[0001] Die Erfindung betrifft einen Matrixnadeldruckkopf der vorgespannten Bauart mit einer
Grundplatte aus weichmagnetischem Werkstoff, einem darauf angeordneten ringförmigen
Dauermagneten, einem Distanzring aus weichmagnetischem Werkstoff, einer jeweils radial
außen eingespannten Feder, an der radial innen jeweils ein Ankerkörper befestigt ist,
der jeweils gegen den Kern einer jeweils auf der Grundplatte angeordneten Elektromagnetspule
vorspannbar ist, wobei der durch den Dauermagneten erzeugte Magnetfluß durch Bestromen
der Elektromagnetspule aufhebbar bzw. verdrängbar und der Ankerkörper, an dem ein
Druckelement befestigt ist, gegen einen Aufzeichnungsträger abschießbar ist und wobei
zudem über den Dauermagneten gebildeten Hauptmagnerflußkreis ggf. ein Nebenmagnetflußkreis
über einen Kurzschlußkörper gebildet ist.
[0002] Ein derartiger Matrixnadeldruckkopf, der im allgemeinen abweichend von der Klappankerbauart
mit einem Dauermagneten ausgerüstet ist, bewirkt über den Kern der Elektromagnetspule,
über den Ankerkörper bzw. Anker, den Distanzring, den Dauermagneten, die Grundplatte
und zurück einen ersten Hauptmagnetflußkreis.
[0003] Es ist schon vorgeschlagen worden (DE 31 10 798), zur Optimierung des Hauptmagnetflußkreises
einen parallelen Widerstand, der aus einem Kurzschlußkörper gebildet wird, als einen
Nebenmagnetflußkreis zu schaffen, der den Hauptmagnetflußkreis auf eine Intensität
reduziert, so daß eine geringe Bestromung (Ampere-Windungszahl) der Elektromagnetspule
ausreicht, um das Magnetfeld des Dauermagneten vollends aufzuheben, d.h. den an der
Feder befestigten Ankerkörper, an dem sich ein Druckelement befindet, abzuschießen,
so daß das Druckelement auf dem Papier einen Punkt erzeugt.
[0004] Diese sogenannte Optimierung der Feldlinienführung läßt das Produkt aus Stromstärke
mal Windungszahl sinken, so daß entweder mit geringerer Stromstärke oder mit geringerer
Windungszahl des Kupferdrahtes oder mit etwas weniger verringerter Stromstärke und
weniger verringerter Windungszahl konstruiert werden kann. Hierbei schlägt eine verringerte
Stromstärke durch reduzierte Verlustwärme zu Buche.
[0005] Diese Optimierung der Haltekraft des Dauermagneten kann nunmehr nach dem bekannten
Vorschlag durch eine magnetische Eigenschaft des Nebenschlußringes derart eingestellt
werden, daß der magnetische Widerstand des Einstelljoches mit steigender Temperatur
des Einstelljoches (Nebenschlußringes) zunimmt.
[0006] Ein anderer bekannter Vorschlag (DE-Patent 36 44 185), der sich ebenfalls mit der
Optimierung der Haltekraft beschäftigt, löst das Optimierungsproblem dadurch, daß
die Dicke des Nebenschlußringes in Abhängigkeit des Hauptschlußmagnetkreises mit dem
Dauermagneten variabel ist und zur Abstimmung auf den Arbeitspunkt ein Nebenschlußring
mit der entsprechenden Dicke eingesetzt ist.
[0007] Aufgrund langjähringer Erfahrungen in der Praxis und aufgrund von Versuchen wurde
jedoch festgestellt, daß die Leistungsfähigkeit eines vorgespannten Systems Dauermagnet/Elektromagnet
nicht nur von der Optimierung der Haltekraft des Dauermagneten abhängig ist, sondern
daß die gleichzeitige Bestromung zweier benachbarter oder mehrerer Elektromagnetspulen
wegen des gleichzeitigen Abdruckens zweier Druckpunkte in einem Schriftzeichen, wie
z.B. in einem Buchstaben "E", "F" und anderen, zu einer gegenseitigen Durchflutung
mehrerer Elektromagnetfelder führt, bei der benachbarte Magnetfelder gegensinnig wirken
und zu einer wesentlich schlechteren Aufhebung bzw. Verdrängung des Magnetfeldes führen.
Es wurde gemessen, daß die Druckschnelligkeit durch diese gegenseitige Beeinflussung
der Magnetfelder um ca. 30 % absinkt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher nicht die Aufgabe der beiden bekannten Lösungen
zugrunde, d.h. die Haltekraft-Optimierung, sondern die neue Aufgabe, die leistungsmindernde
Beeinflussung zweier benachbarter Elektromagnetspulen des Dauermagnet/Elektromagnet-Systems
zu vermeiden.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Elektromagnetspule
an ihrem Umfang teilweise oder ganz mittels weichmagnetischen Werkstoffen umgeben
und dadurch gegen das Magnetfeld benachbarter Elektromagnetspulen abgeschirmt ist.
Die weichmagnetischen Werkstoffe wirken für benachbarte Elektromagnetfelder als Widerstände,
so daß die bisherige Feldschwächung weitestgehend beseitigt werden kann und somit
die Leistungsverminderung nicht mehr auftritt bzw. eine Leistungssteigerung um die
erwähnten 30 % erreicht werden kann.
[0010] Die praktische Anwendbarkeit des Erfindungsgrundgedankens wird dadurch gesteigert,
daß bei teilweiser Abschirmung einer Elektromagnetspule zwischen jeweils zwei Elektromagnetspulen
eine Trennwand aus weichmagnetischem Werkstoff angeordnet ist. Eine solche Trennwand
kann z.B. leicht zusammen mit der Grundplatte hergestellt werden als einteiliges Sinterstück.
[0011] Eine vollständige Abschirmung wird dadurch erzielt, daß von benachbarten Elektromagnetspulen
zumindest eine mittels eines Ringes aus weichmagnetischem Werkstoff umgeben ist.
[0012] Eine andere Lösungsmöglichkeit ergibt sich daraus, daß sämtliche Elektromagnetspulen
mittels einer fließfähigen Masse aus magnetisch nicht Leitendem Werkstoff, in die
weichmagnetische Partikel eingemischt sind, umgossen ist. Diese nur bei Einbringen
fließfähige Masse erhärtet zunehmend und wirkt wie eine vollständige Umhüllung mittels
der erwähnten Ringe.
[0013] Eine andere Möglichkeit, die gegenseitige Beeinflussung der Magnetfelder auszuschließen,
wird durch die zusätzlich anwendbare Verbesserung gebildet, daß sich diametral gegenüberliegende
Elektromagnetspulen mittels eines Kernrings oder mittels Kernringsegmenten, die konzentrisch
oder in Ellipsen-Form zur Druckkopfmittelachse liegen, gegeneinander abgeschirmt sind.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen halbseitigen Querschnitt durch den Matrixnadeldrukkopf der vorgespannten
Bauart,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1, um 90 Grad gedreht, bei abgenommenem Anker,
Fig. 3 den halbseitigen Querschnitt gemäß Fig. 1 für ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 eine Draufsicht zu Fig. 3 bei abgenommenem Anker,
Fig. 5 den halbseitigen Querschnitt gemäß Fig. 1 für ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 die Draufsicht zu Fig. 5 bei abgenommenem Anker,
Fig. 7 den halbseitigen Querschnitt gemäß Fig. 1 für ein drittes Ausführungsbeispiel
und
Fig. 8 eine Draufsicht auf Fig. 7 bei abgenommenem Anker.
[0015] Ein Matrixnadeldrukkopf der vorgespannten Bauart weist eine Grundplatte 1 aus weichmagnetischem
Werkstoff auf, ferner einen ringförmigen Dauermagneten 2, einen Distanzring 3, ebenfalls
aus weichmagnetischem Werkstoff, außerdem eine jeweils radial außen eingespannte Feder
4 für jedes Druckelement 4a, eine Befestigungsplatte 5, einen an der Feder 4 befestigter
Ankerkörper 6, der jeweils gegen einen Kern 7 einer Elektromagnetspule 8 anziehbar
ist mit Hilfe des Dauermagneten 2. Bei Bestromen einer Elektromagnetspule 8 wird der
Hauptmagnetflußkreis 9 aufgehoben. Die Bestromung der Elektromagnetspule 8 hebt somit
die Kraft des Dauermagneten 2 auf und die in der Feder 4 gespeicherte Vorspannungsenergie
wird frei für das Abschießen des Druckelementes 4a. Hierbei entsteht zwischen dem
Kern 7 und dem Ankerkörper 6 vorübergehend ein Luftspalt 10.
[0016] Ein Nebenschlußmagnetkreis ist nicht gezeichnet, weil ein solcher für das Verständnis
der Erfindung nicht benötigt wird.
[0017] Die Abschirmung der Elektromagnetspulen 8 untereinander erfolgt nach einem ersten
Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) dadurch, daß jede Elektromagnetspule 8 an ihrem
Umfang 8a mittels weichmagnetischer Werkstoffe (z.B. Weicheisen, Stahl mit geringem
Kohlenstoff-Gehalt) 11 umgeben ist, was wie gezeichnet durch beidseitig angeordnete
Trennwände 12 z.B. aus Weicheisen erfolgen kann.
[0018] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3 und 4) wird eine Elektromagnetspule
8 mittels eines Ringes 13 aus weichmagnetischem Werkstoff umgeben.
[0019] Ein drittes Ausführungsbeispiel (Fig. 5 und 6) zeigt, daß sämtliche Elektromagnetspulen
8 mit einer fließfähigen Masse 14 aus magnetisch nicht leitendem Werkstoff umgossen
sind, wobei in diese Masse 14 z.B. Weicheisenpulver bzw. ferromagnetische pulverisierte
Werkstoffe eingemischt und verteilt sind.
[0020] Eine andere Maßnahme zur Abschirmung von fremdeinwirkenden Magnetfeldern (Elektromagnetfelder
und Dauermagnetfelder) bilden einen Kernring oder Kernringsegmente 15, die konzentrisch
zur Druckkopfmittelachse 16 angeordnet sind (s. Fig. 7 und 8).
1. Matrixnadeldruckkopf, insbesondere der vorgespannten Bauart, mit einer Grundplatte
aus weichmagnetischem Werkstoff, einem darauf angeordneten ringförmigen Dauermagneten,
einem Distanzring aus weichmagnetischem Werkstoff, einer jeweils radial außen eingespannten
Feder, an der radial innen jeweils ein Ankerkörper befestigt ist, der jeweils gegen
den Kern einer jeweils auf der Grundplatte angeordneten Elektromagnetspule vorspannbar
ist, wobei der durch den Dauermagneten erzeugte Magnetfluß durch Bestromen der Elektromagnetspule
aufhebbar und der Ankerkörper, an dem ein Druckelement befestigt ist, gegen einen
Aufzeichnungsträger abschießbar ist und wobei zu dem über den Dauermagneten gebildeten
Hauptmagnetflußkreis ggf. ein Nebenmagnetflußkreis über einen Kurzschlußkörper gebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Elektromagnetspule (8) an ihrem Umfang (8a) teilweise oder ganz mit weichmagnetischen
Werkstoffen (11) umgeben und dadurch gegen das Magnetfeld benachbarter Elektromagnetspulen
(8) abgeschirmt ist.
2. Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei teilweiser Abschirmung einer Elektromagnetspule (8) zwischen jeweils zwei
Elektromagnetspulen (8) eine Trennwand (12) aus weichmagnetischem Werkstoff (11) angeordnet
ist.
3. Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von benachbarten Elektromagnetspulen (8) zumindest eine von einem Ring (13) aus
weichmagnetischem Werkstoff (11) umgeben ist.
4. Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Elektromagnetspulen (8) mit einer fließfähigen Masse (14) aus magnetisch
nicht leitendem Werkstoff, in die weichmagnetische Partikel eingemischt sind, umgossen
sind.
5. Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich diametral gegenüberliegende Elektromagnetspulen (8) mittels eines Kernrings
oder mittels Kernringsegmenten (15), die konzentrisch oder in Ellipsen-Form zur Druckkopfmittelachse
(16) liegen, gegeneinander abgeschirmt sind.