgangsöffnungen
für das Zugelement an das Profil des Zugelementes angepaßt.
1. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder mit einem vom einem Kolben (11) über ein
biegsames Zugelement (6) angetriebenen Mitnehmer (8) mit folgenden Merkmalen:
a) Das Zugelement (6) ist abgedichtet durch die Stirnwände (1, 15) des Zylinders (10)
geführt;
b) der Mitnehmer (8) ist in einer Führung (9) in Längsrichtung des Zylinders (10)
geführt;
dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (6) einen Querschnitt mit einer stetigen, von der Kreisform abweichenden
Umfangslinie aufweist.
2. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung des Querschnittes quer zu der Ebene, in der das Zugelement (6)
geführt wird, wesentlich größer als in der dazu senkrechten Richtung ist.
3. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (6) einen ovalen Querschnitt aufweist.
4. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (6) einen elliptischen Querschnitt aufweist.
5. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Zugelement (6) aus mehreren Zugsträngen (42, 43, 44) zusammensetzt,
die von einem diese Zugstränge (42, 43, 44) umgebenden, für alle Zugstränge (42, 43,
44) gemeinsamen Mantel (45) umschlossen sind.
6. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (6) aus einem bandförmigen Zugstrang besteht, der von einem Mantel
umgeben ist.
7. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bandförmige Zugstrang Erhöhungen oder/und Vertiefungen aufweist, welche
eine Relativbewegung zwischen dem Mantel und dem Zugstrang verhindern.
8. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) Der Zugstrang weist Durchbrechungen auf;
b) durch die Durchbrechungen treten stegartige Teile des Mantels hindurch, welche
den auf der einen Seite des Zugstranges gelegenen Teil des Mantels mit dem auf der
dieser Seite abgewandten Seite des Zugstranges gelegenen Teil des Mantels verbinden.
9. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugstrang bzw. die Zugstränge (42, 43, 44) aus einem metallischen Werkstoff
und der Mantel (45) aus einem Kunststoffmaterial bestehen.
10. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugstrang bzw. die Zugstränge (42, 43, 44) aus einem Kunststoffmaterial
bestehen.
11. Druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) und wenigstens der den Kolben (11) führende Bereich des Innenraumes
des Zylinders (10) einen Querschnitt mit einer stetigen, von der Kreisform abweichenden
Umfangslinie aufweisen.