[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern
von mehrblättrigen, gefalteten Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften
und Teilen hievon, gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Ansprüches 9.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind aus der DE-PS 31 23 888 und der
entsprechenden US-PS 4,438,618 bekannt. Bei zweimal gefalteten Druckereierzeugnissen
werden diese dem Wickelkern bzw. dem sich auf letzterem bildenden Wickel mit ihren
seitlichen Falzkanten in Förderrichtung aufeinander ausgerichtet zugeführt und zusammen
mit dem auf die Aussenseite zu liegen kommenden Wickelband aufgewickelt. Die aufeinanderliegenden
seitlichen Falzkanten haben nun eine stärkere Zunahme des Wickelradius auf der einen
Seite des Wickels zur Folge. Diese einseitige Radiuszunahme macht sich vor allem
bei dicken Druckereierzeugnissen und/oder Wickeln grossen Druchmessers nachteilig
bemerkbar. Der Umfang des Wickels bildet nun nicht mehr im wesentlichen eine Zylindermantelfläche,
sondern die Mantelfläche eines Kreiskegelstumpfes. Das hat zur Folge, dass sich das
Wickelband seitlich aus der Mittellage wegbewegt und dadurch der Zusammenhalt der
Druckereierzeugnisse im Wickel erheblich vermindert wird oder gar verloren geht.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die es ermöglicht, auch
dicke, gefaltete Druckereierzeugnisse mit einer seitlich liegenden Falzkante zu in
sich stabilen Wickeln grossen Druckmessers aufzuwickeln, ohne dass der eigentliche
Aufwickelvorgang angepasst, dass heisst die auf das Wickelband aufzubringende Zugkraft
und die mittige Führung des Wickelbandes geändert zu werden braucht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichneten Teils des
Ansprüches 1 bzw. Ansprüches 9 gelöst.
[0005] Durch das Zuführen der Druckereierzeugnisse in einer Formation, in der bei allen
oder bei einem Teil der Druckereierzeugnisse die seitlichen Falzkanten gegenüber
den seitlichen Falzkanten benachbarter Druckereierzeugnisse in einer quer zur Förderrichtung
verlaufenden Richtung versetzt sind, kommen im Wickel nicht alle seitlichen Falzkanten
aufeinander zu liegen, so dass eine unerwünschte Verdickung am einem Seitenrand des
Wickels vermieden wird. Die Wickel werden auch bei dicken Druckprodukten und grossen
Durchmessern ebenmässig genug, so dass die Wickel kompakt gewickelt werden können,
ohne dass es hiezu erforderlich wäre, die Zugspannung im Wickelband zu erhöhen oder
das Wickelband aus der Mitte gegen aussen zu versetzen. Dies bedeutet, dass auf dieselbe
Art und Weise, das heisst mit derselben Vorrichtung, sowohl Druckereierzeugnisse
ohne seitliche Falzkante wie auch solche mit seitlicher Falzkante aufgewickelt werden
können.
[0006] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemässen Verfahrens bzw. der erfindungsgemässen
Vorrichtung bilden Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Insbesondere die in den Ansprüchen
2 bis 6 sowie 10 bis 16 definierten Ausführungsformen zeichnen sich durch Einfachheit
aus.
[0007] Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen
Verfahrens und der erfindungsgemässen Vorrichtung beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 perspektivisch und vereinfacht eine Aufwickelstation,
Fig. 2 ein mehrteiliges, zweimal gefaltetes Druckereierzeugnis in perspektivischer
Ansicht,
Fig. 3 und 4 in Draufsicht verschiedene Formationen, in denen die Druckereierzeugnisse
bezüglich ihrer Förderrichtung leicht schräggestellt sind,
Fig. 5 in Draufsicht eine Vorrichtung zur Bildung der in Figur 3 gezeigten Formation,
Fig. 6 in Draufsicht eine Formation, in der eine Gruppe von Druckereierzeugnissen
gegenüber einer Gruppe von vorauslaufenden Druckereierzeugnissen seitlich versetzt
ist,
Fig. 7 im Schnitt einen Teil eines durch Aufwickeln der Schuppenformation gemäss Figur
6 gebildeten Wickels, und
Fig. 8 - 10 verschiedene Vorrichtungen zum Bilden von Schuppenformationen der in Figur
6 gezeigten Art.
[0008] Anhand der Figur 1 soll zuerst der Aufbau einer Wickelstation erläutert werden.
Die in dieser Figur 1 vereinfacht dargestellte Aufwickelstation 1, die der in der
DE-PS 31 23 888 und entsprechenden US-PS 4,438,618 beschriebenen Aufwickelstation
entspricht, weist einen auf nicht gezeigte Weise drehbar gelagerten Wickelkern 2
auf. Diesem Wickelkern 2 werden mittels einer nicht gezeigten Fördereinrichtung in
einer Schuppenformation S′ zweimal gefaltete Druckereierzeugnisse 3 in Richtung des
Pfeiles B zugeführt. Die Druckereierzeugnisse 3, die Zeitungen, Zeitschriften oder
Teile hievon sein können, liegen dachziegelartig aufeinander, wobei im gezeigten
Ausführungsbeispiel jeweils jedes Druckereierzeugnis 3 das vorauslaufende Erzeugnis
teilweise überdeckt. Dabei wird die vorlaufende Kante 3a durch eine der Falzkanten
gebildet, während die andere Falzkante 3b seitlich liegt. In der Aufwickelstation
1 wird nun diese Schuppenformation S′ zusammen mit einem Wickelband 4 auf den Wickelkern
2 aufgewickelt. Dabei wird das Wickelband 4 von einer Vorratsspule 5 abgezogen.
Das Bilden des Wickels 6 ist in den beiden vorstehend genannten Patentschriften ausführlicher
beschrieben.
[0009] In Figur 2 ist nun ein Beispiel eines gemäss der vorliegenden Erfindung aufzuwickelnden
Druckereierzeugnisses 3 dargestellt. Dieses besteht aus drei ineinander gesteckten
Teilen 3′, 3˝ sowie 3‴. Diese Teile sind mehrblättrig und zweimal gefaltet. Die quer
verlaufenden Falzkanten 3a aller Teile 3′, 3˝, 3‴ liegen aneinander, während die seitlichen
Falzkanten 3b aller dieser Teile auf derselben Seite des Erzeugnisses 3 angeordnet
sind.
[0010] Um nun zu vermeiden, dass beim Aufwickeln einer aus solchen Druckereierzeugnissen
3 gebildeten Schuppenformation S′ im Wickel 6 eine Verdickung infolge der aufeinanderliegenden
seitlichen Falzkanten 3b verursacht wird, werden die Druckereierzeugnisse 3 in einer
Formation aufgewickelt, in der erfindungsgemäss die seitlichen Falzkanten 3b zumindest
eines Teils der Druckereierzeugnisse 3 gegenüber den seitlichen Falzkanten 3b von
benachbarten Druckereierzeugnissen 3 leicht in einer Richtung versetzt sind, die
quer zur Förderrichtung B der Druckereierzeugnisse 3 verläuft. Im folgenden werden
nun anhand der Figuren 3 bis 10 verschiedene derartige Formationen sowie Einrichtungen
zu deren Bildung erläutert.
[0011] In den Figuren 3 und 4 sind in Draufsicht dem Wickelkern 2 zuzuführende Formationen
S′ dargestellt, in denen die einzelnen Druckereierzeugnisse. 3 gegenüber ihrer Förderrichtung
B leicht schräggestellt sind. Diese Schrägstellung ist durch den Wickel α gekennzeichnet.
Die seitliche Falzkante 3b jedes Druckereierzeugnisses 3 ist gegenüber der Falzkante
3b des benachbarten Erzeugnisses 3 in Richtung des Pfeiles C um den Betrag a versetzt.
Dabei liegen die seitlich vorstehenden Ecken 3c, 3d der Druckereierzeugnisse 3 auf
einer gedachten, gestrichelt dargestellten Linie 7 bzw. 8, die zur Förderrichtung
B parallel verläuft. Die Richtung C, in der die seitlichen Falzkanten 3b gegeneinander
versetzt sind, verläuft quer zur Förderrich tung B und bildet mit dieser einen Winkel,
der um den Winkel kleiner (Figur 3) bzw. grösser (Figur 4) ist als 90°. Die in den
Figuren 3 und 4 gezeigten Formationen unterscheiden sich nur in der Richtung der
Schrägstellung der Erzeugnisse 3 gegenüber der Förderrichtung B.
[0012] Es ist nun offensichtlich, dass beim Aufwickeln einer Schuppenformation S′ gemäss
Figur 3 oder Figur 4 auf den Wickelkern 2 keine übermässige Verdickung an der Seite
des Wickels 6 erfolgt, da die seitlichen Falzkanten 3b nicht alle auf ihrer ganzen
Länge übereinander zu liegen kommen. Dies bedeutet, dass auf diese Weise selbst mit
dicken, zweimal gefalteten Druckereierzeugnissen 3 kompakte Wickel gebildet werden
können, ohne dass beim Aufwickelvorgang eine Veränderung oder Anpassung notwendig
wird. Dies bedeutet insbesondere, dass weder die Zugspannung im Wikkelband erhöht
noch das Band aus der Mitte gegen die Seite hin versetzt werden muss.
[0013] In der Figur 5 ist in Draufsicht und rein schematisch eine Einrichtung zur Bildung
der in Figur 3 gezeigten Formation dargestellt. Die mit 9 bezeichnete, die Druckereierzeugnisse
3 zur Aufwickelstation 1 fördernde Fördereinrichtung weist einen Zuförderer 10 auf,
der als Bandförderer ausgebildet ist und an den ein zweiter Bandförderer 11 anschliesst.
Letzterer ist gegenüber dem Zuförderer 10 schräggestellt, das heisst die Förderrichtung
B des zweiten Bandförderers 11 bildet mit der Förderrichtung A des Zuförderers 10
einen spitzen Winkel α. Oberhalb des Bandförderers 11 ist im Anfangsabschnitt des
Bandförderers 11 eine Druckrolle 12 angeordnet, die am einem Ende eines schwenkbar
gelagerten Hebels 13 sitzt. Im Bereich des Endes des Zuförderers 10 ist eine Halterolle
14 vorgesehen, die ebenfalls an einem schwenkbar gelagerten Hebel 15 gelagert ist.
Beide Rollen 12,14 sind frei drehbar, wobei es jedoch auch möglich ist, die Rollen
12,14 anzutreiben. Die Drehrichtungen der Rollen 12,14 sind zu den Förderrichtungen
B bzw. A der zugeordneten Bandförderer 11 bzw. 10 gleichsinnig. Der Abstand b zwischen
den beiden Rollen 12,14 ist etwas grösser als die Länge 1 der Druckereierzeugnisse
3.
[0014] Die Druckereierzeugnisse 3 werden durch den Zuförderer 10 in einer Schuppenformation
S zugeführt, in der die seitlichen Falzkanten 3b der Druckereierzeugnisse 3 in Förderrichtung
A aufeinander ausgerichtet sind. Beim Uebergang der Druckereierzeugnisse 3 vom Zuförderer
10 auf den Bandförderer 11 werden diese in Förderrichtung B weitergefördert, welche
wie bereits erwähnt mit der Förderrichtung A des Zuförderers 10 den Winkel α einschliesst.
Dabei entsteht die anhand der Figur 3 erläuterte Versetzung a der Falzkanten 3b aufeinanderfolgender
Druckereierzeugnisse 3. Die auf die Druckereierzeugnisse 3 im Bereiche ihrer seitlichen
Falzkante 3b zur Einwirkung kommende Druckrolle 12 sorgt für eine einwandfreie Uebernahme
der Druckereierzeugnisse durch den Bandförderer 11 und damit ein richtiges seitliches
Wegziehen der auf den Bandförderer 11 gelangenden Erzeugnisse 3. Diese Druckrolle
12 kann unter Umständen je nach Verhältnissen entfallen.
[0015] Die vorzugsweise mit einem Adhäsionsbelag versehene Halterolle 14 dient dazu, zu
verhindern, dass jeweils das noch auf dem Zuförderer 10 aufliegende nächste Erzeugnis
3 durch das vorauslaufende, bereits vom Bandförderer 11 weg gezogene Druckereierzeugnis
3 mitgenommen wird.
[0016] Bei einem einwandfreien Uebergang der Druckprodukte 3 vom Bandförderer 10 auf den
Bandförderer 11 werden diese Druckprodukte 3 praktisch nicht verdreht, so dass die
vorlaufenden Kanten 3a in der vom Bandförderer 11 dem Wickelkern 2 zugeführten Schuppenformation
S′ etwa parallel sind zur vorlaufenden Kante 3a der durch den Zuförderer 10 zugeführten
Druckprodukte 3.
[0017] Die Fördergeschwindigkeiten der Bandförderer 10 und 11 sind gleich, können unter
Umständen jedoch auch etwas voneinander abweichen.
[0018] Die Vorrichtung zur Bildung der in Figur 4 dargestellten Schuppenformation S′ entspricht
der Einrichtung gemäss Figur 5 mit der Aenderung, dass der Bandförderer 11 gegenüber
dem Zuförderer 10 auf die andere Seite als wie in Figur 5 gezeigt abgewinkelt ist.
[0019] Die Formationen S′ gemäss den Figuren 3 und 4 können auch durch leichtes Verdrehen
der Druckereierzeugnisse 3 innerhalb der zugeführten Schuppenformation S gebildet
werden. Bei einer Vorrichtung hiefür wäre oberhalb des Zuförderers 10 eine frei drehbare
oder angetriebene Förderrolle vorhanden, deren Förderrichtung mit der Förderrichtung
A des Zuförderers 10 einen spitzen Winkel, beispielsweise den Winkel , bildet. Diese
Förderrolle ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie etwa in der Mitte der Erzeugnisse
3 zur Einwirkung gelangt. Sobald die Druckereierzeugnisse in den Wirkbereich dieser
Förderrolle gelangen, werden sie durch diese schräggezogen. Das Wegführen der schräggezogenen
Erzeugnisse kann dabei in Förderrichtung A des Zuförderers 10 oder in Förderrichtung
der Förderrolle erfolgen.
[0020] In der Figur 6 ist nun in Draufsicht eine weitere Formation S′ gezeigt, bei der
die seitlichen Falzkanten 3b gewisser Druckereierzeugnisse 3 gegenüber den seitlichen
Falzkanten 3b von andern Druckereierzeugnissen 3 seitlich versetzt sind. Wie diese
Figur 6 erkennen lässt, ist eine Sektion 17 der Schuppenformation S′ gegenüber der
vorauslaufenden Sektion 16 in Richtung des Pfeiles C′ um den Betrag a′ versetzt.
Die Versetzungsrichtung C′ verläuft dabei rechtwinklig zur Förderrichtung B der Schuppenformation
S′. Innerhalb der Sektionen 16,17 sind die Druckereierzeugnisse 3 mit ihren seitlichen
Falzkanten 3b in Förderrichtung B aufeinander ausgerichtet. An diese seitlich versetzte
Sektion 17 schliesst wieder eine nicht versetzte Sektion 16′ an, welche in Figur
6 nur angedeutet ist. In der dem Wickelkern 2 zugeführten Schuppenformation S′ sind
somit in bestimmten Abständen gewisse Sektionen 17 nach der Seite hin versetzt.
[0021] In Figur 7 ist im Schnitt ein Teil eines Wickels 6 gezeigt, der aus einer auf einen
Wickelkern 2 aufgewickelten Schuppenformation S′ gemäss Figur 6 gebildet ist. Aus
dieser Figur 7 ist ersichtlich, dass die Druckereierzeugnisse 3 der Sektionen 17
auf der Seite der Falzkanten 3b über die Druckererzeugnisse 3 der Sektionen 16 vorstehen.
Somit kommen auch bei diesem Ausführungsbeispiel nicht alle seitlichen Falzkanten
3b übereinander zu liegen.
[0022] Die Länge der seitlich versetzten Sektionen 17 und dement sprechend die Länge der
Sektionen 16,16′ kann so gewählt werden, dass jeweils jede Windung gegenüber den benachbarten
Windungen versetzt ist oder jeweils mehrere Windungen gegenüber einer Anzahl von andern
Windungen versetzt sind.
[0023] Die Figur 7 lässt weiter erkennen, dass das aufgewickelte Wickelband 4 die verschiedenen
Wicklungslagen voneinander trennt. Dabei wird jede Wicklungslage nur durch eine Schuppenformation
S′ gebildet, welche periodisch seitlich versetzte Sektionen 17 aufweist.
[0024] In Figur 8 ist nun eine Einrichtung gezeigt, welche zur Bildung einer Schuppenformation
S′ von der Art, wie sie in Figur 6 gezeigt ist, dient. Zwischen einem als Bandförderer
ausgebildeten Zuförderer 10 und einem Bandförderer 11, der die Schuppenformation S′
dem Wickelkern 2 zuführt, ist eine Verschiebeeinrichtung 18 angeordnet, welche in
Richtung des Pfeiles D hin und her verschiebar ist. Diese Verschieberichtung D verläuft
etwa rechtwinklig zu den gleichgerichteten Förderrichtungen A,B der Bandförderer 10,11.
Die Verschiebeeinrichtung 18 weist zwei über nicht näher bezeichnete Umlenkrollen
geführte endlose, angetriebene Riemen 19 und 20 auf. Die in Förderrichtung A,B verlaufenden
Trume 19a,20a der Riemen 19,20 dienen als Leitelemente für die Seitenkanten der Druckereierzeugnisse
3 und sind in einem Abstand c angeordnet, der etwa der Breite d der Druckereierzeugnisse
3 entspricht. Den Leitelementen 19a,20a ist ein Einlaufabschnitt 19b,20b vorgeschaltet,
der in Förderrichtung A,B konvergiert.
[0025] Der Zuförderer 10 bringt die Druckereierzeugnisse 3 in einer Schuppenformation S
zu, in der die Seitenkanten 3b der Druckereierzeugnisse 3 in Förderrichtung A aufeinander
ausgerichtet sind. Befindet sich die Verschiebeinrichtung 18 in ihrer in Förderrichtung
A,B gesehen linken Endstellung, die strichpunktiert angedeutet ist, so laufen die
vom Zuförderer 10 zugeführten Druckereierzeugnisse 3 zwischen den Leitelementen 19a,20a
hindurch, ohne dass eine Versetzung erfolgt. Wird nun die Verschiebeeinrichtung 18
in die in Figur 8 mit ausgezogenen Linien dargestellte rechte Endstellung bewegt,
so stossen die Druckereierzeugnisse 3 mit ihrer vorlaufenden Ecke am Einlaufabschnitt
19b an und werden durch diesen in Förderrichtung A angesehen nach rechts verschoben.
Die derart verschobenen Druckereierzeugnisse 3 laufen zwischen den Leitelementen 19a,20a
hindurch und werden durch diese ausgerichtet. Die Verschiebeeinrichtung 18 verbleibt
eine gewisse Zeit in der rechten Endstellung, während der eine um den Betrag a′ versetzte
Sektion 17 gebildet wird. Dann wird die Verschiebeeinrichtung 18 in die linke Endstellung
verschoben (Bildung einer Sektion 16) und dann nach einer gewissen Zeit wieder in
die rechte Endstellung bewegt. Mit der Frequenz der Hin- und Herbewegung der Verschiebeeinrichtung
18 wird die Länge der einzelnen Sektionen 16,17 bestimmt.
[0026] Es ist auch denkbar, die Verschiebeeinrichtung in einer Ruhelage zur Förderrichtung
A,B mittig anzuordnen und diese dann zur Bildung der Sektionen 16 bzw. 17 einmal nach
links bzw. nach rechts aus dieser Ruhelage zu bewegen.
[0027] Anstelle der umlaufenden Riemen 19,20 können auch feststehende Richtbleche vorgesehenen
werden, welche je ein Leitelement und einen Einlaufabschnitt aufweisen.
[0028] In Figur 9 ist eine in der Wirkungsweise der Vorrichtung gemäss Figur 8 ähnliche
Ausführungsform gezeigt. Für sich entsprechende Teile sind in diesen Figuren 8 und
9 dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0029] Bei der Einrichtung gemäss Figur 9 ist die zwischen den Bandförderern 10 und 11 angeordnete
Verschiebeeinrichtung 18 durch einen Bandförderer 21 gebildet, welcher um eine rechtwinklig
zu seiner Förderebene stehende Schwenkachse 21a in Richtung des Pfeiles E hin und
her schwenkbar ist. Die Schwenkachse 21a befindet sich dabei am dem Zuförderer 10
zugekehrten Ende des Bandförderers 21. Verbleibt der Bandförderer 21 jeweils eine
gewisse Zeit in seinen Endlagen, so wird eine Schuppenformation S′ gebildet, die
im wesentlichen der Schuppenformation gemäss Figur 6 entspricht. Wird jedoch der
Bandförderer 21 kontinuierlich hin und her geschwenkt, so entsteht eine wellenförmige
Schuppenformation S′, wie das in Figur 9 dargestellt ist. In dieser Schuppenformation
S′ ist dann die seitliche Falzkante jedes Druckereierzeugnisses 3 gegenüber der seitlichen
Falzkante der benachbarten Druckereierzeugnisse versetzt. Mit a˝ ist in Figur 9 die
maximale seitliche Versetzung bezeichnet.
[0030] In Figur 10 ist nun eine weitere Vorrichtung dargestellt, die in der Lage ist, eine
Schuppenformation S′ gemäss Figur 6 herzustellen, wobei in dieser Figur 10 für sich
entsprechende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet sind wie in Figur 8.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäss Figur 10 ist zwischen den Bandförderern 10 und 11
ein weiterer Förderer 22 angeordnet, dessen Förderrichtung F mit der Förderrichtung
A,B der Bandförderer 10,11 einen spitzen Winkel β einschliesst. Dieser Förderer 22
besteht aus einer Anzahl von parallel zueinander angeordneten, angetriebenen Rollen
23. Seitlich dieses Förderers 22 ist eine in Förderrichtung A,B der Förderer 10,11
verlaufende Anschlagschiene 24 angeordnet, die mittels eines Verschiebemechanismus
25 in Richtung des Pfeiles G, das heisst etwa rechtwinklig zu den erwähnten Förderrichtungen
A,B, hin und her verschiebbar ist. Der Rollenförderer 22 fördert die vom Zuförderer
10 zugeführten Druckereierzeugnisse 3 seitlich gegen die Anschlagschiene 24, an welcher
die Druckereierzeugnisse 3 mit ihrer seitlichen Falzkante 3b zum Anschlag kommen und
dabei in Förderrichtung A,B ausgerichtet werden. Dies bedeutet, dass so lange eine
seitlich versetzte Sektion 17 gebildet wird als sich die Anschlagschiene in ihrer
in Förderrichtung A,B gesehen linken Endstellung befindet, welche in Figur 10 dargestellt
ist. Wird nun die Anschlagschiene 24 in Förderrichtung A,B gesehen nach rechts bewegt,
in der sie mit den aufeinander ausgerichteten seitlichen Falzkanten 3b der ankommenden
Schuppenformation S fluchtet, so erfolgt keine seitliche Verschiebung der Druckereierzeugnisse,
so dass Sektionen 16 gebildet werden.
[0032] Es ist auch möglich, Schuppenformationen S′ zu bilden, bei denen jedes Druckereierzeugnis
(3) gegenüber den benachbarten Erzeugnissen 3 in Richtung C′, das heisst etwa rechtwinklig
zur Förderrichtung A,B, versetzt ist. Zur Bildung einer solchen Schuppenformation
wäre jedes zweite Erzeugnis 3 seitlich zu verschieben.
[0033] Werden die auf die beschriebene Weise zu einem Wickel 6 aufgewickelten Druckereierzeugnisse
3 für die Weiterverarbeitung wieder benötigt, so werden sie auf an sich bekannte
Weise wieder vom Wickel 6 abgewickelt. Bevor sie einer weitern Verarbeitungstation
zugeführt werden, wird es in den meisten Fällen erforderlich sein, die wie beschrieben
vorgenommene seitliche Versetzung der Druckereierzeugnisse wieder rückgängig zu machen.
Da diese Versetzung nur sehr geringfügig ist (ca. 5 bis 15 mm), kann dies auf verhältnismässig
einfache Weise erfolgen. So können beispielsweise die abgewickelten Schuppenformationen
durch einen Seitenrichtapparat herkömmlicher Bauart geführt oder einer Takteinrichtung
übergeben werden, welche an umlaufenden Zugorganen angebrachte Nocken aufweist, die
an den nachlaufenden Kanten der Druckereierzeugnisse angreifen und diese dabei ausrichten.
[0034] Es versteht sich, dass auch bei anders als wie gezeigt aufgebauten Schuppenformationen,
bei denen jedes Druckereierzeugnis auf dem nachfolgenden Erzeugnis aufliegt, auf
die beschriebene Weise eine Versetzung der seitlichen Falzkanten herbeigeführt werden
kann. Dies trifft auch auf aus einmal gefalteten Druckereierzeugnissen gebildete Schuppenformationen
zu, falls die Falzkante dieser Druckereierzeugnisse seitlich angeordnet ist.
[0035] Schliesslich sei noch darauf hingewissen, dass es durchaus möglich ist, die in den
Figuren 3, 4 und 6 dargestellten Schuppenformationen S′ direkt zu bilden, beispielsweise
an der Auslegevorrichtung von Rotationsdruckmaschinen. In einem solchen Fall läge
dann nicht zuerst eine Schuppenformation S vor, in der die seitlichen Falzkanten
der Druckereierzeugnisse in Förderrichtung aufeinander ausgerichtet sind.
1. Verfahren zum Zwischenspeichern von mehrblättrigen, gefalteten Druckereierzeugnissen,
wie Zeitungen, Zeitschriften und Teilen hievon, die mit einer Falzkante (3b) seitlich
liegend in einem Schuppenstrom (S) anfallen, bei dem die einander dachziegelartig
überdeckenden Druckereierzeugnisse (3) zusammen mit einem Wickelband (4) gegen einen
Wickelkern (2) gefördert und auf diesen aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass für das Aufwickeln zumindest bei einem Teil der Druckereierzeugnisse (3) die
seitliche Falzkante (3b) gegenüber der seitlichen Falzkante (3b) eines benachbarten
Druckereierzeugnisses (3) leicht in einer Richtung (C, C′) versetzt wird, die quer
zur Förderrichtung (B) der Druckereierzeugnisse (3) verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Zwischenspeichern von Druckereierzeugnissen (3),
die in einem Schuppenstrom (S) anfallen, in dem die seitlichen Falzkanten (3b) aller
Erzeugnisse (3) im wesentlichen parallel zur Förderrichtung (A) verlaufen und aufeinander
ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Versetzen der seitlichen Falzkanten
(3b) durch eine Veränderung der Lage wenigstens eines Teils der Druckereierzeugnisse
(3) gegenüber andern Druckereierzeugnissen (3) vor dem Aufwickeln erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckereierzeugnisse
(3) in einer Schuppenformation (S′) aufgewickelt werden, in der die Erzeugnisse (3)
gegenüber ihrer Förderrichtung (B) leicht schräggestellt sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufwickeln
die Förderrichtung (A) des zugeführten Schuppenstromes (S) geändert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle Druckereierzeugnisse
(3) vor dem Aufwickeln innerhalb der Schuppenformation (S) verdreht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlich
vorstehenden Ecken (3c, 3d) der Druckereierzeugnisse (3) im wesentlichen längs einer
Geraden (7, 8) bewegt werden, die parallel zur Förderrichtung (B) der Druckereierzeugnisse
(3) verläuft.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufwickeln
wenigstens ein Teil (17) der Druckereierzeugnisse (3) in einer etwa rechtwinklig zur
Förderrichtung (A) verlaufenden Richtung (C′) gegenüber andern Druckereierzeugnissen
(3) verschoben werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass periodisch jeweils eine
Anzahl (17) von Druckereierzeugnissen (3) verschoben werden.
9. Vorrichtung zum Zwischenspeichern von mehrblättrigen, gefalteten Druckereierzeugnissen
(3), wie Zeitungen, Zeitschriften und Teilen hievon, die mit einer Falzkante (3b)
seitlich liegend in einer Schuppenformation (S) anfallen, mit einer Fördereinrichtung
(9) zum Zuführen der einander dachziegelartig überdeckenden Druckereierzeugnisse (3)
zu einer Wickelstelle (1), an der ein Wickelkern (2) drehbar gelagert ist, mit welchem
ein Wickelband (4) verbunden ist, das auf der dem Wickelkern (2) abgekehrten Seite
der Erzeugnisformation (S′) verlaufend zusammen mit letzterer auf den Wickelkern (2)
aufwickelbar ist, gekennzeichnet durch Mittel (11, 12; 18) zum Bilden einer dem Wickelkern
(2) zuzuführenden Formation (S′), in der zumindest bei einem Teil der Druckereierzeugnisse
(3) die seitliche Falzkante (3b) gegenüber der seitlichen Falzkante (3b) eines benachbarten
Druckereierzeugnisses (3) leicht in einer Richtung (C, C′) versetzt ist, die quer
zur Förderrichtung (B) der Druckereierzeugnisse (3) verläuft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, mit einem Zuförderer (10) zum Zuführen eines Schuppenstromes
(S), in dem die seitlichen Falzkanten (3b) aller Druckereierzeugnisse (3) im wesentlichen
parallel zur Förderrichtung (A) verlaufen und aufeinander ausgerichtet sind, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittel zum Bilden der dem Wickelkern (2) zuzuführenden Formation
(S′) mit versetzten seitlichen Falzkanten (3b) wenigstens eines Teils der Druckereierzeugnisse
(3) eine Anordnung (11, 12; 18) zur Veränderung der Lage wenigstens eines Teils der
Druckereierzeugnisse gegenüber andern Druckereierzeugnissen (3) aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (11, 12)
zum Bilden der dem Wickelkern (2) zuzuführenden Formation (S′) eine Schuppenformation
(S′) erzeugen, in der die Druckereierzeugnisse (3) gegenüber ihrer Förderrichtung
(B) leicht schräggestellt sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung
zur Lageveränderung der Druckereierzeugnisse (3) eine an den Zuförderer (10) anschliessende
weitere Förderanordnung (11), vorzugsweise einen Bandförderer, umfasst, welche eine
Förderrichtung (B) aufweist, die mit der Förderrichtung (A) des Zuförderers (10) einen
spitzen Winkel (α) einschliesst.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch ein oberhalb der weiteren Förderanordnung
(11) und in deren Anfangsbereich angeordnetes, auf die Druckereierzeugnisse (3) zur
Einwirkung bringbares Druckelement (12), vorzugsweise eine frei drehbare oder angetriebene
Druckrolle.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch ein im Endbereich des Zuförderers
(10) und oberhalb des letzteren angeordnetes, auf die Druckereierzeugnisse (3) zur
Einwirkung kommendes Halteelement (14), insbesondere eine frei drehbare oder angetriebene
Rolle, die vorzugsweise mit einem Adhäsionsbelag versehen ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
(b) zwischen dem Druckelement (12) und dem Halteelement (14) grösser ist als die
Länge (1) der Druckereierzeugnisse (3).
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung
zur Lageveränderung der Druckereierzeugnisse (3) ein Förderelement, vorzugsweise eine
frei drehbare oder angetriebene Förderrolle, umfasst, die eine Förderrichtung aufweist,
die mit der Förderrichtung (A) des Zuförderers (10) einen spitzen Winkel ein schliesst
und die bei Einwirkung auf die Druckereierzeugnisse (3) diese verdreht.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zuförderer
(10) eine erste Förderanordnung (11), vorzugsweise ein Bandförderer, mit im wesentlichen
gleichgerichteter Förderrichtung (B) nachgeschaltet ist und dass zwischen dem Zuförderer
(10) und der Förderanordnung (11) eine Verschiebeeinrichtung (18) angeordnet ist,
die quer, vorzugsweise etwa rechtwinklig zur Förderrichtung (A) des Zuförderers (10)
hin- und her bewegbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung
(18) zwei Leitelemente (19a, 20a) aufweist, die in einen Abstand (c) voneinander angeordnet
sind, der etwa der Breite (d) der Druckereierzeugnisse (3) entspricht, wobei die
Leitelemente (19a, 20a) am dem Zuförderer (10) zugekehrten Ende eine in Förderrichtung
(A) der Druckereierzeugnisse (3) konvergierenden Einlaufabschnitt (19b, 20b) aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitelemente durch
umlaufende Abschnitte (19a, 19b) von angetriebenen Riemen (19, 20) gebildet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung
(18) eine zweite Förderanordnung (21), vorzugsweise ein Bandförderer, ist, die um
eine rechtwinklig zu ihrer Förderebene verlaufende, an dem Zuförderer (10) zugekehrten
Ende angeordnete Achse (21a) hin- und her schwenkbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung
(18) ein etwa rechtwinklig zur Förderrichtung (A) des Zuförderers (10) verstellbares,
vorzugsweise etwa parallel zu dieser Förderrichtung (A) verlaufendes Anschlagelement
(24) aufweist, das sich im Bereich einer zwischen dem Zuförderer (10) und der ersten
Förderanordnung (11) angeordneten zweiten Förderanordnung (22) befindet, deren Förderrichtung
(F) mit derjenigen des Zuförderers (10) einen spitzen Winkel (β) bildet und die die
Druckereierzeugnisse (3) gegen das Anschlagelement (24) fördert.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Förderanordnung
(22) durch eine Anzahl von zueinander parallelen, angetriebenen Rollen (23) gebildet
ist.