[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum formschlüssigen Andocken von radioaktive
Stoffe aufnehmenden Behältern an der einen kontaminationsfreien Raum begrenzenden
Seite einer Schleuse.
[0002] Die Erfindung soll bei einer Schleuse Anwendung finden, die, wie in der Praxis hinlänglich
bekannt, einen Schleusendeckel aufweist, der mittels eines durch ihn hindurchgeführten
Greifers zusammen mit dem Behälterdeckel zu öffnen, bzw. zu schließen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Andockeinrichtung zu schaffen, die
leicht zugänglich ist, die schnell und einfach gegen eine andere Einrichtung für Behälter
und deren Deckel anderer Abmessungen ausgetauscht werden kann und die für den Schutz
von Kontaminationen unbedingt freizuhaltender Bereiche bürgt.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Andockeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie ein schnelles
und einfaches Austauschen gegen andere für Behälter und deren Deckel verschiedenster
Abmessungen angepaßte Andockeinrichtungen ermöglicht, und das ohne jegliche Probleme
bezüglich einer Kontamination. So bleiben die Außenflächen der geschlossenen Andockeinrichtung
von einer Kontamination verschont. Vor Kontamination geschützt sind auch die Außenflächen
der verschlossenen Behälter. Durch die Erfindung ist ferner gewährleistet, daß im
angedockten Zustand zwischen dem Behälter und der Schleusenwand eine absolute Dichtigkeit
herrscht.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachstehend näher
erläutert.
[0008] Es zeigt
Fig. 1 den Querschnitt einer Andockeinrichtung, die auf einem Behälter montiert und
an einer Schleuse angedockt ist,
Fig. 2 den Zusammenhalt der Einzelteile der Andockeinrichtung im abgedockten und vom
Behälter demontierten Zustand.
[0009] Mit 1 ist eine Schleusenwand bezeichnet, die als Aufnahmering ausgebildet ist, der
in einer nicht näher veranschaulichten Trennwand zwischen einem kontaminierten Raum
2 und einem kontaminationsfreien Raum 3 in einer zur Schleusenöffnungsachse radialen
Ebene schwimmend gelagert ist. An ihrer Seite zum Raum 3 weist die Schleusenwand 1
eine Ringnut 4 auf. An ihrer Seite zum Raum 2 trägt die Schleusenwand 1 einen Deckel
5, der mittels eines durch ihn hindurch geführten und über Dichtungen 6 abgedichteten
Greifers 7 verschiebbar und im geschlossenen Zustand der Schleuse durch Dichtungen
8 gegenüber der Schleusenwand 1 abgedichtet ist. Die Ringnut 4 dient zur Aufnahme
und Zentrierung eines Ringteils 9, das mit einem Kragen 10 in die Ringnut 4 eingreift.
Das Ringteil 9 ist durch eine an ihm befestigte Dichtung 11 gegenüber einem Behälter
12 abgedichtet, durch eine an ihm befestigte Dichtung 13 gegenüber der Schleusenwand
1 abgedichtet, und durch die Dichtung 13 gegenüber einem Deckel 14 abgedichtet. Der
Deckel 14 ist durch eine an ihm befestigte Dichtung 15 gegenüber einem Deckel 16 des
Behälters 12 abgedichtet, durch eine Dichtung 17 gegenüber dem Ringteil 9 abgedichtet
und durch eine am Schleusendeckel 5 befestigte Dichtung 18 gegenüber dem Schleusendeckel
5 abgedichtet. Die Dichtungen 17 und 18 sind schräg zur Achse des Behälters 12 angeordnet.
Der Deckel 14 weist einen Pilzkopf 19 als Greifmöglichkeit für den Greifer 7 auf.
[0010] Im abgedockten Zustand der Andockeinrichtung ist der Deckel 14 mit dem Ringteil 9
durch Befestigungsmittel 20 verbunden (s. Fig. 2). Die Befestigungsmittel 20 sind
zu mehreren, gleichmäßig auf dem Umfang der Andockeinrichtung verteilt angeordnet
und bestehen jeweils aus einem Schraubbolzen 20a und einer Spannplatte 20b.
[0011] Im montierten Zustand der Andockeinrichtung auf dem Behälter 12, deckt das Ringteil
9 den Behälter 12 ab, während der Deckel 14 mit einem Bereich 14a den Behälterdeckel
16 abdeckt, an dem er mit Schraubmittel 21 befestigt ist und mit einem Bereich 14b,
der sich bis zur Schleusenwand 1 erstreckt, das Ringteil 9 übergreift.
[0012] Die Wirkungsweise der Andockeinrichtung ist wie folgt:
Für jeden Behältertyp, der z. B. ein Transportbehälter, ein Transport- und Lagerbehälter
oder ein Endlagerbehälter sein kann, ist aufgrund deren unterschiedlichen Geometrien
eine in ihren Abmessungen unterschiedliche Andockeinrichtung erforderlich.
Die dem jeweiligen Behältertyp entsprechende durch die Befestigungsmittel 20 zusammengehaltene
Andockeinrichtung wird vor dem Andocken des Behälters 12 an die Schleusenwand 1 auf
den Behälter 12 aufgesetzt. Dabei zentriert sich das Ringteil 9 an einer vorher bestimmten
Fläche des Behälters 12. Nachdem der Deckel 14 mit den Schrauben 21 an dem Behälterdeckel
16 befestigt ist, werden die Befestigungsmittel 20 entfernt und der Behälter 12 zusammen
mit der Andockeinrichtung an die Schleuse herangeführt. Beim Andocken zentriert sich
das Ringteil 9 mit seinem Kragen 10 in der Ringnut 4.
Um den Behälter 12 befüllen zu können, wird zunächst durch eine Drehbewegung des Greifers
7 der Pilzkopf 19 gefaßt. Alsdann wird der Greifer 7 hochgezogen und somit der Deckel
14, der Behälterdeckel 16 und der Schleusendeckel 5, wodurch sowohl die Schleuse als
auch der Behälter 12 geöffnet werden. In diesem Zustand verhindern die Dichtungen
11, 13, 17 und 18 eine Kontamination sämtlicher bei geschlossener Andockeinrichtung
und bei geschlossenem Behälter vorhandener Außenflächen. Eine Kontamination zwischen
den beiden Teilen 9 und 14 der Andockeinrichtung wirkt sich nicht negativ aus, weil
dieser Zwischenraum beim Schließen der Schleuse und gleichzeitigem Verschließen des
Behälters durch die beiden sich aufeinanderzubewegenden Teile 9 und 14, sowie die
beiden Dichtungen 13 und 17, hermetisch geschlossen wird.
1. Einrichtung zum formschlüssigen Andocken von radioaktive Stoffe aufnehmenden Behältern
an der einen kontaminationsfreien Raum begrenzenden Seite einer Schleuse, die einen
Schleusendeckel aufweist, der mittels eines durch ihn hindurch geführten Greifers
zusammen mit dem Behälterdeckel zu öffnen, bzw. zu schließen ist, gekennzeichnet durch
einen am Greifer (7) und am Behälterdeckel (16) befestigbaren Deckel (14) und ein
mit dem Deckel (14) durch Mittel (20) verbindbares Ringteil (9), wobei der Deckel
(14) mit den weiteren Merkmalen augestattet ist,
- daß er einen den Behälterdeckel (16) abdeckenden Bereich (14a) aufweist,
- daß der Bereich (14a) mit seinem am Behälterdeckelrand befindlichen Abschnitt über
einen Dichtung (15) am Behälterdeckel (16) anliegt,
- daß er einen ab Behälterdeckelrand das Ringteil (9) abdeckenden Bereich (14b) aufweist,
- daß der Bereich (14b) sich bis zur Schleusenwand (1) erstreckt,
- daß der Bereich (14b) mit seinem an der Schleusenwand (1) befindlichen Abschnitt
über eine Dichtung (18) am Schleusendeckel (5) anliegt,
- daß der Bereich (14b) mit seinem am Behälterdeckelrand befindlichen Abschnitt über
eine Dichtung (17) am Ringteil (9) anliegt,
und wobei das Ringteil (9) mit den weiteren Merkmalen ausgestattet ist,
- daß es Mittel (10) zum Formschluß mit der Schleusenwand (1) aufweist,
- daß es mit seinem am Behälterdeckelrand befindlichen Abschnitt über eine Dichtung
(11) am Behälter (12) anliegt,
- daß es im Bereich der Nahtstelle zwischen Deckel (14) und Schleusenwand (1) über
eine Dichtung (13) am Deckel (14) und über die Dichtung (13) an der Schleusenwand
(1) anliegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (17, 18)
schräg zur Behälterachse angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (18) am Schleusendeckel
(5) befestigt ist.